Beiträge von Iullus Helvetius Curio

    Dem unglücklichen Blick nach der Korrektur des Milchangebots, schien Silvana wieder ihren Kopf einzuschalten. Curio hatte es offenbar geschafft, ihren Ehrgeiz zu wecken, denn schon fing sie an, auf ihrer Unterlippe herumzukauen. Curio hatte diese Marotte bis jetzt schon oft bei ihr beobachtet und meistens tat sie es dann, wenn es in ihrem Kopf ratterte. Daher blickte er sie erwartungsvoll an, bis es bei ihr Klick zu machen schien.


    Das hört sich doch gut an. Opferkuchen bekommen wir dort beim Bäcker und Früchte auf der anderen Seite.


    Als sie dann auch noch ihre Hand im Mantel verschwinden ließ und ein paar Sesterzen hinausholte, war klar, dass sie sich endgültig wieder auf die Lektion eingelassen hatte. So gingen sie zuerst zum Bäcker und besorgten sich das Brot und danach zum Stand gegenüber, um Früchte zu kaufen. Natürlich achteten sie besonders bei den Früchten auf die gute Qualität und darauf, dass sie keine Druckstellen oder ähnliches hatten.


    Das reicht dicke. Normalerweise opfert man Mercur auch nur ein paar Münzen, damit er durch das Klimpern herbeigelockt wird. Aber du weißt ja: Die Opfergaben müssen auch einen bestimmten Gegenwert haben. Nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig.


    erklärte Curio dann. Für das unblutige Opfer hatten sie nun alles zusammen. Nun gingen sie auf das Sacellum zu und Curio setzte ein gut gelauntes Lächeln auf.


    Nun, Duccia, ich möchte gerne, dass du gleich das Opfer durchführst und mir sozusagen auch alle strukturellen Sachen zeigst, die wir in der Theorie bereits durchgesprochen haben. Ich werde dir dabei assistieren.

    Der hatte gesessen, dachte sich Curio, als der Duccier das tat, was er sich aufgrund seiner Kandidatur nicht unbedingt traute. Er wies Phryne in einem Ton zurecht, der daran gewöhnt war, Anweisungen zu geben und der Ton verfehlte seine Wirkung nicht. Anstatt nun weiter ihr Gift zu verspritzen, verabschiedete sie sich in alle Kürze und rauschte dann davon. Curio und der duccische Procurator blieben zurück. Kurz blickte der Helvetier der Libertina nach, schüttelte dann dezent den Kopf und wandte sich wieder dem Duccius zu. Doch wie nun mit dem Gespräch von grade umgehen? Er dachte einen Augenblick nach, wählte dann aber die naheliegendste Variante: Das Ignorieren.


    Nun, Procurator, ich werde dich dann in den nächsten Tagen während deiner Salutatio aufsuchen. Ich wünsche dir und deiner Familie bis dahin alles Gute.


    Curio reichte dem Procurator zum Abschied nochmal die Hand, denn hinter ihm warteten bereits die nächsten Einwohner, die ein Gespräch mit ihm wünschten.

    Curio schüttelte nachdrücklich den Kopf.


    Werte Phryne, mehr als das, was ich dir soeben erzählt habe weiß ich auch nicht. Susina Alpina hat jedenfalls weder versucht mich anzugreifen, noch mich mit Gift oder einer Waffe zu töten.


    stellte Curio klar. Mal wieder versuchte dieses Schlange ihr Gift gegen eine ehrenwerte Einwohnerin der Stadt zu verspritzen, die schon mehr Leben gerettet hat, als diese... Frau verhindert. Erneut war ein Blitzen in seinen Augen zu sehen und wieder musste er sich zusammenreißen, sie nicht auf offener Straße anzubrüllen.


    Was sie sich von der Reise in die Grenzregion verspricht, kann ich nicht beurteilen, da ich mich weder mit Kräutern, noch mit Heilpflanzen gut genug auskenne. Doch wird sie schon wissen, warum sie sich grade für die Grenzregion und nicht für die von dir genannten Orte entschieden hat. Schließlich ist sie die Kräuterexpertin.


    So sachlich und so neutral wie möglich, versuchte er Phryne seine Argumente entgegenzustellen, doch hatte er nicht mal die Hoffnung, dass sich Phryne davon überzeugen lassen würde. Sie hatte sich ihre Meinung über die arme Alpina gebildet und es war ihr egal, ob sie damit einer unbescholtenen Bürgerin schaden würde.

    Irgendwann öffnete Curio wieder die Augen. Wie viel Zeit vergangen war, hätte er nicht sagen können, doch hatte er den Gedanken gefasst, hier und heute den Grundstein für seine Bibliothek zu legen. Daher ging er auf den bärtigen Mann zu und räusperte sich leicht. Der Mann drehte sich um, blickte Curio milde in die Auge.


    Was kann ich für dich tun, junger Mann?


    Curio zögerte kurz, nickte dann aber nochmal, um sein eigenes Vorhaben zu bestätigen.


    Hast du vielleicht eine Ausgabe der Oden des Horatius vorrätig?


    Erwartungsvoll erwiderte Curio den Blick des Bärtigen, der kurz nachdachte, nickte, von der Leiter stieg und sie einige Regale weiter schob. Dann kletterte er wieder hinauf und holte zwei Schriftrollen aus dem zweiten Fach von oben.


    Ja, sogar nicht nur eine.?


    Er legte beide auf einen Ausstelltisch und rollte sie aus.


    Diese hier ist deutlich künstlerischer gefertigt, ein wirklich schönes Stück, und diese ist etwas einfach, aber dennoch schän in ihrer Schlichtheit.


    Dann nannte der Alte die Preise, während Curio die schön gearbeiteten Ausgaben betrachtete. Beide hatten etwas für sich, doch da sein Budget ja beschränkt war, entschied er sich für die günstigere, einfachere Ausgabe. Der Alte nickte, legte die andere Ausgabe wieder ins Regal und packte gewählte Ausgabe sicher ein. Curio nahm sie an sich und strahlte dabei übers ganze Gesicht. Doch wollte er die Ausgabe nicht den ganzen Tag mit sich rumtragen, sodass er kurz zur Casa Atia ging. Danach würde er sich dann wieder den alltäglichen Pflichten widmen.

    Curio hasste es, wenn er nicht ernst genommen wurde. Und diese Frau... Er schluckte seine Wut über ihr Grinsen hinunter und blieb geschäftlich-neutral. Als die Sprache dann aber auf Alpina ka, ging ihm ein Stich durch die Brust. Der Helvetier hatte sich mit seinen zahlreichen Wahlkampfterminen, seinen erweiterten Schichten im Tempel und den Plänen zur Casa Helvetia so gut abgelenkt, dass die junge Frau, die fast so wie eine ältere Schwester für ihn war, so weit in den Hintergrund gerückt war, dass er sich kaum mit ihr beschäftigte. Die ersten Tage waren noch schwer gewesen, doch zuletzt war sein Geist mit anderen Dingen beschäftigt, darunter auch solchen Terminen wie heute. Doch auch hier galt es, Professionalität zu zeigen. Er war ein Kandidat und kein kleinen heulendes Balg.


    Ich muss dir erst einmal höflich widersprechen, dass der Vicus medizinisch unterversorgt ist. Wir haben genug Medici und Barbiere, sowohl hier, als auch in den anderen Vici, sodass die medizinische Versorgung sicher gestellt sein dürfte, nicht wahr, Procurator?


    Curio wusste von zwei Ärzten allein in diesem Vicus. Die Taberna Medica war daher verschmerzbar, zumal in ihr ohnehin vorwiegend Heilmittel verkauft wurden und von denen wusste Leonides genug, um sie verkaufen zu können. Beim Herstellen würde es schwierig werden, doch war die Taberna Medica auch wieder nicht die einzige der Stadt. Auch war die Stadt lange gut ohne Alpinas Taberna Medica auskommen und wird es daher auch in Zukunft schaff


    Was Leonides betrifft, weiß er genug von Heilmitteln, um sie, auch auf ärztlichen Rat hin, verkaufen zu können. Daher brauchst du dir darum keine Sorgen machen, Phryne.


    Dann allerdings wurde es schwierig, denn eigentlich ging es Phryne überhaupt nichts an, wohin Alpina verschwunden war. Sie war weg. Das war der Punkt, warum und wohin war zweitrangig. Doch wartete sie mit ihrem stechenden Blick auf eine Antwort, die Curio ihm nicht vorenthalten wollte, auch wenn sie vielleicht nur teilweise der Wahrheit entsprach.


    Susina Alpina ist, soweit ich weiß, gen Osten aufgebrochen, um sich bei den Kräuterfrauen im Grenzgebiet nach Germania Magna weiter zu bilden. Allerdings hat sie mir nicht mitgeteilt, wie lange sie dort bleiben möchte und wie weit sie ins Barbaricum hineinreisen will. Das Wissen, dass sie dabei erwerben wird kommt sicherlich auch unserem Vicus zugute, wenn sie zurückkehrt.


    Inwieweit das "Wenn" hier temporal oder konditional blieb dabei offen. Curio hatte keine Ahnung, ob und wann Alpina zurückkehren würde, und neben ihm plötzlichen Verschwinden, war dies der Punkt, der ihn am meisten ärgerte. "Bis zu den Saturnalien" hatte sie geschrieben, danach würde sich Alpinas Mutter melden, um ihre persönlichen Habseligkeiten abzuholen...

    Milch? Curio stockte kurz. Theoretisch war ja alles möglich, aber etwas, das noch nicht mal von Gaius Normalbürger getrunken wurde, würde Curio wahrscheinlich eher nicht opfern. Hinterher dachten die Götter noch, man wollte irgendein Abfallprodukt bei ihnen loswerden. Allerdings merkte er natürlich, dass Silvana von der ganzen Situation total durch den Wind war und ihr Gedächtnis nicht so gut funktionierte. Verständlich, wie Curio fand. Daher schüttelte er sanft den Kopf und ging schnurstracks auf einen Stand mit Wein zu.


    Bei uns trinkt Mercurius vor allem Wein. Daher sollten wir ihm diesen nicht vorenthalten.


    Er zwinkerte ihr aufmunternd zu, irgendwie würde er sie schon noch aufmuntern und dafür sorgen, dass sie wieder bei der Sache war. Schließlich sollte die Praxislektion gleich nicht einfach an ihr vorbeiziehen. An dem Stand angekommen kaufte er eine kleine Amphore mit Wein, die in etwa einer Kanne entsprechen dürfte und schaute sich dann um.


    So, was brauchen wir noch?

    Währed Phryne sprach, wanderte ein großer Kloß den Hals des jungen Helvetiers hinauf. Er wusste ja, dass die recht offenherzig mit ihren Reizen, ja mit ihrer ganzen Sexualität umging, hatte sie ihn doch auch während der besagten Cena in ihrem Haus nicht nur bloßgestellt, sondern auch seine Männlichkeit ungeniert in Frage gestellt. Die ganze Geschichte um Alpina, der sie offen Giftmischerei vorgeworfen hatte, und das unsittliche Angebot an Silvana, die Tochter seines Vetters, eines amtierenden Pontifex (!!!), der sie angeboten hatte, sie in die Künste der Aphodite einzuführen ganz zu schweigen. Jetzt wiederum fuhr sie damit einfach fort, in aller Öffentlichkeit, einem Duccier gegenüber die Curios Wissen nach ohnehin nicht allzu gut auf die Libertina zu Sprechen waren. Curio fehlten die Wort und der Kloß schien größer und größer zu werden, bis der duccische Procurator ihn fragte, woher er sie kannte... Er musste sich räuspern, bevor er darauf antworten konnte. Zweimal. Und endlich schaffte er es den Mund zu öffnen.


    Nun... äh...


    Verdammt Curio, reiß dich zusammen! ging es ihm durch den Kopf.


    Sie hat nach ihrem Einzug in die Casa Acilia eine Cena veranstaltet, bei der ich, aber auch dein Vetter Duccius Verus mit seiner Tochter anwesend waren. Allerdings hat diese Cena einige weniger schöne Wendungen genommen.


    Curio staunte grade über sich selbst, wie er es schaffte, diesen katastrophalen Abend noch in einigermaßen freundliche Worte zu verpacken, obwohl er ihn bis heute ärgerte. Doch bestand die unangenehme Situation ja weiter, dass er keinen offen ausgetragenen Eklat auf dem Forum haben wollte. Daher warf er Phryne einen ernsten Blick zu. Sie würde ihre Frage gleich noch stellen können, wenn sie nur die ganze unangenehme Situation auflösen und sich zumindest ein bisschen am Riemen reißen würde. Sie würde auch eine Antwort bekommen, doch bat Curio grade alle Götter darum, dass die ganze Situation nur nicht eskalieren würde...

    Zitat

    Original von Sergia Fausta
    Wie das bei den Discipuli ist (ob die Schaltflächen haben oder nicht), weiß ich nicht. Aus dem Bauch heraus würde ich aber denken: Die sind noch in der Ausbilung und entscheiden sich ja eigentlich erst beim Aufstieg zum Aedituus für eine Gottheit, in deren Tempel sie dienen. Also eher keine Schaltfläche?


    Ich meine mich erinnern zu können, dass ich bereits als Discipulus eine Gottheit auswählen konnte.



    Zitat

    Nichtsdestotrotz hätte ich natürlich nichts dagegen, wenn man vielleicht überlegt, ob man diese Option nicht eventuell sogar für alle IDs öffnet.


    Das hielte ich auch für begrüßenswert. Zumal es ja auch genug Ansatzmöglichkeiten für den Privatkult gibt.

    Sim-Off:

    Besten Dank. :)


    Vielen Dank, Patron. Zum Wahlkampf gibt es dann nichts weiteres.


    gab er auf das Angebot des Ducciers zurück. Damit war die Brotspende schon mal gesichert und er konnte einen imaginären Haken hinter die Wahlkampfplanung machen. Dann blieb also nur noch Wahlkampf zu machen und die Wahlen abzuwarten. Jedenfalls war Curio jetzt schon gespannt, wie das Ergebnis aussehen würde.


    Dann wechselte der Duccier das Thema und Curio konnte auf ein weiteres Thema eingehen. Dieses betraf aber nicht Curio selbst, sondern die Ausbildung der duccischen Tochter, die ja auch in der Verantwortung des Helvetiers lag.


    Ein weiteres Anliegen habe ich noch und zwar in Bezug auf deine Tochter. Bei einem ersten Gespräch hattest du ja angemerkt, dass du sie gerne als Aeditua der Iuno sehen würdest.


    Curio hatte darauf durchaus Rücksicht genommen und seine Lektionen vor allem im Capitolium durchgeführt. Auch legte viele ihrer Verwaltungsarbeiten in den Tempel der kapitolinischen Trias. Dann jedoch kam ihm sozusagen Optimus Maximus persönlich ins Gehege und dem, so wusste Curio, widersprach man nicht. Weder als Aedituus und auch nicht als Pontifex.


    Nun hast du wahrscheinlich von deiner Tochter gehört, was sie bei der jüngsten Unruhe auf dem Forum nach der Verkündung des Todes de Kaisers geleistet hat. Nämlich hat sie, quasi im Alleingang, das gesamte Forum befriedet.


    Curios Stimme war nicht ohne Anerkennung für diese Leistung, doch speiste sich diese Anerkennung auch und vor allem an dem, was er im folgenden ausführen würde.


    Bemerkenswert sind aber die Umstände, denn sie schien wohl direkt vom Göttervater dazu angeleitet worden zu sein. Daher glaube ich, dass Iuppiter sie bereits als Aeditua für seinen Kult ausgewählt hat.


    Natürlich war das schon starker Tobak, doch wer war er, dass er die deutlichen Zeichen Iuppiters ignorieren sollte.

    Curio nahm das Lob seines Patrons mit einem freudigen Lächeln entgegen, quittierte aber auch die mahnenden Worte zur Erwähnung seines Namens mit einem Nicken. Er würde seine Rede darauf nochmal überprüfen und sie bei Bedarf nochmal ändern oder überarbeiten.


    Bei der finanziellen Unterstützung würde ich darum bitten, dass du mir bei einer Brotspende hilfst, die ich in der Woche vor den Wahlen durchführen möchte. Soweit ich weiß gibt es in der Freya Mercurioque auch eine Bäckerei. Vielleicht ist es möglich über deine Vermittlung vergünstigt Brot zu bekommen?


    Auch wenn das weniger finanzielle, als materielle Unterstützung war, ging es da letztlich auch darum, dass Curio finanziell entlastet wurde. Spätestens bei den Renovierungsarbeiten würde Curio ohnehin nochmal auf seinen Patron zukommen müssen, um um finanzielle Unterstützung zu bitten.

    In der letzten Woche vor den Wahlen legte sich Curio mit seinen Helfern nochmal richtig ins Zeug. Neben seinen regelmäßigen Handschüttelbesuchen des Forums führte Curio nun auch in den letzten Tagen Brotspenden durch. Er und seine Unterstützer verteilten sich dazu auf dem Forum und verteilten Brot an die Einwohner des Vicus. Alle warben dabei nochmal um die Stimmen der Einwohner und Curio beantwortete natürlich auch noch zahlreiche Fragen der Wähler.


    Sim-Off:

    Brot gibt es in der WiSim.

    Curio atmete leise seufzend aus. Das ganze Drumherum von Alpinas Verschwinden sorgte dafür, dass nicht nur er arg mitgenommen wirkte, jetzt schwappte das auch noch auf seine Discipula über. In der jetzigen Situation, und auch mit blick auf den traurigen Ton der Duccia sah er es im Moment als Fehl am Platz, sie dafür auch noch zu tadeln. Daher blickte er verständnisvoll zu ihr hinüber.


    Schon gut. Wir haben ja noch ein bisschen Zeit, bis wir im Vicus sind. Mach dir aber bitte bis dahin Gedanken, damit du gleich auch die Opfergaben einkaufen kannst.


    Dann herrschte wieder Ruhe zwischen den beiden Menschen, die gen Norden zum Vicus Salutaris ritten und an eine Person dachten, die sich längst dafür entschieden hatte, eine andere Richtung einzuschlagen und als Erklärung dafür nur ein paar geschriebene Zeilen hinterlassen hatte.


    Irgendwann sahen sie dann die große Iupitter-Säule, die den Eingang zum Vicus Salutaris markierte. sie bogen in den Feldweg ein und kamen zum kleinen Markt des Vicinalmarktes des Salutaris. Curio stieg von seinem Pferd und band es an einen Pfahl.

    Ein Statthalterpatron also. Da hatte der Furier doch eine insgesamt bessere Position, als Curio. Der Furius hatte damit eine gute Position, um hier oben auch weiter voranzuschreiten. Curio hielt daher kurz inne, nickt dann aber anerkennend.


    Das Haus des Statthalter ist wirklich leicht zu finden. Dann wünsche ich dir erstmal alles Gute für deine weiteren Tage hier in Mogontiacum. Bestimmt werde ich mich nochmal bei dir melden.


    antwortete er freundlich. Ja, da hatte er ja eine interessante Bekanntschaft gemacht, die ihm wahrscheinlich auch nochmal nützlich sein könnte. Dass Curio dem Neuankömmling bereits nützlich gewesen war, um ihm die grundlegenden sozialen Strukturen der Stadt vorzustellen, kam dem umso mehr zu gute.

    Das ganze Prozedere der Massage war nun beendet und die beiden Männer kehrten zurück zu den Umkleiden, um sich wieder anzukleiden. Dabei fragte der Furier nach dem Atier, den Curio ja eigentlich gar nicht kannte. Wo hatte er sich da wieder reinmanövriert?


    Atius ist ein Decurio der Ala, die vor kurzem von Confluentes hierher verlegt wurde. Er ist, soweit ich weiß, noch in Confluentes zurückgeblieben, um dort die letzten Umzugsvorkehrungen zu leiten. Solange er noch dort ist, darf ich sein Haus bewohnen.


    Da hatte er sich einigermaßen wieder rausgezogen, ging es dem Helvetier durch den Kopf, als sie die Umkleide erreicht hatten. Als der Furier sich ihm dann auch noch als Architectus vorstellte, verbesserte sich die gute Laune Curios noch einmal, sodass ihm nun ein gut gelauntes Lächeln im Gesicht stand.


    Vielen Dank, Furius. Ich komme gerne darauf zurück und werde dir eine entsprechende Nachricht zukommen lassen, sobald unsere Planungen fortschreiten. Ich müsste dafür nur noch wissen, wo ich die Nachricht hinterlassen kann.

    Da sie Alpina nicht mehr vorgefunden waren und Silvana, was Curio einigermaßen überraschte, keine Widerworte mehr gab, stiegen sie beiden wieder auf die Pferde und verließen den Vicus Mattiacorum wieder. Sie erreichten die große Rhenusbrücke, überquerten sie langsam und schlugen dann den Weg nach Norden zum Vicus Salutaris ein. Dabei herrschte ein langes Schweigen. Curio genoss es zwar, da dadurch seine Kopfschmerzen einigermaßen erträglich wurden, doch war ihm auch klar, dass das lange Schweigen für Silvana absolut ungewöhnlich war. Offensichtlich belastete sie das Verschwinden Alpinas ebenso, wie es ihn belastete, nur das Curio etwas mehr über die Gründe wusste...


    Irgendwann machte er sich aber klar, dass das hier keine private Veranstaltung war, sondern eine Lektion der Ausbildung Silvanas. Da sie jetzt gleich ein Opfer durchführen würden und seine Discipula die Opferrituale bereits kannte, wollte er nun auf ein paar Formalie eingehen.


    Nun, Duccia, wir werden gleich Mercur als Gott der Wege und am besten auch in der Erscheinungsform des großen Wanderers Wodan opfern. Was müssen wir dabei beachten?


    Ein bisschen Wiederholung war ja nie schlecht. Und besonders jetzt, da ja quasi eine Praxislektion bevorstand, konnte sie ihr theoretisches Wissen auch bestens in die Praxis überführen.

    Glücklicherweise war das Schaben auch irgendwann wobei. Der Furier erklärte derweil, dass er versuchen würde, sich mit den Großen der Stadt treffen zu wollen. Curio nickte daraufhin, denn seiner Erfahrung nach hatten sowohl der petronische Pontifex, als auch der duccische Procurator ein offenes Ohr für die Einwohner der Stadt. Schließlich hatte ihm Petronius Crispus die Anstellung im Tempel besorgt und mit den Ducciern verband Curio ein Patronatsverhältnis.


    Tagsüber triffst du mich am besten im Tempel des Apollo an. Ansonsten wohne ich übergangsweise in der Casa Atia.


    antwortete Curio auf die Frage nach seinem Wohnort. Dass das nicht unbedingt repräsentativ war, wusste Curio natürlich, daher schob er auch sofort noch etwas nach.


    Mein Bruder, ein Decurio der Secunda, und ich planen derzeit, ein eigenes Haus zu bauen oder zu kaufen.


    Leider bestand ihr Leben bis dahin noch aus größeren und kleineren Provisorien. Das ärgerte Curio ein bisschen, doch ändern konnte er daran ja erstmal nichts. Umso mehr würde es ihn freuen, wenn die Casa Helvetia endlich eingeweiht werden konnte.