Beiträge von Iullus Helvetius Curio

    Die Freude ist ganz meinerseits, Duccia.


    beantwortete Curio die allgemein üblichen Höflichkeiten. Natürlich wendete sich das Gespräch jetzt wieder in eine andere Richtung, nämlich in ein Lehrer/Schüler-Gespräch, obwohl Curio gehofft hatte, dass er für die Annahme der Lehrerrolle noch einige Tage Zeit gehabt hätte. Seine rechte Hand verspannte sich daher etwas, was er mit einem festeren Griff um den Becher zu überspielen versuchte. Auch die Ausführungen der jungen Duccia machten die bisherigen Erfolge des junjgen Helvetiers, sich einigermaßen zu entspannte, zunichte. Klar, sie waren altersmäßig nicht weit auseinander, was den Aufbau eines Schüler-Lehrer-Vehältnis nicht unbedingt einfacher machte. Irgendwie musste Curio allerdings auf die dann doch sehr direkte Frage des Mädchens antworten, weshalb er erstmal einen Schluck Wein nahm und dann einen freundlichen Blick aufsetzte.


    Noch nicht sehr lang, aber immerhin lange genug, dass mir von einem Pontifex bereits jetzt ein Ausbildungsauftrag übertragen wird.


    antwortete er ebenso viel, wie nichtssagend. Dass er grade ein paar Tage im Amt war (und auch selbst nicht damit gerechnet hatte, jetzt schon in die Ausbildung geworfen zu werden), würde die junge Duccia noch früh genug erfahren. Wohl spätestens dann, wenn irgendein ehrgeiziger Aedituus aus einem der anderen Tempel, der nur zu gerne die Ausbildung der Tochter eines Pontifex übernommen hätte, genau das irgendwann durchblicken lassen würde. Doch hatten sie ja grade auch noch ein Thema besprochen, das Curio auch weiterhin interessierte, nämlich das bisherige Wissen der Duccia.


    Dein Vater war grade dabei, mir zu erzählen, was er dich bereits über den Kultus gelehrt hat. Vielleicht möchtest du mir ja kurz erzählen, was du schon alles über die Götter und das kultische Leben hier in Mogontiacum weißt.


    nahm Curio dann zumindest ansatzweise die Lehrerrolle an, auch wenn er sich noch etwas unwohl darin fühlte. Daran musste er definitiv noch arbeiten.


    Als die Duccia dann geendet hatte, beantwortete er auch die Frage des Pontifex zum Ausbildungbeginn.


    Was den Beginn der Ausbildung angeht -


    antwortete Curio im Anschluss auch auf die letzte Frage des Pontifex, wobei er sich etwa zur Hälfte des Satzes Silvana zuwandte


    - möchte ich vorschlagen, dass du, Duccia, in zwei Tagen* deine Ausbildung beginnst. Ich erwarte dich dann erstmal am Augustalium. Den morgigen Tag -


    und damit wandte er sich wieder dem Pontifex zu


    - werde ich benötigen, um in Absprache mit Livianus und den übrigen Aeditui meinen Zeitplan und die anderen Zeitpläne im Apollo-Tempel für die neuen Aufgaben und Termine anzupassen.


    Sim-Off:

    *Sobald ich den Ausbildungsthread eröffnet habe. ;)

    Auch Curio nahm nun wieder seinen Becher in die Hand, prostete zurück und trank einen Schluck. Mit einem kurzen Blick zu Acanthos machte Curio daraufhin deutlich, dass der Sklave nun Tabula und Stilus zu zücken hatte, um mitzuschreiben, was der Pontifex im folgenden aufzählen würde. Natürlich mussten sich die beiden noch etwas aufeinander einspielen und so fiel der Blick doch etwas länger aus, doch irgendwann verstand der Sklave und notierte sich die lange Liste des bereits Gelernten. Curio nickte dabei anerkennend, wunderte sich aber, dass der Pontifex seine Tochter nach dieser eigentlich schon recht ausführlichen Vorbildung nicht direkt zur Aeditua machte. Curio fragte sich, woran das wohl läge, als er von einem Geräusch aufgeschreckt wurde, das seinen Blick auf sich zog.


    An der Türe zum Triclinum erschien ein blondes Mädchen, gar nicht viel jünger als er selber, neben einer Vase, von der Curio meinte, dass er sie noch gesehen hatte, als er von dem Verwalter über den Flur ins Triclinium geleitet worden war. Er hob eine Augenbraue. Es geschah nicht selten, dass neugierige Haussklaven oder Angestellte lauschten, auch bei seinem Vater auf dem Landgut wurden regelmäßig Leute erwischt, die wichtigen Gesprächen lauschten. Vermutlich hatte die Vase das Geräusch ausgelöst und nun versuchte das Mädchen dieses Missgeschick zu überspielen. Als Angestellte oder gar Sklavin würde sie aber sicherlich nicht die Unverschämtheit besitzen, es auch noch mit einem koketten Lächeln zu überspielen versuchen. Auch aus der ersten Anrede wurde Curio nicht unbedingt schlau, denn auch wenn er wusste, dass viele Germanen neben ihrem römischen Namen auch ihre germanischen Namen führten, konnte er erstmal nicht ahnen, dass Runa der römisch Name der jungen Duccia war. Schließlich löste der Pontifex die Situation aber auf: Vor ihm stand Duccia Silvana, oder auch Runa, die Tochter des Pontifex Duccius Verus und die baldige Discipula Curios.


    Daher verwandelte sich Curios skeptischer Blick mit hochgezogener Augenbraue in ein belustigtes Schmunzeln über den Auftritt der jungen Duccia und verriet zudem eine gewisse Geduld des Pontifex. Bei dem alten Primus Pilus zu Hause hätte eine solche Indiskretion nämlich sofort zu einem großen Donnerwetter geführt, das durch das gesamte Haus zu hören gewesen wäre.


    Salve, Duccia.


    begrüßte Curio das Mädchen daher erstmal nur, immer noch das Schmunzeln im Gesicht, und war gespannt, ob oder wie sie ihr "Spielchen" noch weiter spielen würde.

    Erneut drohten Curios Gedanken zu entgleisen in eine Richtung, in der sie sich bildhaft einige weitere Fallstricke ausmalten, die Curio letztlich mit den Schwierigkeiten seines neuen Amts konfrontieren würden. Und erneut musste Curio sich überlegen, wie er seine Konzentration hochhalten konnte. Er stellte nun seinen Becher erstmal beiseite - denn der Wein würde ihm wohl kaum helfen, sondern wahrscheinlich ganz im Gegenteil zu seiner Ablenkung beitragen - und strich sich danach mit der flachen Hand über die Stirn. Zu seiner Überraschung half dies tatsächlich etwas. Die junge Duccia hatte sich also noch nicht für einen Kult entschieden, das würde ihm einen recht offenen Einstieg ermöglichen. Allerdings bat der Pontifex darum, sie irgendwie zur kapitolinischen Trias zu führen. Das merkte sich Curio erstmal (und auch sein Sklave merkte es sich, denn Curio hatte ihm Anweisungen gegeben, die zentralen Punkte des Gesprächs zu memorieren).


    Sodann fuhr der Pontifex fort. Er sprach von kulturellen Austausch, einer Diskussion mit und über die vielen Volksgruppen und ihre jeweiligen religiösen Bräuche und Rituale. Je mehr der Pontifex dabei sprach, desto deutlicher wurde das Bild, dass sich Curio von seinem Gegenüber machte. Er hatte es hier offensichtlich nicht mit einem der verknöcherten urrömischen Priester zu tun, die sich nur allzu gerne darauf ausruhten, dass es die Römer waren, die hier gewonnen hatten. Aber hätte Curio tatsächlich etwas anderes von einem Duccius erwartet? Schließlich, das war ja stadtweit bekannt, waren die Duccier stolz auf ihre germanische Abstammung, weshalb ihnen auch sicherlich daran lag, den kulturellen Austausch zwischen Römern, Germanen und Kelten voranzutreiben. In der Tat begrüßte Curio das, da seine Ausbildung zwar auch die anderen kulturellen Gruppen behandelt hatte, diese aber immer am Rande geblieben waren. Es würde also, so führte es der Pontifex ja auch aus, auch für Curio lehrreich sein, eine direkte Innensicht in die germanische Kultur bekommen zu können, sodass er diese duccischen Worte mit zustimmendem Nicken bestätigte.


    Langsam gewann auch Curio Gefallen an dem Gedanken, war sich aber immer noch nicht so ganz sicher, was er davon halten sollte, bald die Tochter (!) eines Pontifex (!) zu unterrichten, die zudem noch ein ihm bislang unbekanntes Vorwissen (!) mitbrachte, das der Pontifex seinerseits als "fortgeschrittenes" Wissen bezeichnete. Zum Abschluss der Rede des Pontifex strich sich Curio durch die Haare und erhob dann entschlossen den Blick, den er zum Abschluss auf einen unbestimmten Punkt am Tisch gerichtet hatte.


    Erneut muss ich dir für dein großes Vertrauen in mich danken, Pontifex. Zudem werde ich mein Bestes geben, in der Ausbildung deiner Tochter vor allem die Diskussion auf Ebene beider Kulturen nicht zu kurz kommen zu lassen.


    versicherte Curio. Seine Nervosität nahm langsam ab, da die Katze ja jetzt aus dem Sack war (wobei ihm jetzt noch nicht klar war, was diese Katze außerhalb des Sackes alles anstellen würde). Nichtsdestotrotz wollte Curio allerdings noch einige Informationen über den Wissensstand seiner baldigen Schülerin haben. Schließlich wusste er noch zu gut aus eigener Erfahrung, dass Wiederholungen nicht immer sinnvoll waren und Langeweile Gift für die Motivation von Schülern sein konnte.


    Mich würde aber noch interessieren, wie weit du deine Tochter - Silvana, richtig? - bereits in den Cultus eingeführt hast? Also insbesondere in Bezug auf Strukturen, aber auch auf die Mythologie und die Rituale?

    In Ordnung, Livianus war informiert worden und hatte sein Einverständnis gegeben. Das beruhigte Curio schon einmal. Die folgenden Worte des Ducciers sorgten ebenfalls für eine Beruhigung, den ein Discipulus wäre sicherlich auch für Curio machbar. Bei mehreren wäre er zum jetzigen Zeitpunkt sicherlich noch überfordert gewesen. Daher setzte Curio ein zuversichtliches Gesicht auf und nickte zustimmend.


    Nun, mit Blick auf den nahenden Ruhestand von Livianus danke ich für das Vertrauen und werde die Ausbildung eines Discipulus gerne übernehmen.


    antwortete Curio, lehnte sich zurück und nippte nochmal an seinem Wein. Er musste jetzt wohl zwar ein paar Planungen für seine Tempelarbeit umstellen, vor allem ging es jetzt darum Raum für die Ausbildung in seinen Zeitplänen zu schaffen, aber das würde in Absprache mit den übrigen Aeditui sicherlich möglich sein. Kurz schweifte er ab, doch als er hörte, wie der Duccier ihm bereits den Namen seines Discipulus mitteilte, konzentrierte er sich wieder. Es würde also eine Discipula sein, interessant, wie er fand, da ihm das die Möglichkeit gab, sich mehr mit den weiblichen Kulten zu beschäftigen. Als der junge Helvetier dann jedoch den Namen hörte, blieb ihm alles im Hals stecken. Er räusperte sich, nahm nun einen größeren Schluck aus dem Becher und starrte den Duccius überrascht an.


    Deine... Tochter...?


    Es dauerte einige Augenblicke, bis er sich der Tragweite dieser Aufgabe bewusst wurde, konnte aber nicht mal ansatzweise abschätzen, welche Fetnäpfchen dabei auf ihn warten konnten. Daher fehlten ihm auch die Worte, bevor er sich fing und sich in die üblichen Fragen hinüberrettete.


    Entschuldige, Pontifex. Gibt es denn einen bestimmten Kult den du für sie vorgesehen hast oder für den sie sich interessieren würde?


    Er musste sich stark anstrengen jetzt in diesen entscheidenden Augenblicken fokussiert zu bleiben und nicht abzuschweifen und sich die zahlreichen Fettnäpfchen auszumalen, die ihn bei dieser Ausbildung erwarten würden.

    Das kam überraschend. Normalerweise wurden eher die älteren Aeditui mit der Ausbildung der jungen Discipuli beauftragt, da diese ihre langjährige Erfahrung immer sehr gut an ihre möglichen Nachfolger weitergeben konnten. So hatte es Livianus ja auch mit Curio gemacht. Daher hatte sich Curio auch erstmal darauf eingerichtet, die Beratungs- und Verwaltungsaufgaben zu übernehmen, sei es die Unterstützung für Opferwillige oder das Führen der Tempelkasse, während Livianus sich vorwiegend auf die Ausbildung konzentrieren würde. Erst schrittweise wäre Curio dann in die Ausbildung miteinbezogen worden, sei es über die vereinzelte Übernahme von Lektionen oder der Aufsicht über die Discipuli während ihrer Alltagsaufgaben.


    Nun jedoch ergab sich eine weitere Verpflichtung, mit der Curio frühestens in ein paar Jahren gerechnet hätte, nämlich dann, wenn Livianus endgültig in den Ruhestand ginge. Es dauerte einige Augenblicke, bis Curio sich bewusst darüber würde, was das für ihn bedeutete. Daher nippte er an seinem Becher, spürte, wie der würzige Wein seine Kehle herabfloss, und schürzte dann kurz die Lippen.


    Ähm... Grundsätzlich ja.


    war seine erste, doch eher lakonische Antwort. Denn schließlich gab es ja für einen jungen Aedituus wie ihn viele Sachen, die es zu beachten gab. Die kurze Pause, die danach entstand, nutzte Curio, um seine Gedanken einigermaßen zu ordnen.


    Versteh mich nicht falsch, Pontifex. Ich traue es mir durchaus zu, die Ausbildung von Discipuli zu übernehmen... doch habe ich sicherlich nicht jene Erfahrung, die die älteren Aeditui vorweisen können. Schließlich geht es bei der Ausbildung ja nicht nur um die reine Weitergabe von Fakten, sondern auch um die Vermittlung grundsätzlicher und... na ja... teilweise auch staatstragender Rituale und Traditionen. Ein älterer Aedituus hätte dabei natürlich deutlich mehr... Routine, als einer, der grade frisch ins Amt gerückt ist.


    Soviel zu Curios Gedanken dazu. Der junge Helvetier ging nun, da das Angebot so deutlich ausgesprochen wurde und es im Gegensatz dazu nur ein unausgesprochener Konsens von Curio mit Livianus angenommen worden war, dass es zu Beginn eine klare Arbeitsteilung geben würde, davon aus, dass sich die Pontifices bereits mit Livianus abgesprochen und dieser sein Einverständnis geben würde.


    Hat denn Livianus bereits seine Meinung zu dieser Aufgabenübertragung gesagt?


    wollte Curio dann aber noch mal explizit wissen. Denn ausboten wollte er seinen alten Lehrer sicherlich nicht. Dem alten Livianus gebührte ob seines langen und treuen Dienstes der Respekt der jüngeren Aeditui, und grade Curio, als sein ehemaliger Schüler, wollte das nicht in Frage stellen.

    Noch immer blickte sich Curio in dem Raum um, in dem er sich befand, und versuchte sich auszumalen, wie wohl die anderen Räume der Villa aussehen mochten. Dabei schätzte er, dass alle mit den besten Materialien und modernsten Möbeln ausgestattet wären: Teure Stoffe, Felle von großen wilden Tieren, so wie sie jener Händler verkauft hatte, mit dem Curio nach Mogontiacum gekommen war. Nichtsdestotrotz wusste Curio aber auch von den Gesprächen auf dem Forum oder vor dem Apollo-Tempel, dass die Duccier auch nach außen hin auf ihre germanische Abstammung stolz waren. Daher erwartete Curio auch überall germanische Einflüsse.


    Während er so nachdachte, hörte er mehrmals Schritte auf dem Flur vor dem Raum, in dem er und Acanthos sich befanden, bis sich schließlich die Tür öffnete und der großgewachsene und ausgeruht aussehende duccische Pontifex in den Raum trat. Sein Gang, ebenso wie seine Stimme wirkten entspannt, während Curios Nervosität mal wieder zunahm. Ruckartig erhob er sich von der Kline und tat ebenfalls einen Schritt auf den Pontifex zu.


    Salve, Pontifex.


    grüßte er freundlich und nahm die freundlichen Worte zur Pünktlichkeit mit einem erleichterten Nicken auf. Dann folgte er der Einladung des Ducciers und legte sich auf jene Kline, auf der er soeben noch gesessen hatte. Da er jedoch ebenfalls in der letzten Zeit deutlich mehr an Tischen gesessen, denn auf Klinen gelegen hatte, brauchte er einige Augenblicke, bis er eine angenehme Liegeposition gefunden hatte, in der er sich nicht ständig winden musste, um irgendeine Verspannung zu lösen. Im Anschluss nahm er einen Becher mit verdünntem Wein von dem Pontifex entgegen, wartete, bis dieser sich auch etwas eingeschüttet hatte, und trank dann einen Schluss. Für die Uhrzeit war ihm der Wein doch etwas stark, sodass Curio entschied, nur vorsichtig zu trinken. Schließlich wollte er nicht, dass er schon zur frühen Zeit dem Alkohol erlag, zumal ja noch das Gespräch hier absolviert werden musste, und er spätestens zum Nachmittag wieder im Tempel erwartet wurde.


    Ja, heute morgen. Ich muss ja mittlerweile auch nach dem Rechten sehen, besonders weil sich Livianus langsam aus dem Dienst zurückziehen möchte und sich vor allem um die Ausbildung der Discipuli kümmert.


    beantwortete Curio dann die Frage des Pontifex. Allerdings stieg in ihm mittlerweile die Spannung, weshalb der Duccier ihn in die Villa eingeladen hatte. Schließlich handelte es sich offensichtlich um eine Angelegenheit, die besser in privatem Rahmen, als im Tempel abgesprochen werden konnte, so dachte zumindest der junge Helvetier.

    Mit dabei:


    | Acanthos


    Curio und Acanthos folgten dem alten Verwalter durch die Villa. In ihrem Innern setzte sich das fort, was von außen beretis angedeutet wurde. Es handelte sich um einen Bau, der die Bedeutung der großen Duccier nur unterstrich. Curio konnte sein Augen kaum von den großzügig dekorierten Wänden lassen, als er vom Innenhof in einen größeren Raum geführt wurde, der aufgrund der dort befindlichen Klinen als Triclinium erkennbar war. Der Raum war durch ein größeres Fenster, das von zwei kleineren Fenstern flankiert wurde, hell, die strahlend weißen Wände taten ihren Teil dazu. Auch die Einrichtung war neu und modern, waserwartbar war, da, wie Curio erfahren hatte, große Teile des Besitzes der Duccier durch den großen Brand vernichtet worden war. Umso erstaunlicher war, dass sie ohne weiteres ein solches Gebäude neu und komplett einrichten konnten.


    Auf die Aufforderung des Verwalters nickte Curio und setzte sich erstmal auf eine der Klinen.


    Vielen Dank.


    antwortete er schließlich dem Verwalter und blickte dann zu seinem Sklaven, der immer noch ebenso beeindruckt schien, wie sein junger Herr. Nach einem kleinen Räusperer, nahm er dann aber einen Platz am Rande des Raums ein, sodass nun beide, sich interessiert umschauend, auf den Pontifex warteten.

    Zitat

    Original von Albin
    "Willkommen in der Casa... Villa Duccia. Was kann ich für dich tun?""Ach du musst der Aedituus sein, den Duccius Verus erwartet. Helvetius, nicht wahr? Folge mir bitte." wies er dat Jüngsken an und machte auf der Stelle mit einer gekonnten Drehung kehrt zum Innenhof der Villa.


    Es dauerte einige Zeit, bis sich die Tür öffnete. Doch hörte man schon einige Zeit früher ein Schimpfen und Zaudern dahinter, die offenbar von einem älteren Mann kam. Als dann ein älterer Mann die Tür öffnete und den jungen Helvetier begrüßte, spürte Curio eine gewisse Ablehnung, die er allerdings weder kommentieren noch hinterfragen wollte. Schließlich ging es hier nicht um das Verhältnis Curios mit dem alten Mann vor ihm, den er für den Verwalter des Hauses hielt, einem gewissen Albin, sondern um einen Termin beim duccischen Pontifex. Da Curio also ein konkretes Anliegen und der alte Verwalter offensichtlich besseres zu tun hatte, beschloss der junge Helvetier hier nicht weiter irgendwelche Diskussion zu führen.


    Dass der Verwalter dann auch noch sein Anliegen quasi vorwegnahm, Curio sich also nicht mal vorstellen musste, kam ihm daher auch sehr gelegen.


    Das ist richtig. Aedituus Helvetius Curio.


    bejahte Curio daher die Frage des Verwalters freundlich und folgte ihm dann mit einer kurzen Kopfbewegung in Richtung Acanthos in die Villa und schließlich in den Innehof des immer noch eindrucksvoll wirkenden Baus.

    Mit dabei:


    | Acanthos


    Ausgestattet mit dem Schreiben des duccischen Pontifex und begleitet von seinem Sklaven Acanthos hatte sich Curio bereits eine Stunde vor dem Termin vom Tempel aus aufgemacht und war die Via Borbetomaga nach Süden hinabgegangen. Auf dem Weg hierher hatten sich die beiden jungen Männer lebhaft unterhalten, schließlich kannten sie sich auch erst ein paar Tage und Curio war daran gelegen, seinen Sklaven besser kennenzulernen. Als sie schließlich in die beschriebene Straße nach Westen einbogen, bot sich ihnen ein eindrucksvolles Bild. Die neuerbaute Villa Duccia war ein riesiges Gebäude, repräsentantiv für die einflussreichste Familie der Stadt und dürfte wohl auf jeden Besucher einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Bei Curio blieb dieser Eindruck jedenfalls nicht aus.


    Auch Acanthos schien beeindruckt. Nachdem er von Curios Mutter mit nach Mogontiacum gebracht worden war, hatte er noch nicht viel von der Stadt sehen können. Doch dieses Gebäude... Beiden Männern verschlug es kurz die Sprache, bis es Curio war, der seine Sprache wiederfand.


    Sitzt meine Kleidung?


    fragte er, wobei die Unsicherheit in seiner Stimme deutlich zu erkennen war. Auch wenn er mittlerweile Aedituus geworden war, gehörte dieser Termin doch zu seinen ersten amtlichen Terminen und den wollte er nicht gleich in den Sand setzen. Dass dieser Termin aber ausgerechnet bei den Ducciern sein musste, war umso einschüchternder.


    Acanthos blickte auf die Kleidung des jungen Helvetier, schlug etwas Schmutz davon ab und richtete die gute Tunika etwas. Danach nickte er.


    Jetzt ist alles passend, Dominus.


    antwortete er und ging dann, ungefähr um die sechste Stunde zum Tor, um dort zu klopfen.


    KLOPF KLOPF KLOPF

    So schnell, wie der alte Ranier auf seine Frage direkt das Vorsprechen des Eides folgen ließ, konnte Curio kaum antworten. Als er dann zu Ende gesprochen hatte, erhob Curio die rechte Hand und sprach den Eid nach.


    Ego, Iullus Helvetius Curio, deos deasque imperatoremque romae in omnibus meae vitae publicae temporibus me culturum, et virtutes romanas publica privataque vita me persecutorum esse iuro.


    Ego, Iullus Helvetius Curio, religioni romanae me fauturum et eam defensurum, et numquam contra eius statum publicum me acturum esse, ne quid detrimenti capiat iuro.


    Nun war es endlich soweit. In Zukunft durfte sich Curio Aedituus von Mogontiacum nennen. Seine Freude war ihm ganz offensichtlich anzusehen.

    Mit einem breiten Grinsen hatte Curio den kurzen Weg übers Forum zurückgelegt. Ihm waren seine Verwandten und Freund gefolgt, die allerdings nun vor dem Augustalium warteten, währen Curio in das Gebäude eintrat, um den Eid zu leisten, der ihn endgültig zum Aedituus machen würde.

    Curio atmete tief durch. Er hatte es geschafft! Die paar Schritte übers Forum zum Augustalium wären seine letzten Schritte als Discipulus. Daher stimmte Curio dem Petronier sehr gerne zu.


    Vielen Dank, Pontifex Petronius, Pontifex Ranius und Pontifex Duccius. Ich werde mir eure Ratschläge zu Herzen nehmen und in Kürze nochmal Kontakt zu einem der Haruspices Kontakt aufnehmen. Nun können wir aber natürlich sofort hinüber gehen.


    Curio wollte sich schon umdrehen, als ihm die allgemeinen Regeln der Höflichkeit und die Anerkennung der Ränge der drei Pontifices gewahr wurde. Mit einem Winken holte er seinen Sklaven heran, der die fertigen Spotulae aus der Tempelküche zur langen Schlange brachte. Dieser eilte sofort zu dem Helvetier.

    Natürlich erhaltet ihr auch, wenn ihr möchtet, eine Spotulae von mir.


    antwortete Curio, nahm sich drei Spotulae und reichte sie den Pontifices.* Danach folgte er ihnen direkt auf die andere Seite des Forum.


    Sim-Off:

    *Persönliche Angebote in der WiSim.

    Erleichtert nahm Curio den wohlwollenden Blick des duccischen Pontifex zu Kenntnis. Während er sowohl mit dem Petronier, als auch mit dem Ranier schon zu tun gehabt hatte, war ihm der neu- oder besser wiederernannte Duccier noch unbekannt und war, sozusagen, ein Unsicherheitsfaktor für den heutigen Tag. Nichtsdestotrotz schien fast alles gut gelaufen zu sein und die Kritik, die der Duccier formulierte nahm Curio mit einem verstehenden Nicken an. Zumindest von der Warte des Ducciers aus schien nichts gegen eine Erhebung zu sprechen. Die anderen beiden Pontifices hielten sich derweil noch bedeckt.

    Curio atmete tief durch. Offensichtlich hatte Apollo ihn erhört und seinem neuen Diener sogar noch gute Vorzeichen für seine Zukunft gegeben. Dass es sich dabei um seine Nachkommen handelte, freute Curio natürlich umso mehr, auch wenn er zum jetzigen Zeitpunkt noch keine passende Frau gefunden hatte. Apollo meinte es aber offensichtlich gut mit ihm, daher ging Curio davon aus, dass auch die Suche nach einer Frau nur eine Frage der Zeit sein würde. So nickte er dem Haruspex zu.


    Vielen Dank, Haruspex, für deine Deutung.


    Danach blickte er zu seinem Sklaven, der als Opferdiener fungierte und der bereits gemeinsam mit den übrigen Opferdienen das Fleisch für die Götter vom Fleisch für die Opferteilnehmer aufgeteilt hatte und erstere zum Kochen in die Tempelküche gab, anschließend mit Mola Salsa bestrich und auf dem Altar verbrannt, zweitere portionierte und in kleine Körbe gab. Später könnten sich die Opferteilnehmer Spotulae abholen, die allerdings mit Blick auf die Größe des Opfertiers nicht allzu groß ausfallen würden.* Dessen ungeachtet bildete sich aber bereits eine Schlange von Personen, die sich einen der kleinen Körbe abholen wollten, die nun langsam vorbereitet wurden.


    Als Curio sah, dass auch dies zu seiner Zufriedenheit erfüllt war, blickte er nochmal zu den Pontifices. Das Opfer war ja beendet und es stand nur noch die Verteilung der Spotulae aus, sodass er nun gespannt war, ob er dieses Einführungsopfer zur Zufriedenheit der Pontifices vollzogen hatte.


    Sim-Off:

    Wer ein Spotula haben möchte, möge sich bei der Schlange anstellen. ;)

    Erneut schluckte der junge Helvetier, fasste sich dann aber ein Herz. Er traute sich sogar, das Wort zu ergreifen, auch wenn deutlich werden dürfte, dass sein Wissen über die Eingeweideschau sehr, sehr, seehr gering ausgeprägt waren.


    Also, ich erkenne, dass alle Vitalia vorhanden sind.


    Dann reichte er einem Opferhelfer die Patera und warf nochmal einen genaueren Blick auf die Organe.


    Auch kann ich keine Fehlbildungen erkennen.


    stellte Curio fest und blickte dann auf. Endlich trat dann auch der turische Haruspex an die Gruppe heran - ob er sich dem jungen Discipulus erbarmte oder sich von dem offensichtlichen Dilletantismus provoziert fühlte konnte Curio nicht entscheiden -, warf einen Blick auf die Vitalia und griff dann beherzt hinein. Mit geübter Genauigkeit befühlte er die Organe und betrachtete sie mit fachmännischem Blick. Offenbar kam er sehr schnell zu dem, dass Apollo das Opfer angenommen hatte, weshalb er zuerst den Pontifices und dann auch Curio zunickte. Erleichtert trat Curio einen Schritt weg und rief das Wort aus, dass ihm einen großen Stein vom Herzen fallen ließ.


    LITATIO!


    als er dann jedoch erneut die leise Stimme des Haruspex hörte, der seinen Namen sagte, lief es Curio kurz eiskalt den Rücken herunter. Nichts wäre wohl schlimmer als ein frühzeitiger Ausruf der Annahme des Opfers. Doch offensichtlich ging es um etwas anderes. Der Haruspex holte den Helvetier und auch die drei Pontifices nochmal an die Patera heran und deutete auf eine bestimmte Stelle der Leber, die, wenn man das Organ leicht zu beiden Seiten neigte, golden schimmerte. Der Haruspex nickte Curio anerkennend zu, der allerdings kaum verstand, was das bedeuten sollte. Daher blickte er zuerst zum Haruspex und schließlich zu den Pontifices.

    Da war Curio wohl noch zu sehr in seiner bisherigen Tätigkeit als Discipulus verhaftet. Denn als er bei den Pontifices ankam, das irritierte Gesicht des Duccius und den ernsten Blick des Petronius bemerkte, verfiel er kurz in Unsicherheit. Tatsächlich hatte er bislang die Eingeweideschau noch nicht selbst vorgenommen und sie war auch während seiner Ausbildung nur am Rande zur Sprache gekommen. Zwar hatte der junge Helvetier etwas darüber gelesen, hätte sich aber daraus - wenn er denn die Wahl gehabt hätte - kein belastbares Urteil zugetraut. Diese Wahl hatte er aber jetzt freilich nicht. Wäre er doch direkt zum anwesenden Haruspex getreten, diese Aufgabe hatte heute Turius Camerinus übernommen. Doch dieser stand etwas abseits und blickte den jungen Helvetier schmunzelnd an. Glücklicherweise trat er aber schließlich an die Gruppe heran, ohne sich jedoch auch nur im geringsten an der Analyse zu beteiligen.


    Nach der Frage des Petronius entstand daher eine kurze Pause, die Curio allerdings wie eine Ewigkeit vorkam. Dann atmete er einmal durch und blickte in die Patera auf die Vitalia. Mit seinem ungeübten Blick konnte er erstmal nichts außergewöhnliches erkennen. Es ging kein unangenehmer Geruch von den Organen aus und es schien auch alles vorhanden zu sein, was da sein musste. Doch wagte er es noch nicht, das notwendige Litatio auszurufen. Ihm ging nur ein Gedanke durch den Kopf: Apollo, hilf mir!

    Nach der kurzen Pause blickte Curio kurz zu den Pontifices und schließlich zu dem Sklaven, der als Opferdiener fungiert und verließ dann gemessenen Schrittes das Tempelinnere. Als er hinaustrat, hörte er bereits wieder die Musik, die immer noch durch die Musiker gespielt wurde. Zielstrebig ging er auf den Opferaltar zu, wo bereits der Opferschlächter wartete. Ebenso wurde nun der Lammbock zum Altar geführt, seines Schmucks entkleidet und an den Opferschlächter übergeben.


    Favete linguis!


    hallte es dann über den Platz und die Musik verstummte, ebenso wie mögliche Gespräche unter den Opfergästen. Curio besprengte das Opfertier mit Mola Salsa und ließ sich ein Opfermesser reichen, mit dem er den Rücken des Tieres hinabstrich, und reichte es danach zurück an den Schlächter. Der junge Helvetier nahm sich vor, beizeiten ein eigenes Messer zu kaufen, sah dafür aber im Moment weder eine Möglichkeit, noch eine Verpflichtung. Im Anschluss daran nahm Curio wieder die Gebetshaltung ein, die Hände nach vorne ausgestreckt mit den Handflächen nach oben.


    Oh, Apollo Grannus Mogon!


    Du beschützt als Patron unsere Stadt und die Menschen, die in ihr wohnen, und sorgst dafür, dass sie in Frieden und Wohlstand leben können. Du schenktest unserer Stadt deine heilende Quelle unter diesem Tempel, auf dass wir mit unseren Krankheiten Besserung erlangen können.


    Sieh nun diesen reinen und makellosen Lammbock, den ich selbst für dich ausgesucht habe. Er soll dir als Opfer zukommen.


    Halte auch weiterhin deine schützenden Hände über diese Stadt, beschirme sie vor Krankheiten und Gewalt und führe sie weiter auf dem Weg der Sicherheit und des Wohlstands. Begleite auch mich auf meinem weiteren Weg in deinem Dienst und als Mitglied des Cultus Deorum.


    Dann verspreche ich, die weitere Opfer darzubringen und meine Aufgaben als Aedituus zu deinen Ehren wahrnehmen werde.


    Erneut wandte sich Curio nach rechts ab, hielt kurz inne, blickte zu seiner Mutter und dann zum Opferschlächter, der bereits das Opfermesser in der Hand hatte. Der Lammbock schien von besonderer Gemütsruhe zu sein, da er sich durch nichts und niemanden aus der Ruhe bringen ließ. Das Messer jedoch machte ihn dann offensichtlich etwas nervös, was weder Curio noch dem Opferschlächter verborgen blieb. Mit geübter Hand griff er sich das Tier und blickte zu Curio.


    Agone?


    fragte er laut vernehmlich und direkt im Anschluss antwortete Curio mit fester Stimme


    Age!


    Es ertönte ein leises Pfft und schon war der Hals des Tieres durchgeschnitten. Opferhelfer fingen mit Paterae das Blut des Tieres auf, während der Opferschlächter das Tier mit schnellen Handbewegungen ausnahm und dessen Innereien in eine Patera legte. Diese reichte er Curio, der nun zu den Pontifices trat, um die Eingeweideschau vorzunehmen.