Beiträge von Iullus Helvetius Curio

    Curio notierte, was Livianus über den Flamen Divi Augusti sagte, auf seiner Tabula. Bislang stand noch nicht allzu viel darauf, doch wusste Curio, dass sie zum Ende der Lektion wieder eng beschrieben und voll sein würde. Dann schaute er wieder hoch und horchte auf die Frage des Aedituus.


    Als Aedituus ist man Verwalter eines Tempels. Er hat sowohl kultische Aufgaben, wenn er zum Beispiel selber Opfer für den Gott oder die Göttin seines Tempels durchführt oder Opferwillige berät und, wenn sie wollen, auch beim Opfer begleitet. Daneben hat er auch Verwaltungsaufgaben. Er muss den Tempel und die Kultgegenstände die heil und sauber halten und die Tempelkasse führen.


    antwortete Curio aus dem Gedächtnis und glaubte, dass sie darüber schonmal gesprochen hatten.

    Hab mich mal drangesetzt und eine erste Recherche vorgenommen, die folgende Themen gebracht hat. Den Abmarsch der Urbaner nach Ostia habe ich nicht gefunden, da müsste man nochmal schauen. Auch habe ich die Ankunft des Kaisers in Rom (noch) nicht mit reingenommen. Wenn das noch gewünscht ist, übernehme ich das noch. Ansonsten erhebe ich aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


    Cornelius venit - Das 'Empfangskommittee'
    (26.05.13-10.06.13)


    Appell für den neuen Imperator
    (24.05.13-4.06.13)


    Die letzten 160 Meilen bis Rom
    (2.05.13-17.07.13)


    Triclinium|Kleines Essen für den Senator
    (3.05.13-3.06.13)


    Unterkunft für den zukünftigen Imperator
    (3.05.13-4.05.13)


    Zurück (Fast alle!)
    (30.04.13-2.06.13)


    Südöstlich von Misenum
    (12.01.13-1.05.13)


    Die Classis zieht ab gen Nor... Misenum
    (8.01.13-18.01.13)


    Rhegium
    (23.10.12-13.01.13)


    Das Marschlager der Classis Misenensis
    (6.10.12-15.01.13)


    [Achaia] Die Blockade von Thebae
    (12.09.12-9.12.12)


    [Achaia] Kurs Südost
    (16.06.12-30.11.12)


    [Dacia] Das Heerlager des Quintus Marius Turbo
    (4.06.12-19.08.12)


    [Asia] Go West
    (20.05.12-15.07.12)


    [Pannonia Superior] Carnuntum
    (22.01.12-8.06.12)


    Weiter auf dem Weg Richtung Osten
    (4.01.12-21.01.12)


    Auf dem Weg Richtung Südosten
    (3.01.12)


    [Syria] Die syrische Verschwörung ???
    (11.04.11)

    Die Hürden werden also höher, dachte sich Curio. Er überlegte kurz wie er hier weiter fortfahren konnte, als der Beamte eine Frage stellte, die Curio verwirrte.


    Ähm... also... der Tisch ist massiv und in gutem Zustand. Wenn du mich fragst, würde ich schätzen, dass er noch einige Zeit seinen Zweck erfüllt.


    antwortete Curio daher, ohne zu wissen, worauf der Beamte dabei hinaus wollte.

    Curio runzelte die Stirn. Da war er wohl etwas zu voreilig gewesen. Er versuchte seine Gedanken wieder zu ordnen und antwortete dann auf die Frage.


    Also, die Ministri und die Aeditui habe ich bereits genannt. Hinzukommen die Spezialpriester, also jene, die eine spezielle Aufgabe haben. Hier in der Provinz ist es vor allem der Falem Divi Augusti, der für den Kaiserkult verantwortlich ist.


    antwortete er dann nochmal, wobei er wieder laut und deutlich sprach.

    Die einzige Spur, die Curio gefunden hatte, war dieser Tisch mit der Widmung. War er sich sicher, dass die Hütte dem Lacerius gehört? Kein bisschen. Doch war das sein einziger Ansatzpunkt, und vielleicht der Tischler, wobei der wahrscheinlich noch schwieriger zu finden wäre...


    Ja. Es gibt in der Hütte einen massiven Holztisch mit einer Widmung. Diese benennt Lacerius Simplex als Besitzer.


    musste er daher jetzt auch noch seinen einzigen Hinweis kundtun. Dünn, sehr dünn. Das wusste Curio natürlich auch. Aber besser, als gar nichts.

    Da war sie wieder, diese Abwehrhaltung. Die Befürchtungen Curio wurden größer, dass er hier vielleicht doch noch kurz vor dem Ziel ausgebremst werden würde. Dabei war ihm natürlich klar, dass die Beamten viel zu tun hatten, doch ein kleines bisschen Zeit könnten sie ja abknipsen.


    Leider nicht. In der Umgebung war niemand, den ich hätte fragen können und meine sonstigen Recherchen waren leider vollkommen unergiebig bislang.


    antwortete Curio daher mit anfänglichem Kopfschütteln. Irgendwie würde er hier schon am Ziel ankommen und ansonsten... Ja, da hatte er sich tatsächlich noch keine Gedanken drüber gemacht.

    Curio verfolgte die Eingeweideschau neugierig und atmete schließlich durch, als der Pontifex verkündete, dass das Opfer angenommen worden sei. Die Wasserschale wurde dann durch Fabricius Tullus zum Pontifex gebracht, während Curio mit einem Tuch dazutrat, mit dem sich der Pontifex die Hände trocknen könnte. Aber das Opfer war erfolgreich und das war die Hauptsache.

    Curio nickte und überlegte, zu welchem Töpfer er gehen könnte. Bestimmt fand sich in den Markthallen oder auf dem Forum ein guter Töpfer. Oder er müsste sich mal umhören, ob es einen bekannten Töpfer in der Stadt gäbe, den er aufsuchen sollte, um das die schöne Patera reparieren zu lassen.


    Das mache ich, Aedituus.


    antwortete er dann schnell, konzentrierte er sich danach aber wieder auf die seinen Unterricht. Heute würde er mehr um den Kult gehen, daher wartete Curio die Frage von Livianus ab und dachte nach, um zu überlegen, wen er zuordnen konnte.


    Also am wichtigsten ist wohl der Opferherr, also derjenige, der das Opfer durchführt. Oft ist auch ein Aedituus dabei, der dem Opfernherrn assistiert und ihn auch vorher schon beraten hat. Während des Opfer kommen dann die Ministri dazu, also Opferhelfer.


    Curio machte eine Pause, da seine Gedanken einen Augenblickten zustocken schienen.


    Ach ja, und natürlich bei blutigen Opfern ein Victimarius.


    Wieder stoppte Curio, schaute kurz an die gegenüberliegende Wand und nickte dann. Das waren die Teilnehmer, die ihm jetzt eingefallen waren. Allerdings ohne Gewähr auf Vollständigkeit.

    Ach, verdammt... Es hatte also nicht geklappt. und curio musste wieder seine Geschichte erzählen. Er schluckte, biss sich kurz auf die Lippen und schaute dann zu dem alten Archivar.


    Ich suche Publius Lacerius Simplex. Es geht um eine Hütte aus seinem Besitz, die sich am Rhenusufer befindet. Sie ist nicht mehr im besten Zustand, weswegen ich Kontakt mit ihm aufnehmen möchte.


    versuchte Curio es erstmal, wobei er sein persönliches Interesse erstmal zurückhielt. Schon dieser Palfurier hatte zwar verständnisvoll, aber doch generell ablehnend reagiert und zu bedenken gegeben, dass es Curio ja eigentlich nichts anging. Nun schaute er aber erstmal erwartungsvoll zum Pacarier, gespannt, ob er ebenso über Details informiert werden wollte, wie der Palfurier aus dem Officium Scribarum.

    Curio war heute bereits früh im Tempel gewesen. Das auch deshalb, weil er die Paterae reinigen sollte. Er gab sich dabei alle Mühe, nur bei einer hatte er sichtlich Schwierigkeiten gehabt, bis er gesehen hatte, dass sie einen leichten Sprung hatte.


    Ja, das habe ich, Livianus. Nur bei der Patera mit der Apollo und der Schlange habe ich einen Sprung gefunden, der mittlerweile einiges an Schmutz angesetzt hat, den ich auch trotz aller Anstrengung nicht entfernen konnte. Sie sollte daher bezeiten zu einem Töpfer gebracht werden, vielleicht kann der sie ja noch reparieren.


    antworte Curio daher auf die Frage des alten Aedituus, bevor er sich auf seinen Hocker setzte und Tabula und Stilus zückte, um sich, wie auch schon bei seiner letzten Lehrstunde, Notizen machen zu können.

    Nicht nur Kopf- und Geistesarbeit gehörten zu den täglichen Pflichten eines Discipulus in den städtischen Tempeln, sondern auch körperliche Arbeit. Ein wichtiger Teil war die Säuberung des Tempels von innen und außen sowie die Reinigung der Wege, die zum Tempel führten. Daher sorgte Curio nun dafür, dass die Bürger, die den Tempel des Apollo besuchen wollten, nicht über kleine Steine stolperten, auf rutschigem Laub ausrutschten oder sich ihre Kleidung an dreckigem Staub oder Erde verschmutzten. So fegte Curio den Weg, immer von innen nach außen, damit der Dreck, das Laub und die Steinchen in den Seitegräben landete, wo ein Regenschauer sie dann wegspülen würde. Dabei grüßte er die Besucher des Tempels freundlich, die an ihm vorbeigingen und trat auch mal einen Schritt beseite, wenn eine Familie zum Tempel gelangen wollte. Seine Lieblingsaufgabe war das Fegen sicherlich nicht, aber es gehört nunmal dazu.

    Irgendwie klang die Stimme nur wenig einladend. Nichtsdestotrotz hatte Curio ja ein klares Ziel und daher trat er ein, musste sich kurz einen Überblick im spärlich beleuchteten Raum verschaffen, bevor er dann einen älteren Beamten erkannte, der damit beschäftigt war, die im Archiv hinterlegten Akten zu sortieren. Curio schürzte die Lippen, als ihm der Geruch des Lampenöls in die Nase stieg, ergriff dann aber das Wort.


    Salve, Pacarius. Mein Name ist Iullus Helvetius Curio und ich bin auf der Suche nach einem Einwohner der Stadt. Der Scriba Palfurius Bolanus hat mich daher zu dir verwiesen, da hier das Einwohnerverzeichnis zu finden sei.


    führte Curio sein Vorhaben aus und hoffte, dass ihm mit seinem Verweis auf den Scriba im Officium Scribarum weitere Nachfragen erspart bleiben würden. Schließlich gab der Verweis seinen Anliegen bereits den Anschein, dass es durch einen städtlichen Scriba abgesegnt worden sei, so der Gedankengang Curios, der nun den Archivar erwartungsvoll anblickte.

    Es war nur ein kleines Pffft, als das Messer durch den Hals des Schafbocks glitt. Es war gut geschärft, blieb nicht hängen und sorgte für einen sauberen Schnitt. Der Schafboch wusste gar nicht, wie ihm geschah, doch war s Curio nicht entgangen, dass er einmal tief eingeatmet hatte, bevor das Messer durch seinen Hals fuhr. Danach floss das Blut in Strömen. Tullus hatte bereits ein Gefäß zur Hand, mit dem er etwas Blut auffing, während Viridomarus mit geübtem Griff dafür sorgte, dass das Tier sich nicht bewegen und schneller ausbluten konnte. Als dies geschehen war, traten Tullus und Viridomarus zurück, während Curio mit der Patera zum Altar trat, wo der Schlächter begann, die Eingeweide des Tieres zu entnehmen und in die Opferschale zu legen.


    Curio schauderte kurz, als ihm der Geruch des Blutes in die Nase fuhr, schaffte es aber an sich zu halten, sich nicht zu übergeben oder gar ohnmächtig zu werden. Als der Schlächter Curio dann zu verstehen gab, dass alle entscheidenden Innereien in der Opferschale lagen, trat Curio einen Schritt vom Altar zurück hin zum Pontifex, damit die Eingweideschau beginnen konnt.

    Curio strahlt über das ganze Gesicht, als seine Antwort erneut von Livianus für richtig befunden wurde. Wieder notierte er sich einige zentrale Sachen auf seiner Tabula, bevor sich der alte Aedituus dann erhob und langsam zun Regal mit den Bücherrollen ging. Dort zog er nach kurzer Suche eine Rolle heraus, blickte kurz hinein, nickte und reichte sie an Curio weiter. Der nahm sie an sich und nickte auf die Aufforderung hin, das Buch zu lesen.


    Das werde ich tun, Aedituus.


    Sodann erhob sich auch Curio und nahm ebenso die Aufforderung auf, den Weg zum Tempel zu säubern.


    In Ordnung, Livianus, ich hole mir dann den Besen. Vale und bis morgen.


    sagte er dann, bereits in freudiger Erwartung auf den nächsten Tag, und verließ den Raum mit der Bücherrolle und holte sich den Besen aus der anliegenden Kammer.

    Von einem Scriba aus der oberen Etage hergeschickt stand Curio nun vor der Tür mit der Aufschrift "Tabularium". Hier unten überwiegte der Geruch alter Papyrii und brennenden Öllampen (Irgendwie keine gute Mischung, dachte Curio). Ein weiteres Mal müsste er hier sein Anliegen erklären und wieder bestand die Chance, dass er mit einem "Geht dich nichts an" abgespeist werden könnte. So durchdachte Curio kurz sein Vorgehen, bevor er dann schließlich klopfte.


    POCH POCH