Beiträge von Tiberius Prudentius Balbus

    "Mein Vater, der amtierende Praetor Peregrinus.." (Man wusste ja nicht, ob der Kaiser gerade diese familiäre Beziehung kannte) "... bat mich dir ein Schreiben zu übergeben." sagte er und holte das Schreiben aus seiner Tasche um es dem Kaiser auszuhändigen.



    Ave mein Kaiser,


    ich grüsse dich und entsende dir, leider etwas verspätet, meine Glückwünsche zu deinem Geburtstag.
    Doch möchte ich nicht zu viel von deiner Zeit in Anspruch nehmen und direkt zu meinem Anliegen kommen.
    Es ist mein Wunsch, dem Imperium und seinem Volk in der kommenden Amtszeit als Consul zu dienen. Hierfür würde ich dich gerne um deine Zustimmung und die notwendige Aussetzung der Zwangspause bitten.




    "Mein Vater bat mich dir dies zu geben, da er dir nicht mehr Zeit als nötig stehlen wollte und ich heute sowieso hierher kommen sollte."

    Balbus hörte ihr zu und sagte einen Moment lang nichts. Aber dann kamen seine Worte ohne jegliche emotionale Regung: "Am Kreuz wird sie sicher nicht enden, es sei denn sie setzt ihren Plan in die Tat um."


    Er reichte ihr den Brief.


    Salve oh du großer Prätorianer!


    Ich möchte, dass du weißt, dass ich keinen Schritt aus dieser Stadt wagen werde. Weder DU noch irgendjemand anderes wird es schaffen mich aus der Stadt zu jagen. Du magst versuchen mir Angst zu machen, aber du schaffst es nicht. Siehe hier, die 7 Tage laufen aus und ich bin immer noch hier. Allerdings wirst du nicht wissen wo ich mich aufhalte, aber ich kenne den Ort oder die Orte wo du sein wirst oder bist. Ich werde dafür sorgen, dass du niemals mehr sicher schlafen kannst, dass du niemandem mehr den Rücken zudrehen kannst ohne befürchten zu müssen, dass ein Dolch sich von hinten in dein Herz bohrt. Vielleicht ist es die alte Frau am Marktstand oder der Junge der dir diesen Brief bringt, die dich töten werden, aber sicher weißt du, dass ich es mir nicht nehmen lassen werde es selber zu tun.


    Du wirst mich nicht finden, aber ich dich! Vielleicht nicht heute und auch nicht morgen, aber bald und zwar dann wenn du am wenigsten damit rechnest werde ich da sein und auf dich warten.


    Luciana


    "Diese überaus nette Nachricht liess sie mir zukommen. Sie allerdings zu feige, um sie selbst zu überbringen. Stattdessen schickte sie einen kleinen unschuldigen Jungen." In seiner Stimme lag nun eine gewisse Verachtung, denn Feigheit war etwas, dass ihm schon immer zuwider war.


    "Wem sollst du eine Nachricht überbringen? Und vor allem welchen Inhaltes?"

    "Sei nicht gekränkt." waren seine kurzen Worte zu seinem Vater, bevor dieser den Raum verliess.


    "Bitte." sagte er dann zu Celeste und deutete auf den Sessel, auf dem zuvor der alte Senator gesessen hatte.

    "Wo ist sie, Celeste?" fragte er, als sie bereits den Raum verlassen wollte. "Ich weiss, dass sie noch in der Stadt ist und ich weiss was sie vorhat."


    "Sag mir wo sie ist oder sie wird das, was sie plant vermutlich nicht überleben."


    Er schaute sie an und hoffte, dass sie erkannte, dass er recht hatte.

    "Wenn es um deine Schwester geht, so sprich." sagte er, denn er war sich sicher, dass es um Luciana gehen würde.


    "Mein Vater wird sicherlich ebenfalls daran interessiert sein, zu erfahren, was du zu sagen hast." Bei diesen Worten deutete er auf den alten Senator, der noch immer auf Luciana's Brief schaute.

    "Eine Peregrina." begann er. "Eine sehr unerfreuliche Person und eine gefährliche noch dazu."


    Er war sich nicht sicher, ob es wirklich gut war, seinen Vater mit in die Sache hereinzuziehen.


    "Und zu allem Überfluss will sie mir persönlich auch noch ans Leben."


    Er holte ein kurzes Schriftstück hervor und gab es seinem Vater.


    Salve oh du großer Prätorianer!


    Ich möchte, dass du weißt, dass ich keinen Schritt aus dieser Stadt wagen werde. Weder DU noch irgendjemand anderes wird es schaffen mich aus der Stadt zu jagen. Du magst versuchen mir Angst zu machen, aber du schaffst es nicht. Siehe hier, die 7 Tage laufen aus und ich bin immer noch hier. Allerdings wirst du nicht wissen wo ich mich aufhalte, aber ich kenne den Ort oder die Orte wo du sein wirst oder bist. Ich werde dafür sorgen, dass du niemals mehr sicher schlafen kannst, dass du niemandem mehr den Rücken zudrehen kannst ohne befürchten zu müssen, dass ein Dolch sich von hinten in dein Herz bohrt. Vielleicht ist es die alte Frau am Marktstand oder der Junge der dir diesen Brief bringt, die dich töten werden, aber sicher weißt du, dass ich es mir nicht nehmen lassen werde es selber zu tun.


    Du wirst mich nicht finden, aber ich dich! Vielleicht nicht heute und auch nicht morgen, aber bald und zwar dann wenn du am wenigsten damit rechnest werde ich da sein und auf dich warten.


    Luciana

    Er folgte ihr nach draussen und begab sich dann an ihre Seite. Er lächelte, was auf die meisten Passanten sicherlich merkwürdig wirken musste, schliesslich sah man nicht täglich lächelnde Praetorianer durch die Strassen spazieren.


    "Ja, es gibt ein paar Vorteile, wenn die Kleidung eine bestimmte Farbe hat." sagte er lachend.



    Einige Schritte hinter den beiden folgten, wie schon den ganzen Tag, wieder die beiden Praetorianer und musterten die Menschen mit misstrauischen Blicken.

    Balbus hörte sich die Anweisungen des Kaisers an und nickte. "Ich werde noch heute eine Nachricht an den Praefecten schicken." sagte er und fragte dann: "Soll Pompeius Strabo, wenn er sich denn in der Hand der Cohors befindet, sofort nach Rom gebracht werden, oder erst wenn der Praefect zurückkehrt?"

    Mit gezogenen Gladii näherten sie sich ihm und der Anführer stiess ihn mit dem Fuss an. "Fesselt ihn. Und dann sorgt dafür, dass er mit den anderen weggebracht wird. Ein Medicus sollte sich ihn ansehen." gab der junge Miles als Anweisung und richtete dann seinen Blick wieder auf das Dach.



    Gracchus wurde gefesselt und dann aufgehoben um zu den anderen Gefangenen gebracht zu werden, die an der Mauer gesammelt und von mehreren Milites bewacht wurden. Später würde man sie abtransportieren.

    Balbus nickte und gab einem in der Nähe befindlichen Centurio den Befehl die Männer wegtreten zu lassen. Während dieser Befehl ausgeführt wurde, wandte sich Balbus kurz den Tribunen zu, um zu sehen, welche Antwort diese auf die Frage des Kaisers geben würden. Als diese durch Schweigen oder Kopfschütteln zu verstehen gaben, dass keiner eines solchen Gespräches bedurfte, antwortete der Princeps im Namen des Stabes:


    "Es besteht momentan kein Bedarf nach einem informellen Gespräch."