Beiträge von Tiberius Prudentius Balbus

    Dolorosus kam auf sie zu und holte mit dem Knüppel aus. Doch statt sie damit zu schlagen, stiess er ihn ihr nur mit grosser Kraft in den Magen.


    Balbus schloss in diesem Moment für den Bruchteil einer Sekunde seine Augen, denn dies war eigentlich nicht seine Welt. Seine Mutter hatte ihn nicht so erzogen und seine kleine Schwester würde ihn dafür hassen.

    "Du kannst mir sicherlich noch eine Menge mehr sagen, darauf würde ich wetten." sagte er. "Aber darüber unterhalten wir uns dann, wenn er mit dir fertig ist." Er deutete auf Dolorosus, der mit einem kleinen Knüppel spielte und schon ganz begierig war ihn an ihr auszuprobieren.

    "Es geht nicht um das, was ich tun will, sondern um das was du mich zu tun zwingst." sagte er, während Dolorosus ein Weisses Tuch auf dem Boden auslegte und den Inhalt seines Korbes darauf auslegte. Es war alles dabei, von Messer in diversen Grössen, über Zangen und Daumenschrauben, bis hin zu einer grossen, mit getrockneten Blutflecken versehenen, Säge.

    Balbus genoss das, was ihm aus ihren Augen entgegenschoss in vollen Zügen. Er wusste nicht, ob es tatsächlich reiner Hass war, oder ob nicht doch auch ein Teil Furcht dabei war, doch er genoss es.


    Der Verhörspezialist machte sich nun daran Celeste's Füsse an den Hocker zu binden, um zu verhindern, dass diese sich während der Dinge, die noch kommen würden, von ihrem Fleck wegbewegen konnte.


    "Du scheinst ein sehr dummes Mädchen zu sein, kleine Celeste."

    Balbus nickte seinem, bisher recht unscheinbaren, Begleiter zu und dieser wurde aktiv.
    Er nahm aus seinem Korb zwei Seile und begab sich zum Hocker. Er stellte sich hinter Celeste und griff sich von hinten ihre Arme, die er dann mit einem der Seile zusammenband.


    Balbus beobachtete das ganze und sagte: "Du weisst, dass das alles hier schnell enden kann."

    "Ich werde deinen Besuch erwarten und hoffe, dass dir bis dahin vielleicht tatsächlich noch etwas einfallen." sagte er.


    Auch Balbus erhob sich. "Intrigen sind grundsätzlich widerwärtig, aber leider beherrschen sie mittlerweile die ganze Stadt. So scheint es jedenfalls."


    Er nickte. "Natürlich werden wir deinen Wunsch akzeptieren." sagte er.

    Der Senator schien die Vorstellung zu haben, dass die Castra und vor allem ihr Carcer wie eine Taberna für jeden zu besuchen waren. Die Vorstellung belustigte Balbus ein wenig und er hatte es schwer ein Schmunzeln zu unterdrücken.


    "Nun ja, es gibt keinen Grund sie verschwinden zu lassen und daher sehe ich da eigentlich kein Problem darin, dass sie einige Nächte in unserer Obhut verbringt."


    Über das, was am Ende tatsächlich mit ihr passieren würde, war Balbus sich noch nicht ganz sicher.


    "Ich danke dir auf jeden Fall für deine Informationen und deine Geduld, Senator."

    Sein Kopf wurde etwas zur Seite geworfen, als sie ihm eine scheuerte. Als er sie wieder ansah, grinste er denn darauf hatte er gewartet. Er gab ihr eine Ohrfeige und packte sie, diesmal noch um einiges fester, am Arm. Er nickte seinem Kameraden zu und dieser gesellte sich zu ihm und packte sich Luciana's anderen Arm. Gemeinsam tasteten sie sie nun ab und fanden nach einer Weile ein kleines Beutelchen. Einer der beiden schaute den Beutel an und hielt ihn ihr dann vor die Nase. "Was ist das?" fragte er.

    Balbus sah, dass sie seinen Begleiter nun bemerkt hatte und sagte: "Darf ich dir meinen Begleiter vorstellen? Dolorosus, einer unserer Verhörspezialisten." Manche würden ihn vermutlich eher als Folterknecht oder ähnliches bezeichnen.


    "Bitte nimm doch Platz." sagte er und deutete auf den Hocker.

    Balbus nahm den Becher dankend an und trank einen kleinen Schluck. Den Worten des Tiberiers folgte er mit grossem Interesse und war überrascht, dass er tatsächlich einige Informationen von sich gab, die Balbus zuvor noch unbekannt waren. Er nickte zwischendurch, wenn sich seine Informationen mit denen deckten, die der Tiberier ihm gab.


    Nachdem der Vortrag geendet war sagte er: "Ich kann verstehen, dass sie nicht sonderlich kooperativ ist. Sicherlich befürchtete sie, dass sie verschwinden würde, wenn sie sich in die Hände der Garde begeben würde. Ein weit verbreitetes Vorurteil."

    Der Praetorianer begann zu lächeln, liebte er doch kleine aufmüpfige Mädchen. Er näherte sich ihr weiter und streckte seine Hände aus. Mit der linken packte er sie hart am Arm, während er mit der rechten begann sie abzutasten.

    Der Miles durchsuchte den Raum schnell und gründlich. Auf dem Lager lag ein Umhang, den er nach kurzem Abtasten wieder dort hin warf. Auch das Lager selbst brachte keine Ergebnisse zum Vorschein. Eine Truhe, deren Schloss er mit seinem Pugio öffnete, enthielt ebenfalls nur Enttäuschendes.


    Nachdem er alles abgesucht hatte, näherte er sich Luciana um diese ebenfalls zu durchsuchen.