Beiträge von Tiberius Prudentius Balbus

    Er nahm einen weiteren Bissen zu sich und hörte sich die Beschreibung seines Bruders an.


    "Das klingt wirklich nahezu perfekt. Aber sag Bruder, was denkst du von mir? Ich und jemanden verschwinden lassen?" Er lachte.


    "Mal im Ernst, wenn das so ist, wie du es beschreibst, dann denke ich sollte es für meine Zwecke wirklich genau das Richtige sein. Ich nehme an, dass nicht geplant ist das Haus in den nächsten Monaten wieder mit Menschen zu belegen? Weil wenn dort jemand verschwinden sollte..."
    Er sprach nicht weiter.










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    Er nahm den Becher dankend an und als er gefüllt war, trank er einen Schluck.


    "Mhh.. Der ist so viel besser als das Gesöff, das einem in Roma vorgesetzt wird."


    Er nahm etwas von dem Auflauf und verputzte es.


    "Das die Villa leersteht würde ich aber nicht sagen. Es sind nicht sonderlich viele Flavier dort, aber es gibt dort Leben." sagte er grinsend.


    "Leider waren sie nicht sonderlich mitteilsam. Aber ich werde noch etwas Zeit in diese Familie investieren, da ich mir sicher bin, dass es dort noch etwas gibt. Naja, etwas Positives hat es ja, wenn mein Auftrag hier nicht so schnell erledigt ist: Ich kann noch etwas länger die hispanischen Freuden geniessen." Er lachte.


    "Und, hast du eine Unterkunft für mich gefunden?" fragte er dann direkt heraus.










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    Er folgte ihm in das Triclinium und nahm dort ebenfalls Platz.
    "Nein, ich hab noch nicht gegessen. Die Flavier waren nicht sonderlich gastfreundlich." sagte er grinsend.
    Er schaute auf den Auflauf.
    "Das sieht gut aus. Wenn du wirklich etwas davon abgeben würdest, würde ich nicht nein sagen. Allerdings würde ich mich auch mit etwas Wein zufrieden geben."










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    "Salve. Ich hoffe, ihr seid der Hausherr und nicht ein weiterer Sklave." sagte Balbus und lächelte.


    Er schaute sich kurz um. Seine Männer hatten es mittlerweile unbemerkt geschafft sich in Positionen zu bringen, in denen sie alle Zugänge zum Atrium im Auge behalten und falls nötig, auf diese zusprinten konnten.


    "Verzeiht bitte unser Eindringen und auch die Art wie dieses geschah, doch glaubt mir bitte, wenn ich euch sage, dass dies nur im Sinne des Guten geschah."


    Er griff in einen kleinen Beutel, den er verdeckt neben seinem, ebenfalls verdecktem, Gladius trug.


    "Lasst mich euch dieses hier geben."


    Er zog eine Medaille aus dem Beutelchen und gab sie an Quirinalis.



    "Ich glaube ich habe mich bisher noch nicht vorgestellt. Tiberius Prudentius Balbus ist mein Name und Princeps Praetorii mein Rang. Anders ausgedrückt: im Namen der kaiserlichen Garde stelle ich eure Villa und eure Familia unter Aufsicht. Ich erwarte von euch und all euren Familienmitgliedern und Bediensteten vollste Kooperation."


    Auf ein Zeichen hin, postierten sich die Praetorianer an den Zugängen des Atriums.










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    Die kleine Gruppe folgte dem Sklaven. Mittlerweile war in einiger Entfernung des Eingangsbereichs einer von den beiden, die Balbus in das Castellum geschickt hatte, angekommen und verbarg sich dort ohne den Eingang aus den Augen zu lassen.







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    Als der Riese auftauchte, schaute Balbus diesen an und war sich nicht sicher, ob dessen Anwesenheit eine Drohung sein sollte, oder ob der Türsklave nur Angst hatte.


    Er sprach daher in freundlicher Weise weiter: "Ich versichere dir, dass wir keine Diebe sind und unsere Absichten nicht zweifelhaft zu beurteilen sind. Ich würde dies alles jedoch gerne mit dem Herren des Hauses besprechen. Bitte sei so gütig und führe mich zu ihm."







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    Balbus versuchte zu lächeln, während seine Begleiter weiterhin ein recht klägliches Bild abgaben.


    "Salve. Uns führt die Suche nach Liberalitas hierher. Wir sind arme Männer aus Achaia, die in Athen von der Mildtätigkeit und der Grosszügigkeit einer Frau namens Flavia Messalina Oryxa hörten. Auch hörten wir, dass sie eine Frau sei, die in ihrem Leben stets durch eine grosse Religiosität in Erscheinung trat. Wir hoffen sie hier, in ihrem uns genannten zuhause, auf sie zu treffen um mit ihr über einige religiöse Anliegen zu sprechen."







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    Eine Gruppe von neun Personen trat vor die Tür der Villa. Alle waren in Kleidung gehüllt, die aussah als wäre sie schon seit Jahren an diesen Körpern. Sie husteten und röchelten, was sich beides nicht sonderlich gesund anhörte.


    Balbus trat aus der Gruppe hervor und klopfte schwach an die Tür.








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    Beinahe hätte er gesagt, dass der Imperator ihn vermutlich sowieso nicht retten wollen würde, aber dies verschluckte er lieber.


    "Ich danke dir für dein Angebot und werde, falls nötig darauf zurückgreifen. Dass ich dich vorher über das informiere, was wir tun kann ich dir aber nicht versprechen, da das Überraschungsmoment durchaus wichtig ist."


    Er trank den letzten Rest aus seinem Becher. "Jetzt werde ich dich allerdings verlassen müssen, schliesslich warten noch einige wichtige Geschäfte auf mich. Ich werde heute gegen Abend noch einmal vorbeikommen. Ich hoffe bis dahin wirst du das mit der Unterkunft arrangiert haben."


    Er stand auf und reichte seinem Bruder die Hand.


    "Vale, Bruder. Bis heute abend." sagte er und machte sich danach auf den Weg nach draussen.


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    Balbus verliess die Curia und ging, nachdem er sich etwas umgesehen hatte, auf ziemlich ungeplantem Wege zu einer Marmorbank, die auf der anderen Seite des Platzes stand.


    Er setzte sich hin und schaute in die Gegend.


    Nach einiger Zeit setzte sich ein Mann zu ihm.


    [size=6]"Wir haben uns einen ersten Überblick über die Stadt verschafft. Wir konnten nichts ungewöhnliches finden."


    "Ich hatte nichts anderes erwartet. Der Regionarius wird uns eine Unterkunft zur Verfügung stellen. Allerdings werden wir uns auch nach einer Ausweichunterkunft umsehen. Vor der Stadt befindet sich das alte Castellum der Legio IX. Schick zwei Männer los. Sie sollen sich das mal ansehen."


    "Ja. Und was werden wir als nächstes tun?"


    "Wir werden um Mildtätigkeit bitten."[/size] Balbus grinste und erhob sich. Er verliess den Platz und dreizehn Minuten später verliess auch der andere Mann die Bank und den Platz.


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    Also konnte er den Proconsul vorläufig erstmal ausser Acht lassen. Er nahm den wieder gefüllten Becher und trank einen Schluck.


    Er musste an Hungis Worte denken 'subtil wo nötig und brutal wo möglich'. Klang für ihn, als hätte er ziemlich freie Hand.


    Er nickte. "Ja, du hast vermutlich Recht. Aber ich glaube, ich weiss schon wie ich es tun werde." Er starrte in den Becher. "Bezüglich der Unterkunft danke ich dir schon mal im Vorraus."








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    "Naja, Rom verlassen konnte sie nicht mehr. Sie war persönlich anwesend als das Attentat verübt wurde und wurde sofort in die Castra Praetoriae gebracht."


    Er überlegte einen Moment.


    "Ich glaube, ich werde es doch auf deine Art versuchen." sagte er und wirkte total in Gedanken verloren. Er malte sich gerade aus, wie er die Villa stürmen liess. Vielleicht sollte man nicht direkt so aggressiv vorgehen.


    "Eine Frage hätte ich allerdings noch. Der Proconsul, steht er in irgendeiner engeren Verbindung zu ihr?"








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    Er hörte seinem Bruder aufmerksam zu und schwieg. Nachdem er geendet hatte sagte er:


    "Natürlich könnte ich einfach die Familie festnehmen. Doch ist es weniger mein Ziel einfach alle in den Cercer zu werfen, die Verbindungen zu ihr hatten. Viel mehr Interesse habe ich daran herauszufinden, wer hinter der ganzen Sache steckt. Sie kann es unmöglich allein geplant haben und auch die Familie ist dazu nicht fähig. Seit Catus' Verschwinden ist die Familie schwach und liegt weitestgehend brach. Der neue Pater ist gelinde gesagt ein Weichling."


    "Die Informationen, mit wem sie sich hier zum Essen getroffen hat, könnten um einiges mehr wert sein, als alles was ich aus ihrer Familie rausprügeln kann. Ich werde sicherlich auch noch die Familie festsetzen und verhören, allerdings will ich dies nicht überstürzen.


    Du erwähntest, dass sie enge Verbindungen nach Carthago Nova hat. Weisst du, zu wem genau dort?"










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    "Gut, dann wäre das mit der Unterkunft schon mal weitestgehend geklärt."


    Er schaute sich schon wieder um und fragte sich, ob die Paranoia wohl dazugehörte. Dann sprach er wieder leise:


    "Also gut. Ich werde dir einen Namen nennen und ich bin mir sicher, dass du hinterher jemanden weisst."
    Er schaute sich wieder um.
    [size=7]"Flavia Messalina Oryxa."[/size] sagte er kurz und knapp.










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    "Ja so ein Scriba ist etwas feines. Hab ich in Rom immer sehr vermisst." sagte er schmunzelnd. Dann wurde er sofort wieder ernst und fuhr leiser fort:


    "Ich bräuchte eine Unterkunft in der ich und ein paar Kameraden unauffällig unterkommen können und von wo aus die Untersuchungen koordiniert werden. Ausserdem gehe ich davon aus, dass du hier sicherlich einige Kontakte zu gewissen dunklen Gestalten aufgebaut hast, die sicherlich nützlich sein könnten, wenn es möglich ist."










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