Balbus hatte die Männer, die er für die Patroulien in der Stadt eingeteilt hatte, antreten lassen. Sie standen bereits in Formation auf dem Exerzierplatz als Balbus ihn betrat.
Er freute sich darüber, dass auch diesmal alles so gut klappte und konnte ein kleines Lächeln nicht unterdrücken.
"Guten Morgen, Männer!"
"Guten Morgen, Centurio!"
"Ihr seid die Männer, die das Schicksal getroffen hat die Patroulien in der Stadt zu übernehmen. Bevor ihr damit beginnt gibt es einige Grundregeln die ich euch auferlegen muss."
Er schaute über die Gruppe.
"Erstens: Ihr seid dazu da, die Präsenz der Legion zu zeigen, also die subversiven Elemente daran zu erinnern, das die Legion sie sieht und den guten Bürger zu zeigen, dass sie sich hier sicher fühlen können. Ihr seid also nicht dazu da, wie die Wilden durch die Straßen zu rennen und euch daneben zu benehmen.
Zweitens: Ihr werdet Männern der Stadtwache begegnen. Es kann sein, dass sie euch nicht unbedingt ganz so freundlich gesinnt sind, schliesslich werdet ihr ihnen quasi vor die Nase gesetzt. Seid trotzdem nett zu ihnen oder noch besser, geht ihnen aus dem Weg.
Drittens: Ich habe keine Lust darauf, dass hier der Regionarius oder jemand von der Stadtverwaltung auftaucht um sich über die Legionäre zu beklagen. Ich erwarte von euch, dass ihr euch benehmt! Wenn ich Klagen über meine Legionäre höre, dann werdet ihr mich kennenlernen!
Verstanden?"
"JAWOHL, CENTURIO!"
"Gut, dann kommen wir zur Einteilung. Ich will euch in 8 Gruppen zu je 8 Mann vor mir haben. In jeder Gruppe muss mindestens ein Legionär sein! Los, aufteilen!"
Die Reihen wurden unruhig und brachen sich auf. Ein paar Minuten später standen vor ihm 8 Gruppen. Er schaute zufrieden über den Platz.
"Sehr gut, Männer."
Er deutete auf 2 der Gruppen: "Ihr werdet durch das Stadtzentrum patroulieren."
Dann deutete er auf die nächsten 2 Gruppen: "Ihr werdet den Hafen übernehmen."
Auf eine weitere Gruppe deutend: "Ihr übernehmt das Wohnviertel."
Auf noch eine Gruppe deutend: "Ihr übernehmt den Marktplatz."
Er zeigte auf die letzten 2 Gruppen: "Ihr übernehmt die direkte Umgebung der Stadt. Also direkt ausserhalb der Befestigung."
"Noch ein Letztes. Auch wenn es euch etwas merkwürdig vorkommt, erwarte ich von euch, dass die Abstände zwischen den Patrouliengängen sich ändern. Ich will nicht, dass ihr regelmäßig die gleichen Wege ablauft, sondern dass ihr zu unterschiedlichen Zeiten differierende Routen nehmt. Ich überlasse die Entscheidung darüber, wann und wie ihr laufen werdet den jeweiligen Gruppenführern, aber nutzt das nicht aus um euch auszuruhen, denn ich werde euch im Auge behalten. Habt ihr das verstanden?"
"Jawohl, Centurio!"
"Gut, dann gehts jetzt los, ihr wisst was ihr zu tun habt. ABMARSCH!"
Er beobachtete, wie die Gruppen losgingen.
Er blieb noch ein paar Minuten auf dem Platz stehen und beschloss dann, nach einem kurzen Zwischenstopp im Lazarett in die Stadt zu gehen um zu sehen, ob die Patroulien so verliefen wie er es sich gedacht hatte.
Er verliess den Platz.