Beiträge von Tiberius Prudentius Balbus

    "Gut, dann wirst du ab Morgen als Primicerius ab epistulis arbeiten." sagte er. "Sieh zu, dass du hier alles soweit zuende bringst an dem du noch arbeitest und dann wünsche ich dir viel Erfolg drüben. Du hast es dir verdient."
    Er lächelte ein kleines Bisschen.
    "Hast du noch Fragen?"

    "Hmm.." machte er. "Ich denke Pelze zählt man stückweise." Er war sich nicht sicher, aber das klang für ihn am sinnvollsten und er wusste, dass man bei Schafen auch die Anzahl der Vliese zählte.


    "Passende Sätze klingen sinnvoll." bestätigte er dann die Glaswaren. "Wobei ein paar hübsche Einzelstücke sicherlich auch als Prestigeobjekte nutzbar wären."

    Dazu konnte Balbus dann auch direkt etwas sagen.


    "Duccius Lando diente lange Zeit der Regio Germania Superior und arbeitet mittlerweile für den Cursus Publicus. Er gehört zu den Decurionen Mogontiacums, sowie zur Provinzcurie und arbeitet als Subauctor für die Acta Diurna." fasste er kurz die wichtigsten Punkte zusammen.

    "Generell war der Winter wohl nicht so stark, aber es gab wohl einige extreme Wochen." sagte er. "Zumindest schreibt er das. Die ersten Schäden von denen er berichtet sind wohl auch weniger durch Schnee oder ähnliches entstanden."


    Er schaute auf den Brief. "Es haben sich wohl einige Tiere in den Wirtschaftsgebäuden ausserhalb der Einfriedung eingenistet und diese für ihren Winterschlaf genutzt. Und weil die Gebäude über den Winter nicht genutzt werden hat das auch niemand bemerkt. Allerdings war in dem Gebäude in dem die Imker arbeiten wohl ein Bär, der es dort kuschelig fand und der dort auch sehr gewütet hat."
    Er schüttelte den Kopf.
    "Das Landgut wird von einer kleinen Söldnertruppe bewacht und beschützt und keiner bemerkt soetwas."
    Es war wirklich traurig.
    "Und die Barracke der Feldsklaven ist vor zwei Wochen oder so durch Unachtsamkeit der Sklaven niedergebrannt. Die Sklaven hausen jetzt im Haupthaus, weil alle anderen Unterkünfte belegt oder durch das Wetter beschädigt sind."

    "Ich denke, ich werde am besten einen Brief nach Germania senden, und nachfragen, welche Mengen möglich sind." sagte er. "Oder vielleicht sogar besser, ob sie eine bestimmte Menge liefern können. Hast du in etwa eine Vorstellung, in welchen Mengen sich unsere Bestellungen bewegen würden?"

    Balbus hatte bisher alles aufmerksam verfolgt und beschloss dann doch etwas beizutragen.


    "Bezüglich des Decimus Serapio haben wir auch noch eine Empfehlung aus Tarraco erhalten. Vinicius Hungaricus spricht sich ebenfalls für eine Standeserhebung und einen ersten Schritt in die ritterliche Laufbahn aus." fügte er dieser Diskussion hinzu.


    Als dann Macer den anderen Decimer zur Sprache brachte, bemerkte er dazu: "Die ziemlich wechselhafte Laufbahn ist meiner bescheidenen Meinung nach nicht unbedingt eine positive Empfehlung für Decimus Verus."

    [Blockierte Grafik: http://de.geocities.com/crazylx2000/ImperiumRomanum/cooky.png]
    Würden sie fast zweitausend Jahre später leben, hätte Ruculla nun auf ihre Armbanduhr gesehen, doch da es soetwas ja nicht gab, schaute sie stattdessen auf den Herd, auf dem ein großer Kessel stand in dem etwas zu kochen begann.
    So, ich muss jetzt auch mal wieder was tun.
    sagte sie dann.
    Wir werden sicherlich noch genug Gelegenheit haben uns zu unterhalten. Sie lächelte Calvina nochmal an und ging dann zu jenem Kessel hinüber.

    Die Ideen des Flaviers klangen im Prinzip durchaus brauchbar, auch wenn Balbus das nicht allzu euphorisch ausdrücken würde.
    Als Calvina ihm den Becher gegeben hatte, trank er zuerst einmal einen Schluck, bevor er wieder etwas sagte.


    "Nun denn, ich denke ich werde dir eine Chance geben." sagte er kurz und knapp.

    Balbus war durchaus belustigt über die Reaktion des Notarius, liess es sich jedoch nicht anmerken. Stattdessen wandte er sich dann direkt an den Gesuchten, als dieser sich meldete: "Ah Imperiosus. Ich habe eine gute Nachricht für dich."


    Er blickte die übrigen Notarii an, die sich daraufhin ein wenig von den beiden entfernten.


    "Ich habe mit Antonius Hortalus über dich gesprochen. Er fragte mich, ob ich auf dich verzichten könnte, da er dich gern in seine Abteilung holen würde. Als Primicerius ab epistulis."

    Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    "Bei allen hohen Posten kann man doch beobachten, daß hin und wieder ein Unfähiger dort eingesetzt wird, nur weil er entsprechende Beziehungen besitzt. Das ist kein Problem, das allein Legionskommandanten betrifft. Ich kann Senator Tiberius nur zustimmen: Ein Legionskommando ist entschieden eine politische Aufgabe. Natürlich sollte militärische Erfahrung vorhanden sein. Und ich glaube kaum, daß jemand ein Kommando erhalten würde, der nicht die Ausbildung an der Academia erfolgreich abgeschlossen und zudem als Tribun Dienst geleistet hat. - Natürlich kommt das an die militärische Erfahrung eines Berufssoldaten nicht heran. Doch wozu hat der Legat schließlich seinen Stab?"


    Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    "Das stimmt. Die große Aufgabe eines Legaten - besonders in unseren Tagen - liegt darin, Grundsatzentscheidungen zu treffen. Und für diese ist er wohl aufgrund seiner Ausbildung und Erfahrung in Ehrenämtern besser in der Lage - ohne die Leistung des Miles Gregarius oder des ritterlichen Tribunen schmälern zu wollen!"


    "Es nützt der erfahrenste Stab nichts, wenn der Kommandant keine Ahnung hat, wie man ihn in das Kommando einbindet oder wie man auf die Ratschläge erfahrener Soldaten hört." sagte Balbus, nachdem sich auch der Aurelier in das Gespräch eingeschaltet hatte und nun mit Durus zusammen in das gleiche Horn stieß.


    "Natürlich habt ihr Recht, wenn ihr sagt, dass ein Legionskommandant, vor allem an empfindlichen Grenzstellungen, politische und diplomatische Erfahrung benötigt, das streite ich nicht ab, aber ein Mann, der von seiner eigenen politischen Größe so verblendet ist, dass er glaubt alles selbst besser zu wissen, wird an solch einer Stelle mehr schaden anrichten als militärisch erfahrenener Mann der politisch unerfahren ist."


    Am besten geführt waren seiner Meinung nach sowieso jene Einheiten, die von Rittern kommandiert wurden.


    "Eine gesunde Mischung aus erfahrenem Soldaten und gutem Politiker wäre wünschenswert."

    Balbus kam eher selten in das Officium seiner Untergebenen, denn meist kamen diese zu ihm. Doch heute hatte er einen guten Tag und so betrat er das grosse Officium seiner Schreiber.


    "Wo ist Pompeius Imperiosus?" fragte er den erst besten der Notarii und schaute sich in dem großen Raum um.

    Leicht schüttelte er den Kopf.


    "Leider weiss ich das nicht genau, aber so wie ich den Vorsitzenden des Konsortiums kennengelernt habe, wird er alles in Bewegung setzen um uns jede realistische Menge zu liefern, die wir bestellen."

    Auch dieses Mal hörte Balbus wieder interessiert zu und auch wenn die weiteren Qualifikationen des Flaviers sich nicht besonders von denen anderer Bewerber unterschieden, war Balbus der Idee ihm eine Chance zu geben generell nicht abgeneigt.
    Die Antwort auf seine zweite Frage fand er hingegen äusserst interessant, da er mit dieser nicht gerechnet hatte. Er tendierte nach dieser Antwort tatsächlich dazu ihn einzustellen.


    Als dann Calvina kam, antwortete er ihr: "Bring etwas Wein, aber stark verdünnt."


    Dann wandte er sich wieder dem Flavier zu. "Nun Flavius, ich tendiere dazu dir eine Chance zu geben." sagte er. "Allerdings beginnt eine Karriere am Hof eigentlich in den Reihen der Notarii. Daher müsstest du mir schon einen guten Grund nennen, warum ich dir erlauben sollte, diese Stufe zu überspringen."

    "Ach, eigentlich nichts sonderlich schlimmes." sagte er. "Ein Bericht vom Vilicus unseres Landguts in Germania Inferior. Es geht um die Schäden, die im Winter entstanden sind. Und da das nur der erste Bericht ist, befürchte ich, dass da noch einiges mehr kommen wird."

    Und tatsächlich fand sie Balbus hier, vertieft in den alltäglichen Papyruskram und leise vor sich hinmurmelnd. Das Klopfen bemerkte er gar nicht, aber als Vespa eintrat, hörte er ihre Schritte und blickte auf.
    Sein Gesicht, zuvor noch missmutig zerknautscht in die Arbeit vertieft, hellte sich auf und er strahlte den Sonnenschein seines Lebens an.


    "Vespa, du bist meine Rettung." sagte er fröhlich. "Du rettest mich davor mich über das hier aufzuregen." Er deutete auf die Papyri vor ihm.

    Zitat

    Original von Aulus Flavius Piso


    Balbus hörte den Ausführungen des Flaviers sehr aufmerksam zu und schwieg dann erstmal einen kurzen Moment. Dann sagte er: "Das klingt nach der üblichen Ausbildung, die jedes Mitglied deines Standes mitbringt."
    Zumindest jedes, das er kannte.
    "Hast du darüber hinaus noch irgendetwas besonderes zu bieten?" fragte er und fügte dann noch hinzu: "Und wie kann es, dass ein Flavier am Kaiserhof dienen möchte? Alle anderen Mitglieder deiner Familie meiden den Palast wie die Unterwelt."