Beiträge von Tiberius Prudentius Balbus

    Der Kaiser hatte es angeordnet und Balbus würde es ausführen, auch wenn er dadurch wieder einmal mit den Zahlenschiebern zu tun haben würde. Er munterte sich selbst damit auf, dass es ja für einen guten Zweck war, während er den Weg zum Officium des Procurator a rationibus zurücklegte. Dort angekommen klopfte er an die Tür und trat nach einem Moment des Wartens ein.


    "Salve Kollege." grüsste er den Oberzahlenschieber. "Ich hab hier etwas, das die Zusammenarbeit unserer Abteilungen bedingt. Sofern du etwas Zeit hast."

    Balbus hatte seine Arbeit für den Moment erledigt und war aus dem Palast geflüchtet um ein wenig über die Märkte zu streifen. Mit seinem Leibwächter und seinem Scriba im Schlepptau betrat er den Sklavenmarkt und passierte dabei natürlich auch unweigerlich den Stand des Titus Tranquillus. Er blieb stehen und musterte die gerade angebotene Ware. Der letzte Sklave den er hier gekauft hatte, war ja tatsächlich wieder etwas brauchbarer gewesen und so gab er, nachdem er sich bei einem der schon länger hier stehenden über das bisher gesagt informiert hatte, ein kleines Gebot ab: "800 Sesterzen!"

    Na damit hatte er ja schon fast gerechnet und sich im Prinzip auch schon damit abgefunden, keine Ausrede zu haben diese Hochzeit zu schwänzen.
    "Natürlich sind es wichtige Personen. Der Aurelier ist ein Senator und wurde unlängst in die Reihen der Pontifices aufgenommen, aber es ist auf einem Schiff, in Ostia." sagte er und winkte einen Sklaven herbei. Diesem trug er auf, in den Listen nachzusehen, welches Geschenk sie von den betreffenden Personen zu ihrer Hochzeit erhalten hatten.


    "Anständige Römer sollten nicht auf Schiffen heiraten. Wir sind doch keine Phoenices." murmelte er.


    Der Sklave kehrte zurück und informierte die beiden über die Art der Geschenke, bevor er sich wieder einige Schritte zurückzog.
    "Und bringt dich das jetzt schon auf eine Idee für das Geschenk?" fragte er, da er selbst ein so völlig talentfreier Geschenkeaussucher war.

    Balbus war einigermassen zufrieden, als die Opfergaben sich in Rauch auflösten und Iuno das Opfer offenbar angenommen hatte. Darüber, ob Iuno seine Worte ausreichend fand, machte er sich keine grossen Gedanken und so verliess er den Tempel etwas später, nachdem er alles beendet hatte.
    In Gedanken versprach er Iuno ein paar kleine Schäfchen, für den Fall das Vespa ihm bald ein Kind schenken würde.

    Zitat

    Original von Aelia Vespa
    "Ein beeindruckender Kampf, oder,"
    fragte sie dann ihren Mann. Wie dieser zu solch Spielen stand, wusste sie bisher noch nicht, aber sie würde es vermutlich gleich herausfinden können.


    Balbus beobachtete den Kampf, wie seine Frau, schweigend, während um ihn herum die Zuschauer tobten. Schon als Kind war er nie gerne bei solchen Kämpfen anwesend gewesen und das hatte sich bis heute nicht geändert und wenn es nicht eine gute Gelegenheit gewesen wäre, mit der römischen Gesellschaft in Kontakt zu bleiben, wäre er auch heute sicherlich nicht hier.
    Der Kampf war in seinen Augen weder wirklich gut, noch wirklich schlecht und er kannte weder den Herausforderer, noch jenen Kämpfer, den scheinbar die ganze Stadt kannte. Lediglich das Ende des Kampfes fand er interessant, da die Art und Weise, wie der Germane seinen Gegner niederrang durchaus nett anzusehen war.
    Als Vespa ihn nach dem Kampf fragte, löste er seinen Blick von der Arena und schaute zu ihr. "Beeindruckend ist nicht zwangsweise das Wort meiner Wahl." sagte er. "Es war ein unterhaltsamer Kampf, aber ich habe schon bessere Männer besser kämpfen sehen."

    Mit einem SCHREIBEN in der Hand betrat Balbus das Atrium. Er war in das Schreiben vertieft und murmelte leise, während er las.
    Er ging zu der Marmorbank am Impluvium und setzte sich. Noch immer in das Schreiben vertieft, winkte er einen Sklaven zu sich. "Geh zu meiner Frau und bitte sie hierher zu kommen." sagte er und der Sklave eilte davon, nachdem er kurz nickte.

    "Größere Wagenrennen stehen glaube ich derzeit nicht an." sagte Balbus nach kurzem Nachdenken. Über Kämpfe oder Tierhetzen machte er sich keine Gedanken, waren das seiner Meinung nach nicht unbedingt so ganz passende Vergnügungen für junge Frauen. Seiner Meinung nach sollten Frauen sich nicht damit befassen, wie Männer brutal niedergemetzelt wurden.
    Callistas Aussage war dann allerdings ein gutes Argument. "Bis zum Frühjahr dauert es aber auch noch ein wenig. Und ausserdem wirst du ja auch zurückkehren und so stark verändert sich die Urbs über die Zeit nicht."

    ..., der mal wieder Post brachte.



    Praefectus Legionis
    Appius Terentius Cyprianus

    Castra Legionis XXII Deiotariana
    Nikopolis
    Provincia Aegyptus



    K. ANTONIUS HORTALUS PROCURATOR AB EPISTULIS
    PRAEFECTI LEGIONIS APP TERENTIO CYPRIANO SALUTEM DICIT


    Deinem Beförderungsgesuch für Centurio Quintus Fabius Vibulanus zum Praefectus Castrorum der Legio XXII Deiotariana wird stattgegeben. Die Beförderung kann demnach durchgeführt werden.



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    ~~Procurator ab epistulis~~



    Sim-Off:

    Kanzlei-Wertkart bitte

    Es dauerte eine kurze Weile, bis sich eine der Schlangen blicken liess. Ob sie es tat, weil Iuno es wollte, oder schlicht weil sie Hunger hatte, konnte man nicht sagen, aber sie kam und das war das wichtigste. Sie näherte sich vorsichtig der Ziegenmilch und steckte ihre Zunge hinein, bevor sie sich dem Genuss der Milch hingab.
    Balbus beobachtete das ganze mit einer gewissen Anspannung, die dann jedoch ein wenig nachliess, als die Schlange sich mit der Milch beschäftigte. Einen kurzen Moment lang beobachtete er die Schlange noch, bevor er sich von einem der Sklaven die nächsten Opfergaben geben liess. Der Sklave reichte ihm aus dem Korb eine Schale mit verschiedenen Früchten und einem Opferkuchen. Der Kuchen war mit Honig überzogen die Früchte in Mulsum eingelegt.
    Balbus platzierte die Schale auf dem Opferaltar und atmete tief durch, bevor er den Inhalt der Schale dann in Brand setzte. Einen Augenblick lang schaute er zu, wie die Früchte und der Kuchen in Flammen aufging und dann sprach er, gerade so laut, dass man es hören konnte, sein dazugehörendes Gebet.
    "Oh Iuno, grosse Göttin und Beschützerin der Ehe und der Familie, höre diesen unbedeutenden Sohn Roms und nimm mein Opfer an."
    Es war sicherlich mehr oder weniger ungewöhnlich, dass sich hier an Mann an die Göttin wandte, aber irgendwie hoffte Balbus darauf, dass Iuno es auch manchmal etwas ungewöhnlich mochte.
    "Oh grosse Iuno, ich bitte dich, segne meine liebste Vespa mit Fruchtbarkeit und schenke uns ein Kind."
    Mensch, das war total platt und Balbus scholt sich innerlich selbst, andererseits war er nie ein Mann der grossen, ausschweifenden Worte und mochte es viel lieber, wenn man direkt zur Sache kam.
    Er beendete sein Gebet mit einer kleinen Rechtsdrehung und wartete auf eine Eingebung, ob sein Opfer angenommen wurde.

    Balbus überlegte kurz, ob er zu den schaulustigen Schreibern oder den höher gestellten Persönlichkeiten gehörte, wischte diese Gedanken jedoch schnell weg.


    "Das ist einleuchtend." sagte er. "Ich werde alles entsprechend notieren und an den notwendigen Stellen bekanntgeben. Kann ich sonst noch etwas für dich tun?"

    Balbus war an diesem Tag ganz allein durch die Strassen Roms gewandert um zum Forum Holitorium zu gelangen. Natürlich war das Wort 'allein' relativ, denn er wurde von zwei Sklaven begleitet, die große Körbe hinter ihm her trugen.
    Sie erreichten das Ziel, den Tempel der Iuno Sospita, und Balbus blieb davor kurz stehen. Auch die Sklaven stoppten und setzten für einen kurzen Moment die Körbe ab.
    Balbus atmete durch und betrat dann, gefolgt von den Sklaven, den Tempel. Er schaute sich kurz um und ging dann zielstrebig auf die Statue zu, in deren Sockel die heiligen Schlangen lebten.
    Er bedeckte seinen Kopf mit dem Zipfel seiner Toga und liess sich dann aus einem der Körbe Weihrauch reichen um diesen dann in einer der bereitstehenden Schalen zu verbrennen. Er beobachtete die Rauchfahne beim Aufsteigen, bevor er sich dann dem nächsten Schritt zuwandte.
    Er füllte ein kleines Schälchen mit frischer Ziegenmilch und stellte es vor der Öffnung im Sockel der Statue ab. Jetzt hiess es nur noch zu warten, bis sich die Schlangen zeigen würden. Falls sie sich zeigen würden.

    Balbus nickte und notierte erneut etwas. "Mit Zuschauern meinte ich auch nicht unbedingt die breite Masse. Ich dachte dabei eher daran, dass der Augustus oder die Augusta oder auch der Consul der Zeremonie gern beiwohnen würden." sagte er, wobei er lediglich die Möglichkeit ausloten wollte und auf gar keinen Fall irgendwelche falschen Hoffnungen wecken wollte.

    Balbus hörte aufmerksam zu. "Das klingt nach einer sehr guten Idee." sagte er. "Ich werde es notieren und dafür sorgen, dass sich euch niemand in den Weg stellt."
    Er notierte sich etwas. "Wird das Opfer nur im engsten Kreis des Kollegiums stattfinden, oder darf es Zuschauer geben?" fragte er aus Neugier.

    Balbus hatte erstmal geschwiegen und sich auf das Essen konzentriert. Eigentlich war er kein grosser Frühstücker, aber an diesem Tag hatte das ganze durchaus seinen Reiz. Während er etwas von dem Obst aß, schaute er immer wieder zu Vespa und den beiden jungen Mädchen. Er lächelte.


    "Die Stadt wird nicht weglaufen und ihr werdet beide noch jede Menge Zeit haben um euch alles anzusehen."

    Zitat

    Original von Aelia Vespa
    Irgendwann hatten sie endlich ihre Plätze einnehmen können und saßen, wenn auch gedrängt recht gut.
    "Ich bin auch sehr gespannt. Solch Spiele scheinen ja wirklich eine große Anziehungskraft zu haben."
    Ihr Blick ging im Theater um.


    "Ich muss zugeben, dass das der Grund ist, warum ich eigentlich nur selten zu Spielen gehe." sagte er. "Es sind einfach zu viele Menschen." Sein Blick wanderte umher und mehr als nur ein neidischer Blick fiel auch auf die Sitzreihen der Senatoren, die noch um einiges bequemer und weniger gedrängt saßen als die Equites oder gar die einfachen Bürger.
    "Aber es ist auch jedes Mal wieder interessant zu sehen, wer alles rauskommt, wenn es um Brot und Spiele geht." sagte er, als er den Praefectus Urbi entdeckte. "Aber es wird heute sicherlich spannend, sieh da geht es los." Er deutete in die Arena, wo die ersten Kämpfer aufliefen.

    Balbus war sich nicht ganz sicher, ob es richtig war hierher zu kommen, hatte er doch selbst die Nachricht ob des Fernbleibens des Kaisers an die Flavier gesandt. Andererseits war er sich sicher, das in ganz Rom nur wenige Menschen wussten wer er war und diese beiden Flavier waren sicherlich die letzten die sich dafür interessierten, welcher Beamte des Palastes ihnen etwas schickte.
    So hatte er beschlossen die Gelegenheit zu nutzen mit seiner Frau hierher zu kommen. Schon früh am Morgen waren Klienten losgeschickt worden um Plätze zu blockieren und so konnten sich Balbus und Vespa, trotz des späten Erscheinens nach dem Ende des Opfers, über zwei Plätze freuen, die zu den besseren unter denen für Equites reservierte zählten. Sicherlich hätte Balbus durch sein Amt noch bessere ergattern können, aber er hatte nur wenig Lust gross aufzufallen. So führte er Vespa zu den Plätzen, was den Unmut einiger Umsitzender erregte (der jedoch durch die grimmigen Gallier im Gefolge schnell wieder verebbte), und während sie sich setzten sagte er: "Ich bin ja mal gespannt, was die Flavier hier auffahren."

    Es war ein junger Palastbote, der losgeschickt worden war um den Flaviern ein Schreiben zu überbringen.


    Manius Flavius Gracchus et
    Marcus Flavius Aristides



    PROCURATOR A LIBELLIS TIB. PRUDENTIUS BALBUS
    SENATOR M' FLAVIO GRACCHO ET M FLAVIO ARISTIDES s.d.


    Im Namen des Imperator Caesar Augustus übermittele ich euch seinen Dank für die Einladung zu euren Spielen.
    Leider wird es dem Augustus aufgrund bereits länger bestehender Terminlichkeiten nicht möglich sein diese Veranstaltung mit seiner Anwesenheit zu beehren.



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    ~~Procurator a libellis~~


    Balbus liess einen Gang nach dem anderen über sich 'ergehen', denn eigentlich war sein Hunger nicht sonderlich gross und dennoch aß er brav von jedem Gang etwas. Es war jeweils nicht allzuviel, aber genug um zu zeigen, dass er sich sehr über all die dargebotenen Köstlichkeiten freute.
    Und so aß er.