Da er, im Gegensatz zu den beiden jungen Damen, seine Tage als Beamter in einem stickigen, winzigen Officium verbrachte (das er eigentlich einen Teil der kaiserlichen Kanzlei von einem sehr grossen, und vor allem schönen, Officium aus führte tat nichts zur Sache), konnte er natürlich nicht zu jeder Tageszeit immer sofort aufspringen, wenn jemand das Haus betrat. Doch nun kündigte sich, durch die grazilen Schritte eines altgedienten Soldaten, die Ankunft des Hausherren an.
Die Schritte näherten sich durch das Atrium dem Triclinium, wo sich nach Auskunft eines Sklaven sowohl seine Nichte, als auch eine weitere junge Dame befand. Den skeptischen Blick seines Herren hatte der Sklave lediglich mit dem Namen Prudentia Thalna erwidert und Balbus hatte einen Moment lang nachdenken müssen, ehe er den Namen zuordnen konnte. Es handelte sich um die Schwester seines nichtsnutzigen Vetters, der sich in Alexandria vergnügte. Leise seufzte Balbus, bevor er das Triclinium ansteuerte.
Da gerade aus dem Palast kommend, war Balbus noch in seine Toga gehüllt, als er, dank der Toga entsprechend langsam, die Tür des Tricliniums durchquerte und dort tatsächlich auf die beiden Damen traf.
"Salvete." grüsste er die beiden und steuerte einen der Sessel an. Er lächelte dabei Callista zu und blickte dann, während er sich langsam setze, zu Thalna.
"Thalna, es muss eine halbe Ewigkeit her sein." sagte er und versuchte sich daran erinnern, wann er sie tatsächlich das letzte Mal gesehen hatte. "Es freut mich dich hier in meinem Haus willkommen heissen zu dürfen."