Beiträge von Tiberius Prudentius Balbus

    Balbus nahm die Tabula in die Hand und betrachtete sie. Seine Augen wanderten Stück für Stück über das darauf notierte und er nickte langsam.


    "Das sieht gut aus. Ich denke, wir werden es damit eine Zeit lang versuchen und wenn es sich bewährt, werden wir es auf Dauer übernehmen."

    Balbus lächelte seine Frau an, während sie ihr Ei um den ersten Löffel verkleinerte. Er selbst nahm dann ebenfalls einen Löffel zur Hand und näherte sich mit diesem vorsichtig seinem eigenen Ei. Er stach zu und balancierte das Stück Ei, das er damit abgetrennt hatte, zu seinem Mund um es zu essen.
    Er hatte noch nie zuvor Bussardeier gegessen und so hatte er natürlich im Vorfeld keine grossen Erwartungen an den Geschmack und in der Tat schmeckte es für ihn eigentlich wie die meisten anderen Eier.

    "Als erstes habe ich hier ein Schreiben von Senator Helvetius Geminus. Es ist lediglich eine kurze Nachricht in der er seine Bestürzung über den Tod deines Vaters ausdrückt und sich entschuldigt, dass er es aufgrund seines Gesundheitszustandes nicht früher schaffte. Ausserdem entsendet er dir die besten Wünsche und versichert dir seine ewige Verbundenheit zu deiner Familie." fasste er kurz das Schreiben des Senators zusammen und fügte dann hinzu: "Es mag vielleicht nicht allzu wichtig erscheinen, aber ich denke, dass ein Ausdruck der Verbundenheit zwischen dir und einem so engen Vertrauten deines Vaters ein durchaus positives und wünschenswertes Zeichen ist."
    Er liess den Brief etwas sinken.
    "Vielleicht sollten wir zu diesem Zweck etwas in die Wege leiten."

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    Xenias etwas mangelhaft erscheinende Tischmanieren wurden in diesem Fall schlicht als Nachwirkung der Lagerung bei Titus zugeschrieben und so störten sich die Küchensklaven nicht weiter daran.
    Ein paar Minuten später betrat dann ein junger Mann die Küche. An seiner Kleidung konnte man zwar erkennen, dass es sich um einen Sklaven handelte, jedoch zeigte sie auch, dass er eine herausragende Stellung in der häuslichen Sklavenschaft einnahm. Es handelte sich um Alexandros, seines Zeichens der griechische Maiordomus des Hauses. Er trat neben Xenias.
    Chaire, ich bin Alexandros, der Maiordomus. stellte er sich auf griechisch vor. Und dies ist das Haus der Prudentier. Dein neuer Herr ist Prudentius Balbus. fasste er dann kurz die wichtigsten Informationen zusammen und schaute Xenias an um ihm die Gelegenheit zu geben schon jetzt Fragen zu stellen.

    Balbus schaute Thalna an. Der Ausdruck auf seinem Gesicht war recht ausdruckslos und er schwieg sie einen kurzen Moment an.
    Dann sagte er mit einem gewissen Mitleid in der Stimme: "Da du hier bist, nehme ich an, dass deine Mutter nun mit deinem Vater in den elysischen Feldern wiedervereint ist." Er schenkte ihr ein leichtes, aufmunterndes Lächeln. "Du hast mein Mitleid. Der Tod meiner Tante ist ein grosser Verlust für uns alle."

    Balbus war beim Erreichen des Hauses, eilig an allen VORBEI INS INNERE GEEILT, wo er seine Frau erwarten und empfangen musste.




    Neben der Tür wartete derweil Divitiacus, ein grosser gallischer Sklave, der als Leibwächter schon seit vielen Jahren in den Diensten der Prudentier stand. Ihm hatte Balbus die ehrenvolle Aufgabe angedacht, die neue Hausherrin von nun an zu schützen und ihr daher als erstes auch über die Schwelle zu helfen. So ging er, als sie die Salbung des Türrahmens beendet hatte, einen kleinen Schritt auf sie zu und senkte sein hochhinausragendes Haupt.
    Herrin, es wäre mir eine grosse Ehre, wenn du mir erlaubst dich über die Schwelle zu heben, wie es der Wunsch deines Gatten war. sagte er dann etwas zögerlich, aber dennoch mit kräftiger Stimme.

    Anders als üblich war das Atrium an diesem Tag nicht leer, sondern recht voll. Die Sklaven des Hauses hatten die letzten beiden Tage darauf verwendet, alles zu putzen und zu dekorieren, so dass es dem Anlass entsprach.
    So befanden sich nun auf dem Impluvium neben den üblichen schwimmenden Blüten auch einige kleine, auf Holzschiffchen schwimmende, Öllampen, die das Impluvium in ein sanft flackerndes Glühen tauchten.
    Die vor dem Impluvium platzierte Marmorbank war über und über mit frischen Blumen bedeckt und die daneben stehende Statue des Prudentius Commodus war in eine teure Seidentoga gehüllt worden. Das Atrium wirkte insgesamt viel heller und einladender als sonst, was sicherlich zum einen auf die übermässige Präsenz von Öllampen und zum anderen auf den dekorativen Einsatz von Stoffbahnen an den Wänden zurückzuführen war. Auch die überall stehenden frischen Blumen trugen ihren Teil dazu bei.


    Balbus betrat das Atrium, als der Brautzug das Haus erreicht hatte und während Vespa sich daran machte die Türpfosten zu salben. Er hatte nun einen kurzen Moment für sich allein, während er darauf wartete, dass Vespa über die Schwelle getragen und zu ihm geführt wurde. In seinen Händen hielt er bereits die brennende Fackel und an seiner Seite stand Alexandros, sein Maiordomus, und hielt ihm den Becher mit dem Wasser hin. Balbus hätte ihn gern selbst gehalten, aber er war ein wenig nervös und wollte nicht, dass sich durch das leichte Zittern seiner Hände hinterher mehr Wasser auf dem Boden befand als im Becher.

    Da er, im Gegensatz zu den beiden jungen Damen, seine Tage als Beamter in einem stickigen, winzigen Officium verbrachte (das er eigentlich einen Teil der kaiserlichen Kanzlei von einem sehr grossen, und vor allem schönen, Officium aus führte tat nichts zur Sache), konnte er natürlich nicht zu jeder Tageszeit immer sofort aufspringen, wenn jemand das Haus betrat. Doch nun kündigte sich, durch die grazilen Schritte eines altgedienten Soldaten, die Ankunft des Hausherren an.
    Die Schritte näherten sich durch das Atrium dem Triclinium, wo sich nach Auskunft eines Sklaven sowohl seine Nichte, als auch eine weitere junge Dame befand. Den skeptischen Blick seines Herren hatte der Sklave lediglich mit dem Namen Prudentia Thalna erwidert und Balbus hatte einen Moment lang nachdenken müssen, ehe er den Namen zuordnen konnte. Es handelte sich um die Schwester seines nichtsnutzigen Vetters, der sich in Alexandria vergnügte. Leise seufzte Balbus, bevor er das Triclinium ansteuerte.
    Da gerade aus dem Palast kommend, war Balbus noch in seine Toga gehüllt, als er, dank der Toga entsprechend langsam, die Tür des Tricliniums durchquerte und dort tatsächlich auf die beiden Damen traf.


    "Salvete." grüsste er die beiden und steuerte einen der Sessel an. Er lächelte dabei Callista zu und blickte dann, während er sich langsam setze, zu Thalna.


    "Thalna, es muss eine halbe Ewigkeit her sein." sagte er und versuchte sich daran erinnern, wann er sie tatsächlich das letzte Mal gesehen hatte. "Es freut mich dich hier in meinem Haus willkommen heissen zu dürfen."

    Für Balbus war der Brautzug einer der aufregenderen Teile der ganzen Hochzeit. Immerhin würde er seine Braut nicht aus irgendeinem Haus in irgendeiner Stadt rauben, sondern aus einem Teil des kaiserlichen Palastes in Rom. Es war schon etwas besonderes, das nicht alle Tage passierte und ein kleines bisschen war er unsicher, ob Vespa sich in ihrem neuen Heim wohlfühlen würde. Sicherlich würde sie auch da ein gewisser Luxus erwarten, aber es war nicht vergleichbar mit einem Leben im Palast.
    Etwas eingeschüchtert schaute er deshalb zu jenem grossen Domizil, vor das er nun getreten war um seine Braut auf den Weg in ihre neue Wohnstätte zu bringen.


    Sobald alle Gäste das Haus verlassen hatten, würde Balbus mit der deductio beginnen. In Anbetracht der Gegebenheiten würde er Vespa jedoch nicht aus den Armen ihrer Mutter rauben können, sondern musste sich damit begnügen, dass diese Rolle von einer weiblichen Verwandten übernommen wurde. Er war etwas aufgeregt, als er wartete.

    Der Procurator ab epistulis nickte und trat dann aus dem Blickfeld.


    Balbus holte nun zwei Schreiben hervor.


    "Mein Kaiser, wenn du erlaubst. Ich habe hier zwei Schreiben, über deren Inhalt ich dich gerne informieren möchte, da sie meiner Meinung nach deiner Aufmerksamkeit bedürfen."


    Er hielt die Schreiben vor sich, so dass er bei Bedarf hineinsehen konnte und wartete kurz, bevor er anfangen würde über den Inhalt zu sprechen.

    Auch Balbus war bewegt von den Worten seines Patrons. Einmal mehr wünschte er sich, dass sein Vater noch lebte um all das zu erleben. Nach Quartos Ei- Erklärung, der er aufmerksam gefolgt war, senkte er kurz dankbar leicht den Kopf.


    "Auch ich danke dir vielmals, Consul. Sie bedeuten mir viel."


    Er blickte zu Vespa, abwartend, wann sie sich dem Ei nähern würde um es zu verspeisen, da er in dieser Angelegenheit nicht unbedingt den ersten Schritt machen wollte.

    Der Hunger, den Balbus verspürte, war eher winzig, aber natürlich war das Essen ein wichtiger Bestandteil der ganzen Feier. Er beobachtete, wie der erste Gang aufgetragen wurde und musterte mit besonderem Interesse die Eier, die vor Vespa und ihm platziert wurde.
    Als Quarto einige erklärende Worte über das Ei vor Vespa sprach, schaute Balbus abwechselnd zu jenem Ei, zu Quarto und zu Vespa. Quartos Wunsch konnte er nur teilen und war sich auch ziemlich sicher, dass er in Erfüllung gehen würde.

    ...kam nochmal zurück, weil er Post vergessen hatte.


    Praefectus Legionis
    Appius Terentius Cyprianus

    Castra Legionis XXII
    Nikopolis
    Aegyptus



    K. ANTONIUS HORTALUS PROCURATOR AB EPISTULIS
    PRAEFECTI LEGIONIS APP TERENTIO CYPRIANO SALUTEM DICIT


    Hiermit informiere ich dich über kaiserliche Entscheidungen bezüglich zweier deiner Offiziere. In seiner Eigenschaft als Oberbefehlshaber des Exercitus Romanus hat der Imperator Caesar Augustus Ulpius Aelianus Valerian entschieden, dass der Tribunus Angusticlavius Iunius Silanus sowie der Decurio Tiberius Rufinus zu anderen Einheiten versetzt werden. Informiere bitte beide Offiziere über diese Entscheidung.
    Beide haben sich bis zum PRIDIE KAL IAN DCCCLIX A.U.C. (31.12.2008/105 n.Chr.) in Rom einzufinden.



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    ~~Procurator ab epistulis~~



    Sim-Off:

    Das Datum ist natürlich nicht ganz so streng zu sehen.

    "Die Männer des Sklavenhändlers sind recht gut darin auf die Ware aufzupassen. Falls er ihnen dennoch entkommen sollte, wird der Händler kein Geld erhalten und ich bin sicher, dass er sich die Verluste von seinen Männern ausgleichen lassen wird."

    ...kam mal wieder mit Post vorbei.


    Legatus Augusti pro Praetore
    Marcus Vinicius Lucianus

    Regia Legati Augusti pro Praetore
    Mogontiacum
    Germania Superior



    K. ANTONIUS HORTALUS PROCURATOR AB EPISTULIS
    LEGATI AUGUSTI pro PRAETORE M VINICIO LUCIANO SALUTEM DICIT


    Hiermit informiere ich dich über einen Kommandowechsel bei einer der dir unterstellten Einheiten. In seiner Eigenschaft als Oberbefehlshaber des Exercitus Romanus hat der Imperator Caesar Augustus Ulpius Aelianus Valerian entschieden, dass Octavius Sura, derzeit Praefectus Alae der Ala Secunda Numidia, auf seinem Posten abzulösen ist.
    Als Praefectus Alae soll ihm Terentius Alienus, derzeit Tribunus Angusticlavius in der Legio Secunda Germanica, nachfolgen.
    In deiner Funktion als Befehlshaber der germanischen Einheiten ist es an dir, die Anweisungen des Imperators unverzüglich in die Tat umzusetzen. Octavius Sura hat sich, nach erfolgter Kommandoübergabe, bis zum PRIDIE KAL IAN DCCCLIX A.U.C. (31.12.2008/105 n.Chr.) in Rom einzufinden.



    [Blockierte Grafik: http://de.geocities.com/crazylx2000/ImperiumRomanum/Signatures/KaesoAntoniusHort.png]
    ~~Procurator ab epistulis~~



    Sim-Off:

    Das Datum ist natürlich nicht ganz so streng zu sehen.



    Praefectus Alae
    Caius Octavius Sura

    Castellum Ala II Numidia
    Confluentes
    Germania Superior



    K. ANTONIUS HORTALUS PROCURATOR AB EPISTULIS
    PRAEFECTI ALAE C OCTAVIO SURA SALUTEM DICIT


    In seiner Eigenschaft als Oberbefehlshaber des Exercitus Romanus hat der Imperator Caesar Augustus Ulpius Aelianus Valerian entschieden, dir das Kommando über die Ala Secunda Numidia zu entziehen. Die Kommandoübergabe an deinen Nachfolger erfolgt zeitnah durch den Legatus Augusti pro Praetore Vinicius Lucianus.
    Nach erfolgter Kommandoübergabe hast du dich bis zum PRIDIE KAL IAN DCCCLIX A.U.C. (31.12.2008/105 n.Chr.) in Rom einzufinden, wo du mit einer neuen Aufgabe betraut wirst.



    [Blockierte Grafik: http://de.geocities.com/crazylx2000/ImperiumRomanum/Signatures/KaesoAntoniusHort.png]
    ~~Procurator ab epistulis~~



    Sim-Off:

    Das Datum ist natürlich nicht ganz so streng zu sehen.

    Zitat

    Original von Prudentia Callista
    Sie wandte sich an ihren Onkel, nachdem er die Formalitäten mit Titus Tranquillus geregelt hatte."Spannend, mein lieber Onkel, das war es wirklich. Ich hoffe nur, dass er deine Erwartungen erfüllt. Ich meine ... also ... 5.000 Seserzen, das wirkt unheimlich viel."


    Nachdem alles erledigt war konnten wir den Sklavenmarkt wieder verlassen und so bewegte ich mich dann auch, Callista im Schlepptau, von jenem Ort fort.
    "Es ist auch nicht unbedingt wenig, aber er sieht aus, als ob er es tatsächlich wert ist. Falls nicht, werde ich mir sicherlich mit dem Händler über eine Teilerstattung einig. Sofern er hier auch weiterhin Sklaven verkaufen will..."

    "Lass ihn direkt zu meinem Haus bringen." sagte Balbus, während er sein Siegel in die Tafel eindrückte. "Den Weg kennen deine Männer ja. Mein Verwalter wird ihnen das Geld bei Erhalt der Ware aushändigen."


    Sim-Off:

    überwiesen