Beiträge von Titus Petronius Marcellus

    "Wie du dich vielleicht noch erinnern kannst war die Zielsetzung des Auftrages der, durch gezielte Desinformation und Bestechung die Germanen zu destabilisieren und soweit Unruhe in etwaige Bündnisverhandlungen zu bringen damit Übergriffe auf den Limes verhindert werden sollten. Dies ist ganz gut gelungen, sogar soweit das eine ihrer Heerführerinnen Norwiga mit Schimpfwort und Schande vertrieben wurde. Mittlerweile sieht die Situation so aus, dass die Germanen mit sich selber beschäftigt sind und es derzeit keinen Anführer gibt den wir im Auge behalten müssten. Allerdings herrscht diese Ruhe nur solange wie es im Imperium keine größeren Probleme gibt."


    Der Petronier hatte im Prinzip alles kurz und knapp berichtet, über die vielen kritischen Situationen wollte er sich nicht unbedingt äußern schliesslich war sein Gegenüber lange genug Soldat um sich vorstellen zu können wie Geheimaufträge wirklich abliefen.


    "Tatsächlich sind durch die erfolgreichen Verhandlungen und Abschlüsse für die Grenzregion friedliche Zeiten eingetreten. Die Frage lautet aber weiterhin wie weit wir die Situation bis ca. 150 km nach dem Limes überwachen können? Welche Gedanken und Möglichkeiten stehen uns zur Verfügung um ggf. wirksam operieren zu können?"


    Für Marcellus war es klar das Rom seinen Einfluss gezielt erweitern musste um dem Limes die größtmögliche Sicherheit zu geben. Vielleicht waren vorgeschobenen Handelsposten eine Idee oder kleinere Befestigungswerke sowie natürlich die Anlage neuer Straßen um rasch feindliche Truppenbewegungen zu attackieren. Aber die Entscheidung darüber hatte nicht er zu treffen, dafür gab es Vorgesetzten mit größerem Weitblick.

    „Danke“ antwortete der Petronier und zog sich eine der beiden Sitzgelegenheiten heran. Nebenbei schenkte er ein Glas Rotwein ein. Danach richtete sich sein Blick auf seinen Vorgesetzten und beobachtete gespannt dessen Gesprächsbeginn. Marcellus rechnete mit dem Schlimmsten und wartete innerlich sehr erregt auf ein vernichtendes Urteil über ihn und seinen weiteren Lebensweg. Wenn es denn so sein sollte dann schnell heraus damit. Trotz allem tat es gut wieder bei den Truppen zurück zu sein. In der langen Zeit unter Barbaren hatte er sich in seiner Einsamkeit oft an die Alae zurückerinnert um nicht verrückt zu werden. Einen Halt hatte er gebraucht und diesen erhielt er neben den Gedanken an seine Calvina, auch durch die kurze Zeit bei der Alae. So zwang er sich immer wieder aufs Neue seine geheime Mission fortzusetzen.

    Marcellus musste lächeln als er den Eifer aber auch die Disziplin in der Frage des Torpostens erkennen konnte. Ja irgendwie hatte ihm diese klare militärische Art und Weise gefehlt. Geregelte Strukturen mit klaren Vorgehensweisen wie es bei der Legion üblich war. Und vor allem saubere Menschen und nicht diese schmuddligen stinkenden Germanentölpel. Nun ja nicht alle, schließlich erweiterte sich der Einfluss Roms auch immer mehr in Germanien. Um dem Wachtposten auch etwas friedlicher zu stimmen stieg Marcellus von seinem Pferd und hängte sein Schwert an den Sattel seines Reittieres.


    Mit einem sanften Lächeln wandte sich der Petronier an den Decurio, erkannte auch die scheinbar entspannte Haltung sowie den hinter dem Decurio stehenden Soldaten der bereit stand sofort gegen ihn vorzugehen falls er feindliche Absichten hegen sollte.


    „Mein Name lautet Titus Petronius Marcellus und ich bin auf Anordnung des Praefectus Alae hier um mich bei ihm zu melden. Er erwartet mich dringend.“


    Die Antwort Marcellus klang schon wieder sehr militärisch, ein geschultes Auge erkannte sofort den Soldaten in ihm und auch die Körperhaltung entsprach dem durchaus üblichen Auftreten von Soldaten. Auch die kleine Überheblichkeit im Tonfall die ein Vorgesetzter an den Tag legte war wieder beim Petronier zu spüren. Jedoch trotz allem höflich und mit Achtung für sein Gegenüber versehen. Schließlich waren es einmal seine Kameraden gewesen oder immer noch oder auch nicht. Für Marcellus war alles noch sehr verwirrend wieder in der Zivilisation zurück zu sein. Er machte sich Gedanken was der Praefectus Alae eigentlich von ihm wollte. Wahrscheinlich sollte er nun mit Schimpf und Schande vom Hof gejagt werden oder irgendein anderer unangenehmer Auftrag wartete bereits auf ihn. Der Petronier wollte am liebsten wieder zurück als Soldat und seinen Dienst bei der Alae fortführen. Aber wie unerreichbar weit erschien es ihm hier eine mögliche Führungsposition zurückzubekommen. Eine gewisse Traurigkeit machte sich in ihm breit, die sich auch in seinem äußeren widerspiegelte.


    Die Erinnerungen an Vergangenes hing Marcellus immer noch nach, er hatte verschiedene germanische Dialekte erlernen müssen, ein schauspielerisches Geschick entwickeln gelernt, es gabe kaum eine Waffe die er nicht anwenden gelernt hatte. Sicherlich war er im Kampf mit einem Schwert den meisten der Soldaten weit überlegen vor allem aber überlegen in der Art sofort und gnadenlos zu töten. Wenn der Petronier eine Waffe einsetzte dann um zu töten und nicht um zu üben. Durch die zahlreichen Raufereien hatte er auch gelernt sich mit seinen Fäusten Gehör zu verschaffen. Was mochte sich noch alles unbewusst verändert haben an ihm. So kam er wieder aus seinen Gedanken zurück und wandte sich wieder voll und ganz dem Geschehen zu.

    Marcellus ritt gemächlichen Schrittes zur Porta Praetoria. Ein seltsames Gefühl verspürte der junge Petronier in sich. Vor zwei Jahren hatte er seinen Dienst bei der Alae II Numidiae als Subpraefectus Alae angetreten mit dem Ziel einer militärischen Karriere. Und dann kam dieser vermaledeite Abend als er in einem geheimen Treffen mit seinem Vorgesetzten darüber informiert wurde, dass er sich als Spion und Agent nach Germanien begeben sollte um Unruhe unter den Aufständischen zu streuen und ggf. mit Bestechungsgeldern Germanen von ihrem großen Ziel des Überfalls auf römisches Gebiet abzuhalten. Der Limes sollte nach dem Willen der römischen Führung alle Angriffe abwehren und die Germanen in ihrem Land halten können. So zog der Petronier nicht in eine glorreiche Schlacht, sondern als Händler verkleidet in das wilde Germanien mit seinen barbarischen Bewohnern. Was war das für eine wilde Zeit gewesen, zu oft kam er nur um Haaresbreite mit seinem Leben davon. Diese lange Zeit war sehr hart gewesen und hatte ihn schnell zu einem Mann mit Ecken und Kanten gemacht. Auch die eine oder andere Narbe verzeichnete jetzt sein Körper. Der junge unbedarfte Marcellus war ein für alle mal Vergangenheit und nun kam ein vom Leben geformter kampfgestählter Mensch zurück. Nicht Krieger, nicht Politiker, nicht mitfühlender Mensch, nicht verweichlichter Römer sondern irgendwie etwas dazwischen. Aber auf jeden Fall hart und gnadenlos zu sich selber und auch zu seiner Umgebung. Und vor allem misstrauisch gegenüber allen Aussagen die von Vorgesetzten getätigt wurden.


    Wie auch immer nun stand er endlich vor der Porta und aus seiner Sicht vor den Scherben seiner Karriere. In einem kurzen Schreiben hatte ihn der neue Befehlshaber der Alae zurückbeordert um was auch immer mit ihm zu besprochen.


    Während er nachdachte kam ihm auch seine geliebte Frau Calvina in den Sinn. Wie es ihr wohl ergangen war? Ihr junges Glück verloren nach kurzer Zeit. Keine gemeinsamen leidenschaftlichen Nächte, keine Zärtlichkeiten die ausgetauscht werden konnten. Wie sehr sehnte sich Marcellus nach dem Liebreiz seiner geliebten Calvina. Oh ja das Imperium war sehr fordernd gegenüber seine Untertanen und verlangte unendliche Opferbereitschaft. Doch das war die Pflicht die jeder Ritter erbringen musste. Für den Kaiser, für das Imperium und für die unsterbliche Stadt Rom.

    Bitte Titus Petronius Marcellus, Norwiga, Marcus Matinius Cicero, Germanica Calvina und Aulus Helvetius Agrippa ins Exil verschicken. Ich bin beruflich so eingespannt im Zentralen Ausländerbereich mit 12 Stunden Schichten das ich beim besten Willen zu nichts komme.

    "Dann ist ja soweit alles geklärt und ihr könnt mich zum Praefectus Alae bringen. "


    Gut damit waren die Formalitäten geregelt und Marcellus konnte sich endlich bei seinem neuen Chef melden. Er war sehr neugierig wie dieser aussah und wie er sich geben würde. Der Petronier war auf jeden Fall erst einmal glücklich bei der ALA angekommen zu sein. Hier würde seine zweite Heimat entstehen.

    Marcellus musste schmunzeln, der Mann war genau richtig. Er musste schon längst erkannt haben das er einen Offizier vor sich hatte unschwer an der Aufmachung erkennbar und blieb trotzdem ruhig und führte sein Frage/Antwort-Spiel durch.


    "Ich soll mich bei ihm melden und dann meinen Dienst hier antreten als Subpraefectus Alae."


    Jetzt beobachtete der Petronier den Mann genauer wie er reagieren würde. Ob er sich eine Blöße geben würde oder seinen Dienst weiter nach Vorschrift versah. Für Marcellus war das eine wichtige Phase in seiner Beobachtung schließlich musste er lernen die Menschen einzuschätzen. Und der Mann vor ihm war schließlich ein alter Haudegen.

    Marcellus war stolz endlich Soldat zu sein. Jetzt wollte er für das Imperium und den Kaiser dienen. Als er sich heute von Calvina verabschiedet hatte weinte sie Rotz und Wasser. Doch sie hatte an ihn und seinen Dienst gedacht und ihm einen wunderschönen schwarzen Hengst geschenkt. Er hatte eine Blässe auf der Stirn und war sehr feurig. Er würde sein Buckephalos werden. So wendete er das Pferd Richtung Lager der ALA und ritt davon.


    Wie er so dahinritt spürte er die Anspannung vor der neuen Aufgabe genauso wie die neue Rüstung. Alles war zu neu und machte sich beim tragen bemerkbar. Und doch war der Petronier stolz und dachte an seinem Oheim was dieser wohl nun sagen würde. So kam Marcellus an die Porta des Lagers und meldete sich bei der Wache. Er machte dabei ein grimmiges Gesicht und ließ keine Gefühle erkennen. Immer wieder dachte dabei an seinen Oheim und was dieser ihm erzählt hatte über Führungsverhalten usw.


    "Salve meine Name ist Titus Petronius Marcellus und ich soll mich beim Praefectus Alae melden."

    Name Bemerkung Aufenthalt
    Ashanti
    Nubierin (NSC)
    Sklavin
    der Germanica Calvina
    In Mogontiacum:
    Casa Germanica
    Beowulf
    Germane (NSC)
    Sklave
    der Germanica Calvina
    In Mogontiacum:
    Casa Germanica
    Godeswinda
    nicht bekannt (NSC)
    Köchin
    der Casa Petronia
    In Roma:
    Casa Petronia
    Alexandros
    Grieche (NSC)
    Bibliothecarius, Sklave
    der Casa Petronia
    In Roma:
    Casa Petronia
    Corinna
    Keltin (NSC)
    Ornatrix, Sklavin
    der Casa Petronia
    In Roma:
    Casa Petronia
    Cleopatra
    Ägypterin (NSC)
    Ornatrix, Sklavin
    der Casa Petronia
    In Roma:
    Casa Petronia