"Nun ich werde mit meinem Onkel darüber sprechen seine Meinung ist mir in dieser Angelegeneheit überaus wichtig. Wenn ich fragen darf warum ist jetzt ein guter Zeitpunkt zum Eintritt?"
Der junge Petronier war nun doch etwas durcheinander, was wollte der Centurio ihm nur damit mitteilen? War etwas besonderes im gange bei der Legion? Warum gerade jetzt? Gab es vielleicht einen Feldzug oder waren die Germanen wieder unterwegs???
Beiträge von Titus Petronius Marcellus
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Der junge Petronier war zufrieden endlich für seinen Oheim tätig werden zu können. Und ja er würde sich wirklich reinknien um alles über die Scribatätigkeiten zu lernen. Dies Wissen konnte ihm vielleicht nochmal nützlich werden.
"Wenn du erlaubst Onkel gehe ich sofort ans Werk um mich mit allem vertraut zu machen."
Die Begeisterung stand Marcellus ins Gesicht geschrieben, wahrscheinlich würden sein Oheim und Bolanus über ihn und seinen ungestümen Elan lächeln, aber es war schließlich immer besser man hatte Freude in seiner Tätigkeit als lustlos vor sich hin zu vegetieren. -
Dankbar bedachte Marcellus Octavena mit seinem Blick, hatte sie es doch fertiggebracht ihn aus der peinlichen Situation herauszulotsen mit ihrer Frage. Bei den Göttern wie konnte er sich nur so dämlich anstellen. Seine Verwandten wie auch die Duccier mussten ihn für einen kompletten Trottel halten.
"Nun Mutters Wunsch war es schon immer gewesen, dass ich meine Familie kennen lernen sollte. Die Familienangehörige sind ja über das ganze Reich verstreut. Zuerst war ich in Rom um mich umzusehen und die prächtigste Stadt des Imperiums kennen zu lernen. Doch muss ich eingestehen war ich zutiefst geschockt und vor allem enttäuscht über die Zustände die dort vorherrschten. Ich wollte dann einfach nur noch weg und so kam Mutters Wunsch wieder zum Vorschein, so dass ich mich aufmachte um hier her zu gelangen. Und ich muss sagen es gefällt mir wesentlich besser als Rom, allein schon die saubere Luft, eine faszinierende Landschaft die mit ihrer Wildheit einen in ihren Bann ziehen kann."
Der junge Petronier hatte sich tatsächlich nicht nur in Naha verknallt sondern auch in die Region. Für ihn war es hier und jetzt am Schönsten. Germanien war zwar gefährlich wie es immer hieß, doch hatte es auch seine Reize. Auch die wenigen Germanen die er bisher kennengelernt hatte stellten etwas besonders dar. Sie zeigten durchaus den Römern was sie von ihnen hielten, doch andererseits waren sie auch sehr hilfsbereit wenn man sie wie Männer ansprach. -
" Nun ich danke dir erst einmal dass du mich mitmarschieren lässt. Natürlich ist mir klar das meine Wunschvorstellung so nicht durchgehen kann. Ich werde definitiv der Secunda beitreten, doh vorerst bin ich noch gebunden an meinen Onkel, da ich diesem versprochen habe als Scriba Personailis zu arbeiten, solange er meine Hilfe benötigt. Ich bin was eine Zusage angeht sehr altertümlich erzogen worden. Ein Mann ein Wort. Zu dem was ich zugesagt habe stehe ich auch voll und ganz."
Marcellus hoffte das der Centurio nicht beleidigt war, aber Ehrlichkeit und Treue zum Wort waren doch auch in der Legion ein wichtiger Punkt. Er konnte seinen Onkel nicht einfach verlassen, jetzt da er einen so großen Posten ausfüllte. -
Marcellus wurde knallrot als sein Onkel ihn ansprach, es war ihm so peinlich hatte er doch gedacht er wäre unbeobachtet als er die herrliche Naha ansprach.
"Ähm .... hust .... nun .... also .... ich werde selbstverständlich versuchen deine Briefe .... äh .... ihrem Anlass entsprechend zu gestalten."
Marcellus wäre am liebsten im Erdboden versunken. Da er nicht wusste wie er sich jetzt verhalten sollte beugte er sich über seine kalte Suppe und löffelte sie mit großer Hektik hinunter. Und Naha würde jetzt sicherlich von ihm denken, dass er ein dummer Junge ist und sich nicht richtig zu benehmen weiss. Oh ihr Götter helft mir! -
"Danke Onkel ich freue mich schon sehr darauf für dich hier mitarbeiten zu dürfen."
"Salve Palfurius Bolanus ich hoffe wir kommen gut miteinander aus. Ich bin bereit zu lernen und wenn so ein erfahreneer Scriba mit anleitet kann gar nichts passieren."
Marcellus freute sich tatsächlich darauf hier seine arbeit als Scriba für den Oheim zu beginnen. Endlich was zu tun selbst wenn es nur Kleinigkeiten für Crispus wären. Und der leitende Scriba sah zwar irgendwie trocken und verstaubt aus, aberr er schien sein Handwerk zu verstehen. Man sollte Leute nie nach dem äußeren Schein betrachten und einschätzen. -
Marcellus Gesicht erstrahlte als der Centurio den Namen seines Oheims nannte.
"Ja, das ist mein Onkel bei dem ich derzeit wohne."
Der junge Petronier war stolz darauf, dass man den Namen seines Oheims in der Legion nicht vergessen hatte. Und der Centurio gefiel ihm immer besser. Wortkarg zwar aber dafür der Typ aus dem Helden geschnitzt wurden. Auch hatte er beobachtet, dass trotz des Gespräches mit ihm der Centurio seine Leute fest im Auge behalten hatte und ihm keine Kleinigkeit entging. So nahm Marcellus seinen Mut zusammen und fragte den Centurio:
"Darf ich mich dir anschließen, ich habe noch etwas Zeit und würde gerne, falls du es erlaubst ein bisschen Mittrainieren. Ich hatte einen Lehrer der auch mein Ausbilder war, sein Name war Optio Mamercus, ich weiss nicht ob du ihn kennst, der hat sich viel Mühe gegeben um mir vieles über die Legion beizubringen. Wenn du es erlaubst würde ich gerne mitmarschieren, du kannst mich ruhig wie einen Tiro behandeln. Mein Vater war auch Soldat in der Secunda bevor er zur Prima wechselte."
Gespannt beobachtete Marcellus wie der Centurio reagieren würde. Den jungen Petronier reizte es ob er wirklich das was er von Mamercus wusste, gebrauchen konnte um mit den Soldaten mithalten zu können. Im Laufen war sicherlich jedem der Soldaten weit überlegen, aber all die anderen Dinge? Vielleicht konnte er sich mit dem Centurio auch anfreunden, damit dieser ihm Dinge beibringen konnte die der Petronier noch nicht wusste. Mamercus hatte ihm eingebleut immer darauf zu achten nicht überheblich zu sein und Erfahrungen zu sammeln. -
Marcellus schrak aus seinem Traum auf als Naha ihn ansprach. Anscheinend hatte er sie nicht im Geheimen betrachtet, sondern musste sie wie ein Trottel angestarrt haben. Oh ihr Götter war das peinlich.
" Äh .... nun .... ich .... also ich meine das ist nichts in deinem Gesicht!"
Der Petronier war total verwirrt. Und dann kam noch dieses blödsinnige Gestottere heraus. Was musste Naha von ihm denken. Aber wenn er in ihr Gesicht sah war er hin und weg. Die blonden Haare die in Locken ihr liebreizendes Gesicht umrahmten, sowie ihre intensiven Augen die wie die Sterne am Himmel strahlten, eine wundervolle zierliche Nase, und dann dieser Mund bei den Göttern. So nahm sich Marcellus in seiner Verliebtheit ein Herz und antwortete zu Naha gewandt so leise dass nur sie es verstand:
"Dein liebreizendes Gesicht kann nichts verunstalten, es strahlt wie die Sonne selber."
Marcellus erschrak wegen seiner Worte, hatte er das tatsächlich gerade eben selber gesagt? Marcellus, Marcellus ist der Hafer mit dir durchgegangen. Du kennst das Mädchen nicht einmal eine Viertelstunde und gibst solche Sprüche von dir. Marcellus wunderte sich selber über seine Kühnheit, denn normalerweise war er gegenüber dem weiblichen Geschlecht recht schüchtern, aber bei Naha verspürte er eine Nähe, ein Gefühl wie wenn er sie schon seit Jahren kennen würde. -
Komisch dachte sich der junge Petronier eigentlich hatte er doch noch vor kurzem Hunger. Und jetzt war es egal. Verstohlen beobachtete er Naha unter seinem Löffel hervor. Wie anmutig sie war, mit welchem Liebreiz sie den Löffel hielt, einer Göttin gleich erschien sie Marcellus und zwar der Liebesgötin selber. Was hatte der junge Mann denn auf einmal? War etwas in der Suppe das er nicht vertrug? Oder hatte er sich beim Wandern einen Sonnenstich geholt. Auf jeden Fall sah Marcellus Naha mit einem Blick an der sie der Sonne gleich am Firmament strahlen ließ. Der junge Petronier versuchte sich nichts anmerken zu lassen, doch wie will ein Verliebter Gefühle verbergen. Mittlerweile vergaß unser Held sogar das Essen. Sein Löffel lag noch in der Schüssel unberührt, er konnte diesen nicht anheben, denn er kam ihm tonnenschwer vor.
Die Erwachsenen kannten natürlich längst die Antwort auf Marcellus Gefühlschaos. Doch wie sollte ein junger Mann sich zum ersten Mal den Trieben der Liebe stellen, wenn er davon keine Ahnung hatte. Oh ihr Götter, wieder beginnt das Spiel der Liebe und des geflügelten Boten aus einem Mann ein Narren zu machen.
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Während Marcellus Oheim alle Anwesende vorstellte nickte der junge Petronier jedesmal freundlich zu den betreffenden Personen. Und endlich war es soweit das Essen konnte beginnen. Doch wie überrascht war Marcellus als er hörte das es Kohlsuppe geben sollte. Das Essen der armen Leute. Nun er zumindestens hatte Kohlsuppe bis zum Abwinken zu sich nehmen müssen während seiner Kindheit. Nun es war auch egal Hauptsache was nahrhaftes für seinen Hunger.
"Lecker Kohlsuppe bei den Göttern."
Marcellus sah interessiert in Richtung Nahas, sie gefiel ihm unheimlich gut. Allerdings versuchte der junge Petronier dies nur heimlich zu machen, nicht das noch jemand was auffallen würde. Sie hatte ein liebreizendes Gesicht, eine schöne Figur nun ja einfach eine tolle Frau. Was war den auf einmal mit dem Petronier los? So ein komisches Gefühl hatte er noch nie gehabt.
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Marcellus bemerkte leicht erheitert dass der Centurio ihn anscheinend für einen der Tiros hielt und kurz davor war einen gewaltigen Schreikrampf zu bekommen. Sein alter Lehrer und Ausbilder Mamercus hatte ihn auch auf diese Zeichen aufmerksam gemacht. So antwortete der junge Petronier mit einem freundlichen Lächeln, aber durchaus auch in einem militärischen Tonfall:
"Salve Centurio, ein wunderschöner Tag heute um zu Laufen. Meine Name ist Titus Petronius Marcellus. Es ist gut zu sehen das die glorreiche Secunda unterwegs ist um die Grenze und die Römische Bevölkerung zu schützen."
Marcellus freute sich einen der harten, berühmt berüchtigten Centurionen der Secunda kennen zu lernen. Der Mann gefiel ihm genau so hatte er sich immer seine Kameraden vorgestellt. Das würde definitiv seine Einheit werden ein ehernes Bollwerk gegen die wilden germanischen Horden. Sobald Onkel Crispus ihn nicht mehr benötigte würde sein Schritt der Eintritt bei den Adlern sein.
Sim-Off: Das ist doch gar keine Frage, welcher Petronier war nicht bei der Secunda. Die Secunda war und ist die Heimat der Petronier.
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Salve,
ich möchte mich gerne für den Sim-Off Kurs Wahlrecht II anmelden. Habe jetzt richtig Blut geleckt.
Vale
Marcellus -
Marcellus freute sich, dass sein Oheim zufrieden mit ihm war. Er wollte ihn so gut er es vermochte unterstützen. Doch was im Augenblick wichtiger als alle Hilfe und Zuneigung zu Crispus war - H U N G E R! Wo blieben denn die anderen Gäste? Wenn sich das noch mehr rauszögerte würde Marcellus sich über ein Liegenbein hermachen müssen. Mittlerweile konnte er auch nicht mehr verheimlichen dass er Hunger hatte sein knurrender Magen verriet ihn lautstark.
"Ich werde dir behilflich sein wo ich nur kann. Zeit spielt keine Rolle verfüge einfach über mich nach gut dünken."
Sim-Off: Erledigt
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Endlich war es soweit Marcellus freute sich auf seinen ersten Lauf rund um Mogontiacum. Lange hatte er darauf warten müssen wieder mit dem Training beginnen zu können. Es war jetzt noch früh am Morgen, die meisten Einwohner der Stadt schliefen noch, doch so langsam meldeten sich auch die ersten Hähne um ihr tägliches Arbeitswerk zu starten. Der junge Petronier machte sich ordentlich warm und lief dann langsam los. Sein Weg führte ihn vom Domus Petronia Richtung Norden durch das Zentrum Mogontiacums rechterhand an der Curia vorbei. Ein schönes Gebäude dachte sich der Petronier, es gefiel ihm recht gut wie er so daran vorbei lief. Danach lief er linkerhand am Templum Magnae Matris vorbei und rechterhand an der Regia Legati augusti pro Praetore vorbei. Bis jetzt gefiel ihm Mogontiacum recht gut, es war nicht so ein Häusermonster wie Rom und lag ruhig und verträumt da. In Rom war um diese Zeit ein stetiger Trubel im Gange mit einer dermaßigen Lautstärke um jeden Bürger sofort aus den Schlaf zu reisen. Nun wandte sich der Petronier Richtung Nordwest um in Richtung Vicus Salutaris seinen weiteren Laufweg zu finden. Davor hatte er den verschlafenen Posten im Eingangsbereich passiert. Dieser hatte ganz überrascht aufgeschaut als Marcellus an ihm vorbeilief. Warscheinlich dachte der Posten sich was das wieder für ein verrückter Römer ist hier einfach durch die Gegend zu laufen. Landschaftlich war die Gegend etwas besonderes. Man merkte zum einen der Landschaft immer noch ihre ursprünglicche Wildheit an, auf der anderen Seite machte sich der Einfluß der römischen Kultur immer mehr bemerkbar. Marcellus gefiel es hier sehr gut, er liebte diese Natürlichkeit um Mogontiacum herum hier fühlte er sich wie zu Hause.
Als er den Portus Militaris passiert hatte wurden Marcellus Füße langsamer und so entschloß er sich ein wenig zu rasten. Er nahm einen Schluck aus seiner Flasche, die mit Essig und Wasser aufgefüllt war. Der junge Mann ließ seinen Blick umherschweifen und nahm die sich ihm dargebotenen landschaftlichen Schönheiten auf. Marcellus hatte gelesen, dass die gegenüberliegende Seite des Rhenus nur teilweise lichtes Gestrüpp besass, vorrangig aber dichte Wälder die undurchdringlich erschienen. Nun eines Tages würde er dies auch noch sehen und erforschen. Doch jetzt war es an der Zeit den Rückweg einzuschlagen und so lief Marcellus wieder Richtung Mogontiacum um rechtzeitig wieder im Hause seines Oheims zu sein. Das Laufen war einfach herrlich, der Schweiss lief in Strömen an Marcellus Körper hinab.
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Super vielen Dank für die Hilfe. Da habe ich jetzt eine Menge an Auswahl, aber das passt schon so. Sind auf jeden Fall alles interessante Themenbereiche die sich lohnen gelesen zu werden.
Ganz klar Römertage am Limesmuseum müssen def. sein. -
Liebe Mitspieler,
nachdem ich jetzt einige interessante Bücher in die Finger bekommen hatte, habe ich jetzt Blut geleckt. Viele Informationen über das Imperium Romanum sind entweder falsch oder verkehrt wiedergegeben. Ich würde euch bitten mir dahingehend vernünftige Informationen (Buch,Bild Film) zukommen zu lassen. Ich komme aus Aalen, Sitz der Ala Flavia II, und würde gerne mehr über das Römische Reich erfahren. Problem ist allerdings das ich nur sehr minimal Latein beherrsche, Englisch und Französisch sind kein Problem. Es hat nichts mit der Figur die ich spiele zu tun, sondern ist einfach nur Wissensdurst.
Und was mir besonders Spaß macht ist unser IR, das ist einfach nur Hammer geil. Miteinander, füreinander einfach nur Spaß an der Freude um einen Staat zu simulieren der vielleicht wirklich so war oder eben ganz anders.
Also bitte helft mir dahingehend bitte weiter. Ich bin eben so kleiner Roman Herd.
Vale Bene
Euer Marcellus -
"Ich würde wirklich am liebsten bei dir als Scriba arbeiten. Ich bin dir das finde ich einfach schuldig. Familie geht vor Eigeninteresse. Und ich kann Lesen, Schreiben, Rechnen sowie Griechisch in Wort und Schrift. Wenn du findest, dass du mich nicht mehr benötigst kann ich ja immer noch zu den Adlern."
Ja das war die richtige Entscheidung, Marcellus wollte unbedingt dem Oheim helfen und ihm dadurch zeigen wie dankbar er ihm war. Der Petronier hatte die Worte mit großer Ernsthaftigkeit ausgedrückt um seinem Oheim zu zeigen wie wichtig ihm das war. Die Legion konnte noch ein bisschen warten. So war Marcellus mit sich im reinen und zufrieden. -
Die Frage des Oheims überraschte Marcellus doch etwas. Kaum hatte er endlich einen Teil der Familie gefunden sollte er sich schon entscheiden und ggf. die Sicherheit der Familie verlassen. Aber Crispus hatte selbstverständlich recht. Der junge Petronier musste sich jetzt entscheiden was er mit seinem Leben anfangen wollte.
"Hmmm, ich habe mir schon darüber Gedanken gemacht. Sicherlich hatten Vater und Mutter die Legion für mich im Sinn. Schließlich sind wir alle Soldaten gewesen. Auf der anderen Seite habe ich jetzt erst meine Familie wiedergefunden, du bist jetzt Vater für mich und ich fühle mich hier bei dir sehr wohl. Ich möchte dich eigentlich nicht wieder verlieren. Aber ich denke das ich wirklich das Soldaten Dasein für mich als richtige Entscheidung wäre. Was würdest du für mich empfehlen?"
Marcellus war gespannt was sein Onkel ihm antworten würde. -
Wir war das mit Vater nochmal gewesen? Marcellus versuchte sich zu erinnern was man ihm damals mitgeteilt hatte oder besser gesagt was er verstanden hatte.
"Es ist jetzt doch schon sehr lange her und ich war damals noch zu jung um alles richtig zu verstehen, aber soweit mir bekannt war hatte Vater einen Spezialauftrag um irgendwelche Räuberbanden auszuschalten."Was war damals geschehen seine Mutter hatte es ihm einmal erzählt?!!!
"Also soweit Mutter etwas wusste hat sie mir in einer ruhigen Minute die Geschichte erzählt. Es war ein sehr riskantes Unternehmen gegen eine Räuberbande, die es auf die kaiserlichen Münzen aus den Prägeanstalten abgesehen hatte. Diese wurden immer wieder überfallen und ausgeraubt. Da man damals auch annahm, dass kaiserliche Beamte ihre Finger im Spiel hatten, die Räuber waren sehr gut informiert, wurde eine kleine Abteilung der Prima unter dem Kommando meines Vaters ausgesandt auf eigene Faust ohne Wissen der wichtigsten Beamten sich auf die Suche zu begeben. Wie Mutter mir sagte wäre der Preis für den Erfolg ein Posten als Zenturio gewesen. Damit hätte die Familie es geschafft gehabt. Auf jeden Fall muss irgend etwas aus dem Ruder gelaufen sein und die Abteilung wurde mit meinem Vater in einen Hinterhalt gelockt und vernichtet. So hieß es damals jedenfalls. Aber diese Version glaube ich nicht mehr. Denn als die Todesnachricht meines Vaters ankam wurde diese durch einen Kurier aus dem kaiserlichen Palast überbracht und nicht von der Prima. Und komischerweise hatten wir nie mehr finanzielle Probleme seit dieser Zeit. Ich persönlich glaube das Vater erfolgreich gewesen ist und die Hintermänner ausfindig gemacht hatte doch durch irgend einen Verräter sein Leben lassen musste. Doch das was dabei raus kam musste den vorgesetzten Stellen genügt haben um entschieden durchzugreifen und die betreffenden Personen unschädlich zu machen. Das ist soweit ich weiß alles, aber mit Spezialaufträgen und der Verschwiegenheit bei der Legion wirst du dich sicherlich besser auskennen."
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Marcellus dachte kurz nach wie er hier her gekommen war und antwortete sich zu seinem Oheim drehend:
"Nun in Mantua hieß es das ich unbedingt nach Rom gehen müsste, da dort alle Karrieren starten und die Stadt eine Reise wert wäre. Aber ich muss sagen mir gefiel die Stadt nicht sonderlich, zu groß, zu stickig, Lug und Trug an allen Ecken und Enden sowie die großen Unterschiede zwischen den Patriziern und dem Plebs. Rom war für mich eine einzige Enttäuschung und so bin ich auf die Idee gekommen zu dir zu reisen. Es ist etwas anderes wenn man die Natur geniessen kann und die ehrlichen Gesichter der Bauern und Händler hier sieht."
Soweit stimmte seine Aussage auch idealistisch betrachtet, doch hatte er heute auch hier in der Thermae Händler mitbekommen die sich an der Legion bereicherten oder zumindestens dies versuchten.
"Die Idee zu dir zu reisen hatte mir Mutter ins Ohr gesetzt sie sagte immer wenn ich einmal nach Germanien gelangen würde sollte ich dich unbedingt besuchen. Sie hat sehr große Stücke von dir gehalten und meinem Bruder und mir immer Geschichten von dir erzählt."
Nicht nur den beiden Kindern sondern auch Marcellus Vater musste sich anhören wie toll Crispus sei und was für eine Pfeiffe Vater dagegen sei. Nun gestritten wurde zwischen den beiden häufig, vor allem kurz vor Vaters Tod eskalierte das Ganze. Marcellus Mutter war wohl enttäuscht von dem Leben in Mantua und vor allem das sich ihr Mann anstrengte um voran zu kommen, aber dies irgendwie nicht funktionierte.
"Nun ich denke Mutter ist an gebrocheme Herzen gestorben. Als sie die Nachricht von Vaters Tod erhielt hat sie sich davon nie wieder richtig erholt. Sie war sehr geschwächt und dann kam eine Erkältung hinzu die sie hinwegraffte."
Es tat Marcellus weh darüber zu sprechen, denn er hatte seine Mutter über alles geliebt. Durch ihren Tod war er sich erst richtig seiner Hilflosigkeit bewusst geworden. Für seine Mutter wäre es besser gewesen, wenn sie auch nach Germanien zurückgegangen wäre. Mutter hatte es immer bedauert das die Gens so weit auseinander wohnte und man sich selten besuchen konnte. Sein Oheim war immer der strahlende Mittelpunkt in den Gesprächen gewesen, der es durch Fleiß zu etwas gebracht hatte und sie alle waren stolz auf ihn gewesen. Marcellus hatte sich den Oheim immer wie den Gott Mars vorgestellt der erhaben inmitten toter Feinde thronte. Wie er seinen Oheim nun so betrachtete stimmte diese kindliche Idee schon ein bißchen. Crispus Legionäre waren sicherlich voll und ganz hinter ihm gestanden.