Beiträge von Titus Petronius Marcellus

    Marcellus machte ein erstauntes Gesicht. So war das also, aber damit hatte er eigentlich auch kein Problem. Daheim hatten sie auch nicht unbedingt viel Platz besessen aber irgendwie war man immer zusammengerückt, so dass es für alle Bewohner langte.
    "Ach was das ist schon so in Ordnung. Ich denke man sollte der Familie und Freunden immer be stehen, wenn diese Hilfe benötigen. Ich bin so erzogen worden, dass das eine Selbstverständlichkeit ist. Ich habe alles was ich brauche und bin dir deswegen auch sehr dankbar. Auf jeden Fall freue ich mich sie kennen lernen zu dürfen."
    Ja, ja die liebe Familie aber eigentlich hatte der junge Petronier nur einen Riesenhunger. Er hoffte darauf dass sich sein Magen noch etwas beruhigen ließ und nicht mitten unter den Gästen sich bemerkbar machen würde. Vielleicht würde ihm jetzt ein Becher Wasser mit Essig gut tun. Dies hatte er sich angewöhnt zu trinken, es war gut gegen den Durst und langte ihm. Wein oder andere alkoholische Getränke trank er von Haus aus nicht. Marcellus freute sich schon auf den frühen Morgen damit er endlich wieder seine Runden laufen konnte, sie fehlten ihm sehr. Aber alles würde sich hier mit der Zeit einspielen. Neben der Hygiene war ihm Sport am wichtigsten. Vielleicht hatte sein Oheim auch das eine oder andere Buch zum lesen damit Marcellus auch gesitig fit blieb.

    Marcellus hatte endlich genug vom heißen Wasser und so stieg er aus dem Becken und begab sich zum Abtrocknen und um sich anzukleiden. Erfrischt und gut bekleidet nahm er sein Habseligkeiten und trat aus der Thermae. Ruhig blickte Marcellus sich um um sich zu orientieren und als er den Rückweg wiederkannte schlenderte er zum haus seines Oheims.

    Marcellus war heilfroh als er die Mauern von Mogontiacum endlich vor sich sah. Der Weg von Rom hierher war doch sehr anstrengend gewesen. Gut das der Petronier durchtrainiert war so hielt sich die Ermüdung in Grenzen. So ragte bald der Eingangsbereich der Stadt vor ihm auf und er verhielt bei dem Wachposten um sich anzumelden und zu fragen wo sein Oheim wohnte. So sprach er den gelangweilt dastehenden Posten in einem freundlichen Ton an: "Salve mein Name ist Titus Petronius Marcellus und bitte um Eintritt in die Stadt um meinen Oheim zu besuchen." Marcellus überragte dabei den Wachposten um einiges und bewegte leicht seinen muskolösen Körper der von der Reise ganz verspannt war. Das tat gut die Muskeln etwas zu lockern.

    Marcellus war überrascht als er von der Thermae zurückkehrte und erfahren musste, dass er doch nicht im Zimmer von Lucius einquartiert werden konnte, sondern in einen leerstehenden Laden einziehen sollte da eine weitere Familie im Hause nächtigte. Doch hatte er ein Bett, einen Hocker wie auch eine Truhe für seine Ausstattung erhalten und somit war er gut untergebracht. Seine wenigen Habseligkeiten waren schnell verstaut und so entspannte er sich noch eine zeitlang in seinen Räumlichkeiten. Sein Magen machte sich jedoch schnell wieder bemerkbar und so hoffte er inständig endlich auf ein vernünftiges Abendessen. Unter der Bekleidung von Lucius suchte er eine schlichte Tunica aus in einem dunklem Ton damit man evtl. Fettflecken nicht gleich erkennen konnte. Der junge Petronier wusste schließlich nicht wie man im Hause des Oheims Speisen zu sich nahm. Nun man würde sehen. Als er den Ruf zum Abendessen vernahm eilte der hungrige junge Mann schnell Richtung Triclinium. Als er eintrat sah er seinen Oheim bereits wie dieser auf der Liege Platz genommen hatte.
    "Hallo Onkel hier riecht es ja schon köstlich. Deine Empfehlung hinsichtlich der Thermae war sehr passend, ich konnte mich endlich einmal wieder so richtig reinigen. Wo darf ich mich platzieren?" Jetzt konnte man deutlich Marcellus den Hunger ansehen und die Unruhe als er den Geruch des gebratenen Fleisches einsog.

    So ließ sich der junge Petronier dahintreiben und entspannte sich dabei hervorragend. Heute war die Welt in Ordnung und Marcellus lächelte vor sich hin. So ganz nebenbei lauschte er der Unterhaltung zweier Männer die wie es schien Händler waren und ihre erfahrungen austauschten.
    Und ich sage dir bei der Legion herrscht ein anderer Wind seit sie unsere Freunde ausgetauscht haben. Von den jetzigen Miles ist keiner mehr dabei der die Hände aufhalten würde. Die Waren werden jetzt auf ihre Güte und die richtige Anzahl überprüft. Ich weis nicht wie es weitergehen soll.
    Nun das ist natürlich wirklich ein Problem da gebe ich dir recht, wie will ein rechtschaffener Händler da noch ordentlich Profit machen. Es sei denn dass du die Preise erhöhst und diese an die Legion weiter gibts. Schließlich bist zu ja einer der größten Händler und die von der Legion sind auf dich angewiesen.
    Da magst du doch Recht haben irgendwie bekomme ich das schon hin. Lass uns noch einen Schluck trinken.
    Diese Banditen dachte sich Marcellus beschummeln die doch tatsächlich die Legion und sind dann auch noch so unverfroren sich in einem öffentlichen Bad darüber zu unterhalten. Anscheinend gibt es überall Subjekte die sich bereichern wollen.

    Marcellus freute sich als sein Oheim ihm zum Abendessen einlud. Bei den Göttern er war schon ausgehungert wie ein Löwe, von einem richtigen Abendessen hatte er auf seiner Wanderschaft geträumt. Daher antwortete der junge Mann mit einem strahlenden Lächeln: "Oh das wäre wundervoll, ich habe schon lange nichts mehr vernünftiges zu mir genommen. Ich könnte einen ganzen Bären verspeisen." Wenn man den jungen Petronier so ansah, dann konnte die Äußerung schon der Realität entsprechen, denn er schien sehr ausgehungert zu sein. Auf seinem Weg hatte Marcellus nur hier und da eine Suppe oder ein undefinierbares Fleisch zu sich genommen. Er besaß zwar etwas Geld wollte dieses aber nicht einfach sinnlos rausschmeissen. So boten sich ihm auf seiner Wanderschaft die Früchte der Natur an und ein Schluck Wasser aus den Flüssen die er querte.

    Marcellus betrat nun den Umkleidebereich. Er legte die mitgebrachten Kleidungsstücke aus der Casa Petronia auf seinen Platz und begann sich aus seinen verstaubten Klamotten zu schälen. Nicht nur das sie verstaubt waren, nein sie hatten auch schon eindeutig bessere tage gesehen und waren hier und da mit Löchern versehen. aber das tat nichts mehr zur Sache wichtig war allein so schnell es ging den Staub der Straße loszuwerden. Der junge Petronier fühlte sich fast wie ein verdreckter Bettler.
    So eilte er schnell Richtung Frigidarium und tauchte im Becken unter. Kalt war das Wasser wie in den Bächen Mantuas und das gefiel Marcellus besonders. Er genoß das kalte Wasser und spürte wie sein Körper auf das Nass reagierte. Jetzt dachte sich der junge Mann war es an der Zeit das Tepidarium aufzusuchen. Und so glitt er aus dem Kaltbecken heraus und betrat das Lauwarmbecken. Er reinigte sich ausgiebig und fühlte sich danach wie ein neuer Mensch, vor allem wie ein sauberer neuer Mensch. Für Marcellus war ein Traum wahr geworden endlich ausgiebig der Hygienica frönen. Als er aus dem Wasser glitt war er sehr entspannt und so führte sein Weg endlich ins Caldarium um sich in der Wärme des Wasser treiben zu lassen. Im Becken befanden sich allerdings schon andere Personen die er mit einem freundlichen Lächeln grüßte. Selig ließ Marcellus sich im Wasser treiben und entspannte sich. Es war heute ein besonders erfolgreicher tag gewesen, zuerst die Aufnahme durch seinen Oheim und dessen zugesagte Hilfe sowie das jetzige Bad. was konnte es für einen Römer noch schöneres geben.

    Marcellus hatte die Thermae Iuliani schnell gefunden und betrat voller Vorfreude das Gebäude als er vom kassengebäude kurz angeschnautzt wurde. Eine Sesterze sollte der Aufenthalt kosten. Eine Menge Geld für Marcellus, doch heute war ihm alles egal, er wollte nur noch so schnell es ging ins Wasser.
    *PLOPP* machte es als er die Sesterze einwarf. Endlich drinnen und der Lust der Reinigung frönen.

    Sim-Off:

    Eine Sesterze überwiesen.

    "Vielen Dank für deine Hilfe, ich werde sofort zur Thermae Iuliani aufbrechen, denn so wie ich aussehe bedarf es sicherlich erst einmal einer ordentlichen Grundreinigung. Gerne nehme ich dein Angebot hinsichtlich der Bekleidung an."


    So drehte sich Marcellus um und verließ seine neue Heimat. Sein Weg führte ihn direkt zur Thermae wo er es sich gut lassen gehen würde. Schließlich hatten er und sein Bruder sich vorrangig in den kleinen Bachzuläufen Mantuas gebadet. Selten hatten sie daheim die Möglichkeit besessen in einer Thermae sich reinigen zu können. Der junge Mann blinzelte in die Sonne die ihre Strahlen mit wohliger Wärme über ihm ausbreitete. Sie stärkte sein Gemüt und ließ ihn mit Zuversicht in die Zukunft blicken.

    Der junge Petronier war dankbar über die wohlgesetzten Worte seines Oheims. Dieser hatte selbstverständlich recht für Marcellus gab es tatsächlich nur zwei Alternativen, entweder zu den Adlern oder in die Verwaltung gehen. Das lag anscheinend allen Petroniern im Blut. Was letztendlich für ihn richtig war musste Marcellus sich noch genauer überlegen. Er würde sich das alles bei seinen obligatroischen 15 Meilenlauf durchdenken. So antwortete er voller Dankbarkeit: "Ich danke für deine Überlegungen und gut gemeinten Ratschläge. Ich lasse mir alles noch durch den Kopf gehen. wenn du es erlauben würdest möchte ich mich jetzt zurückziehen und zuerst ein Bad nehmen um den Staub aus den Gliedern zu bekommen und mich vernünftig einkleiden." Tatsächlich bemerkte der junge Mann erst jetzt wie verdreckt und staubig seine Kleider und er selber aussahen. Er war froh das sein Oheim darüber hinweg gesehen hatte.

    "Ich danke dir sehr für dein Angebot das ich gerne annehmen werde. Allerdings möchte ich mich bei dir auch nützlich machen, du sollst nicht denken dass ich so einer bin der sich in ein gemachtes Nest setzen will. Also sollte ich dich irgendwo unterstützen können so würde ich das gerne für dich machen. Verfüge über mich wie es dir beliebt."
    Der junge Marcedllus war seinem Onkel sehr dankbar für sein Angebot und der junge Mann nahm sich vor seinem Onkel durch Leistung zu beweisen, dasss er sich auf ihn verlassen konnte. Den marcus Petronius Crispus war jetzt seine Familie und Marcellus würde alles für ihn tun.
    Vielleicht konnte sein Onkel ihn auch beraten wie oder wo er sich einbringen könnte um seinen Weg zu gehen.
    "Wenn ich dich noch etwas fragen dürfte und zwar wie könnte ich es anstellen eine Arbeit zu bekommen oder sollte ich zu den Adlern gehen? Ich kann Lesen, Schreiben und Rechnen, beherrsche Griechisch in Wort und Schrift. Eine grundlegende militärische Ausbildung hätte ich ja auch schon dahingehend. Was würdest du mir empfehlen??? Ich möchte dich bitten mir deinen Rat zu geben."

    Traurig senkte Marcellus sein Haupt. Doch die Trauer um seine verstorbene Mutter durfte ihn nicht davon abhalten klar und deutlich Antwort zu geben. "Mutter ist leider auch schon vor Jahren gestorben, ich war unter der Obhut meines Lehrers, dem ehemaligen Optio Mamercus und habe meine Ausbildung bei ihm beendet. Ich stehe somit alleine ohne Eltern da. Mantua hat mich nicht mehr halten können und so bin ich nun unterwegs um meine Wurzeln kennen zu lernen."Der junge Petronier war allein und stand vor dem Nichts, aber er wollte sich nicht geschlagen geben. Irgendwo musste es doch die Möglichkeit für den Start in ein neues Leben geben. "Nun es hatte geheißen, dass ich mich zu dir begeben soll wenn der Fall eintritt, dass ich ohne Familie dastehen sollte. Du könntest mir am besten Raten wie ich mein Leben angehen könnte." Marcellus hoffte inständig darauf das Crispus ihm wirklich vernünftige Ratschläge geben könnte wo seine Stärken liegen könnten und was für ihn als sinnvolle Tätigkeit richtig wäre.

    "Nun meine Eltern waren Tiberius Sulpicius Torquatus und Petronia Fabia. Mein Bruder war Lucius Petronius Torquatus. Diesen müsstes du aus der Zeit kennen als die Familie noch hier in Germanien lebte. Ich selber bin erst in Mantua zur Welt gekommen."
    Donnerwetter Crispus war aber sehr misstrauisch Marcellus konnte es gar nicht glauben. Aber andererseits hatte er vielleicht doch recht, denn überall gab es Lug und Trug. Sicherlich hatte er dementsprechende Erfahrungen gemacht. Aber es bestätigte auch die Meinung des jungen Petroniers misstrauisch zu sein und immer noch mal zu hinterfragen. Wie schnell konnte man sonst in Schwierigkeiten geraten. Trotz des Misstrauens gefiel Marcellus Crispus, vielleicht mochten die einen oder anderen ihn für alt oder senil halten, aber wenn man seine Augen blitzen sah dann musste man erkennen das da ein richtiger Mann vor einem war.

    "Salve. Ich heiße Titus Petronius Marcellus. Ich bin von Mantua aus über Rom hierhergekommen um meine Verwandtschaft kennen zu lernen."
    "Während ich kurz und knapp die Frage beantwortete nahm ich eine militärische Haltung an. Dies also war mein berühmter Verwandter, der Primus Pilus ein harter aber gerechter Mann. Man sah ihm immer noch den Soldaten an und so war es für mich selbstverständlich dass ich knapp und präzise antwortete. Das Alter hatte ihn natürlich verändert, aber Ehre das Alter, stehe treu zu deinen Wurzeln, denn die Familie steht über allem. Er sollte von mir einen guten Eindruck bekommen und ich erinnerte mich an meinen Lehrer den Optio Mamercus wie ich mich gegenüber einem Ranghöheren zu verhalten hatte."

    "Nun gut wenigstens wurde ich schon mal als Petronier erfasst. Somit folgte ich dem Sklaven in den Innenhof. Dort ließ ich mich auf der Steinbank nieder und wartete. Der Innenhof war interessant strukturiert, denn der Großteil war mit Gemüse unterschiedlichster Variationen anbebaut und so wie es aussah fast schon reif. Ich dachte wehmütig an die Zeit in Mantua zurück, ach ja Erntezeit. Fröhliche Menschen ernteten ihre angebauten Nahrungsmittel, die jungen Mädchen leichtbekleidet und zu vielerlei Schabernack aufgelegt. Nun die Erinnerungen wollte ich für mich behalten, jetzt war Disziplin und genaues Überlegen angesagt."
    Der alte Mann schlurfte in meine Richtung und nuschelte irgendetwas von Dominus empfängt dich!
    "So erhob ich mich drückte die Schultern durch und antwortete:" "Danke so lass uns denn gehen."
    "Ich war doch sehr gespannt auf den Hausherrn und vor allem war gelinde gesagt sehr aufgeregt. Es ist eben immer ein komisches Gefühl, wenn man auf etwas nur reagieren kann."

    "Salve ich bin Titus Petronius Marcellus und möchte den Herrn des Hauses in einer dringenden Angelegenheit sprechen."
    "Ich wunderte mich doch schon sehr über den rüpelhaften Ton des Ianitors und fragte mich ob alle Personen im Haushalt sich so verhielten. Das konnte ja entzückend werden. Doch angesichts der Tatsache dass ich nun vor dem Haus meines Verwandten stand und ich als Bittsteller zu ihm kam gedachte ich mich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Höflich aber bestimmt hatte ich den Torwächter angesprochen und mir meinen Ärger nicht anmerken lassen. Hatte sich die Ausbildung von Mamercus doch gelohnt. Ein Soldat hatte sich zu gedulden und so verhielt ich mich auch. Ein freundliches Lächeln umspielte meine Mundwinkel während ich darauf wartete eingelassen zu werden."

    "Mittlerweile war ich nach einer anstregenden Reise in Germanien angelangt. Im Vergleich zu Rom war Mogontiacum klein und bescheiden, eben nur ein kleines Dorf. Aber dafür atmete man frische Luft, die natürlichen Geräusche der Natur und weniger Menschen vermischten sich zu einem wundervollen Ton den ich lange vermisst hatte. Ja hier konnte ich mich wohl fühlen, hier würde mein neuer Lebensmittelpunkt entstehen können. Mit einem glücklichen Lächeln betrat ich das kleine Anwesen der Petronier das einen Charm wie daheim ausstrahlte. Unschlüssig schaute ich mich um ob irgendwo sich jemand befand den ich fragen konnte. Doch alles sah irgendwie ruhig fast schon vereinsamt aus, so dass ich mich entschloss laut an der Porta anzuklopfen."


    "BUMM - BUMM - BUMM" So dröhnte es an der Türe um sicherlich irgend einen Sklaven an seine Dienstpflicht zu erinnern.

    " Ja aber ich weiss ja nicht ..." "konnte ich nur noch stottern, da war der Sergier schon auf und davon. Das war ein komischer Vogel gewesen. Auf jeden Fall hatte ich eine Menge Münzen mit denen ich mich sofort aufmachen konnte zu meinen Verwandten nach Germanien. So bezahlte ich die gemeinsame Zeche und erhob mich um meine Wanderschaft anzutreten."