Mittlerweile hatte sich eine Menge an Publikum auf dem Forum versammelt um die Rede des Petroniers sich anzuhören, vorrangig aber auch um an die Brotspenden heranzukommen. Und richtig wurden bereits durch die Helfer des Petroniers auf einem Wagen die Brote herangeführt. Diesmal war es so eine große Menge, dass sich viele der Armen davon mehrere Tage ernähren könnten. So waren alle sehr gespannt auf das was der Petronier von sich geben würde. Unter den Zuschauern gab es aber auch kritische Stimmen, die anmerkten dass Marcellus in seiner Funktion als Vertreter des Vicus kaum was zustande gebracht hatte und folglich auch nur heiße Luft von sich gegeben hatte wie alle anderen Politiker vor ihm auch.
„Bürger Mogontiacums hört mich an, wir leben in schweren Zeiten da unser geliebter Kaiser verstorben ist. Die Trauer ist groß und die Götter mögen uns beschützen auf das wir nicht noch mehr Leid erfahren mögen. Doch trotz dieses schweren Schicksal Schlages können und dürfen wir nicht verzweifeln. Es ist unsere erste Bürgerpflicht jetzt zusammen zu halten und Ruhe zu bewahren. Unsere Sorge gilt unserer herrlichen Stadt, einer Stadt die es verdient hat weiter zu wachsen und voranzugehen als Beispiel für eine gemeinsame Lebensweise von Germanen und Römern. Viel haben wir erreicht doch noch mehr an Aufgaben stehen vor uns, um gelöst zu werden. Ein Ausruhen kann es nicht geben, denn sonst gibt es keinen Fortschritt und Wohlstand. Ich kandidiere für den Posten des Aedil der Stadt Mogontiacum, aber ich will nicht deshalb Aedil werden, weil es für mich persönlich wichtig ist, sondern weil ich mit Euch gemeinsam vieles in unserer Stadt wieder ins Lot bringen möchte. Das ist der Grund, warum ich Aedil der Stadt Mogontiacum werden möchte.
Ich möchte für ein neues soziales Gleichgewicht bei einer guten wirtschaftlichen Entwicklung sorgen. Das kann ich nur mit euch gemeinsam. Das kann ich nur mit eurer tatkräftigen und solidarischen Hilfe, so, wie ihr sie mir schon bewundernswürdig und für mich sehr bewegend in den Wochen und Monaten meines Amtes als Magister Vici gezeigt hattet. Ich danke euch herzlich dafür.
Mogontiacum ist, liebe Mitbürger und Freunde, zweifellos eine sehr starke Stadt. Und wir wären schlecht beraten, es in einem schlechteren Licht darzustellen als es ist; das entspricht nicht den Empfindungen und Wahrnehmungen vieler Bürger.
Mogontiacum ist eine starke Stadt mit einer guten Infrastruktur, ich komme auf die Bedrohung der Qualität dieser Infrastruktur noch zurück, mit einem stabilen Rechtssystem, mit einer vergleichsweise hohen persönlichen Sicherheit. Eine Stadt, in der Freiheit und Rechte gelten.
Aber: Viel zu vielen Bürgern geht es in dieser Stadt nicht gut, denn viel zu oft zahlt sich Tüchtigkeit auch für die, die sich anstrengen, nicht aus. Hier müssen Regeln und Vorschriften eingehalten werden. Steuern müssen gezahlt und eingehalten werden, sie sind nicht allein für den Römischen Staat da, nein sie dienen auch dazu Einnahmen für unsere Stadt zu erzeugen damit öffentliche Einrichtungen erhalten oder gebaut werden können. Auch soll und muss mit diesen Einnahmen durch Subventionen ein wirtschaftlich stärkeres Klima geschaffen werden. Die amtierenden Duumviren sowie der Ordo Decurioum sind bemüht unter Aufbietung all ihrer Kräfte aus Mogontiacum ein Kleinod zu machen, doch dies kann nur mit euch Bürgern und mit Männern von Weitsicht, die sich für die Belange der Stadt einsetzen, gelingen. Solche Männer sind u. a. die Aedile die die Stadtoberen in ihrem Bemühen unterstützen. Wir alle profitieren von geregelter Wasserversorgung, sie ist für uns selbstverständlich doch ist dies wirklich so? Es steckt eine Menge Arbeit dahinter alles am Funktionieren zu halten. Es verursacht immense Kosten die aber gerne durch die Stadtoberen und den steuerlichen Einnahmen beglichen werden. Dazu zählen aber auch öffentliche Einrichtungen, Theater und Arenen.
Wie ihr in letzter Zeit bemerken konntet hat sich die Sicherheitslage in der Stadt verschlechtert. Ein erhöhtes Aufkommen an Diebstählen und Übergriffen auf Bürger dieser Stadt hat dazu geführt, dass unter den Bewohnern unserer Stadt eine gewisse Unsicherheit entstanden ist. Dieser gilt es entgegen zu treten und unsere Freiheit wieder zu erlangen vor den Übergriffen. In solchen unruhigen Zeiten bedarf es Männern die entschieden und konsequent das Recht des Einzelnen vertreten. Jeder Bürger kann darauf bauen, dass er innerhalb dieser Mauern sicher ist.
Bürger, Freunde sowie Besucher Mogontaicums, daher möchte ich meine Kraft und meine Liebe zu unserer Stadt einbringen und mich als Aedil für euch und Mogotiacum einsetzen und das Bestes für uns alle herausholen. Ich bitte euch daher geht mir eure Stimme auf das Mogontaicum gedeihen möge und wir alle glücklich und zufrieden hier zusammen leben."