Beiträge von Gaius Iulius Gracchus

    Gracchus folgte dem jungen Mann zu Stand. In der Tat schien der Händler sein bester Kunde zu sein.


    "He, guter Mann, schenke uns einen Becher von deinem besten Tropfen ein, für meinen jungen Freund und mich!"


    Der Händler tat, wie ihm geheißen wurde und schankte ein. Er reichte Gracchus und seinem Gast einen großen Becher Wein. Er war von tiefroter Farbe und hatte einen süßlichen Duft.


    "Trink und lass dir der Wein Hispanias schmecken, doch hüte dich vor den Auswirkungen!"


    Gracchus lachte.


    "Darf ich fragen. wem ich die Rettung meines Geldbeutel zu verdanken habe?"

    Verdutzt hielt Gracchus inne und drehte sich dann um. Da stand ein junger Mann und hielt seinen Geldbeutel in der Hand.


    "Salve, salve! Oh... mein Geldbeutel. Ich muß ihn wohl im Gedrängen verloren haben ohne es zu merken. Hab viele Dank, junger Freund. Lasst mich euch auf einen Becher Wein einladen! Dort drüben am Stand schenkt man einen vorzüglichen Wein aus."


    Er wies auf einen Stand der recht gut besucht war. Ein dicklicher und rotnasiger Händler pries dort, vor eingen Fässern stehend, seine Tröpfchen an. Dann schaute er wartend zu dem jungen Mann.


    Salvete, Gens Aurelia!


    Kaum vermag ich diese Zeilen zu schreiben, denn allzu schwer wiegt die Trauer, die mich, seit ich die Nachricht vom Tode meines alten Freundes und Weggefährten vernahm, erfüllt. Auch wenn ich euren Schmerz nicht zu lindern vermag, so seit doch gewiß, das sein Andenken stets weiter leben und in Ehren gehalten wird, in seinem Lebenswerk, der Factio Gilvus. Bedauerlicher Weise bin ich gezwungen den Trauerfeierlichkeiten zu Ehren meines Freundes fernzubleiben, da die Legion meine Abwesenheit nicht erlaubt. An meiner statt wird Proximus als Vertreter der Familia dem Toten die letzte Ehre erweisen.


    Mit euch fühlt und trauert,


    Maximus Decimus Meridius
    und die Gens Decima



    "Nun, Mercator, es sind jetzt glaube ich schon drei Wochen. Aber Arbeiten konnte man das bis jetzt noch nicht nennen. Das der Verwalter nicht anwesend war und bis heute nicht ist, konnte ich nicht einmal die wöchentlichen Berichte fertigstellen. Aber jetzt, da Meridius wieder da ist, denke ich, dass es etwas mehr zut tun gibt. Aber wie sieht es mit dir aus, wirst du mit mir zusammenarbeiten? Ich würde mich sehr darüber freuen!"


    Gracchus lächelte. Onkel Quintus. Er wusste doch, dass dieser Mann ihm symphatisch sein würde. Aber er würde ihn doch lieber Mercator nennen, Onkel Quintus wäre doch etwas zu vertraut. Das sollte doch besser den Familienmitglieder vorbehalten bleiben.

    "Oh, wie bedauerlich. Erlaube, dass ich dir zum Verlust deines Freundes mein Beileid ausspreche, Meridius! Ich werde sehen ob die Musen mir heute gewogen sind und ein Schreiben das deiner Freundschaft zu Aurelius Crassus gerecht wird aufsetzen. Wenn es fertig ist werde ich dir bescheid geben."


    Der erste Auftrag, zwar kein erfreulicher, aber immerhin ein Auftrag. Gracchus machte sich sofort an die Arbeit. Pergament, Tinte, Feder, alles bereitete er sorgfältig vor. Dann begann er:



    Salvete, Gens Aurelia!


    Kaum vermag ich diese Zeilen zu schreiben, denn allzu schwer wiegt die Trauer, die mich, seit ich die Nachricht vom Tode meines alten Freundes und Weggefährten vernahm, erfüllt. Auch wenn ich euren Schmerz nicht zu lindern vermag, so seit doch gewiß, das sein Andenken stets weiter leben und in Ehren gehalten wird, in seinem Lebenswerk, der Factio Gilvus. Bedauerlicher Weise bin ich gezwungen den Trauerfeierlichkeiten zu Ehren meines Freundes fernzubleiben, da die Legion meine Abwesenheit nicht erlaubt. An meiner statt wird Proximus als Vertreter der Familia dem Toten die letzte Ehre erweisen.


    Mit euch fühlt und trauert,


    Maximus Decimus Meridius
    und die Gens Decima




    Sim-Off:

    Das Schreiben wurde am 20.11.2004 der Gens Aurelia übergeben.

    Das musste er sein, der Onkel des Meridius. War wohl auch nicht mehr der Jüngste, schien aber noch sehr rüstig zu sein.


    "Ah... Salve! Nein, danke, aber ich bin aus einem anderen Grund hier. Mein Name ist Gaius Iulius Gracchus. Ich bin der Privatsekretär des Meridius. Er sagte mir, ich solle seinem Onkel bei der Geschäftskorrespondenz zur Hand gehen und mit ihm zusammen wöchentlich einen Geschäftsbericht verfassen und diesen Meridius vorlegen. Nun bin ich hier um mit ihm darüber zu sprechen. Sag, bist du der besagte Onkel?"


    Er sieht irgendwie symphatisch aus, dachte sich Gracchus und lächelte.

    Verzeichnis der Korrespondenz


    ANTE DIEM XIII KAL DEC DCCCLIV A.U.C.


    - Seit dem 19.11.2004 -


    Korrespondenz ( Epistolae )



    Geschäftsberichte ( Betriebe )



    Kontenübersicht




    Sim-Off:

    Sehr gut, Gracchus! :dafuer: MDM
    Habe die Form geändert! MDM

    Gracchus betrat die Taberna. Hier also wurden die Geschäfte der Gens Decima verwaltet. Er schaute sich um. Irgendwo hier musste Meridius Onkel stecken. Was war er wohl für ein Mann? Alles was Gracchus mitbekommen hatte, war, dass er lange Zeit auf Reisen war und erst vor kurzem zurück gekehrt war. Nicht einmal seinen Namen kannte er. Hätte er doch Meridius danach gefragt, aber er war einfach zu ungeduldig gewesen um ihn zu fragen.


    "Hallooo! Ist hier wer?"


    Gracchus wartete auf Antwort.

    Gracchus nickte.


    "Nun, ich bin einverstanden. Ich werde mich also mit deinem Onkel in Verbindung setzen. Ich nehme an ich finde ihn in der Taberna? Und der Rest sollte auch kein Problem sein. Ehrlich gesagt, ich freue mich schon darauf!"


    Er lächelte.


    "Nun, dann will ich mich gleich einmal auf den Weg machen. Ich danke dir Meridius und wenn du mich brauchst, laß nach mir rufen oder schicke Gallus."


    Gracchus freute sich wirklich darüber, dass er endlich Arbeit bekommen sollte. Er konnte es kaum erwarten anzufangen. Als er den Raum verließ, verneigte er sich nochmals und begab sich in die Taberna.

    Auch Gracchus musste lachen.


    "Ja, ja, Rom auch Rom hat seine Unschuld verloren. Aber warum ich hier bin: Ich halte es für dringend notwendig einmal über meine Arbeit hier zu sprechen. Bisher konnte ich nicht so recht mit meiner Arbeit beginnen. Dein Verwalter, dieser Sophus, ist seit ich hier ankam auf Geschäftsreise. Es wäre mir recht, wenn ich wenigstens ein wenig Arbeit bekäme. Schließlich will ich für mein Gehalt auch etwas tun. Sich für´s Nichtstun bezahlen zu lassen ist eines Iuliers nicht würdig!"

    Gracchus betrat das Arbeitzimmer und verneigte sich kurz vor seinem Arbeitgeber. Er freute sich Meridius wiederzusehen.


    "Salve Meridius! Es ist schön dich wiederzusehen! Danke, es geht mir sehr gut. Danke auch für die freundliche Aufnahme in die Casa. Hispania ist eine herrliche Provinz, auch wenn es mir bissher noch nicht vergönnt war, das Hinterland kennenzulernen."


    Er lächelte.


    "Aber dafür habe ich meinen Neffen Subaquatus kennengelernt. Ein sehr netter Bursche, ganz der Vater. Ich hatte schon geglaubt der letzte der Iulier zu sein."


    "Aber sag Meridius, wie ist es dir in Rom ergangen?"

    Die Tür öffnete sich und ein älterer Mann kam heraus. Scheinbar hatten sie ihr Gespräch beendet. Gracchus beschloß die Chance zu nutzen und klopfte. Er wartet an der offenen Tür das Meridius, der gerade begonnen sich einigen Papieren zu widmen, ihn herein bitte würde.

    Gracchus erreichte das Arbeitszimmer des Meridius. Gerade wollte er an die geschlossene Türe klopfen, als er Stimmen vernahm. Noch ehe er die Tür berührte, erinnerte er sich an sein ungeschicktes Verhalten im Peristylum. Schnell zog er die Hand zurück. Nein, er würde nicht noch einmal ein Familienmitglied, und schon gar nicht den Pater, in einem unpassenden Moment stören. Also beschloß er zu warten. Wie es der Anstand gebot, stellte er sich einige Schritte von der Tür entfernt hin, so dass er die Stimmen nicht mehr hörte, und wartete. Er hoffte nur, dass Meridius ihn auch empfangen würde. Während er wartete ging er noch einmal im Geiste seine Anliegen durch, die er mit Meridius besprechen wollte.

    Gracchus konnte es kaum glauben, Meridius war aus Rom zurück gekehrt! Endlich! Nun konnte er all seine Anliegen mit ihm klären. Also beschloß er ihn in seinem Arbeitszimmer aufzusuchen, d.h. wenn er dort wäre. Sicher würde er zunächst seine Familie begrüßen, aber Gracchus wollte trotzdem sein Glück versuchen. Er richtete seine Kleidung, er wollte ja einen guten Eindruck machen, nahm seine Schriften und Notizen und marschierte los.

    Das war jetzt schon die zweite Woche seit Beginn seiner Arbeit als Privatsekretär und noch immer gab es nichts zu tun, außer diese nutzlosen Berichte nach Rom zu schicken, in denen nie etwas bedeutendes stand. Langsam fragte sich Gracchus wozu er überhaupt hier war. Eigentlich hätte er ja schon längst die Stellung aufgeben können, aber dafür zahlte Meridius einfach zu gut. Außerdem lebte sein Neffe und einziger noch lebender Anverwandter hier. Er würde die Treffen mit ihm sicherlich vermissen. Naja, aber solange das Wetter gut und der Wein schmackhaft bleiben würde, würde er bleiben. Er hoffte nur, dass Meridius endlich aus Rom zurückkehren würde, dann würde es sicherlich Arbeit geben.


    Ein Sonnenstrahl fiel durch Fenster und blendete ihn. Es war ein herrlicher Tag. Warum sollte er also hier im Haus sitzen, wenn er auch spazieren gehen könnte. Arbeit gab es ja hier sowieso nicht. Er machte sich zurecht, ordnete die Toga und begab sich hinaus.

    "Ja, du hast recht. Geh und ruhe dich aus!"


    Nachdem sein Neffe gegangen war, begab sich auch Gracchus auf den Weg nach Hause. Noch lange dachte er unterwegs über den neuen Betrieb seines Neffen nach. Irgendetwas war daran faul, dessen war er sich fast sicher. Oder hatte Anton einfach zuviel Geld?

    Ungläubig schaute Gracchus Subaquatus an.


    "Verschenkt? Anton verschenkt seine Betriebe?"


    Er dachte kurz nach und fuhr dann fort.


    "Mein lieber Neffe, da ist was faul! Niemand verschenkt einfach so einen Betrieb. Hast du dir den Betrieb vorher angesehen?"