Beiträge von Norwiga

    Norwiga konnte heut einfach keine Ruhe finden. Ihre Gedanken waren wie in einem Wirbel und immer wieder kamen andere Gedankenfetzen an die Oberfläche. Auch erhöhte sich bei ihr eine Unruhe wie sie sie schon lange nicht mehr gespürt hatte. So kleidete sie sich wieder an und gürtete ihr Schwert an ihre Seite. Jetzt war sie wieder die stolze Anführerin und Kriegerin und so ging sie aus der Tür des Hauses auf den Dorfplatz. Vier Männer, eine Art Leibwache, begleiteten sie auf ihrem Weg in der Ortschadt. Norwiga ging alle Wachposten ab und kontrollierte sie, doch nichts war vorgefallen im Gegenteil die Nacht war ruhig. So halbwegs befriedigt wollte Norwiga sich bereits Richtung Rückweg machen als sie in der Ferne fürchterliche Schreie hörte und dumm dreistes Männergelächter. So angelockt ging sie in Richtung des Lärms. Er kam vom Gefangenenpferch und ließ sie erschauern. Man hatte ihr eingeredet, dass dieser notwendig sei, da man hier mit Römerfreunden zu rechnen hatte. Und sie hatte sich in ihrer Naivität dazu breitschlagen lassen.


    Doch was sie hier und jetzt sah verschlug ihr die Sprache und ließ eine Wut in ihr emporklettern die meistens dazu führte, dass ihr Schwert wieder einen Schluck Blut bekommen würde. Einer der brutalsten Krieger Harald lag auf einer nackten Frau drauf um sie auf schrecklichste Weise zu demütigen. Seine Krieger umstanden das Spetakel und feuerten den Widerling auch noch an. Die Frau kam ihr irgendwie bekannt vor doch wo genau sie sie hinschieben sollte konnte sie nicht mit Bestimmheit sagen. Doch das war jetzt auch egal.
    Harald es langt jetzt gehe sofort von der Frau runter ich glaube du bist hier für was anderes da als Menschen deinen Willen aufzuzwingen.In seiner Gier machte Harald einen tödlichen Fehler, einen Fehler der auch seine Männer betraf. Weib misch dich nicht ein wenn Männer ihren Spaß haben wollen. Seine Männer johlten ihm Beifall und lachten dabei Norwiga aus. Das war das Ende für den Germanentrupp, blitzschnell zog Norwiga ihr Schert unf ließ es in einem Bgen auf das Haupt Harald zusausen. Das Gewicht des Körpers drückte noch auf die Frau, doch Haralds Kopf lag neben der Frau auf dem Tisch. Und genau so schnell fiel Norwiga über Haralds Männer her. Ein sehr kurzer Kampf entbrannte und als Norwigas Begleiter endlich ihre Waffen gezogen hatten war der Kampf beendet. Eine Gruppe von acht toten Germanenkriegern lag vor Norwiga und an ihrem Körper lief das vergossene Blut herab. Wie sie so dastand sah sie einer Furie gleich. Sie atmete kurz und laut durch und schob ihr Schwert Graswandir in die Scheide zurück. Sodann beugte sie sich über die nackte geschundene Frau und befahl ihren Männern: Gebt ihr einen Mantel in den sie sich hüllen kann um ihre Blöße zu verbergen. Ich nehme sie zu mir mit und räumt die Sauerei hier auf, die Gefangene werden alle freigelassen..


    Ohne sich noch weiter um den Schlachtplatz zu kümmern ging sie zurück in ihr Domizil. Zwei ihrer Männer trugen die Frau Norwiga hinterher. Als sie im Haus waren befahl Norwiga: Legt sie ans Feuer und verschwindet aus dem Haus.Norwiga wusste nicht ob die Frau bei Bewusstsein war, doch das war jetzt erst einmal nebensächlich. Mit einem nassen Lappen wusch sie die Frau ab und reinigte sie von dem Dreck. Sanft wie zu einem Kind behandelte sie das geschundene Wesen. Sie hoffte das ihr nicht das allerschlimmste widerfahren war und sie noch rechtzeitig die Frau vor dem Schlimmsten bewahrt hatte. Zärtlich streichelte sie die Frau durch ihre Haare und ging wie mit einem Kind um. Ganz hatte Norwiga noch nicht ihre Freulichkeit verloren.

    Helga, die geschundene Frau rückte näher zu Alpina damit sie nicht so laut reden musste. Weisst du in diesem Pferch musst du sehr vorsichtig sein, nicht auffallen heisst für dich die Divise. Möglichst im Hintergrund halten und vor allem nicht widersprechen. Verhalte dich wie ein Schatten um so lange wie es geht verschont zu bleiben. Hier ist der schlimmste Ort auf der ganzen Welt und es ist vollkommen gleichgültig ob du eine Spionin bist oder nicht. Diejenigen die hier hergebracht werden erleben das Schlimmste was einer Frau passieren kann. Es ist schon schlimm wenn dich ein Mann gegen deinen Willen nimmt, aber wenn es mehrere hintereinander sind stirbt deine Seele. Es waren schon etliche Frauen hier und keine einzige ist jemals an Körper und Gesit gesundet entlassen worden. Diese Wachen sind sogar unter den Chatten unbeliebt und keiner von ihnen möchte mit Harald und seinen Leuten etwas zu tun haben. Wobei glaube ich wir Frauen noch das bessere Los gezogen haben, die Männer die hier eingeliefert werden kommen um grausamste Folterungen nicht herum. Und du weisst ja das sie nicht so viel aushalten wie wir Frauen. Dieser Harald ist ein Vieh und müsste getötet werden.


    Doch dieser Tag sollte noch schlimmer für Alpina werden. In der Dunkelheit bewegte sich ein Schemen auf den Zaun zu und eine bösartige Stimme ertönte: So meine kleine Römerschlampe jetzt wollen wir uns mal miteinander beschäftigen.Es war der widerliche Harald der sich Alpina zum Ziel erwählt hatte. Leise ertönte von Helga her: Ich beschütze dich und dein ungeborenes Kind im Namen Osruns, Osrun hörst du damit habe ich Buße getan für mein Vergehen. Drehe nicht mehr die Spindel ich will es hinter mich bringen. Und Helga erhob sich mit einer Kraft die ihrem zerschundenen Körper nicht mehr zu zutrauen war und schrie Harald an: Na du Schlappschwanz jetzt zeige mal was in dir drin steckt. Ich will mal einen ordentlichen Liebhaber der mich befriedigt. Na los worauf wartest du?Helga stand stolz in der Dunkelheit vor der grimmigen Bestie. Harald lachte laut auf und rief nur: Was du mit deinem verrotteten Körper willst noch einmal mit mit zusammen sein. Hast du dich schon einmal in einem Spiegel angesehen? Männer besorgt der Schlampe den Rest. Die Wächter öffneten die Tür rissen Helga heraus und zerrten sie auf einen nahgelegenen Tisch. Dort fielen sie in ihrer Widerwärtigkeit gnadenlos über die geschundene Frau her. Helgas Schreie hallten in der Nacht immer lauter als die Besite Mensch über sie herfiel. Über eine Viertelstunde schrie das geschundene Wesen ihre Pein und Schmerz laut heraus. Dann war auf einmal ... Stille. Die Stille des Todes hatte Helga erlöst. Sie hatte sich für Alpina und ihr Ungeborenes geopfert. Ihre Schuld hatte sie verbüsst und nun konnte ihr Kind in Ruhe den Schlaf des Todes erleben. Helga war eine der verzweifelten Menschen gewesen die Osrun aufgesucht hatte um ihre Schuld abzudienen.


    Harald trat nun zum Eingangsbereich und zerrte Alpina an den Haaren aus dem Pferch. Harald riss ihr die Bekleidung vom Leib und schmiss sie auf den blutbesudelten Tisch auf dem Helga ihr Leben ausgehaucht hatte. Es war soweit Alpina sollte an Leib und Seele Schmerz erleiden.

    Der Tag dämmerte schon langsam dahin und Norwiga hatte es sich im Haus des Dorfältesten gemütlich gemacht. Endlich war mal wieder ein Tag der ruhig dahinplätscherte und keine Aufregungen erzeugte. Keine Kämpfe, keine Toten einfach nur Frieden. Norwiga hatte sich wieder in ihre Gedankenwelt zurückgezogen und träumte wieder von ihrem kleinen Römer und vielen kleinen Germanen. Ein einfaches Haus wo sie glücklich und zufrieden mit einer Familie leben konnte. Natürlich wusste sie das so ein Leben nicht für sie in Frage kam, dafür hatte sie zu viel erlebt und dafür hatte sie auch einen zu großen Hass auf die Römer. Nur ein toter Römer war ein guter Römer und so wollte sie es immer halten. Immer ... nun einen Römer würde sie vermutlich am Leben lassen.


    Die chattischen Wachen hatten mittlerweile ihre Rundgänge aufgenommen und das Dorf durfte sich sicher sein, dass es noch nie so gut bewacht wurde in jeglicher Beziehung. Das Dorf gewöhnte sich mittlerweile an die Besatzer, doch herrschte eine gedrückte Stimmung vor. Man wusste nicht so recht wie es nun weitergehen würde für die Bewohner. Schlimm war vor allem das es eine Ausgangssperre gab die gnadenlos eingehalten werden musste mit teilweise drakonischen Strafen, wenn man dagegen verstieß. Daher trieb sich niemand mehr um die Zeit im Dorf herum. Die wenigen Dorfbewohner die es trotzdem gewagt hatten dagegen zu rebellieren befanden sich in einem unzäunten Bereich der scharf bewacht wurde. Die Schreie der Frauen waren deutlich zu hören und alle wussten Bescheid, dass die Chatten ihren grausamen Spaß mit den Ärmsten hatten. Während die Frauen schon schlimmes ertragen mussten, so wurden die Männer teilweise furchtbar gefoltert um herauszufinden ob sie Spione der Römer waren. Manche der Unglücklichen waren dann freigelassen worden doch als Menschen konnte man sie nicht mehr bezeichnen. Die so schwer geprüften verhielten sich nur noch wie dumme Tiere mit einem wimmernden Gesichtsausdruck.


    So kam es das eine Gruppe Germanenkrieger der liebreizenden Alpina über den Weg liefen. Leider wusste sie nichts von der Ausgangssperre und wurde von ihnen hart angegangen. Wer bist du denn und was machst du um die Zeit im Freien? Einer der Krieger war am Tor gewesen als Alpina um Eintritt gebeten hatte und meinte daher: Sie heißt Susina Alpina und wohnt in Mogontiacum. Heute früh war sie am Eingangsbereich.So, so eine Römerschlampe und wie ich sehe auch eine Spionin, du kommst mir gerade recht.Der Anführer war ein Hüne mit einem grimmigen Gesichtsausdruck und gnadenlosen Augen. Du bist also eine römische Spionin nicht war und bevor Alpina auch nur ein Wort hervorbringen konnte bekam sie einen gnadenlosen Hieb ins Gesicht ab. Die junge Frau fiel wie ein Stein zu Boden und konnte nicht mehr auf ihre Füße kommen. Doch die Germanen machten mit ihr nicht viel Federlesen und hoben sie auf. Dann trugen sie sie zu der Umzäunung für die Spione. Harald hier hast du eine römische Spionin, die Schlampe dürfte dir und den anderen viel Spaß bereiten.Brutal stieß der grimmige Germane Alpina zu diesem Harald. Er sah furchterregend aus, war voller Narben und dermaßen entstellt dass man sein Gesicht nicht betrachten konnte. Harald nahm mit seinem mächtigen Händen Alpina in Empfang und betastete ihr Bürste sowie all anderen für ihn wichtigen Stellen. Meine Süsse flüsterte er Alpina ins Ohr du bist bei mir genau richtig ich stehe auf solche kleine Miststücke wie dich. Wir werden sehr lange unseren Spaß miteinander haben und ich verspreche dir du wirst auf deine Kosten kommen. Wenn ich nicht auf meine Kosten komme, dann werden sich die anderen Krieger mit dir beschäftigen. HA, HA, HA. Fürchterlich klang sein Gelächter so dass selbst die anderen Gefangenen im Pferch angstvoll zusammenzuckten. Der Germane schubste Alpina dann in die Umzäunung und ließ sie wie ein Stück Vieh im Dreck liegen.


    In der Dunkelheit der Umzäunung war sehr wenig Licht, doch plötzlich löste sich aus dem Dunkel eine verdreckte Gestalt. Sie kroch langsam zu Alpina heran und erst durch ein klein bisschen Licht konnte man erkennen das es eine Frau war. Verdreckt, mit verquollenen Augen, fürchterlichen Wundmalen aber doch von der Figur her fraulich.
    Erschrecke nicht mein Kind ich will dir nichts böses. Ich heiße Helga oder besser gesagt ich war Helga und bin nun der Rest der von mir übrig ist.

    Mittlerweile hatten die chattischen Krieger Norwigas überall kleinere Festungen angelegt, die zwar tief im Wald verborgen, doch durch eine gute Verbindung miteinander verzweigt waren. Fast so wie der Limes der verhassten Invasoren.Die Chatten waren wieder dabei so langsam eine große Nation zu werden. Vieles hatten sie den Römerhunden abgesehen und vieles übernommen und mit Norwiga endlich eine Anführerin bekommen die sie siegreich in die Schlachten führen konnte. Heute würden sie der Siedlung Novaesium einen Besuch abstatten. Wie gewohnt schlossen Norwigas Krieger ihren Kreis um die Siedlung ohne selber gesehen zu werden. Die Siedlung war etwas größer und für germanische Verhältnisse konnte man sie als Stadt bezeichnen. So war es auch nicht verwunderlich, dass sie gut bewacht war und auch eine große Menge an Kriegern beherbergte. Doch gegen die 200 Chatten Norwigas hatten auch sie keine Chance. Norwiga wollte nicht unbedingt Germanenblut vergießen, doch sicher konnte sie nicht sein wie sich das Dorf verhalten würde.


    als sich der Kreis immer enger um Novaesium schloss erkannte Norwiga das am Tor gleich drei Krieger Wache hielten. Das war nicht gut, einer wäre kein Problem gewesen doch bei drei wachsamen Kriegern würde es ohne Kampf nicht möglich sein in die Siedlung zu gelangen. So drehte sich Norwiga zu ihren Männern um und gab das Zeichen das Dorf anzugreifen. Diesmal mit der alten germanischen Kampfmethode, alle drauf und alles was sich wehrt niedermetzeln. So stürmten die Chatten mit wilden Kriegsgeschrei auf das Tor und das unglückliche Dorf zu. Schnell waren die Wachen niedergemacht und die Chatten verteilten sich schnell und rücksichtslos in der Siedlung. Einige Bewohner wehrten sich verzweifelt, doch war der Überfall zu schnell und ohne Warnung erfolgt um noch einen sinnvollen Widerstand zu organisieren. So starben noch einige unglückliche Dorfbewohner die in ihrer Dummheit oder auch Heldenmut zu den Waffen gegriffen hatten. Das Dorf war jetzt unter Kontrolle der Chatten und Norwiga bewegte sich wie schon so oft passiert auf den Dorfältesten zu.



    Landogar der Dorfälteste war erschüttert über die Toten und konnte es nicht fassen, dass doch so viele aus ihrer Dorfgemeinschaft den Tod gefunden hatten. Jeder der Männer war wichtig gewesen für die Gemeinschaft und würde nicht zu ersetzen sein. Was ihn aber noch mehr erschreckte war die Wildheit mit der die Chatten, denn um solche handelte es sich, über sie hereingefallen waren. Sie lebten mit den Nachbarn schon seit Jahren in Frieden und hatten sich einen gewissen Wohlstand erarbeitet. Und nun war diese Horde über sie hergefallen. Voller Furcht beobachtete Landogar wie die Krieger einer imposanten Gestalt den Weg frei gaben. Er sah eine großgewachsene Kriegerin auf sich zu schreiten, der man sofort ansah dass sie mit ihren Waffen gekonnt umgehen konnte. Norwiga kam gemächlichen Schrittes auf den alten Mann zu und blieb vor ihm stehen. Sodann fixierte sie ihn mit ihren Augen bis er seine Augen senkte.


    Nun du bist also der Dorfälteste dieser Siedlung?
    Landogar schluckte schwer und nickte dieser wilden Frau zu. Ich heiße Landogar und bin der Dorfälteste Novaesium.
    Nun die Verhältnisse haben sich jetzt hier verändert, ihr du und deine Leute gehört ab sofort zur neuen Föderation der Chatten dazu. Du hast sicherlich schon davon gehört. Und jetzt bist du sogar Zeuge davon geworden das es sie auch gibt. Im Gegensatz zu dir hat es aber auch Germanen gegeben die nicht so viel Glück hatten und von der Föderation weiter berichten können.
    Aber ... aber .. was soll das Ganze überhaupt wir leben mit allen Nachbarn in Frieden und haben niemanden etwas getan nicht einmal deiner Föderation.
    Norwiga holte aus und knallte dem alten Mann mit ihrer Faust direkt ins Gesicht einen Faustschlag. Der Dorfälteste knickte in den Beinen ein, während ihm Blut aus der Lippe spritzte. Mühsam erhob er sich und taumelte vor sich hin.
    Damit wir beide uns gleich richtig verstehen, zukünftig gehörst du und dein Dorf ebenfalls meiner Föderation an. Ich denke wir haben uns jetzt verstanden?Norwiga amüsierte sich über den tapferen alten Mann der mehr Mut hatte als seine Dorfgemeinschaft. Diese stand im Kreise der Chatten mit hängenden Armen und großer Furcht in den Herzen da und beobachtete das Gespräch des Dorfältesten mit Norwiga.
    Kommen wir zum geschäftlichen, du und dein Dorf seid ab sofort Bestandteil der Föderation. Ihr liefert 10 % eurer Ernte und Herden an uns. Weiterhin stellt ihr 50 junge Männer ab die von uns zu Kriegern ausgebildet werden. Weiterhin erhält dein Dorf eine Besatzung meiner Krieger die ab jetzt für Ruhe und Ordnung sorgen werden. Ihr versorgt diese 50 Krieger mit allem was sie brauchen. Ansonsten kannst du schalten und walten ganz so wie früher mit der einzigen Ausnahme, dass ihr ab jetzt keinen Handel mehr mit den Römern durchführt. Wie nehmen eure Produkte gerne an und bezahlen diese euch auch vernünftig.Ich hoffe du hast alles begriffen.
    Das kannst du uns doch nicht antun, die Jünglinge und die Krieger die wir versorgen sollen. Das überschreitet unsere Kräfte. Wir sind doch nur ein kleines bescheidenes Dorf.
    Dann würde ich an deiner Stelle dafür sorgen das du und deine Leute alles zügig in den Griff bekommt. Oder möchtest du zu den wenigen gehören die man anders überzeugen muss? Ich glaube nicht, also du hast verstanden und wage es nicht uns zu hintergehen. Glaube mir du möchtest nicht wirklich sehen was wir mit deinen Frauen und Kindern anstellen solltest du versuchen ein eigenes Spiel zu treiben.
    Landogar war bleich geworden bei der fürchterlichen Drohung die Norwiga gegenüber ihm und seinen Dorfbewohner geäußert hatte. Nein .. bei Wodan ich werde mich hüten bitte wir ... für ... uns ... ist die Situation ... ungewohnt, aber wir wollen euch keine Scherereien machen.


    Die chattischen Elitekrieger Norwigas lagerten für die nächste Zeit in der Siedlung und das Dorf versorgte diese Masse mit allem was notwendig war. Nach außen hin nahm das Dorf wieder sein gewohntes Treiben auf, doch hatten die Chatten die Kontrolle über die Siedlung übernommen. Am Tor standen nun nicht mehr ein paar Krieger sondern 20 Chatten bewachten teilweise versteckt den Eingang. Für Außenstehende musste es so aussehen wie wenn sich die Dorfbewohner vor etwas fürchteten z. B. wilden Tieren. Auf die Idee dass das Dorf besetzt war würde keiner kommen. So kehrte Ruhe ein in Novaesium, dem neuen Dorf der Föderation.

    Ranulf begrüsste Norwiga mit ihren Kriegern: Heilsa stolze Kriegerin ich bin Ranulf der Dorfälteste, was kann ich für dich tun?


    Heilsa Ranulf ich bin Norwiga und mit einem kleinen Teil meiner Krieger unterwegs. Wir sollten uns unterhalten damit du verstehst um was es geht und du meinen Forderungen besser nachkommen kannst.[/red]
    Norwiga hatte Ranulf jetzt versteckt angedeutet um was es für sein Dorf wirklich ging, nämlich ums nackte Überleben. Sollte er kooperieren würde alles gut.


    Ranulf zog sein Gesicht düster zusammen, er hatte schon so etwas erwartet, so eine Menge an Kriegern waren nicht einfach so unterwegs, sondern sie wollten etwas Bestimmtes von seinem Dorf. Und die versteckte Drohung in Norwigas Antwort hatte er auch verstanden. Vorerst wollte er mit den Wölfen heulen und sich die Geschichte anhören. Komm doch bitte in mein Haus, wir können dann in aller Ruhe über alles sprechen.


    Auf einen Wink von Norwigas entspannten sich die Germanen augenscheinlich doch sah das nur nach Außen so aus. Sie hatten sie so aufgeteilt, damit sie ggf. sofort losschlagen konnten. Der Dorfälteste schien kein einfältiger Mensch zu sein, sondern er hatte sofort begriffen wie die Chatten sie aufteilten. Jetzt würde es auf den Dorfältesten ankommen was weiter geschehen würde.


    Als Ranuld und Norwiga Platz genommen hatten betrachteten sie sich eine Weile, für Ranulf war es selten dass er eine richtige germanische Kriegerin und dann auch noch als Anführerin einer so großen Gruppe von Germanen erleben konnte. Doch er wusste dass es ab und an Frauen gab, die anders waren wie alle anderen. Doch halt da fiel ihm ein Norwiga hatte von viel mehr Kriegern gesprochen die ihr unterstehen sollten. Gerüchteweise war ihm schon zu Ohren gekommen, dass es eine neue Föderation von chattischen Germanenstämmen geben sollte die im Aufbau begriffen war. Konnte es sein das es tatsächlich der Wahrheit entsprach und er es wirklich mit diesen Germanen zu tun hatte. Dann würde es sehr schlimm werden für sein Dorf und ihn. Wie er bereits gehört hatte kannten die Krieger der Föderation keine Gnade wenn es darum ging ihren Willen durchzusetzen.


    Als Norwiga Platz genommen hatte und sich den Blicken Ranulfs gestellt hatte und er seine Augen gesenkt hatte sprach sie ihn an:


    [color=red[]Ranulf du warst sehr verständnisvoll draußen und hast fürs erste deinem Dorf sehr geholfen. Wir wollen offen und ehrlich miteinander reden damit du siehst dass ich es ehrlich mit dir meine und nicht unbedingt die Waffen zücken will. Wir übernehmen ab jetzt die Kontrolle über dein Dorf und ihr gehört ab sofort der neuen Föderation der Chatten an. Für euch wird sich nicht viel ändern, außer das ihr 10% eurer Ernte an uns abgebt, ebenso werden wir 30 deiner Jünglinge mitnehmen. Diese werden von uns zu Kriegern ausgebildet. Weiterhin werden in deinem Dorf 50 unserer Krieger stationiert um sicherzustellen dass ihr mit den Römern keine Geschäfte mehr macht. Diese Männer werden euch auch beschützen falls ihr in Schwierigkeiten kommen solltet. Du kannst in deinem Dorf ganz normal schalten und walten nur wenn es Interessen der Föderation tangiert schließt du dich mit uns kurz. Solltest du nicht akzeptieren werden wir dein Dorf dem Erdboden platt machen.


    Nun war es heraus was Norwiga wollte und Ranulf konnte kaum atmen aufgrund der Bedrohung. Sollte er nein sagen würde das Dorf dem Untergang geweiht sein und niemand würde am Leben bleiben. Er überlegte hin und her was er noch machen konnte, doch ihm wollte nichts Gescheites einfallen. Gut ich stimme zu, was soll ich auch sonst machen. Einzig deine 50 Krieger können wir in unserem Dorf nicht versorgen, das sind einfach zu viele. Wenn die vielleicht weniger so um die 30 Krieger bei uns lassen könntest würden damit klar kommen.


    Für Norwiga war alles klar als Ranulf zustimmte. Gut es bleiben 20 Krieger in deinem Dorf, ich komme dir dahingehend entgegen. Was Ranulf nicht wissen brauchte, war das ein Teil der Krieger in der Nähe im Wald ein Kastell bauen würden und dort fest stationiert werden würden. Norwiga erhob sich und meinte zu Ranulf: [color=red]Damit ist alles geklärt es ist abgemacht und ausgehandelt. Ich verlasse dich bis auf die 20 Krieger. Die Vereinbarung gilt ab heute. In einer Woche bringst du Teile der Ernte und Herden zu uns.[/color]
    So verließen die chattischen Krieger das kleine Dorf Ranulfs und zogen ihrer Wege.

    Nun war es soweit die Chatten erhoben sich von ihren lagern und machten sich für den Abmarsch Richtung Mattiacum bereit. Unweit der Ortschaft würden sie auf weitere Elitekrieger stoßen die sich ihnen anschließen sollten. So zogen die Germanen schweigsam ihres Weges. Unweit von Mattiacum erblickten sie den Erdwall, der die Siedlung umgab. Friedlich lag das Dörfchen vor ihnen, Das Zwitschern der Vögel und das Zirpen der Grillen umsäumt vom Brummen der fleißigen Bienen ließen eine Ruhe ausstrahlen, die für die Bewohner trügerisch sein konnte. So wartete Norwiga mit ihrem Trupp auf die zweite Gruppe an Kämpfern. Endlich meldeten Späher die Ankunft und nach einer kurzen Begrüßung versammelten sich die beiden Gruppen.


    Auf ein Zeichen Norwigas trennte sich ein Teil vom Groß um einen Ring um die Siedlung zu ziehen. Der Rest der Krieger folgte ihr in einer ordentlichen Kolonne aus der sie sofort zum Angriff übergehen könnten. Der junge Wachposten im Eingangsbereich wurde schnell aus Kraft gesetzt und gebunden und so drangen die Germanen ganz gemächlich ins Dorf ein. Immer weiter schritten sie voran, wobei die wenigen Dorfbewohner die sie sahen, sofort ihre Häuser aufsuchten um in ihnen Schutz zu suchen. Immer weiter schritten sie Richtung Mitte der Siedlung bis ihnen endlich der Dorfälteste entgegen trat. Man sah ihm deutlich das Unbehagen an, als er die Menge an Kriegern beobachtete. Sie allein würden genügen sein Dorf dem Erdboden gleich zu machen.

    Norwigas Truppe war schon ganz in der Nähe der Siedlung angekommen. Doch die Nacht brach herein und so lagerten die Chatten nach Aushub einer kleinen Schutzstellung dahinter. Die Nacht war kalt und so drängten sich die germanischen Krieger um die wenigen Feuer die ihre Wärme ausstrahlten. Sternenklar war der Himmel und Norwiga dachte über die vergangenen Tage nach. Wie sehr hatte sich das Leben verändert für alle Germanen nach den schlimmen Wochen. Doch nun waren sie auf dem Weg um am letzten Dorf Rache zu nehmen. Diesmal würden sie keine Gefangenen machen und nichts sowie niemanden am Leben lassen. Es sollte ein Exempel für alle Germanen an der Grenze werden. Sie sollten wissen dass es ab jetzt eine germanische Macht gab die die Regeln für das Leben aller Germanen vorgab. Der Wind sollte rauher werden für das römische Natterngezücht. Das Ziel sollte sein die Römer so zu verunsichern, dass sie nie wirklich wussten ob die Grenze sicher war oder nicht. Und eines Tages würden Horden von germanischen Kriegern über den Limes herfallen und die Römer aus dem Land treiben.


    Doch heute kamen in Norwiga wieder die Gedanken auf von einer Familie, vorzugsweise mit ihrem kleinen Römer und vielen kleinen Germanen. An Nächten wie diesem sehnte sich auch eine Kriegerin wie Norwiga nach Zärtlichkeit und Liebe sowie Geborgenheit. Warum konnte das Leben nicht einfach sein und alle Menschen in Frieden zusammen wohnen. Immer musste eine Partei Blut und Verderben auspacken und das Elend vergrößern. Am schlimmsten waren aber diese Zwerge von Römern. Überall mussten sie ihre Nase reinstecken, nirgends konnten sie in Frieden mit anderen Leben. In ihrer Verzweiflung zog sie ihr Schwert und begann es mit ruhigem Griff zu schärfen. Gleichmäßig strich sie an ihrem Schwert Nachtelfe entlang und sorgte dafür dass es wieder für neue Abenteuer bereit stand.


    Die Schatten der Bäume sahen aus wie alte Krieger die bereits an der Festtafel Wotans saßen und nun über sie wachen würden. Die Sterne strahlten am Himmel und Norwiga fragte sich wie weit sie wohl weg wären oder ob ihr Licht gar die Aura der Götter darstellte. Morgen würden sie erst einmal Mattiacum einen Besuch abstatten und dem Dorfvorsteher klar machen wer ab jetzt das Sagen haben würde. Ebenso das ab jetzt ein Teil der Ernte an Norwigas Dorf zu entrichten sein würde. Ohne Beistand konnten sie die Bevölkerung nicht durch den nächsten Winter durchbringen, auch nicht die enorme Zahl an chattischen Kriegern. Alle Dörfer mussten herhalten und ihren Beitrag zur Versorgung liefern. Auch würde das Dorf Morgen einige junge Krieger verlieren die ausgebildet werden würden unter Norwigas Obhut. Wenn alles gut ging, dann standen Morgen 200 Krieger Norwiga zur Verfügung die ihre Forderungen unterstützen würden.

    Die ersten Späher vom Limes kamen zurück und meldeten etwas mehr Verkehr Richtung Germania Magna, doch alles im Bereich des normalen. Römer waren keine gesichtet worden nur verstärkt kleine Händlergruppen. Norwiga entschloss sich daher selber an den Limes zu reisen in Begleitung von 70 chattischen Kriegern. Was sie zur Grenzregion zog wusste sie selber nicht. Immer wieder kam ihr der kleine süße Römer in ihre Gedanken in den sie sich ein bisschen verschossen hatte. Aber dies waren dumme Gedanken einer Rotzgöre und nicht die einer Kriegerführerin. So trat die Germanengruppe ihre Reise Richtung Grenzregion an um nach dem Rechten zu sehen.


    Nachdem Norwiga ihr Dorf verlassen hatte schickte Gutmurt einen größeren Kriegertrupp von 130 Männern nach Germania Magna. Diese sollten sich mit dem Trupp von Norwiga vereinen und gemeinsam einen Überfall auf das letzte beteiligte Dorf am Überfall auf Gutmurts Dorf veranstalten. So waren innerhalb weniger Stunden 200 chattische Elitekrieger nach Germania Magna unterwegs. Für die einzelnen germanischen Höfe bildeten sie eine nicht abwehrfähige Gefahr, aber auch kleine Dörfer konnten schnell in den Focus der Germanen geraten. Räuber und andere Strauchdiebe an der Grenze waren jetzt kaum gefährlicher wie Wolf oder Bären. Die wahre Gefahr marschierte jetzt auf die germanische Grenzregion zu und konnte zu schrecklichen Ereignissen führen.

    Durch die gewaltige Zunahme an Menschen hatte sich Gutmurt in Absprache mit den Ältesten und Norwiga entschieden eine neue Stadt zu bauen. Sie sollte so groß werden, dass sie alle Germanen einschließlich der Sklaven und der Krieger des Bündnisses aufnehmen sollte. Die Felder blieben außerhalb der Anlage, so dass durch die Schleifung des alten Dorfes und dem Neuaufbau eine große Fläche zur Bewirtschaftung entstehen würde.


    Auf einem der jetzt nicht mehr bewaldeten Bergrücken, die auch reichhaltig Quellen beinhaltete entstand nun die neue, für germanische Verhältnisse gewaltige Stadt. Der Aufbau erfolgte nach römischen Mustern und germanischen Grundbauweisen mit einer festen Mauer, die für römische Soldaten ein großes Hindernis darstellten würde.


    Wie die Stadt nach Fertigstellung aussehen würde konnten Gutmurt und Norwiga noch nicht genau sagen, für Gutmurt war allerdings klar, dass ein zentraler Festungsbereich auf der Spitze entstehen sollte, darunter die Wohnebenen und Ausweichebenen auf denen man ggf. das Vieh auch Unterbringen konnte. Dann würde es allerdings etwas eng, doch bei Gefahr stellte diese Struktur die beste Lösung dar. So in etwa verfolgte Gutmurt sein Ziel. Norwiga war begeistert und war fleißig dabei Gutmurt ihre Hilfe angedeihen zu lassen.

    Doch Othmar und sein Begleiter hatten nicht unrecht vorsichtig zu sein. So friedlich und ruhig waren die Germanischen Weiten wie auch das Limesgebiet doch nicht. Und außer Räubern gab es derzeit noch ganz andere Gefahren von denen aber weder Othmar noch Alpina etwas wussten. Grimmige und hasserfüllte Augen beobachteten jeden ihrer Schritte. Jede Bewegung wurde registriert und von den germanischen Kundschafter Norwigas weitergemeldet. Doch sie hatten strikte Anweisung nur zu beobachten und auf gar keinen Fall Streit zu suchen, obwohl sie eine Gruppe von 10 Kriegern darstellten. Doch sie waren Chatten und hatten eine fast so große Disziplin wie die Römer. Man nannte sie auch in der Bevölkerung die die wie die Römer sind. Nicht umsonst hatten die Römer in den letzten Jahrzehnten ihre Feldzüge gegen die Chatten geführt. Nun jedenfalls beobachteten sie diese einfache Beute trotz ihrer Befehle mit Argusaugen.


    Das Feldzeichen Norwigas


    Norwiga hatte sich schwer verändert. Bei ihr kam jetzt eine gewisse Härte durch und ihr ehemals schönes Gesicht hatte sich sehr verändert, es war jetzt tatsächlich das Gesicht eines Kriegers geworden. Im Laufe der letzten Wochen hatten die Krieger um Norwiga noch zwei Überfälle durchgeführt und die betroffenen Dörfer in Schutt und Asche verwandelt. Aber auch das kleine beschauliche Dorf Norwigas veränderte sich sehr. Mittlerweile lebten dort über 1.000 Menschen. Eine dermaßen große Wohnstatt hatte es in Germania noch nie gegeben seit sich Norwiga zurückerinnern konnte. Hinzu kamen jetzt fast 800 Krieger aus den befreundeten Stämmen und aus auf der Wanderschaft zum Dorf stoßenden Germanen oder Versprengte aus diversen Auseinandersetzungen.


    Der Anführer der jetzt kleinen Stadt Gutmurt musste jetzt erheblich um planen um die Menschen alle unterzubringen und vor allem ihnen die Möglichkeit zur Selbstversorgung zu geben. Doch dies war nur ein Teil der aufkommenden Probleme. Durch die stetigen Überfälle musste jetzt eine vernünftige Palisadenwand errichtet werden. Sie sollte groß, stabil und sicher sein, so sicher das auch die Römer Probleme mit einer Erstürmung hätten. Tag aus, Tag ein schleppten jetzt die Sklaven Steine und Baumzeug heran um der Ortschaft jetzt Schutz und Sicherheit zu geben. Was würde noch alles passieren und wie sehr würde Norwigas Dorf sich verändern???

    An der Grenze des Römischen Reiches hier am Rhenus und dem Castellums Mattiacorum herrschte Ruhe und Frieden. Eine trügerische Ruhe allerdings, denn immer wieder konnte es zu kleinen Plänkeleien kommen. Doch die Truppen hatten alles fest im Griff, vor allem da die großen germanischen Überfälle schon seit Jahren vorbei waren. Drei große Wege führten in die germanische Wildnis, die durch römische Pioniere tief in germanisches Gebiet gebaut worden waren. Auf diesen konnte man relativ sicher nach Germania Libera reisen. Immer wieder waren auch Kundschafter unterwegs um sich im Umfeld des Limes einen Überblick zu verschaffen. So herrschte ein Gleichgewicht am Limes der durch die Römischen Streitkräfte erhalten wurde.


    Die Germanen waren seit langer Zeit schon mit sich selber beschäftigt und führten Überfälle auf andere Stämme aus um sich an dem wenigen zu bereichern. Solange wie es keine großen germanischen Führer mehr gab erleichtere diese germanische Streitbarkeit das Leben der Römer an der Grenze.


    Derzeit konnte man in weiter Ferne wieder einmal Rauch erkennen und davon ausgehen das es wieder ein germanisches Dorf weniger gab. Doch an der Grenze blieb es ruhig, die Germanen konnten machen was sie wollten solange sie den Limes in Ruhe ließen. Doch den Legionären war durchaus klar, dass sie immer wieder einmal beobachtet wurden. So auch jetzt wieder, aufmerksame Augen verfolgten jede Bewegung auf römischer/germanischer Seite. Nichts entging diesen Augen die zu germanischen Kundschaftern gehörten.

    Endlich waren Noriwga und ihre Krieger am Ziel, vor ihnen lag das Dorf Odoakers. Still und verträumt stand es da und man hörte das Geräusch der Tiere. Die Hunde bellten kaum, so dass die Krieger nicht erfasst werden konnten. Der Kreis um das Dorf wurde rasch und sorgfältig gezogen. Unzählige Augenpaare beobachteten unablässig das Dorf, nichts sollte dem Zufall überlassen werden. Friedvoll lebten die Dorfbewohner vor sich hin und machten ihre Scherze. Niemand ahnte, dass sich in wenigen Minuten die Hölle aufmachen würde und sie alle verschlingen würde.


    Norwiga hatte bevor es jetzt losgehen sollte darüber informiert wer verschont werden sollte. Alle Bewaffneten, alte Männer und alte Frauen sollten getötet werden, nur Frauen und Kinder sowie unbewaffnete Männer sollten überleben. Das Dorf musste dem Erdboden platt gemacht werden. Nichts sollte daran erinnern, dass hier mal Menschen gelebt hatten. So griffen dann die Krieger auf ein Zeichen Norwigas an. Schnell waren die Krieger niedergemacht und die Krieger konzentrierten sich auf das Abschlachten der Alten. Frauen und Kinder wurden zusammengetrieben sowie einige Männer die sich ergeben hatten. Auch das Vieh wurde wie alles was man gebrauchen konnte eingesammelt und fortgeführt. Der Rest der Krieger machte sich über die Reste des Dorfes her und plünderten, brandschatzen und zerstörten Haus für Haus. Eine große Rauchwolke erhob sich in den germanischen Himmel als dort wo bis vor kurzem noch ein Dorf gestanden war nur noch ein Flammenmeer tobte. Der Rauch war weit hin zu sehen und auch am Limes würden die römischen Soldaten den Rauch beobachten können. Doch diesen Feinden Norwigas drohte vorerst keine Gefahr, zuerst mussten die Feinde unter den Germanen vernichtet werden.


    Norwiga stand oberhalb des brennenden Infernos und ihre Augen leuchteten vor Hass und Genugtuung. Oh ja so würde es allen Dörfern ergehen die sich an dem Überfall beteiligt hatten. Einige Stunden später waren nur noch die schwellenden Trümmer des Dorfes sowie die zahlreichen Toten zu sehen. Aber auch diese würden bald von Wölfen und Aasfressern beseitigt werden. An dem Wege der vom Limes in die germanischen Wälder führte waren Schädel von Toten angenagelt zur Mahnung. Die germanischen Wälder waren nun aber wieder ruhig und der Lauf des Lebens in den Wäldern ging seinen gewohnten Gang.

    Die Germanen waren unterwegs um Rache zu nehmen. Das Dorf Odoakers sollte ihr erstes Ziel werden. Es lag relativ nahe zur römischen Grenze und Odoaker hatte daher eine Überheblichkeit angenommen, da er durch die Nähe zu Rom meinte dass er keine angriffe zu befürchten hätte. Norwiga wollte ihn eines besseren belehren. Odoaker hätte schon hinter dem Limes wohnen müssen um Norwigas Rache zu entgehen. So zogen die Krieger um Norwiga grimmig und entschlossen ihren Weg.


    Odoakers Dorf war das erste germanische freie Dorf wenn man die Limesgrenze überschritt. Oft kamen Händler selten Späher der Römer ins Dorf um nach dem rechten zu sehen. Seinem Dorf ging es gut und es reich für germanische Verhältnisse. Nur durch das zutun der Priester hatte er sich dem Raubzug gegen die neue Allianz der Germanen angeschlossen. Beunruhigt wartete Odoaker auf seine Krieger und ihre Beute. Sie hätten eigentlich schon da sein müssen. Doch hatten sie vermutlich nach ihrem Sieg zu tief in die Becher geschaut und mussten ihren Rausch ausschlafen. Hätte der Häuptling gewusst, dass von seinen Kriegern keiner mehr am Leben war und sich eine große Kriegerschar gegen ihn und sein Dorf wendete, wäre er mit hab und Gut zu den Römern gegangen. Doch so wartete er gespannt auf seine Krieger und vor allem wartete er auf seinen Untergang.

    Norwiga überlegte sich genau die weitere Entwicklung. Sie hatte 420 Krieger zur Verfügung. Etliche Verletzte waren dabei so dass es am klügsten war mit 300 Kriegern gegen den Feind zu ziehen und die Verletzten sowie schlechteren Männern als Bewachung des Dorfes zurück zu lassen. Einen kleinen Teil dieser Männer sollten als Späher Richtung Grenze und die Römerhunde beobachten.


    Norwiga trieb die Männer an damit sie so schnell wie möglich in den Kampf ziehen konnten. Waffen und Ausrüstung war vorhanden und ausgebessert worden, ebenso war genügend an Lebensmitteln und Wasser vorhanden. So zog die Streitmacht Richtung römischer Grenze um dem ersten Dorf einen Besuch abzustatten.

    Nachdem die Krieger ihren Blutdurst gestillt hatten kamen sie mit dem von den Angreifern gestohlenen Resten des Dorfes in der gewohnten Umgebung an. Die Trauer und die Verzweiflung waren bei allen sehr groß und so wendete sich der ganze Hass gegen die Gefangenen. Tritte und angespukt zu werden waren noch die geringsten Übel die ihnen passierten. Für Norwiga war klar das die Gefangenen unter schrecklichen Qualen sterben mussten. Die Priester waren bereits bei ihr gewesen und hatten die Herausgabe der Gefangenen gefordert und Norwiga war gewillt ihnen diesen Wunsch zu erfüllen. So übernahmen die Priester die Gefangenen und führten sie an das nahegelegene Moor. Doch zuerst begannen sie die bemitleidenswerten Kreaturen zu foltern. Auf eine glühende Feuerstelle wurden die Gefangenen geröstet. Ihre Schreie drangen weit in die Wälder und verklangen dort in der Tiefe Germaniens. An der Feuerstelle stank es nach verbranntem Fleisch und Norwiga verspürte einen Kloß in ihrem Hals. Doch die Zuschauer hielten tapfer durch, genährt durch einen vernichtenden Hass und feuerten im Gegenteil die Priester zu immer neuen Grausamkeiten an. Den Verzweifelten wurden Gliedmaßen abgehackt oder die Augen, Ohren und die Zunge herausgeschnitten und alle erdenklichen Grausamkeiten mussten sie über sich ergehen lassen. Endlich wurden die Gemarterten mit langen Stangen ins Moor gedrückt wo sie verzweifelt um ihr Leben kämpften. Doch an Händen und Füßen gebunden konnte es kein Entkommen für sie geben. So versank einer nach dem anderen im Moor dass tückisches Gesicht über eine nun wieder ruhige Landschaft ausbreitete.


    Die Krieger um Norwiga begannen nun wieder das Dorf aufzubauen und schon bald konnte man wieder die laute der Tiere und die emsige Geschäftigkeit der Handwerker hören. Norwiga aber hatte sich mit den Anführern der Krieger zu einer Beratung zusammengesetzt um darüber zu sprechen was nun weiter geschehen sollte. Man einigte sich darauf blutig Rache an den Stämmen zu üben die sich zu diesem Überfall auf Norwigas Dorf hatten hin reißen lassen. Die Dörfer würden diesen Überfall bereuen. Außerdem mussten Tiere Frauen und Kinder sowie Sklaven her um das Dorf wieder mit Leben zu erfüllen. So begannen nun die Planungen für die Feldzüge gegen die Mörder Norwigas Dorf.

    So hart wie Norwiga sich immer nach außen hin gab, so weich wurde sie hier und jetzt bei diesem sinnlosen Gemetzel. Tränen liefen ihr über das Gesicht und so weinte die harte Kriegerin wie ein kleines Mädchen über das Elend hier in ihrem Dorf. Wieder hatten Macht und Gier dafür gesorgt, dass Germanen von Germanen umgebracht wurden. So langsam beruhigte sich Norwiga und stattdessen kam eine gnadenlose Härte zu tage. Sie rief die Krieger zusammen und wählte 12 schnelle Kämpfer aus die sich auf die gut sichtbaren Spuren der Feinde setzen würden. Der große Rest sah zu dass die Toten eine würdige Trauerzeremonie erhielten und unter die Erde kamen.


    Das Aufräumen und die Beerdigungen hatten eine lange Zeit in Anspruch genommen, so dass der erste der Späher bereits wieder zurück war und Norwiga die Richtung der Plünderer nennen konnte. Ein kleiner Trupp Germanen verblieb im Dorf und das Gro der Krieger hastete hinter den Feinden her. Schnell hatten sie den Standort des nächsten Spähers erreicht und dieser wies sie in seine Erkenntnisse ein. So ging es Stunde um Stunde immer weiter hinter den Feinden her ohne Pause nur mit dem einen Gedanken Rache für das geschundene Dorf zu nehmen.


    Endlich war der Punkt erreicht an dem die letzten Späher den Kriegern entgegen kam und meldete das der Feind ein Nachtlager errichtet hatte und sind zwanglos dem Suff hingab. Tiere, Frauen und Kinder waren zusammengepfercht worden und so konnte Norwiga ohne große Sorgen mit der Planung für den Überfall beginnen. Die Krieger waren in Gruppen um das Lager aufgeteilt und warteten nur noch auf den Angriffsbefehl. Norwiga schritt mit gezogenem Schwert Richtung des feindlichen Lagers und stand bald im Kreise der überraschten Krieger. Ein trunkener Germane wollte sich an Norwiga vergreifen, doch so schnell konnte man gar nicht hinsehen wie der Mann wie vom Blitz getroffen umfiel. An Norwigas Schwert troff das erste vergossene Blut herunter, doch es stammte nicht von den verhassten Römern, sondern von einem Germanen. Sie schrie den Germanen zu, dass sie alle den Tod heute finden würden und dies war auch das Angriffszeichen für ihre Krieger die nun über die unterlegenen Feinde herfielen und sie wie Schafe schlachteten. Keine Gnade wurde ihnen gewährt, jeder musste für den Überfall bezahlen. Ein paar Germanen ergaben sich voller Furcht Norwiga. Diese ließ die Männer fesseln und für später aufheben. Tod und Verderben herrschte auf dem Lagerplatz und die Krieger Norwigas waren in einem wahren Blutrausch verfallen. Den Toten wurden Köpfe, Arme und Füße abgehackt und das Schlachtfeld verhandelte sich in einen Blutacker. Keiner der Krieger sah noch wie ein Mensch aus. Blutbespritzt von Kopf bis Fuß standen sie vor Erschöpfung da und atmeten die blutdurchtränkte Luft ein. Wie blutrünstige Tiere hechelten sie sich gegenseitig an. Die Krieger begannen die eigenen Toten und Verletzten, die Waren, Tiere und Menschen wieder nach Hause zu führen ebenso die gefangenen Germanen. Was würde jetzt passieren, wie würde sich Norwiga orientieren?

    Gut gelaunt kehrten die Krieger nach ihrer Exkursion wieder zurück um sich im Lager auszuruhen. So fiel es den meisten der Männer auch gar nicht auf, dass es für diese Zeit viel zu ruhig war. So lärmte die Horde sich ihren weg vom waldesrand Richtung Dorf. Doch Norwiga spürte eine Anspannung in ihr wie wenn sie vor einem Kampf stand. So hob sie schnell ihre Hand und die Unterführer reagierten sofoert und unterbrachen das Geschwafel der Männer und forderten wieder Disziplin ein. Das Dorf lag ruhig vor ihnen, still und verträumt, doch da stimmte etwas nicht. Normalerweise müsste man das geschrei der Menschen und Tiere hören. Die Kinder würden um die Zeit am Wasser sein und rumplanschen und das war immer mit einer gehörigen Lautstärke verbunden. Auf ein Zeichen Norwigas hin gingen die Krieger in Schlachtordnung über, die Spannung hatte nun wirkliche jeden der germanen ergriffen, gingen dabei sich gegenseitig deckend gegen das Dorf vor. Schließlich langten sie an und erkannten das schreckliche Gemetzel. Tränden der Wut überkamen Norwiga wie auch die anderen Krieger und manch einer der seine Familie hier hatte konnte nur noch ihre toten Körper vor sich sehen. Es sah schrecklich aus was der unbekannte Feind den friedlichen Menschen angetan hatte. Norwiga konnte nicht mehr an sich halten und rannte zur Hütte von Wolfhards Familie. Wolfhard schrie sie laut in ihrer Verzweiflung doch nur der tote Blick der männlichen Familienangehörigen starrten sie an. Überall Zerstörung und Verwüstung. In der Hausecke hörte sie ein leises Wimmern und so folgte sie dem Geräusch. Vor sich sah sie einige Körper die fürchterlich zugerichtet und geschändet worden waren. Nach genauerem Hinsehen erkannte sie Rothraud, die Frau von ihrem toten Freund Wolfhard wie sie jammernd die toten Körper ihrer Kinder Ida, Hiltrud und Dietlinde in den Armen hielt und nicht losließ. Norwiga beugte sich zu ihr hinunter und wollte sie in die Arme schließen, doch Rothraud zuckte nur erschreckt zusammen und stieß Töne wie ein wildes Tier aus. Sie war verrückt geworden. Norwiga liefen die Tränen hinunter als sie so dahockte und die geschundene Frau und Freundin so sah. Und dann kam der Augenblick an dem sie es nicht mehr aushielt und nach draußen flüchtete und vor lauter Verzweiflung einen Schrei ausstieß:
    AHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH JAAAAAAAAAAAAAAAAAAA

    Der Nachmittag zog so langsam herauf und in dem uns wohl bekannten germanischen Dorf ging alles seinen gewohnten Gang. Die Vögel zwitscherten, die Bienen summten, .... HALT! .... Irgendetwas stimmte hier nicht mehr, denn man hörte keine Vögel im Gegenteil war alles auf einmal zu ruhig. Godeskill der zur Zeit die Aufsicht über das Dorf hatte bemerkte diese Anzechen und sah zu den Wachen die aufgestellt wurden hin. Alles klar kam von diesen, alles ist ruhig, nichts ist los. So war er erst einmal beruhigt, wenn schon die Wachen nichts gesehen hatte dann bildete er sich was ein. Wahrscheinlich würde ein Sturm oder Regen aufziehen und deswegen war es so komisch ruhig. Doch so ruhig wie es schien war es nicht, denn rings um das Dorf befanden sich fast 130 Krieger mit einem einzigen Ziel über das Dorf herzufallen und alles auszulöschen was darin lebte. Und von den Wachen war auch keine mehr am Leben. Sie waren schlicht und einfach ersetzt worden.


    Und so kam es wie es kommen musste plötzlich schlugen die Fremden zu und vielen über das Dorf her. Schnell waren sie in Zentrum und vernichteten jeden ernsthaften Widerstand. Die Dorfbewohner fielen wie die Fliegen und ein schreckliches Gemetzel eintwickelte sich jetzt. Kinder, alte wie junge Männer, Sklaven egal einfach alles bis auf die jüngeren Frauen alles wurde gemeuchelt. Die Angreifer zeigten keine Gnade und ließen ihrer Mordgier freien Lauf. Als jeglicher Wiederstand zusammen gebrochen war fielen die Bestien über die Frauen her und hatten ihren fürchterlichen Spaß. Kein Frau und keines der größeren Mädchen entkamen ihrem Schicksal. Die geschändeten Frauen wurden einfach wie ein Stück Dreck liegen gelassen, denn nun machten sich die Unbekannten über alles her was man als Beute mitschleifen konnte. Ein riesiger Zug von Tieren mit Beute beladen verließ das niedergemezelte Dorf.


    Und eine Ruhe herrschte auf einmal vor, eine unheimliche Ruhe. Nichts war mehr zu hören nur ab und zu ein kleines Geräusch wie wenn jemand leise vor sich hinwimmern würde. Die Siedlung lag nun wieder einsam wie zu vor da.

    Wie jeden Morgen war Norwiga schon früh auf den Beinen um sich auf den heutigen Tag vorzubereiten. Heute sollten große Teile der Krieger Richtung Limes ziehen und sich mit den Gegebenheiten vor Ort vertraut machen. Wichtig war dabei nicht aufzufallen und vor allem nicht gesichtet zu werden von den römischen Wachen. Diese Aktion sollte zwei Tage dauern mit einem Zwischenhalt vor der Grenze und dem Bau eines befestigten Lagers. So wimmelte es an diesem frühen Morgen schon überall von Germanischen Kriegern die ihre Ausrüstung aufnahmen und dann loszogen zu einer größeren Übung. Das Dorf selber wurde nur von einigen verletzten Kriegern und dem Dorfaufgebot bewacht. Wer sollte auch dem Dorf schaden wollen. Die Römer waren weit weg und überall herrschte Friede.


    So zogen Norwigas Krieger los und waren bald in den dichten Wäldern verschwunden. So langsam zog wieder Ruhe ins Dorf ein und alles ging seinen gewohnten Trott. Auf den Feldern wurde die Ernte eingeholt, das Vieh wurde gemolken und gefüttert und Frauen und Kinder gingen ihren täglichen Arbeiten nach. Der Tag war besonders sonnig und erwärmte mit seinen Strahlen Norwigas Dorf. Doch unsichtbare Augen verfolgten jede Bewegung im Dorf. Nichts entging ihnen, die geringste Kleinigkeit wurde aufgenommen und registriert. Vor allem die Verteidigungsmöglichkeiten und die Anzahl der vorhandenen Krieger schien für diese unsichtbaren Augen wichtig zu sein. Unsichtbare hasserfüllte Augen sahen zu dem Dorf hinunter und warteten.


    Aber auf was warteten diese Augen und vor allem wer waren diese Augen. Zu wem gehörten sie und warum waren sie so voller Hass. Lauter Fragen und keine Antworten???????