Beiträge von Duccia Silvana

    Der Abend war lang und Runa hatte dem Met reichlich zugesprochen. Doch die gewünschte Wirkung des Vergessens wollte sich einfach nicht einstellen im Gegenteil Runas Wut war im Laufe des Abends noch angewachsen. Die Vorfälle in der letzten Zeit. Die damit verbundenen Selbstvorwürfe, die sich ihr Mann machte. Die aus Runas Sicht vollkommener Schwachsinn waren.
    Und dann noch der heutige Auftritt Kaesos mit jener Person. Kaum im gemeinsamen Zimmer angekommen, schleuderte Runa ihren Mantel in die Ecke und schimpfte auf germanisch vor sich hin. Ja sie zeterte so richtig. Curio würde wohl kein Ton verstehen, aber merken, dass sich da mehr als nur ein kleines Unwetter zusammenbraute....

    Motten wurden vom Licht angezogen... Phryne von der Macht. So war es nur logisch, dass sie ungebeten dazukam und sich in das Gespräch einmischte. Ja es würde wohl nicht lange dauern, bis sie ihre übliche Wimper-klimper-Masche abziehen würde. In Runa verkrampfte sich innerlich alles. Dennoch hatte die Germanin inzwischen gelernt ihre Emotion nicht nach außen zu zeigen. So nickte sie der dazugekommen begrüßend zu, sagte jedoch nichts. Als der Iunier nun auch noch vorschlug ein Theaterstück aufzuführen, nahm Runa dies zum Anlass um sich abzusetzen. „Dies ist wohl eine Gute Idee. Mein Mann hat zusammen mit Phryne bereits vor einiger Zeit eine Aufführung organisiert. Erfahrungen mit derartigen Veranstaltungen sind also vorhanden.“ Runa lächle höflich. „Ich werde mich mal etwas unters Volk mischen.“ Ein kurzes entschuldigendes Nicken folgte und schon entfernte sie sich.
    Runa's Schritte führten sie augenblicklich zu jenem Tisch, auf welchem der Met stand und füllte ihren Becher nach. Lange hielt dieser jedoch nicht nur Augenblicke später füllte sie wieder nach. Ja sie war gewillt ihren Ärger und Unmut hinunterzuspülen.

    Runa verfolgte das Gespräch der beiden Männer nur beiläufig. Die Komödianten hatten ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen, aber nur so lange bis sie Kaeso erblickte. Aus reinem Impuls heraus wollte sie den jungen Mann begrüßen, doch hielt sie in der Bewegung inne, als sie sah wer Kaeso begleitete. Runa war nun wirklich nicht so gute darin ihre Gefühle zu verbergen. So sah man ihr wohl auch deutlich ihren Unmut über diesen Auftritt an.
    Um sich abzulenken verfolgte sie nun doch wieder aufmerksam das Gespräch der Männer neben ihr. Bei der Bemerkung, das der Iunius sich die germanischen Namen nicht merken konnte musste sie schmunzeln und merkte an. „Nun ich denke die meisten Germanen, die einen römischen Namen tragen nehmen es dir nicht krum, wenn du ihren germanischen Namen nicht kennst. Zumeist reden wir uns auch nur mit jenen Namen an, wenn wir untereinander sind.“
    Runa wurde hellhörig, als das Gespräch auf Curios Bruder kam. Da Runa ja ein Gespühr für die leisen Töne hatte entging ihr nicht, dass der Iunier wohl negative Erfahrungen mit diesem verband. Sie schaute etwas fragend, doch natürlich ging der Mann nicht weiter darauf ein.
    Runa fand es nicht besonders erstrebenswert nach Rom zu reisen, bisher hatte sie immer nur gehört, dass die Stadt groß und stickig ist. Un Schlangenest... oh ja, davon hatte sie gehört. Ihre Familie war ja davon auch nicht verschont geblieben.
    „Nun hier mag es etwas ländlich sein, aber die ehrliche und offene Art der Menschen hier ist es was den Scharm ausmacht. Einige Mitglieder meiner Familie habe ja durchaus das Schlangennest Roma kennengelernt. Ich für meinen Teil kann auf diese Erfahrung verzichten. Einzig die imposanten Bauten würden mich reizen.“ Runa nahm noch einen kräftigen Schluck von ihrem Met. „Ich hoffe doch, dass dich nicht das Heimweh plagt und du uns hier noch etwas erhalten bleibst?“ Fragte sie nun mit ehrlichem Interesse den Iunier

    Auf die Bitte ihres Mannes hin ihm einen Met mitzubringen hin nickte sie und bahnte sich einen Weg durch die vielen Gäste. Aber erwartungsgemäß kam sie nicht so schnell voran wie sie es gern gehabt hätte. Immer wieder musste sie anhalten und ein paar höfliche Floskeln austauschen. Hier war heute auch wirklich die halbe Stadt versammelt. Immer wieder wurde sie auch gefragt was es mit dem Überfall auf sich hatte und wie es Alpina ging. Runas Antworten auf eben jene Frage waren ausweichend und nichtssagend. Ja man merkte ihr wohl deutlich an, dass sie über dieses Thema nicht reden wollte. Hier und da wurde sie von politischen Freunden ihres Mannes angesprochen. Natürlich widmete sie auch ihnen die notwendige Zeit, aber auch wirklich nur so lang wie es nötig war um nicht unhöflich zu erscheinen. Schließlich hatte sie es geschafft sich bis zu den Getränken vorzuarbeiten. Sie ließ sich einen Met reichen und trank diesen in einem Zug leer. Dann wurden Runa auf ihr Bitten hin zwei Becher gereicht. Sie atmete tief durch und trat den Rückweg an. Und auch dieses Mal musste sie wieder etliche Male anhalten. So dauerte es wohl eine gefühlte Ewigkeit, bis sie wieder bei ihrem Mann war.
    Runa war erleichtert, das er sie scheinbar nicht vermisst und sich gut unterhalten hatte.
    So wandte sie sich an den Gastgeber. „Scheinbar hat die ganze Stadt beschlossen die Saturnalien hier bei dir zu verbringen.“ Sagte sie mit einem freundlichen Lächeln. „Es ist auch wirklich ein schönes Fest." Dann wand sie sich zu ihrem Mann und reichte ihm den Becher. „Den nächsten holst du aber.“ Ja Runa brachte es tatsächlich fertig ihren Mann und den Gastgeber zu necken. Auf dem Rückweg hatte sie nämlich für sich beschlossen, das fest zu genießen. Etwas Ablenkung würde ihnen wohl allen gut tuen.

    „Bona Saturnalia, Iunius.“ Erwiderte Runa den Gruß. „Ich freue mich hier sein zu können.“ Sagte die Germanin mit einem schwachen Lächeln. Ja sie war einfach nicht so locken wie noch vor einem Jahr. Viel zu viel war im vergangenen Jahr geschehen. Vieles von dem würde sie zu gern ungeschehen machen, aber das stand außerhalb jeder Macht. Runa war dem Gastgeber dankbar, das er sie nicht nach ihrer Familie fragte, denn sie hätte ihm eh nur eine unbefriedigende Antwort geben können. Sie wusste wirklich nicht ob es ein Duccier heute hier her schaffen würde. Aber sie ging davon aus, dass sich wohl keiner blicken lassen würde.
    Als ihr Mann dann das Wort ergriff sah sie sich im Raum um. Wenn sie ein bekanntes Gesicht entdeckte nickte sie zur Begrüßung.
    Nebenher verfolgte sie dennoch dem was der Gastgeber so sagt. Dann entfuhr ihr tatsächlich ein Lachen. „Nun Iunius, kein Wein des Südens ist der Süßes des Mets gewachsen.“ Sagte sie mit einem Zwinkern. Sie nickte ihrem Mann kurz zu und war schon auf dem Weg sich einen Becher des wohlschmeckenden Honigweines zu holen.

    Runa nahm Alpina noch etwas fester in den Arm. „Natürlich werden sie ein Eisehen haben. Ich denke am besten opfern wir den Schicksalsgöttinen Urd, Verdani und Skuld. Sie werden dir helfen das Gewesene zu vergessen, es in der Gegenwart zu verarbeiten und dich für die Zukunft stärken.“ Dann nickte Runa erneut. „Ja das ist eine sehr gute Idee Iustitia um Hilfe zu bitten.“ Dann schaute Runa ihrer Freundin tief in die Augen. „Ich würde dich gern zum Prozess begleiten und dort für dich da sein. Ich hoffe das ist dir recht?“ Runa war sich nicht sicher, ob Alpina das wollte, sicherlich würde man beim Prozess wohl nochmal alle Einzelheiten aufwärmen. Aber sie wollte wirklich gern für sie da sein.

    Natürlich gingen sie zu dem Fest, auch wenn Runa überhaupt nicht nach feiern zu Mute war. Sie musste sich derzeit ja sogar regelrecht zwingen das Haus zu verlassen um ihren Tempeldienst nachzukommen. Jeden Tag hatte sie auf Neue ein schlechtes Gewissen, wenn sie Alpina allein zurückließ. Obwohl sie ließ sie nicht allein. Nun waren mindestens immer zwei Männer ihrer Familie zusätzlich im Haus oder in unmittelbarer Nähe. Auch Curio verließ das Haus nur noch mit mehren Leuten, aber auch das konnte Runa nicht beruhigen. Ja seit sie wieder hier waren, sorgte sie sich mehr denn je um ihre Familie. Um ihre Freundin, die seit jenem Tag nicht mehr die Selbe war. Um Curio, der von Selbstvorwürfen aufgefressen wurde, um ihren Sohn und auch um Kaeso, der sich an allem die Schuld gab. Und in Runa keimte eine unglaubliche Wut auf den Curios Bruder – Alpina Mann. Der sie weit in der Ferne aufhielt – und so wie Runa dachte – sich vergnügte. Er hat seine Frau und seine Tochter scheinbar vergessen und verlassen und sich wohl der nächsten zugewandt. Kein Wort, keine Zeile nicht war seine Familie ihm wert. Noch schwieg Runa dazu, doch diese innerliche Wut wuchs von Tag zu Tag mehr, sie bahnte sich langsam aber stetig ihren Weg nach oben – Es würde wohl nicht mehr lange dauern, bis sie Curio damit konfrontieren würde.
    Doch hier und heute hieß es mal wieder gute Mine zu machen. So versuchte sie die junge Germanin an einem Lächeln, was ihr auch halbwegs gelang. Sie blickte ihren Mann an und drückte Alpinas Hand ganz fest. „Wir sollten es zumindest versuchen.

    Ob sie das wusste? Nein natürlich wusste sie das nicht. Aber sie hatte das Gefühl, dass es die Götter nicht stören würde. Warum auch? So genoss Runa die Zuwendungen ihres Mannes und schließlich sanken beide auf das weiche Moos und taten es unter den Augen der Götter....


    Viele schöne ruhige Tage verbrachten sie noch auf dem Landgut. Curio und Runa waren wieder genau so vertraut wie am Anfang ihrer Beziehung und Runa hatte endlich ihre Ängste ablegen können. Endlich war sie frei von den Sorgen um ihren Mann. Sie konnte wieder jeden Augenblick mit ihm unbeschwert genießen.


    Bis zu jenem Morgen an dem die schreckliche Nachricht kam und sie überhastet aufbrachen....

    Zitat

    Original von Duccia Silvana
    Runa hielt ihre Freundin im Arm und drückte sie ganz fest an sich. Alpina musste gar nicht ins Detail gehen. Runa konnte auch so erahnen, was ihr widerfahren ist. Sie hilet Alpina fest und streichelte ihr während ihrer Erzählung sanft über den Rücken.
    Auch nachdem Alpina geendet hatte lies Runa sie nicht los im Gegenteil, sie drückte sie noch fest an sich. „Ich lass dich nie wieder allein.... Nie wieder!“ Auch Runa waren inzwischen Tränen in die Augen gestiegen. Sie wollte Alpina so gern helfen und wussten dennoch nicht wie. Ungeschehen machen konnte sie das ganze nicht mehr. Der Täter würde bestraft werden, aber wie konnte sie ihrer Freundin... Sie hatte eine Idee... es war zumindest einen Versuch wert. „Wenn du möchtest... können wir den Göttern opfern und sie um Vergessen bitten?“ Ja Vergessen war wohl das Einzige, was eine Lösung wäre. Runa konnte sich gut vorstellen, das Vergessen gerade zu ein Segen wäre. Sie konnte es sich nur in ihren schlimmsten Albträumen vorstellen wie es wäre sich ein derartiges Geschehen immer und immer zu durchleben.



    Sim-Off:

    ich zieh das mal aus den andere Thread raus - ist dort wohl untergegangen

    Runa lächelte ihren Mann an. „Ich liebe dich auch... und ich glaube kaum das die Götter was dagegen hätten.“ setzte sie verschmitzt nach. „Aber dann sollten wir ihnen zuerst opfern.“ Sie drückte ihrem Mann noch einen Kuss auf und wandte sich dann dem Altar zu um ihn mit den bereitstehenden Gaben zu decken.
    Nachdem sie wie üblich die Götter dazu gebeten hatten sprach sie nun das eigentliche Gebet.


    „Mögen Asen und Vanen dieses Haus schützen.Möge nach jedem Streit wieder schnell Versöhnung einkehrenMögen sie jedem Frieden schenken, der eintritt.Möge es ein Heim sein für die Götter und für uns.“


    Nach einer Weile drehte sie sich zu Curio um und sagte leise, lächelnd zu ihm. „Sie haben unser Opfer angenommen."

    Runa hielt ihre Freundin im Arm und drückte sie ganz fest an sich. Alpina musste gar nicht ins Detail gehen. Runa konnte auch so erahnen, was ihr widerfahren ist. Sie hilet Alpina fest und streichelte ihr während ihrer Erzählung sanft über den Rücken.
    Auch nachdem Alpina geendet hatte lies Runa sie nicht los im Gegenteil, sie drückte sie noch fest an sich. „Ich lass dich nie wieder allein.... Nie wieder!“ Auch Runa waren inzwischen Tränen in die Augen gestiegen. Sie wollte Alpina so gern helfen und wussten dennoch nicht wie. Ungeschehen machen konnte sie das ganze nicht mehr. Der Täter würde bestraft werden, aber wie konnte sie ihrer Freundin... Sie hatte eine Idee... es war zumindest einen Versuch wert. „Wenn du möchtest... können wir den Göttern opfern und sie um Vergessen bitten?“ Ja Vergessen war wohl das Einzige, was eine Lösung wäre. Runa konnte sich gut vorstellen, das Vergessen gerade zu ein Segen wäre. Sie konnte es sich nur in ihren schlimmsten Albträumen vorstellen wie es wäre sich ein derartiges Geschehen immer und immer zu durchleben.






    Sim-Off:

    Sorry ganz übersehen

    Runa wartete gespannt – unsicher – nervös. Das „Na ja“ machte sie gar noch nervöser.
    Um so erleichterter war sie, als er dann mit seinen Worten verkündete, dass er wohl gewonnen habe. Sie hatte es also tatsächlich geschafft?
    Sie blinzelte zunächst, als Curio sie von dem Tuch befreite. Und tatsächlich sah sie den Opferstein.. die alte Eiche. Ja das hier war eindeutig ein Hain. Lächelnd nickte sie. „Oh das ist eine wundervolle Idee, das machen wir später.... aber.. „ Nun lächelte Runa fast schon spitzbübisch. „... was ist eigentlich der Preis des Siegers?“ Nein natürlich ließ sie ihrem Mann keine Zeit zum antworten, sondern überfiel ihn mit einem stürmischen Kuss. „Danke.“ Hauchte sie zwischen zei Küssen. Mit diesem kleinen Wort drückte sie so viel aus, ihre Dankbarkeit, das Curio an sie glaubte. Das er ihre Fähigkeiten förderte. Das er ihr den nötigen Anschub gab, wenn sie selbst zweifelte. Ihn immer noch in den Armen haltend lösten sich ihre Lippen von den Seinen. „Nun was ist der Preis des Siegers?“

    Zitat

    Original von Susina Alpina
    ...


    Neman nahm Runa beiseite und flüsterte ihr etwas zu. Sie nickte und wandte sich lurz an ihrem Mann. „Ich gehe zu Alpina... Allein!“ Diskussionen würde sie darüber nicht zulassen, dass konnte Curio wohl am Ton seiner Frau erkennen. Schon wandte sie sich auch um und eilte zu ihrer Freundin.
    Den ganzen Rückweg über hatte sie sich schon Gedanken gemacht wie sie sich wohl fühlen würde. Immer wieder hatte sie den Fahrer gebeten doch schneller zu fahren. Sie wollte bei Alpina sein und sei es nur um ihr stumm die Hand zu halten und für sie da zu sein.
    So betrat sie nun also das Zimmer und sie konnte sofort sehen, dass es ihrer Freundin überhaupt nicht gut ging. Sofort war sie bei ihr und nahm Alpina in den Arm. „Es .. es tut mir so leid... wir hätten hier bleiben sollen.“ Ja Runa gab sich zum Teil selber die Schuld. Sie hätten Alpina nicht hier zurücklassen sollen. Schließlich war sie ganz allein gewesen. Ihr Mann irgendwo im Nirgendwo. Und Runa hatte nun auch noch den Mann des Hauses aufs Land verschleppt. „Es tut mir so leid.“ Wiederholte sie und hielt Alpina dabei ganz fest. Nein sie stellte keine Fragen. Alpina würde wissen, dass sie mit Runa reden konnte – wenn es sie es denn wollte. Runa selbst würde Alpina nicht drängen über das Geschehene zu reden.

    „Ja das sind sie ja auch....“ Antwortete Runa, aber das hieß doch nicht das man blind durch die Gegend lief und die Haine fand. Das Curio ein solches Vertrauen in sie hatte ehrte sie zwar – aber die zweifelte ja immer noch an ihnen. So nahm sie auch dankbar die Hand ihres Mannes, der sie hielt und versprach auf sie aufzupassen.
    Runa nickte nur und horchte in sie hinein. Es passierte eine ganze Weile nichts. Runa wollte schon aufgeben und sich die Augenbinde abnehmen. Doch dann spürte sie etwas. Es war wie ein Ziehen. Sie stutze und brauchte einen Moment, bis sie sich dann langsam und vorsichtig in Bewegung setzte. Um sie weiter sie gingen um so stärker wurde dieses Gefühl. Runas Schritte wurden immer sicherer. Sie sah nichts und doch wusste sie, dass sie erst eine Wiese überschritten, einen kleinen Mischwald durchquerten, über einen Lichtung gingen und schließlich in einen Laubwald einbogen. An einer alten hohen Eiche blieb sie stehen. „Dort müsste er sein.“ Runa hob die Hand und zeigte – obwohl sie nicht sah - auf einen Findling, der nur wenige Schritte von der Eichen entfernt lag – und wohl als Opferplatz diente.
    Sie selbst traute sich nicht die Augenbinde abzunehmen, satt dessen fragte sie mit einer leichten Unsicherheit in der Stimme. „Und? Sind wir da?“

    Wie schön war doch die vergangene Woche gewesen. Es war dieses Einfachheit hier, die ihnen wohl so gut tat. Runa hatte inzwischen ihre „Stadtkleidung“ gegen ein einfaches grobes Kleid getauscht und half hier und da auf dem Gehöft mit. Natürlich hatte sie dafür erstaunte Blicke geerntet, doch inzwischen hatten sich wohl alle hier daran gewöhnt, das Runa mit herumwuselte.


    Runa genoss aber ebenso die Momente die sie zu dritt als Familie oder zu zweit als Paar verbrachten. Sie rückte wieder näher zusammen und das Band war Curio und Runa verband wurde noch fester geknüpft als es ohne hin schon war.
    Curio hatt sie schon die ein oder andere Überraschung für sie einfallen lassen, aber als er nun fragend mit dem Tuch vor ihr stand, schaute Runa ihn mehr als nur verwundert an. Wie bitte schön sollte sie mit verbundenen Augen einen Hain finden? Das wäre in einer Gegend wo sie sich auskannte schon eine kaum zu lösende Aufgabe, aber hier war dies unmöglich.
    „Ähm...“ Ja es hatte ihr tatsächlich die Sprache verschlagen. Sie hob skeptisch eine Augenbraue. „So.. du denkst ich schaffe das?“ Sie wusste ja, dass ihr Mann ihr so einiges zutraute... aber das?
    Aber sie ihrer Begegnung mit dem Druiden schloss sie auch nichts mehr gänzlich aus. Also gut lass es uns versuchen. Sie drehte sich also um, damit ihr Mann ihr mit dem Tuch die Augen verbinden konnte.

    Runa blickte lächelnd zu ihrem Sohn hinab. Dieser war wirklich gerade dabei den Schafen Konkurrenz zu machen. Runa pflückte ihn von ihrem Bein und setzte ihn kurzer Hand auf die Wiese. Einen kurzen Moment stutze der Kleine, dann quietschte er wieder fröhlich und vergrub nun beide Hände im Gras und in der Erde.
    Runa lehnte sich an ihren Mann. „Natürlich fühle ich mich hier wohl. Wie könnte man auch nicht? Weißt du noch, wie wir uns vorgestellt haben einfach wegzulaufen und irgendwo ein einfaches Leben anzufangen?“ Runa machte eine ausladende Handbewegung. Genau so hätte ich es mir erträumt. Mehr brauch man zum glücklich sein nicht.“ Sie legte ihren Kopf an Curios Schulter und genoss das friedliche Bild.

    Runa nickte dem Iulius zu Begrüßung zu. „Salve, Iulius.“ Auch wenn sie nicht wirklich zu Gesprächen aufgelegt war, so gebot es ihr doch die Höflichkeit ein paar Worte an den Mann zu richten. „Ich hoffe deine Tochter ist wohl auf?“
    Runas Gesicht verdüsterte sich, als der Iulius dann auf den Anschlag zu sprechen kam. Sie musste sich arg verkneifen vor ihrem Mann zu antworten. Denn am liebsten hätte sie ihm vorgeworfen, dass die Soldaten scheinbar nicht in der Lage waren die Bewohner der Stadt zu schützen, erst wurde ihr Mann auf offener Straße überfallen. Dann Alpina und Kaeso in der Taberna angegriffen.
    Hier lag ja wohl eindeutig ein versagen derer vor, deren Aufgabe es war die Stadt und ihre Bewohner zu schützen. Runas Hände krallten sich also im Stoff ihres Kleides fest. Nur so konnte sie den Impuls unterdrücken, dem Mann hier die Meinung zu geigen.