Runa wollte gerade antworten, als sie sah, wie ihre Freundin in sich zusammen sank. Noch bevor Alpina auf dem Boden aufkam war Runa bei ihr und fing sie ab. „ALPINA!!!!????“ Runa wusste nicht was sie machen sollte. Völlig verzweifelt rief sie immer wieder ihren Namen. Was sollte sie machen? Sie konnte schlecht Hilfe holen und Alpina hier allein lassen. So rief die junge Germanin laut um Hilfe.
Beiträge von Duccia Silvana
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Runa verschränkte die Arme vor ihrer Brust und sah ihren Mann abwartend an. Nein es war keine Entschuldigung die da über seine Lippen kam. Runa blieb genau so unterkühlt ja selbst ihr Blick zeugte von einer Distanz wie Curio sie von seiner Frau wohl nicht kannte. „Natürlich ich werde ihn holen lassen.“ Sie drehte sich um und gab Bescheid, das mein Leif holen und ins Kaminzimmer bringe möge. Dies würde einige Momente in Anspruch nehmen. Runa war jedoch nicht darauf aus eine Konversation zu führen. „Du kannst in das Kaminzimmer gehen. Ich werde ihn dort hinbringen lassen.“ Nein natürlich würde Runa ihm ihren Sohn nicht an die Haustür bringen lassen. Wohl möglich kam er noch auf den Gedanken und würde Leif mitnehmen.
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Runa geleitete Curio in das Zimmer und nur wenige Momente später traf auch Leif ein. Der seinen Vater mit einem kleinen Jubelschrei >Papa< begrüßte und auf ihn im tapsigen Schritten zulief.
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Der Tross blieb natürlich nicht unbemerkt. Und so wusste Runa schon Bescheid das Curio es war, der geklopft hatte. So war es auch Runa die die Tür öffnete und eben nicht Albin. Runa war aufgrund des Briefes vor zwei Tagen nicht gerade gut zu sprechen auf ihren Mann. Immerhin hatte er ihr in dem Brief nicht nur unterschwellig – nein er hatte ihr offen gedroht, dass er Maßnahmen ergreifen würde, falls sie nicht zurückkommt. Und das war sie ja offensichtlich nicht.
In dieser ihrem Mann wie schon erwähnt nicht wohlgesonnenen Stimmung öffnete sie nun die Tür. „Salve.“ Grüßte sie distanziert. „Da du gewiss nicht hier bist um dich zu entschuldigen.“ Sie legte eine kunstvolle Pause ein. „Was kann ich für dich tun Helvetius?“ Oh ja Curio würde wohl merken, dass der Ärger seiner Frau immer noch nicht verraucht war. -
Runa blickte ihre Freundin sorgenvoll an. Nein sie würde jetzt und hier nicht weiter nachfragen. Das würde sie später tun. Oder morgen. „Natürlich Alpina.“ Entgegnete sie auf ihre Frage hin. „Warte einen Moment hier.“ Und schon war Runa auf dem Weg Liam zu suchen, damit er dafür Sorge tragen konnte, das Alpina sicher nach Hause gebracht wurde. Nur etwas später war Runa mit Liam wieder da. Ja sie hatte ihm eingeschärft auf Alpina zu achten, denn Runa wusste weder Alpina noch Curio oder auch Runa selbst würden noch so einen Schicksalsschlag verkraften. „Alpina?“ Runa sprach leise zu ihrer Freundin. „Liam wird dich nach Hause bringen. Ruhe dich aus. Wir sehen uns morgen.“ Zu gern würde Runa mitgehen, doch wie sähe das aus, wenn sie ihren Mann hier allein lassen würde. Ja dieses gesellschaftlichen Verpflichtungen konnten mitunter einen Last sein.
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Runa machte große Augen. „Nein bei den Göttern Alpina! Natürlich bist du nicht Schuld an dem Streit. Wenn jemand Schuld hat, dann Curio und sein helvetischer Sturkopf.“ Runa sah ihre Freundin wirklich fassungslos an. Runa ging schweigend ein paar Schritte neben ihrer Freundin her und überlegte wie ihr sagen sollte worum es in dem Streit ging. „Nun hauptsächlich ging es darum, dass ich nicht damit einverstanden bin, dass er Kaeso vor die Tür gesetzt hat und ihn damit – zumindest sehe ich das so – in die Arme dieser Lupa getrieben hat. Und außerdem ging es darum, dass er sich für alles was sonst so passiert ist die Schuld gibt.“ So bis hier her war es wohl unverfähnglich. Nun aber musste sie ihrer Freundin wohl reinen Wein einschenken und ihr sagen, dass sie von dem Vater ihres Kinder, der ja zufällig auch noch Curios Bruder war, nicht so viel hielt. „Alpina, du weißt wie schrecklich ich es finde, was dir angetan wurde. Aber ich bin eben nicht der Meinung, dass Curio daran irgendein Schuld trägt. Wenn jemand Schuld auf sich geladen hat dann sein Bruder.“ Runa atmete tief durch. „Ich weiß du liebst diesen Mann. Aber ich weiß nicht was ich von einem Mann denken soll der sich seit Jahren nicht bei dir oder seinem Bruder meldet. Und genau das sagte ich Curio. Er jedoch fand nur Ausreden und Ausflüchte.“ Runa nahm Alpinas Hände und sah sie nun direkt an. „Alpina ich hoffe so sehr für dich, dass ich mich irre. Aber ich denke dass er sich irgendwo eine Andere gesucht hat. Welchen Grund gäbe es sonst, dass er sich so gar nicht meldet? Curio meinte er könnte verletzt sein oder was weiß ich. Aber dann hätte und die Legion doch informiert. Es tut mir wirklich leid, dass ich so schlecht von ihm denke, aber …“ Runa sah nun wieder in die Ferne. „Nun ja Curio fand wie gesagt Ausreden, Ausflüchte und sein einziges Argument war... Helvetier sind nicht so. Dann hat er Acanthos gerufen und ihm gesagt er solle das Gästezimmer für mich herrichten. Seine genauen Worte waren... Sorge dafür, dass die Sachen der Duccia umgehend ins Gästezimmer gebracht werden. Sie wird bis auf weiteres dort schlafen.“ Runa schnaufte, als sie daran dachte. „Nun wenn die Duccia in seinem Hause nur Gast ist... dann kann sie auch gehen. Deswegen bin ich nun hier.“ Nun war es Runa, die ihre Freundin ansah und nicht wusste was nun kam. War Alpina ihr nun auch böse, weil sie derart über den Vater ihres Kindes dachte? Würde sie ihr Vorhaltungen machen?
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Runa nahm Alpina also mit auf einen Spaziergang in den Garten. Sie sagte lieber erst mal nichts, denn sie wusste ja nicht wieviele ihre Freundin wusste.
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Runa war gerade auf dem Weg nach draußen, als sie hörte wie Albin Alpina begrüßte. Sie zögerte nur einen kurzen Moment. Hatte Curio.. ach Quatsch. Alpina würde sich dafür nicht hergeben. So steuerte sie zur Tür. „Salve Alpina, begleitest du mich in den Garten?“
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Vier Woche hatte sie nicht aber mal auch so gar nichts von ihrem Mann gehört.
Thorgall war einen Tag nach dem Streit in der Casa gewesen. Und hatte ihr im Anschluss den Kopf gewaschen. Oder sagen wir mal so, er hatte es versucht. Er hatte ihr tatsächlich erklären wollen, dass sie es hinnehmen müsste wenn ihr Mann sie mal eben so aus dem Schlafzimmer ins Gästezimmer verbannte Schließlich wäre er der Mann im Haus und sein Weib hätte sich ihm unterzuordnen. Das seinen Worte bei Runa nicht auf fruchtbaren Boden gefallen waren kann man sich ja denken. Im Gegenteil. Runa hatte Thorgall aus ihrem Zimmer verwies und ihm gesagt er solle sich nicht in Dinge einmischen, von denen er nichts verstehe. Seither hatte sie auch nicht mehr mit ihm gesprochen. Und wenn sie draußen im Garten war, dann ignorierte sie seine vorwurfsvollen Blicke.
Ja auch die Duccia hatte einen Starrkopf. Nun stand Marga vor ihr und gab ihr den Brief.
Ah er sieht also endlich ein, dass....
Runa lass den Brief und warf ihn auf den Boden. Was bildete sich dieser Kerl eigentlich ein? Ja sie hatte doch tatsächlich angenommen, dass Curio endlich zur Vernuft gekommen war und sie um Entschuldigung bat. Er er tat nichts dergleichen. Das Gegenteil war gerade zu der Fall.
„Maßnahmen ergreifen...“ sagte sie verächtlich. Das er seinem Schreiben ein bitte eingefügt hatte machte es auch nicht besser. War ihre Wut in den letzten Tagen schon abgeklungen und sie vermisste ihren Mann ja auch gehörig. So war sie jetzt genau in diesem Moment wieder da.
„Was bildet er sich eigentlich ein?“ Thorgall der sich in der Halle herumtrieb grinste und tönte quer durchs Gemäuer. „Er ist dein Mann, er darf alles.“ Dann zog er aber lieber schnell den Kopf ein und verschwand. Wer weiß was die Duccia nach ihm werfen würde in ihrer derzeitigen Stimmung. Gut das der Helvetier endlich was tat. Wurde ja auch Zeit, dass jemand dieser Göre zeigte wo ihr Platz war. Ja Thorgall ging fröhlich pfeifend über den Hof. Während hinter hin eine wütende Runa das Haus in Richtung des Haines verließ. -
Als Runa den nun inzwischen vierten Met infolge hinunterspühlte ließ sie ihre Blicke schweifen, dabei fiel ihr Blick auf Alpina, die etwas hilflos wirkte, auch wenn sich dort schon jemand um sie bemühte löste sich Runa von ihrem Platz und ging zu ihrer Freundin. „Alpina? Ist alles in Ordnung?“ Dann sah sie die Frau an, die Alpina offensichtlich etwas zu trinken gebracht hatte. „Ich danke dir...? Wie heißt du eigentlich. Du bist neu hier oder?“ Runa kannte das Gesicht wirklich noch nicht. „Ich bin Runa und eine Freundin von Alpina.“ Ja sie verspürte gerade kein Bedürfnis danach sich mit ihrem römischen Namen vorzustellen. Sollte diese Frau ruhig annehmen, dass sie eine einfach Germanin war.
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Thorgall hörte aufmerksam zu. Seine Augen wurden größer, sein Mund stand offen. Um so mehr er hörte um so unverständlicher wurde ihm das Ganze. Als Acanthos schließlich geendet hatte haute der Germane kräftig auf den Tisch. „Na da mag mich Donar doch mit dem Blitz beim Sch.... treffen.“ Thorgall konnte den Fluch gerade noch abmildern, schließlich war Alpina ja anwesend. „Ja ist die Göre denn jetzt vollkommen verrückt geworden? Wegen einem Streit mit ihrem Mann verlässt sie das Haus? Und der Helvetier? Der hat sie nicht aufgehalten?“ Der junge Mann schüttelte den Kopf. „Die spinnen. Runa genau so wie der Römer.“ Thorgall konnte es nicht fassen. „Weißt du Acanthos ich werde dich sicher zu nichts zwingen. Der Helvetier ist Runas Mann und wenn der sagt ihre Sachen bleiben hier, dann ist das so. Wenn er sagt ich soll sie herbringen, schleife ich sie zur Not an den Haaren her. Eine Frau gehört zu ihrem Mann! Da gibt es gar keine Diskussionen. Der sollte der verzogenen Göre einfach mal ne Tracht verabreichen. Hat mein Vater bei meiner Mutter auch immer gemacht und ich bei Runa auch schon. Wirkt wahre Wunder glaub mir.“ Thorgall nickte heftig um seine Worte zu bekräftigen. „Soll ich warten bis der Helvetier nach Hause kommt?“ Ja eigentlich war das eine gute Idee. Dann konnte man das hier und heute vielleicht noch klären. Thorgall würde das Frauenzimmer schon wieder dahin verfrachten wo es hingehört, in das Haus ihres Mannes. Wo kämem wir denn da hin, wenn die Weibsbilder jetzt schon machten was sie wollten. Das Sagen im Haus hatte immer noch der Mann!
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„ Hej Acanthos.“ grüßte der Germane den Sklaven des Helvetier kurz. Sie kannten sich ja von diversen Gelegenheiten. „Runa schick mich die Sache von Leif und ihr zu holen.“ Kurz stockte er, doch dann siegte die Neugier. „Sag mal kannst du mir sagen, was überhaupt los ist? Runa habe ich lieber nicht gefragt, die macht ein Gesicht wie Donnar kurz bevor er Blitze schleudert und den Donner grollen lässt.“ Thorgall schaute Acanthos nun fragend an, denn er erhoffte sich nun Aufklärung über das was vorgefallen war.
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Thorgall nickte Lima zur Begrüßung zu. Das man ihn erwartete, damit hatte er irgendwie gerechnet. „Danke Liam.“ Sagte er kurz und ließ sich dann ins Triclinium führen.
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Wie es Runas Wunsch entsprach, hatte sich Thorgall unmittelbar nach dem Frühstück zum Casa Helvetia begeben. Nun stand er hier und klopfte an der Tür. Vielleicht würde er ja hier genaueres in Erfahrung bringen können. Ja er wollte schon gern wissen, was vorgefallen ist.
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Es war keine kurze und unruhige Nacht gewesen. Ihr Sohn war in der Früh erwacht und hatte die Mutter gefragt wo er denn war. Sie hatte ihm erklärt, dass sie nun erstmal hier im Hause bleiben würden. Was hätte sie ihm auch sagen sollen, sie wollte die kleine Kinderseele nicht mit den Problemen der Erwachsenen belästigen. Sie versprach ihm, dass sie ihm nach dem Frühstück den großen Garten zeigen würde. Ja auch Runa würde die frische Luft gut tun.
Natürlich waren die meisten im hause schon von Albin schon über Runas Anwesenheit unterrichtet. So stellte auch keiner unangenehme Fragen, als sie zum Frühstück mit ihrem Sohn in die Küche kam.
Thorgall hatte sie gebeten zum Haus des Helvetiers zu gehen um ihre und Leifs Sachen zu holen. Er versprach gleich nach dem Frühstück aufzubrechen. -
Nachdem der Streit so eskaliert und Runa quasi aus dem Hause ihres Mannes geflüchtet war, hatte sie sich hier her in die Villa der Ducccia geflüchtet. Zum Glück hatte Albin keine Fragen gestellt, als Runa am späten Abend am Tor geklopft hatte. Er hatte nur mitfühlend genickt und ihr gesagt, dass sie in ihr altes Zimmer könne. Er hatte ihr noch in einer fast schon väterliche Geste die Hand auf die Schulter gelegt um sie zu trösten.
In ihrem alten Zimmer angekommen, legte sie vorsichtig ihren Sohn ab und erst dann gab sie ihren Gefühlen freien Lauf und fing hemmungslos an zu weinen. -
Ausreden Ausreden nichts als Ausreden. Keine – nicht eine ihren Fragen beantwortet Curio ihr.
Und dann kam der Hammer! Er wollte was nicht?
Runas Augen verengten sich zu Schlitzen. Als er Acanthos rief und anwies, das die Duccia in das Gästezimmer gebracht werden sollte. Entglitten ihr die Gesichtszüge für einen Moment. Doch dann kam ganz ihr germanischer Dickkopf durch. Sie straffte ihre Schultern. Ihre Stimme war ruhig ungewönlich ruhig, ja man konnte sagen fast schon gespenstisch in dieser Situation. „ Acanthos, das wird nicht nötig sein. Der Helvetier hat mir gerade deutlich gemacht, wo mein Platz in diesem Hause ist. Ich bin hier nur Gast und geduldet. Diese Geduld werde ich nicht länger beanspruchen. Sorge bitte dafür, dass das nötigste zusammengepackt wird. Ich werde keinen Augenblick länger hier bleiben. Wo meine Sachen hinzubringen sind werde ich schriftlich mitteilen.“ Sagte sie nahm sich ihren Mantel und verließ das Zimmer. Oh ja die Worte von Curio hatten sie mehr als getroffen, aber das würde sie ihm nicht zeigen. So ging sie in das Zimmer der Kinderfrau, wickelte ihren Sohn in eine Decke und ging zur Tür. Es war ihr egal, das es bereits Abend war. Sie würde es nicht ertragen nach diesen Worten die Nacht noch hier in diesem Hause zu verbringen. Dieses Haus, von dem sie bis eben noch dachte es wäre ihr zu Hause. Aber diesen Gandanken hatte Curio mit nur ein paar Worten zunichte gemacht. Sie war nur Gast – nur geduldet. Nein nicht eine Stunde länger würde sie hier bleiben. An der Tür verabschiedet sie sich noch von dem Sklaven ihres Mannes. „Leb wohl Acanthos.“ Dann verließ sie mit ihrem schlafenden Sohn auf dem Arm das Haus. -
Runa griff sich an den Kopf. Ihr Mann verstand nichts!
„Bei den Götter Curio du bist doch sonst nicht so schwer von Begriff. Ich halte ihn keines Wegs für ein Kind. Aber sein Gemüt ist kindlich. Und du hast meine Frage nicht beantwortet. HAST DU ES KAESO IN ALLER DEUTLICHKEIT GESAGT, WAS DIES FRAU FÜR EINE UNMÖGLICH PERSON IST?“ Ja Runa wurde nun auch lauter, denn wenn sie etwas nicht haben konnte, dann das man ihr direkte Fragen nicht beantwortete. Und sie hatte doch Curio gefragt, ob er sich klar oder nur wage gegenüber Kaeso zu dieser Lupa geäußert hatte. Runa konnte sich nämlich beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Junge zu ihr gegangen wäre, wenn er gewusst hätte, dass sie Alpina, Curio und auch Runa nur zu gern in den Dreck zog.
Als er Curio dann immer unsinnigere Ausrede für seinen Bruder fand und diese widersinnig Aussage traf, dass sein Bruder so was nicht machte, weil Helvetier so was nicht tun und auch noch Runas Abstammung in den Dreck zog, sah sie rot.
„Wenn dein Bruder tot oder vermisst wäre, hätte die Legio dich oder deine Eltern unterrichtet und das weißt du sehr genau. Und wenn ihm nicht gerade beide Hände und die Zunge abgehakt wurde hätte er sich melden können. Und selbst dann hätte die Legio Nachricht geschickt, dass er schwer verletzt ist. Du suchst nur Ausreden. Und ein Helvetier macht so was nicht? Ehre? Du magst vielleicht Ehre haben. Aber war es nicht dein Bruder, der im Drogenrausch Alpina dazu genötigt hat mit ihm zu schlafen? War es nicht eine Helvetier, der sie in der Taberna angegriffen und fast vergewaltigt hätte, als sie das Kind deines Bruder trug? Du willst mir sagen als Germane versteht man nichts von EHRE? JEDER GERMANE HAT IN SEINER KLEINEN FINGERSPITZE MEHR EHRE ALS ALLE RÖMER ZUSAMMEN!!“ Oh ja im Bezug auf ihre Herkunft verstand Runa keinen Spaß. „Und du hast keine Schuld auf dich geladen. Ich verstehe deinen Schuldkomplex mitunter sowie so nicht. Du meinst dich immer für alles entschuldigen zu müssen. Dies erwartet niemand von dir. Du machst eine beispiellose Karriere, bist in der Stadt hoch angesehen. Warum verdammte Axt machst du dich immer kleiner als du bist?“ -
Runa funkelte ihren Mann böse an. Ja sie war sauer und alles was er sagte machte das Ganze nur noch schlimmer. „Du hast Kaeso gesagt er soll vorsichtig sein?“ Runa schnaufte und rollte mit den Augen. „Bei allen Götter Curio Kaeso ist ein Kind. Ja ein Kind. Du kannst nicht bei jedem die gleichen Maßstäbe ansetzen wie bei dir. Du bist von klein auf an gedrillt worden und hattest dennoch ein behütete Elternhaus. Kaeso ist in der Gosse groß geworden. Woher soll er wissen, was gut und was schlecht für ihn ist? Er hat keine Bildung genossen wie du und ich. Hast du ihm mal direkt gesagt, warum er sich von dieser Person verhalten soll? Oder waren deinen Aussagen nur die lass die Finger von ihr? Das hatte nämlich die gleichen Wirkung wenn du unserem Sohn sagen würdest, dass Süßigkeiten nicht gut für ihn sind.“ Runa funkelte ihren Mann böse an. Denn nun ging es zu dem Thema seines Bruder. Natürlich war es Runa klar, dass er ihn bis aufs Messer verteidigen würde.
„Ihr Helvetier seid nicht so? Das du nicht so bist unterschreibe ich sofort, aber für deinen Bruder würde ich die Hand nicht ins Feuer legen. Seine verdammte Pflicht? Ja? Bist du dir sicher? Woher weißt du das? Weil dein Bruder ja in den letzten Jahren auch so viel hat von sich hören lassen? Ach stimmt ja hat er ja gar nicht. Und jetzt komm mir nicht damit, dass er vielleicht darnieder liegt. Dann hätte uns die Legio informiert. Und wehe du suchst jetzt die Ausrede, das Briefe auch mal abhanden kommen. Selbst wenn Rom in Trümmern liegen würde, die Post kommt immer an, dass hat sie selbst zu Zeiten des Bürgerkrieges geschafft. Nein Curio sieh den Tatsachen ins Auge, dein Bruder interessiert sich einen Scheißdreck für seine Familie. Es interessiert ihn nicht wie es dir, seiner Frau oder seinem Kind geht. Er hat die Chance genutzt und sich abgesetzt. Seine Entlassung wäre ja nicht mehr so weit und dann müsste er sich eine andere Ausrede einfallen lassen um Alpina nicht zu ehelichen. So ist es doch viel einfacher für ihn. Einen Auftrag am Arsch der Welt annehmen und dann nie wieder melden oder auftauchen. Passiert Tauschendfach im Reich. Und hebe deinen Bruder nicht so in den Himmel.“ Runa schnaufte wieder und äffte ihren Mann erneut nach. „Mein Bruder ist nicht so...“ Oh ja die kleine Germanin war so richtig in Fahrt und wenn so ein germanischer Dampfkessel erst mal lospolterte war er kaum noch zu stoppen. „Und hör bei allen Götter auf dir immer für alles die Schuld zu geben! Du bist nicht für das Leid und das Übel dieser Welt verantwortlich. Du hast alle Vorkehrungen getroffen, die nötig waren. Wir hätten Alpina auch nicht schützen können wenn wir da gewesen wären! Es gibt üble Dinge in dieser Welt, die nun mal passieren. Du kannst so was nicht verhindern. Du kannst nur dafür sorgen, dass dieses Schwein entsprechend bestraft wird.“ Runa würde dem wohl am liebsten persönlich die Eier abreißen, aber das würde sie wohl auch anderen überlassen müssen. „Hör auf dir jeden Schuh anzuziehen, der irgendwo herumsteht!“ Ja das war es was Runa gerade so richtig aufbrachte, das Curio immer an sich zweifelte, das er sich immer Selbstvorwürfe machte, dass er sich kleiner machte als er eigentlich war.
Ja Runa war heute nicht so sensibel wie sonst. Anders als an anderen Tagen legte sie heute den Finger in die Wunde und bohrte genüsslich darin herum. -
Runa wirbelte herum und sah ihren Mann völlig verständnislos an. Er wusste nicht worüber sie sich aufregte? Tat er nur so oder wusste er es wirklich nicht? Nun er schien mit dem Abend heute ja recht zufrieden. In Runa aber brodelte es und zwar gewaltig.
„Worüber ich mich aufrege?“ äffte sie ihn tatsächlich nach? Ja tat sie. Aber, und spätestens jetzt sollten bei Curio alle Armarmglocken anfangen zu läuten Runa wurde leise, gefährlich leise als sie weiter sprach.
„Denn ganzen Abend so tun als wäre alles in Ordnung geht nur nun mal an die Substanz. Denn du weißt selber sehr genau, dass nicht alles in Ordnung ist. Alpina hat unheimlich mit den Nachwirkungen zu kämpfen. Und du? Was machst du? Du machst dir Selbstvorwürfe. Dabei ist es nicht deine Schuld. Wenn überhaupt jemand Schuld an dem Ganzen trägt, dann dein Bruder. Denn er und nur er wäre für den Schutz seiner Frau verantwortlich. Aber der verantwortungslose Kerl hat es ja vorgezogen irgendwo im römischen reich zu verschwinden und sich nicht mehr zu melden. Alpina leidet auch darunter. Mich würde es nicht wunder wenn sich dein Bruder, der eigentlich hier bei Frau und Kind sein sollte unter einem Weiberrock verkrochen hat. Und dann noch diese... diese Person. Ja Runa wollte nicht mal den Namen aussprechen. „Macht sich an jeden ran von dem sie sich etwas verspricht. Warum hast du es zugelassen, das Kaeso in ihre Fänge geraten kann? Der arme Tölpel weiß doch gar nicht wie ihm geschieht.“ Ja Runa ließ alles raus, was sich angestaut hatte. Bisher hatte sie auf Rücksicht geschwiegen, aber das heute war einfach zu viel. Zu lange hatte sie alles unterdrücken müssen und das hätte sie keinen Augenblick länger ausgehalten.