Zu deinem Ehrentag erheben wir das Trinkhorn. Mögen dir die Götter hold sein, wie in der Vergangenheit so auch in der Zukunft.
Zu deinem Ehrentag erheben wir das Trinkhorn. Mögen dir die Götter hold sein, wie in der Vergangenheit so auch in der Zukunft.
Der Kleine brabbelte vor sich hin und freute sich, dass sein Vater im zuhörte. Leif krabbelte munter auf dem Bett und seinen Vater umher. Ein kleiner Protest war zu hören, als er vom Kopf weggezogen wurde. Immerhin war dieses weiße Ding um des Vaters Kopf einfach nur anziehend. Als er jedoch wieder auf den Weg dahin war wurde er von seiner Mutter gebremst, die sich gerade auch auf den Bett niederließ. „Leif, schon deinen Vater noch etwas, bald kann er wieder mit dir spielen.“
ja dem Kleinen fehlten die abendlichen Stunden, die der Vater sonst mit ihm verbracht hatte. Runa hatte ja immer dafür gesorgt, das Curio nach der Arbeit ein paar Stunden mit seinem Sohn verbringen konnte. Zumeist waren die beiden ungestört dabei.
Leif brabbelt unterdes weiter und spielte nun Bergsteiger- runter vom Vater – rauf auf die Mutter und zurück das ganze. Das ihm dies Freude brachte konnte man wohl unschwer an dem fröhlichen Quietschen des Kindes erkennen.
Runa nickte zustimmend, sie freute sich, wenn ihr Mann etwas Zeit für sie fand. Während den Amtszeiten war dies nur selten der Fall. „Gern.“ sagte sie also und erhob sich. Sie reichte ihrem Mann die Hand und als sie gerade so nah bei ihm war, flüsterte sie. [SIZE=7]„Ich muss sagen, den Teil mit dem zu Bett bringen finde ich am reizvollsten.“ [/SIZE]Es folgte ein fröhliches Lachen, dann gingen sie zusammen ins Atrium.
Eine Zufrierens Brabbeln war zu hören. Und als sein Vater in an der Hüfte packte und der Kleine das letzte Stück quasi schwebte war ein vergnügtes Quietschen zu hören. Eine kurze Verschaufpause auf des Vaters Brust folgte und schon wollte der Kleine weiter. Schließlich gab es weiter oben auch noch einen Menge zu entdecken. Des Vaters Nase und das komische weiße Ding um seinen Kopf wollte auch erkundet werden. Auf die Frage der vertrauten Stimmen folgte ein fröhliches. „Da da bla ja ja.“ Ja es schien als ob der Kleine Curio wirklich antwortete. Und nun folgte eine endlose Litanei undefinierbaren Worte. Ja da wollte wohl wer los werden, was er in den letzten Tagen so erlebt hatte.
Runa lächelte. Ja seit Tagen lächelte sie das erste Mal wieder wirklich befreit. Ihr rollten nun unkontrolliert die Tränen über die Wange und sie musste sich setzen. Erst jetzt brach wohl endgültig die ganze Anspannung aus ihr heraus. Und sie war einfach nur froh, dass sie ihre kleine Familie wieder beisammen hatte.
Runa wachte in den frühen Morgenstunden auf und stellte fest, das Curio noch schlief. Sie erhob sich vorsichtig und küsste ihm sanft die Stirn, bevor sie sich aus dem Zimmer schlich.
Lange war sie nicht weg. Nur eben so lange wie sie brauchte um sich umzuziehen und frisch zu machen, eine kleine Frühstück für ihren Mann zu richten und ihren Sohn zu begrüßen.
Leise ging sie in das Zimmer, stellte das Frühstück auf den Tisch nahe des Bettes und verließ erneut das Zimmer. Nur um wenigen Augenblick später dieses leise wieder zu betreten. „Tschhh...“ konnte man hören und Runa legte ihren Finger auf den Mund, während sie zu ihrem Sohn, der sich auf ihren Arm befand sah.
Sie setzte den kleinen Leif vorsichtig auf das Bett. Der Kleine sah sich kurz um, musste von der Mutter gebremst werden, weil er gerade freudig entdeckt hatte wo er war und schleunigst zu seinem Vater wollte. Ein leises protestartiges Quietschen folgte. „Mach langsam Leif.“ folgte die leise Ermahnung der Mutter. Schon war der kleine Spross wieder krabbelnder Weise unterwegs zu seinem Vater. „Dada.“ brabbelte er dabei fröhlich.
Runa zuckte zusammen als ihr Vater laut wurde. Auch wenn er danach ruhiger vorfuhr verbesserte das die Lage nicht wirklich. Sie hatte rein nach Instinkt gehandelt. Woher bei allen Göttern sollte sie auch wissen wie man derlei Dinge regelte? Schließlich hatte es weder ihr Vater noch ihr Mann für nötig befunden sie auf derartige Situationen vorzubereiten. Ihr genau daraus jetzt einen Vorwurf zu machen empfand die junge Frau als ungerecht. Entsprechend zickig antwortete sie auch. „Wenn es keine Leiche mehr geben wird, warum regst du dich dann so auf?“
Ja Schweigen war wohl manchmal Gold, aber Runa war halt impulsiv, was sich an ihrer Antwort auch zeigte. Danach folgte eine Litanei an Anweisungen. Runa nahm es für den Moment hin, dass ihr Vater das Zepter an sich riss. Für die Zukunft – wenn es denn eine mit ihrem Mann geben würde – nahm sie sich vor das sie und Curio derlei Dinge absprachen, das ihr Mann ihr mitteilte wie in solchen Situationen zu verfahren ist.
„Nein.“ antwortete Runa auf die Frage ob ihr Vater bleiben sollte. Sie erhob sich kurz, umarmte ihn. „Danke für dein Kommen.“ Und nahm ihren Platz neben dem Bett wieder ein. Ja sie war froh gewesen, das ihr Vater gekommen war, aber sie in dieser Situation mit Vorwürfen zu überschütten, war dass Letzte was sie gebrauchen konnte. So war sie nicht gerade darauf erpicht, dass er weiter hier blieb. Er war seit dem Tod ihrer Mutter so anders als früher. Runa schien es gar so, als wäre das Band was sie früher verbunden hatte zerrissen. Gerade jetzt und heute hätte sie den liebevollen Vater – der er früher war – gebraucht.
Runa setzte sich auf und blickte Kaeso an. Er wollte was?
Einen Moment brauchte sie um sich zu sammeln. „Nun es gibt verschiedene Möglichkeiten, es kommt ganz darauf an, was du machen willst. Schau du kannst sie so verbinden....“ Runa nahm zwei kleine Äste. Vorsichtig löste sie die weiche Rinde und diese wurde in schmale Streifen gerissen. Dann schlag sie die Rinde um die Äste, so das sie ein Kreuz bildeten. „Oder du schnitzt in jeden Ast eine Kerbe, so das sie genau in einander passen. Den Übergang kannst du dann mit Baumharz füllen, wenn dieser getrocknet ist hält dies auch ganz gut.“ Runa fischte ein kleines Messer aus dem mitgebrachten Korb und zeigte Kaeso was sie meinte. Mit geschickten Handgriffen schnitzte sie in jeden der Stöcke eine Kerbe. Hier und da wurde noch dran gepfeilt, bis sie schlussendlich zusammenpassten. Dann zeigte sie auf eine nahestehende Fischte. „Wenn du den Baum dort leicht anritzt kommt das Harz hervor.“ Sie reichte Kaeso das Messer. „Geh und versuche es.“ sagte sie aufmunternde zu ihm. „Ritze in schräg an von oben na unten, dann kannst du das Harz mit einem Blatt auffangen.“
Aufstehen? Runa sah ihren Mann an. Ihr Blick sprach Bände. „Iullus Helvetius Curio unterstehe dich aufzustehen. Du wirst dich erst aus diesem Bett erheben, wenn Alpina sagt, dass du das darfst. Und ich warne dich, notfalls binde ich dich fest.“ Runa meinte das ernst – toternst, dass konnte wohl auch ihr Mann erkennen. „Wenn es dir morgen besser geht, dann darf dein Sohn dich besuchen, aber aufstehen...“ Runa schüttelte vehement den Kopf. „...nein das wirst du ganz sicher nicht.“ Sie legte sich wieder an seine Seite, ja Schlaf würde ihnen Beiden wohl gut tun, deswegen widersprach sie auch nicht. „Ja lass uns etwas schlafen.“ murmelte sie und schloss die Augen. Ihr Kopf ruhte auf seiner Brust und es dauerte auch nicht lange bis Runa tatsächlich eingeschlafen war. Aber es war ein leichter Schlaf, wie ihn Mütter beben hatten. Die Instinkte waren wach. Sie würde es also merken, wenn es ihrem Mann schlechter ging...
„Nun ich glaube nicht, dass die Götter euch den Schutz verwehrt haben. Es ist nur so, dass es die Menschen sind, die grausam zueinander sind. Dies ist nicht die Schuld der Götter sondern liegt imme rnur an den Menschen. Leider konnte deine Mutter dem wohl nicht entfliehen, aber du.. du hast es geschafft. Also waren die Götter doch an deiner Seite, immerhin haben sie dich hierher geführt. Und wer weiß, vielleicht führen sie dich eines Tages zurück nach Rom und du kannst deine Mutter aus ihrem Elend befreien.“ Ja eigentlich war Runa sich da sicher. Es gab immer einen Plan. „Schau, du warst doch noch viel zu jung... als das du ihr hättest helfen können. Es ist also wohl der Plan der Götter, dass du hier lernst – über dich – über deine Stärken.“ Ja und das tat der jungen Mann wohl. Runa war sehr wohl aufgefallen, dass der schüchterne Junge immer mehr an Selbstbewusstsein tankte und das war auch gut so. Hier übertrug man ihm Aufgaben. Er wurde in die Familie eingebunden. Ja er wurde gebraucht und dieses Gefühl wurde ihm jeden Tag vermittelt. Hier konnte er seine Fähigkeiten wohl am besten entwickeln.
Runa legte sich in das Gras und blickte zu den Wolken. „Nun ich denke, dass wir dies unserem Sohn überlassen. Wir werden ihm beide Werte vermitteln und wenn er alt genug ist soll er sich selber entscheiden. Bei mir war es ja genau so. Meine Mutter war Römerin... mein Vater Germane. Sie ließen mir die Wahl. Es war mein Vater der mich mit beiden Kulten vertraut gemacht hat. So richtig entscheiden konnte ich mich bisher nie. Auch wenn ich gestehen muss, dass mein Herz mehr für die germanische Seite in mir schlägt.“
„Danke und ich werde es berücksichtigen.“ Natürlich war Runa bewusst, dass alles was sie tat immer auch auf Curio zurückfallen würde. Eben deshalb war sie ja auch hier um seine Meinung einzuholen. Ganz wohl war ihr ja auch nicht bei der Sache, gerade mit Phryne ein derartiges Projekt einzugehen. „Ich werde meinen Vater und meinen Onkel Witjon um Rat bitten.“
„Das ist gar nicht schlimm, vielleicht ist es sogar besser so.“ Runa blickte zu ihrem Man und lächelte. „Ich bin so froh, dass du mich erkennst. Und wenn es dir morgen besser geht. Da ist jemand der seinen Dada sehen möchte.“ Runa musste unwillkürlich lachen, als sie an ihren Sohn dachte. Ja der Kleine war recht ungehalten, dass er nicht wie sonst am Abend üblich auf dem Schoss seines Vater sitzen durfte und von ihm eine Geschichte erzählt bekam. Runa und Neman taten ihr möglichstes, aber der Kleinen wollte einfach nicht einsehen, das sein Vater keine Zeit für ihn hatte. Man konnte dem Lütten ja auch nicht begreiflich machen, das sein Vater sehr krank war und Ruhe brauchte.
Aber nun da es Curio besser ging, würde wohl nichts gegen einen Krankenbesuch seines Sohnes sprechen.
Runa hörte geduldig zu und verfolgte auch genau die Berichte. Sie machte sich immer mehr ein Bild von dem was eigentlich passiert war.
Zwei Angreifer, beide bewaffnetet und dennoch wurde ihr Mann mit einer Latte niedergestreckt. Sie hielt Curios Hand während sie zwischen den Männer hin und her blickte. „Man wollte Malleus also ablenken?“ Eigentlich erwartete sie keine Antwort auf ihre Frage.
Dann wand sie sich an ihren Vater. „Heute wirst du ihn nicht sprechen können. Das Messer des Angreifers hat seine Lunge verletzt. Wir müssen sehen ob er die Nacht übersteht.“ Wieder sah sie nachdenklich aus. „Meinst du es war ein gezielter Anschlag?“ Fragte sie nun ihren Vater direkt. „Ich haben den Männer übrigens gesagt, wenn sie die Leiche finden sollen sie sie verschwinden lassen. Um so weniger wissen, dass der Angreifer tot ist um so besser... dachte ich zumindest. Wer weiß vielleicht nützt es was, wenn einige glauben, das er noch lebt?“
Runa wusste nicht ob es richtig war, was sie den Männer angewiesen hatte. Sie war einfach einer Eingebung gefolgt.
„Zwei unserer Männer und einer von Malleus Leuten bewachen das Haus und die Umgebung. Hier drinnen ist Lima für die Casa und die Sicherheit zuständig. Obwohl ich irgendwie nicht glaube, dass die Angreifer nochmal kommen... Ich hoffe es zumindest.“
Runa funkelte ihren Vater an. „Er hat Schlimmeres verhindert und Curio mit seinem Leben geschützt. Ob er überlebt wissen nur die Götter allein. So wie ich es verstanden habe war es ein Hinterhalt. Ich werde Acanthos und Kaeso rufen lassen. Sie können dir mehr dazu sagen.“ Sie wollte gerade den Raum verlassen, als ihr Vater eine für sie völlig unverständlich Frage stellte. „Ähm natürlich habe ich das. Zwei bewachen das Haus und Vier sind in die Stadt. So weit mir bekannt ist ist einer der Angreifer tot. Es sollte sich wohl wer um die Leiche kümmern. Und vielleicht finden sie dabei etwas heraus.“ Runa drehte sich wieder zur Tür. „Ich hole dir die Männer, sie können dir mehr sagen.“ Schon war sie aus der ür gehuscht um Acanthos und Kaeso zu holen.“
Nach nur kurzer Zeit betrat sie zusammen mit den Beiden das Zimmer.
Runa war etwas beruhigt, auch wen sie wusste, das Curio auf derlei Dinge keine Einfluss hatte, tat es ihrer Seele gut, dass er es versprach. Denn immerhin hieß sein Versprechen wohl, dass er in Zukunft vorsichtig sein würde.
„Es geht ihm den Umständen entsprechend. Einer seiner Lungenflügel ist verletzt. Ihm fällt das Atmen schwer. Aber so wie ich gehört habe, fällt es den anderen schwer ihn im Bett zu halten. Man kann hier wohl sagen zum Glück fehlt ihm die Luft dazu, sonst würde er wohl ums Haus patrouillieren um uns zu beschützen.“ Runa legte ihren Kopf wieder auf die Brust ihres Mannes. „Er ist zäh, er wird es schaffen.“ Runas Stimme klang fest und überzeugt von dem was sie da sagte. Runa hatte in den vergangen Stunden viel zeit zum nachdenken gehabt und nun da ihr Mann scheinbar wieder klar war im Kopf formulierte sie ihre Gedanken. „Warum wohnt er eigentlich nicht hier?“ Ja das hatte sie sich wirklich gefragt. Eigentlich war es doch albern, das er Morgens hier erschien und Abends wieder verschwand. Was wären, wenn die Angreifer in der Nacht kommen würden? Wer sollte sie denn dann beschützen? Nun schaute sie wieder zu ihrem Mann auf. „Kannst du dich inzwischen an etwas erinnern?“ Vielleicht konnte er das ja und jedes noch so kleine Detail konnte helfen. Vielleicht hatte Curio ja auch eine Ahnung, wer es gewesen sein könnte. Aber dies Frage würde wohl erst später gestellt werden.
Nun legte sich ein erleichtertes Lächeln auf ihre Lippen. Oh wie war sie froh das zu hören. Sie streichelte ihm sanft über den Kopf. Dann sah sie ihn fragend an. Sie registrierte sehr wohl, dass seine Sprache flüssiger wurde. Sie sollte was? Runa zog die Augenbraue hoch, dann aber begriff sie, dass sie sicher gerade nicht wie das blühende Leben aussah. „Du musst dir keine Gedanken um mich machen. Mir geht es gut, wenn es dir gut geht.“ Dennoch kam sie seiner Aufforderung nach und legte sie vorsichtig neben Curio auf das Lager. „Aber nur ganz kurz.“ Sie legte ihre Kopf vorsichtig auf seine Brust und lauschte seinem Herzschlag. „[SIZE=7]Ich habe so furchtbare Angst um dich gehabt[/SIZE].“ Sagte sie ganz leise. Sie nahm seine Hand in die Ihre und sah zu ihm auf. Tu mir das ja nie wieder an – versprich es.“ Natürlich war das völlig irrational. Curio konnte ja nichts dafür. Aber sie wollte einfach nicht, dass sie dermaßen um Curios Leben bangen musste. Sie wollte das ihr Mann Morgens zur Arbeit ging und Abends gesund und munter nach Hause kam. Sie drückte seine Hand etwas fester. „Wer weiß was passiert wäre, wenn Malleus nicht dagewesen wäre.“
Runa brauchte einen Moment um sich zu fangen. Er wurde bei Verlassen der Curia angegriffen. Sein Custos wurde auch schwer verletzt. Ihm hat man ein Messer in die Lunge gerammt. Curio wurde am Kopf getroffen. Knochen waren abgesplittert. Der Chirurgicus hat diese entfernt. Er sagte auch, dass es sein kann, das Curio nicht mehr der selbe ist wenn er aufwacht... wenn er denn aufwacht...“ Runa konnte nur mühsam ein Schluchzen unterdrücken. „Acanthos wird dir mehr berichten können, er war dabei und Kaeso auch. Soll ich sie rufen lassen? Die Männer die Albin geschickt hat sind schon unterwegs um Erkundigungen einzuholen. Vater wer tut so was bloß?“ Runa schaute ihren Vater mit einer Mischung Angst und ratlosigkeit an.
War sie eingenickt – ja war sie zwei Tage ohne Schlaf forderte einen Tribut. Sie hielt immer noch Curios Hand. Sie brauchte eine Weile doch dann lächelte sie ihren Mann an. „Guten Morgen...“ Sie beugte sich nach vorn und gab ihrem Man einen Kuss. Schon kniete sie wieder neben seinem Bett. „Wie geht es dir?“ fragte sie ihn. Jetzt da sie näher bei ihm war konnte er wohl unschwer die dunklen Rändern unter ihren Augen und auch die Sorge um ihn darin erkennen.
Ja Runa sorgte sich um ihren Mann. Sie war in den letzten zwei Tagen nur dann von seiner Seite gewichen, wenn es unbedingt nötig war. Nein bevor sie nicht wusste, dass es ihm wieder gut ging würde Mann sie wohl gewaltsam aus diesem Zimmer bringen müssen, freiwillig würde sie ihren Platz nicht verlassen.
Runa war so konzentriert auf ihren Mann, dass sie erst gar nicht bemerkte, dass jemand den Raum betreten hatte. Dennoch spürte sie die Anwesenheit einer vertrauten Person. Sie drehte sich also zur Tür um und erblickte ihren Vater. Schnell war sie auf den Beinen und fiel ihn um den Hals. Erst jetzt liefen ihr das erste Mal an diesem Tag die Tränen über die Wangen. Ja bisher hatte sie andere Sache zu tun gehabt, da war keine Zeit gewesen sich fallen zu lassen. Jetzt aber da ihr Vater hier war, was ihr eine gewisse Sicherheit gab, dass hier wer war, der sie auffangen konnte, der ihr Halt geben konnte in diesen Stunden, da gestattete sie sich diesen Moment der Schwäche. „Vater....“ Sie brauchte eine Weile bis sie wieder sprechen konnte. „... Danke das du gekommen bist. Es geht Curio nicht gut .. er … er ist noch nicht aufgewacht.“
Runa überlegte eine Weile, legte den Kopf dabei etwas zur Seite und knabberte an ihrer Lippe. „Nun – nein ich glaube nicht das sie mir zürnen. Ich diene ihnen ja. Und Außerdem schlage ich ja eine Brücke zwischen den Götterwelten. Weißt du Kaeso.“ Nun sah Runa den jungen Mann direkt an. „Die Götter sind gar nicht so verschieden wie man zunächst glaubt. Es gibt viele Parallelen. Die Opfer, ja sie unterscheiden sich voneinander. Aber die Opfergaben sind die selben. Und auch die Wünsche der Menschen sind die Selben. Ob nun Römer oder Germane, die Bitten an die Götter gleichen sich – trotz all der Unterschiede der Menschen. Ist das nicht erstaunlich Kaeso. Also die Menschen welche in Rom leben und den Götter opfern und die Germanen hier haben die gleichen Bitten an die Götter. Sie sind also gar nicht so unterschiedlich wie man es uns immer weiß machen will. Und genau diese Gemeinsamkeiten sind es die mich auch darin bestärken, dass ich beiden Seiten dienen kann. Wenn ich mich jedoch entscheiden müsse – ich glaube dann würde ich die germanischen Götter wählen. Ich fühle mich einfach bei einem Opfer hier in der Natur wohler als in einem der sterilen Tempel.“ Dann lächelte sie Kaeso an. "Schon gut, es gibt nichts zu verzeihen. Ich finde es sogar gut, wenn du deine Meinung äußerst. Hier wird dich nie jemand wegen dem was du denkst verurteilen. Ich finde es auch wichtig, das wir ehrlich zueinader sind. Und anregende Diskussionen gerade über die Götter sind doch wünscheswert findest du nicht?"
In Runa brodelte es, als sie sah wie der Chirurgicus Alpina behandelte. Als er ihr an den Hintern griff schnaufte Runa verächtlich. Dennoch sagte sie zunächst nichts. Sie beobachtete mit Argusaugen, was dieser Kerl – der ihr mehr als unsympathisch war – mit ihrem Mann veranstaltete. Sie ließ während der ganzen Zeit die Hand ihres Mannes nicht los. Als der Chirurgicus sich nun mit seiner arroganten Art vor ihr postierte erhob sie sich und stand nun direkt vor ihm. „Deinen Lohn sollst du erhalten - Acanthos.“ Runa rief nach dem Sklaven ihres Mannes, der sicherlich mit dem eingeforderten Geld kommen würde. Doch Runa konnte nicht an sich halten. Nein so ein Verhalten würde sie in ihrem Haus nicht dulden. „Dennoch lass mich dir noch einige Worte mit auf dem Weg geben. Du leistest gute Arbeit, dass steht außer Frage, dennoch ist dein Verhalten gegenüber der Schwägerin des Aedils nicht tolerierbar. Sie ist kein Kräuterweib und sie hat einen Namen. Ihr Name ist Susina Alpina Frau des Helvetius Corvinus, Schwägerin des Aedils Helvetius Curio und Schwägerin von Duccia Silvana. Sie ist die Hebamme aller Frauen meiner Familie. Sie genießt das Vertrauen aller Duccier, die das Leben ihrer Frauen und ihrer Kinder und damit ihrer Erben in ihre Hände legen. Du solltest dir also gut überlegen, ob es wirklich ratsam ist sie in dieser Art und Weise zu behandeln. Ich erwarte das du dich für dein Verhalten bei ihr entschuldigst.“ Runa sah den Mann herausfordernd an. Ja sie spielte ungern diese Amts und Familienkarte. Aber hier war es wohl notwedig, damit dieser Kerl endlich mal den nötigen Respekt an den Tag legen würde.