Sie griff nun auch nach seiner zweiten Hand und sah ihn von unten herauf zaghaft an.
„Nun nein ein Kunststück wird man nicht verlangen.“ Versicherte sie ihm todernst weil ihr war gerade nicht wirklich zum Lachen zu mute.
„Nun ähm … also.“ Runa unterbrach und schluckte schwer und entschied sich dann doch ihre üblich „Ich falle mit der Tür ins Haus“-Methode anzuwenden.
„Es wird Zeugen geben. Also einer deiner Verwandten und einer der meinen werden anwesend sein... die ganze Zeit. Sie bezeugen dann den Vollzug der Ehe und nach Überprüfung des Lakens auch meiner Jungfräulichkeit.“ Runas Wangen glühten förmlich und auch wenn man es wohl kaum für möglich gehalten hatte, sie war nun tatsächlich tiefrot und zwar bis unter die Haarspitzen.
Beiträge von Duccia Silvana
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Runa setzte sie und knibbelte nervös an ihrem Kleid herum. Wie sollte sie es ihm nur beibringen? Oh man das war schon reichlich – piknat? Nun ja sie wollte gerade ansetzen, „Aslo...“ warum auch immer Runa wurde schlagartig rot. „...was weißt die über germanische Bräuche bei der Hochzeit?“ Runa war damit nicht wirklich zufrieden, immerhin konnte man ihre Frage recht weit auslegen, weshalb sie noch nachsetzte. „Nun also im speziellen mein ich die Hochzeitsnacht.“ Wurde sie sogar noch eine Spur röter? Ja wurde sie, wenn es jetzt dunkle wäre würde Runa Kopf wohl wie ein Blutmond leuchten. Sie konnte Curio auch gerade nicht ansehen und ihre Hände spielten weiter nervös mit dem Nähten ihres Kleides.
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Runa freute sich Curio zu sehen und ließ es sich nicht nehmen ihn zu umarmen und ihm natürlich auch einen Kuss zu stehlen, Erst als Marga sich hinter ihr räusperte ließ sie mit einem Seufzer von Curio ab.
„Marga kennst du ja bereits?“ fragte sie sicherheitshalber mal nach. Leise fügte sie noch hinzu. „Ich hab dich vermisst.“ Ja das hatte sie wirklich, auch wenn die Situation nun langsam in geordneten Bahnen lief und sie nicht mehr in aller Heimlichkeit.... musste Runa dennoch gestehen, dass ihr eben diese Treffen auch irgendwo fehlten.
Und sie war sich durchaus bewusst, dass ihre Verlobungszeit ja noch eine ganze weile dauern würde...
„Nun ähm... wir müssen reden.“ Runa blickte flehend zu Marga, die sehr wohl informiert war, worum es ging und sich mit einem wissenden Nicken etwas weiter von den Beiden zurückzog, so dass sie sich ungestört – aber nicht ungesehen unterhalten könnten. -
Runa begrüßte den Briten ebenso freundlich. „Heisa Liam? Liam war doch dein Name oder?“ Versicherte sie sich nochmal. So langsam musste sie ja schon mal anfangen sie die Namen der Leute hier zu merken. Ihr Blick fiel auch auf die Holzschnitzerei und war verwundert, dass so ein grob aussehender Mann so filigrane Arbeiten konnte. „Es sieht schön aus.“ Sagte sie dann aber mit einem Lächeln und ließ sich in Begleitung von Marga zum Garten führen.
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So wie Alpina es ihr geraten hatte würde sie nun also Curio - nun ja diese Sache – als das mit den Zeugen in der Hochzeitsnacht. Versuchen so schonend also nur möglich beizubringen.
Sie hatte schon noch ein paar tage gegrübelt, wie sie dass nun am besten anstellen solle. Aber zu einem wirklichen Erdgebiss war sie nicht gekommen. Sie würde es auf jeden Fall schonen versuchen.Ihren Besuch hatte sie ankündigen lassen, auch das sie ihn sprechen musste. So sollte Curio sie eigentlich erwarten. Natürlich hatte Runa auch einen Anstandswauwau dabei. Marga die eh noch was in der Stadt zu tun hatte, hatte sich bereiterklärt mitzukommen. Im Anschluss müsste Runa nur noch mit ihr auf den Markt. Was ja kein Problem darstellen sollte.
So klopfte sie nun also an die Tür, die schon bald ihr Heim werden sollte.
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Nur ein paar Tage nachdem der Potifex Duccius Verus bei Alpina gewesen war, fuhr ein Wagen vor, der sie zur Villa Duccia brachte. Calventia Fusa würde die Hebamme im Garten empfangen. Eben für diesen Zweck war ein kleiner Tisch in den Schatten -unweit der Villa-gestellt worden.
Vor hier hatte man einen schönen Blick in den Wildgarten und man vernahm das beruhigende Plätschern des am Grundstück vorbeifließenden Baches.
Von Norden her wehte eine leichte Brise, die für etwas Abkühlung an diesem sehr warmen Tag sorgte.
Fusa saß nun schon hier und erwartete Alpina, von der sie zum einen wusste, das sie eine sehr gute Freundin ihrer Tochter war und zum anderen, dass sie eine kompetente Hebamme sein sollte. Gepannt warte sie nun auf die Frau, welche sie wohl bei Silvanas Fest schon kennengelernt hatte, aber nur flüchtig. Jedenfalls konnte Fusa sich nicht mehr wirklich an die Frau erinnern. So wäre das hier und heute dann wohl so was wie ein erstes Zusammentreffen. -
„Ich weiß...“ ja Runa wusste genau was Alpina meinte und ja es versetzte ihr auch mehr als nur einen Stick, dass sie Curio förmlich dazu nötigen würde zu einer Lupa zu gehen. ABER sie wollte eben auch nicht riskieren, dass ihre Ehe nicht gültige wäre. Das wäre der schlimmste anzunehmende Fall. Dann lieber zu einer Lupa und wenn Runa so drüber nachdachte... nun ja sie konnte ihm dann ja auch zeigen wie man eine Frau... - rums- und schon war sie ob ihrer Gedanken wieder tiefrot.
Nun aber mal lieber von sich selbst ablenken. Also harkte sie Runa bei ihrer Freundin unter und flüsterte kichernd.
„Nun will ich aber wissen, wie ihr in der Taberna fast übereinander hergefallen seid. Du liebst ihn sehr oder?“ -
Runa nickte verständnisvoll, ja sie konnte sich gut vorstellen, dass das auf Curio sicherlich alles sehr verstörend wirken würde. Sie nahm sich also vor sobald alles in trocknen Tüchern war mit ihm darüber zu reden.
„Nun ich glaub das mit dem Herunterputzen haben die Beiden geklärt.“ Das ihr Vater sie mindestens genau so zur Schnecke gemacht hatte und sie dann einfach wochenlang ignoriert hatte ließ sie jetzt einfach mal unter den sprichwörtlichen Tisch fallen. Dies war ein Zeit die sie vergessen wollte. „So wie ich Vater kenne, hatte er bestimmt die Größe sich dafür zu entschuldigen. Ich glaube auch dass die Pferde mit ihm durchgegangen sind. Weißt du Alpina er fühlte sich hintergangen. Ich glaube es hat ihn tief getroffen, dass gerade die zwei Menschen, auf die er so große Stücken hält ihn hintergangen und sein Vertrauen missbraucht haben. Vielleicht, ja vielleicht hätte ich viel viel viel führe mit ihm reden müssen.“ Ja dass hätte sie wirklich, obwohl sie immer noch glaubte dass sie dann ganz sicher heute schon mit irgendwem – nur eben nicht mit Curio – verheiratet wäre.
„Aber Alpina Curio mag ruhig und in sich gekehrt sein, aber er ist auch ein Kämpfer.“ Nur zu gut erinnerte sich Runa an das vermeintlich letzte Gespräch, wo er ihr angeboten hatte sie zu retten wenn es nötig wäre. „Ich glaube ganz fest, dass er seinen Mann steht. Er braucht – denke ich – halt nur etwas Erfahrung auf diesem Gebiet.“„Wirklich in der Taberna? Dein Liebster hat es schon faustdick hinter den Ohren.“ sagte sie nun lachend.
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Runa erschrak. „Nein nein du sollst ihn natürlich nicht fragen , also nicht wer und ob er überhaupt. Ich dachte vielleicht stubbst du ihn in die Richtung, dass es wohl besser wäre, wenn sein Bruder nun ja nicht ganz unerfahren.. du weißt schon. Gut ich werde ihn fragen. Und zur Not muss Thorgall halt Curio mal mitnehmen.“ Ja sie wusste sehr wohl das einige der Knechte sie gern mal in den Lupanaren der Stadt herum trieben.
Runa legte den Kopf schief. „Hm ehrlich gesagt weiß ich es nicht ob er davon weiß. Aber Alpina es gibt da kaum einen andere Möglichkeit. In meiner Sippe ist einen Ehe nur dann gültig wenn es Zeugen dafür gibt.“
Klar fand Runa das auch nicht unbedingt erquickend, aber sie war damit aufgewachsen. Auch wenn ihre Mutter es nie gut gefunden hatte, so hatte sie ihr doch erklärt, was in der Hochzeitsnacht auf sie zukommen würde, und dass es eben nach germanischer Tradition Zeugen dafür geben musste. Auch wohl ein Grund warum Mutter sie viel lieber wo anders verheiratet härte.
„Ich glaube wirklich nicht das dieser Punkt mit meiner Sippe verhandelbar ist. Und ehrlich Alpina? Ich nehme das gern in Kauf, ich bekommen den Mann den ich von Herzen liebe. Ich werde ihm wohl als bald erzählen müssen was ihn erwartet oder?“ Agr Runa hatte jetzt schon wieder einen hochroten Kopf, allein die Vorstellung es Curio beibringen zu müssen. Und der würde bestimmt ähnlich wie Alpina oder gar noch schlimmer reagieren. Weshalb sie nun doch etwas unsicher fragte. „Meinst du das wäre ein Grund für ihn mich nicht..?“ Nein sie wollte es lieber gar nicht aussprechen. -
Runa hatte gewusst, dass es für Außenstehende schwer nachzuvollziehen war.
Runa nickte etwas schüchtern. „Doch mein voller Ernst.“ Sie zuckte mit den Schulter. „Nun er wird es nicht nur erwarten, sondern es sogar verlangen. Zum einen dienen sie als Zeugen, dass die Ehe vollzogen ist und zum andere können sie dann auch bezeugen, dass ich noch nie... So kann es keien Zweifel an der Gültigkeit der Ehe geben. Was mich auch gleich zu deiner nächsten Frage bringt. Natürlich nicht ich. Ich muss unberührt in die Ehe gehen.“ Runa gestikulierte mit der einen freien Hand. „Es bleibt also nur eine Lupa. Meinst du ich könnte mit seinem Bruder mal darüber reden – oder besser du? Also dass er ihn mal zu einer solchen – also egal zu welcher so lang es nicht diese Phryne ist.“ Lupa hin oder her das könnte Runa wohl noch ertragen, aber diese Phryne nein das ginge gar nicht. „Schau Alpina es ist Tradition und es wird so sein, da müssen Curio und ich beide durch.. und wenn er wirklich unerfahren ist... und wir werden wohl beide mehr als nur nervös sein... nicht das … also nicht das irgendwie... also das die Ehe nicht vollzogen werden.. du weißt schon .. also... es muss sein.“ Runa zuckte fast hilflos mit den Schultern, nein ihre Sippe würde sich auf keinen Fall überreden lassen, diese Tradition sausen zu lassen, jeder und jede der Duccier musste da bisher durch. -
„Natürlich wird sie hier bleiben.“ Es stand für Runa völlig außer Frage, dass ihr Vater Mutter wieder auf das Landgut schicken würde. Erstens glaubte sie nicht, dass ihr Vater Mutter in diesem Zustand die Reise zumuten würde – immerhin war Mutter ja auch nicht mehr die Jüngste. Und Zweitens freute er sich viel zu sehr auf seinen Nachwuchs. Er würde sicher nicht wollen, es erst Tage später zu erfahren, dass sein Kind geboren war. „Ich werde dich in den nächsten Tagen genauer mit Mutter bekannt machen, dann könnt ihr beide euch kennenlernen und ich denke wenn sie dich erst mal kennt, wird sie sogar darauf bestehen, dass du es bist, die ihr bei der Geburt zur Seite steht.“
Runa kicherte ob des Zwinkerns und setzte ihrerseits noch ein drauf. „Nun ich hoffe in absehbarer Zeit, wirst du mir helfen meine eigenen...“ Sie beendete diese Satz nicht sonder zwinkerte nun ebenfalls ihrer Freundin zu.
Dann fiel sie in das lachen der Freundin ein – oh ja erziehen, genau, erst die Männer dann die KinderHuch? Ehe sie auch nur was sagen konnte, hatte sie einen Korb in der Hand. „Ähm ja natürlich, wir müssten aber kurz bei Tempel vorbei, damit ich mich dort für Morgen wieder zum Dienst melden kann.“ Ja das musste sie, sie hatte die Götter schwer vernachlässigt, so was konnte auch unschöne Folgen haben.
Im hinausgehen sagte sie dann leise zu Alpina. „Ich muss noch was.. ähm...“ Runa wurde rot, sie druckste ein bisschen herum, bevor sie dann doch fragte.
„Weißt du ob Curio schon... nun du weißt schon... also ob er Erfahrungen hat mit anderen Frauen?“ Die Erklärung folgte auf dem Busse, Runa erklärte ihrer Freundin im groben den Ablauf einer germanischen Hochzeit, die eben auch beinhaltete, dass die Ehe vor Zeugen – in dem Fall unter Anwesenheit der Familie – vollzogen werden musste. Runa war inzwischen knallrot angelaufen. „Weißt du und desswegen wäre es wohl gut, wenn nun ja wenn er schon Erfahrungen hat...“ schloss sie schließlich ihrer Erklärung ab. -
„Nun so schnell wird es wohl leider nicht gehen. Es ist ja einiges zu klären und eine überstürzte Hochzeit würde wohl nur Fragen aufwerfen. Ich denke nach einer angemessenen Verlobungszeit... ja dann werden wir Hochzeitfeier.“ Runa war sich zwar noch ganz im Klaren darüber, was eine angemessene Verlobungszeit ist, aber sie war sich sicher, das ihr Vater und ihre Mutter, ebenso wie Curios Eltern, dies wohl sehr genau wussten und auch auf deren Einhaltung achten würde.
„Nun ich war das gar nicht. DAS! Haben wir der Venus zu verdanken. Sie hat dafür gesorgt, dass der von meinem Vater Auserwählte, seine alte Jugendliebe wiedergetroffen hat und diese nun ehelicht. Als er dann ein Schreiben an den zweiten Kandidaten aufsetzen wollte, waren es die Tauben der Venus, die dafür sorgten, das diese Schreiben nicht mehr lesbar war.“ Runa wiederholte nun die bildreiche Beschreibung des Geschehens, welche sie von ihrem Vater erhalten hatte. „Vater war sich immer noch nicht ganz Sicher und so bat er die Götter um ein weiteres Zeichen...“ Runa machte eine kurze Pause um den Spannungsbogen zu erhöhen. „... ich werde große Schwester. Er wird seinen ersehnten Erben bekommen.“ Und was folgte auf diese Worte? Richtig das breite Grinsen, welches Runa einfach nicht mehr aus ihrem Gesicht verbannen konnte. -
„Du hast es von Thorgall erfahren?“ Runa schaute ungläubig. „Ach verdammte Axt ich hätte mich wirklich bei dir melden müssen.“ Nein nein Runa hatte wirklich nicht gewollt, dass Alpina auch noch Sorge um sie gehabt hatte. Runa schaute nun wirklich zerknirscht.
Aber lange hielt das nicht an, schließlich gab es ja viel zu berichten.
„Ja natürlich werde ich das, sobald wir verheiratet sind.“ Dann aber zuckte Runa mit den Schultern. „Nun ein Termin steht noch nicht fest. Curio wird wohl gerade dabei sein, seine Eltern von der Richtigkeit dieser Hochzeit zu unterrichten. Sie müssen dem ja auch noch zustimmen.“ Runa schaute nun doch etwas bang. „Meinst du sie haben was dagegen?“ -
Runa wusste ja nicht, das Alpina von ihrem Verschwinden und... nun ja fast freiwilligen Wiedertauftauchen gesagt hatte. Thorgall und ein paar Knechte hatte sie und Nela gefunden.
Es hatte ihn schon einiges an Überredungskunst gekostet, dass er Runa nicht wie ein Paket verschnürt zu Villa zurück bringen musste.
Das Anschließend der entsprechende Anschiss ihre Vater gefolgt war, wo Runa ihm wenigstens hatte Abringen können, dass er Curio als Klient behielt... (Sie hatte ja nicht ahnen können, dass ihr Vater eine Auflösung des Patronats eh nie geplant hatte) … und ihm nachdem er ihr eben dies versprochen hatte, hatte Runa ihm zugesagt den Pontifex zu heiraten.
Danach hatte sie sich ja geweigert dass Haus zu verlassen, nur noch einmal zu dem Opfer, war sie noch mal aus dem Haus gegangen. Das anschließende Gespräch hatte ihr dann endgültig den Boden unter den Füßen weggerissen.
Ja sie hätte ihrer Freundin Bescheid sagen müssen, sich wenigstens melden müssen – aber sie konnte sich einfach zu nichts aufraffen, ja man konnte sagen Runa hatte sich aufgegeben.Aber nun war alles anders. Kaum das Alpina die Taberna betrat, wurde sie auch schon von Runa umarmt. Vorsichtig natürlich, ganz vorsichtig.
„Oh Alpina, entschuldige, dass ich mich nicht gemeldet habe... ich konnte einfach nicht.“ Na ja es war wenigstens der Versuch einer Erklärung, aber mehr war wohl auch nicht nötig. Alpina kannte es ja selbst, wenn man um seine Liebe trauerte. Dann aber erschien das in den letzten zwei tagen schon obligatorischen Grinsen auf ihrem Gesicht. „Gut siehst du aus...“ Hielt sie es aus? Nein natürlich nicht. Sie fiel mit der Tür ins Haus. „Curio und ich... wir werden heiraten!“
Erwartungsvoll schaute Runa ihre Freundin an... -
… und Wunder.
Nach dem nun mit Curio und ihrem Vater alles geklärt war, hatte Runa nur kurz nach Curio das Haus verlassen. Nicht ohne natürlich vorher Bescheid zu sagen wo man sie finden würde und das Thorgall sie begleiten würde.
Voller Freude und ohne die Last auf der letzten Monaten auf den Schulter betrat sie die Taberna Medica und rief fröhlich nach ihrer Freundin.„Alpina...? Bist du da?“
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„Gleich heute!“ antworte Runa nun wieder normal schauen. Ja sie würde diesen Blick nur dann einsetzen, wenn es wirklich nötig wäre.
„Ein Brief? Nein nein. DAS! Mache ich persönlich!“ Runa überlegte kurz ja … genau so...
„Ich werde nachher zu ihr gehen, schließlich habe ich nicht nur meinen Tempeldienst sondern auch die Ausbildung bei Alpina mehr als nur schleifen lassen....“ Milde ausgedrückt. Wörtlich hatte Runa gesagt, dass sie in nichts mehr einem Sinn sah und deswegen nie nie nie wieder dort hingehen wollte.
„Oh sie wird so überrascht sein mich zu sehen. Ich werde mit Thorgall (eine Seele und inzwischen in richtig guter Freund von Runa) nachher in die Stadt gehen und sie überraschen.“Eine letzte Umarmung – und obwohl sie hoffnungsvoll in die Zukunft schauen konnten – schmerzte es dennoch ihn jetzt gehen lassen zu müssen.
„Ich liebe dich auch.“ ein Blick nach rechts einer nach links - keiner zu sehen – schwupp bekam Curio noch einen Kuss.
„Wir sehen uns ganz bald.“ Das war ein Versprechen! -
Runa kam aus dem Grinsen gar nicht mehr raus, sie sah es gerade förmlich vor sich wie eine kleine Invasion von Kinderfüßen, die Casa Helvetia unsicher machte. Es würde Chaos werden, ganz sicher, aber es würde Freude machen. Runa sah es bildlich vor sich wie sie und Alpina ihren Kindern hinterher fegten und versuchen für Ordnung zu sorgen.
Als Curio ihr dann verschwörerisch zuzwinkerte und seinen Satz voller Zweideutigkeit stehen ließ, wurde sie tatsächlich rot.
Klar wusste sie wie Mann und Frau und so... aber jetzt und hier damit konfrontiert zu werden, dass sie und Curio. Hui Hitzewallung...
Natürlich konnte Runa NICHT ahnen, dass Curio ja ebenso wie sie KEINE Erfahrung in dieser „Sache“ hatte. Sie ging NATÜRLICH davon aus, dass er ganz sicher schon Erfahrungen gesammelt hatte.
Sie wusste, dass er sicher bald gehen müsste, doch diese Mal würde ihr der Abschied zwar auch schwer fallen – aber dies hier war das erste Mal nach einem gemeinsamen Treffen, wo sie beide voller Hoffnung, ohne Angst und Zweifel in die Zukunft blicken konnten. Gut Runa mehr als Curio, der hatte ja noch einen Schlacht an der elterlichen Front vor sich.
Aber Runa hegte keinen Zweifel daran, dass er diese Schlacht gewinnen würde. Und wie ihr Vater auch schon gesagt hatte, seine Eltern wären wirklich auf den Kopf gefallen, wenn sie etwas gegen diese Verbindung einzuwenden hätten.
„Darf ich es Alpina sagen?“ Fragte sie ihn aber bevor er ging. Sie schaute ihm mit großen Augen an – ein Blick wo er unmöglich nein sagen konnte. So erhielt Curio auch gleich einen Ausblick auf die Zukunft, wie seine zukünftige Frau versuchen würde ihn um den Finger zu wickeln, wenn sie etwas wollte. -
Runa hatte nicht vor, den Kopf in den Sand zu stecken, wenn sie das gewollt hätte würde sie jetzt wohl in ihrem Zimmer hocken und Trübsal blasen. Nein sie war hier, weil sie ihrem Vater die Stirn bieten wollte. Aber eigentlich wollte sie da jetzt auch gar nicht mehr drüber reden.
Einzig eines wollte sie noch los werden.
„Vater! Ist ein oller Dickkopf!“ Das sie den geerbt hatte ließ sie einfach unerwähnt.
Und schon hab sie sich ihre Bündel auf den Schoss und beförderte so einige Köstlichkeiten zu tage. Ja man konnte eindeutig sehen, dass Runa nicht vor gehabt hatte nicht gleich morgen wieder nach Hause zu gehen, was sie jetzt wohl musste, zumindest in die Nähe der Villa. Sie konnte unmöglich zulassen, das Nela zum einen mitkam und zum anderen allein durch die Wälder ritt. Wenn ihr was passieren würde, dass würde sich Runa nie verzeihen.
„Käse, Brot, Trockenfleisch und...“ Runa hielt triumphierend einen Krug nach oben. “.. das gute Bier der Duccier.“ -
Sie ließ seine Hand nicht los. Händchenhalten sollte ja wohl erlaubt sein oder? Auch wenn Runa niemanden entdecken konnte, wusste sie sehr wohl ,dass da sicher mehr als nur ein Augenpaar auf sie gerichtet waren.
Für einen Moment erschien ein trauriger Schimmer in ihren Augen. „Das habe ich wirklich nicht gewollt.“ Nein sie hatte wirklich wirklich nicht gewollt, dass er sich mit ihren Dämonen herumschlagen musste, er hatte zu dem Zeitpunkt genug eigene gehabt.
„Aber von jetzt an wird alles gut. Nichts kann uns mehr trennen!“ Das er es seinen Eltern noch irgendwie beibringen musste war Runa bewusst, aber sie hatte das Versprechen ihres Vaters notfalls mit der Axt nachzuhelfen. Das reichte ihr aus, denn sie wusste ja wie durchsetzungsfähig ihr Vater sein konnte.
Mann und Frau … oh das hörte sich so so unglaublich an... so wundervoll.. so so so göttlich?
Runa konnte nicht umhin wieder wie ein Honigkuchenpferd zu grinsen.
„Ja bald....“ Wenn es nach ihr ging schon gestern. Es würde wundervoll werden. JA! Das würde es. Immerhin würde sie ihr Leben an der Seite des Mannes verbringen, den sie vom ganzen Herzen liebte.
„Ich werde große Schwester.“ Platze es urplötzlich aus ihr heraus. Und wieder das breite Grinsen und etwas leiser fügte sie hinzu. „Dann kann ich schon mal üben für unsere....Kinder.“ Oh was für eine Vorstellung viele kleine Curios und Runas die im Haus für Chaos sorgten. -
Da wäre Runa doch fast mit ihrem Vater zusammen gerasselt, als sie gerade mal wieder eine Drehung vollführen und in die andere Richtung marschieren wollte. Albin hatte sich bestimmt schon gefragt, wann Runas ständiges hin und her Gelaufen Spuren auf dem Boden hinterlassen würde.
Und natürlich hatte sie NICHT gelauscht, genau deswegen sah sie ihren Vater auch mit einem bangen Blick und großen fragenden Augen an. Als seine erlösende Aufforderung kam, dass sie zu Curio gehen sollte, bekam schlussendlich der Vater doch erst noch eine herzliche Umarmung, einen Kuss auf die Wange und ein geflüstertes. „Danke.“
Doch dann – wer will es Runa schon verdenken wurde ihr Vater zu Nebensache und sie ging in das Zimmer – langsam? Von wegen. Runa ging flott, sie wäre zwar viel viel lieber gerannt, aber dass wäre dann wohl des Guten zu viel gewesen.
Aber dennoch flog sie förmlich auf Curio zu und Anstand hin oder her, sie flog in seine Arme.
Und es kam wie es kommen musste, sie heulte mal wieder – natürlich vor Freude. Jetzt fiel auch der letzte Rest Anspannung von ihr ab und sie konnte ihr Glück kaum fassen.
„Du hast ja gesagt!“ platzte nun die Freude aus ihr heraus. „Du hast doch ja gesagt?“ Natürlich hatte er sonst wäre sie ja nicht hier, aber wer konnte in so einer Situation schon klar denken? „Ich habe dich so vermisst.“ Und bevor Albin das Zimmer erreicht küsste sie Curio. „Ich liebe dich... so so so sehr.“ Ja Runa war eindeutig überdreht vor Freude.