Beiträge von Duccia Silvana

    Besuch? Sie hatte Besuch. Nun Runa würde sich selber niiiie im Leben als neugierig bezeichnen, sie nannte es lieber Wissensdurst – Soll heißen sie wollte einfach alles wissen. So auch hier und heute, natürlich wollte sie wissen, wer da gekommen ist. Lauschen wollte sie zwar eigentlich nicht, aber dennoch bekam sie ein paar Gesprächsfetzen mit. So so, da am Kamin saß also ihr zukünftiger Lehrer, nun war ihr Wissensdurst mehr als nur geweckt, ja die Kleine wollte nun zu gern erfahren, wer dort saß.


    Anhand der Stimme hatte sie schon mal erkennen könne, dass ihr zukünftiger Lehrer nicht so ein alter Knochen wie der auf dem Landgut war. Nicht das Runa die Erfahrung des Alters nicht zu schätzen wusste, nein ganz im Gegenteil, aber ihr Lehrer war nun ja wie soll man es nett ausdrücken? - er war verknöchert nicht nur im Aussehen sondern auch in seinen Ansichten. Und das war es was sie wirklich gestört hatte.


    Runa versuchte also sich näher an die beiden heranzuschleichen, ganz leise, und natürlich kam es wie es kommen musste, sie donnerte gegen eine Vase, die sich anschickte umzufallen. Jene Fall konnte sie noch bremsen, aber von leise anschleichen konnte nun keinen reden mehr sein...


    Also was macht Frau, wenn ein Plan nicht funktioniert? Genau sie zaubert Plan B aus dem Hut und Plan B war bei Runa immer - gut meistens - ein freundliches Gesicht und ihr bezauberndes Lächeln aufzusetzen.

    Nein ganz war ihr Frust noch nicht vergessen, aber sie war doch etwas fröhlicher gestimmt, als ihr Vater ihr den Anhänger kaufte.
    Sie nahm ihn, ja man konnte sagen fast schon ehrfürchtig von der alten Frau entgegen. Sie nickte der Alten freundlich zu.
    Ihr Vater bekam ein leise „Danke.“ zu hören. Sie war ihm wirklich dankbar und hätte er ihr nicht vor wenigen Momenten untersagt die Thermen zu betreten, wäre sie ihm sicherlich an dieser Stelle sogar um den Hals gefallen, aber so musste erst mal ein Danke reichen.
    Sie sinnierte noch eine Weile in Gedanken, bis sie übereinkam, das mit den Thermen einfach aufzuschieben, schließlich würde ihr Vater ja nur ein paar Monate hier sein und wenn er erst mal auf dem Landgut wäre... Ein Lächeln machte sich auf ihrem Gesicht breit, ja das war ein guter Plan, denn was er nicht wusste ...
    Als er ihr den Anhängen umlegte lächelte sie ihn dann doch an und erwiderte keck. „Du wärst tot unglücklich und würdest dich nach einer Tochter wie mir sehnen.“
    Natürlich wusste Runa, das es wohl an ihrem Vater nagte, dass er keinen Sohn hatte, schließlich war sie, wenn sie auch sein Sonnenschein war, nur eine Tochter.
    „Ähm.. nein.“ Mist das hatte Runa ganz vergessen – verdrängt – immer wieder aufgeschoben. „Ich werde das aber so bald wie möglich nachholen.“ Versicherte sie dann noch schnell. „Und Vater, Mutter hat sich inzwischen damit abgefunden, dass ich mehr zur germanischen Seite der Familie tendiere. Sie macht zwar keine Luftsprünge deswegen, aber sie akzeptiert es inzwischen. Oder vielleicht hat sie sich einfach damit abgefunden.“

    Nach dem Opfer?


    Runas Gesicht erhellte sich und sie nickte freudig. „Oh ja sehr sehr gern, wenn du Zeit hast. Ich würde mich sehr darüber freuen.“ Und aus Runas Stimme konnte man wohl heraushören, dass sie das vollkommen ernst meinte.


    Denn wie der geneigte Beobachter ja schon herausgefunden hat war sie ein „Landei“, also war sie auch frei von Intrigen und Heuchelei aufgewachsen. Und warum sollte sie dem Petronius auch schmeicheln?


    Runa war nun also voller Vorfreude auf das Opfer und auf die „Geschichtsstunde“, die danach folge würde.

    Runa lächelte den Mann an als er ihr den Becher zurückgab, doch schon wurde er weggezerrt, eben jene Männer ernteten einen mehr als nur bösen blick.
    „Afkönen de Götter di up dien Wegen helpen.*“ sagte sie noch zu dem Mann, der aber nun schon weggeschleift wurde.
    Als er sich nochmals umdrehte, nickte Runa ihm zu.




    [SIZE=7]*Mögen die Götter dir auf deinen Wegen beistehen.[/SIZE]

    Gegen Piraten oh. Runas Augen wurden groß.


    Einen Sohn in Rom und schon Eques, Runa nickte anerkennend.


    „Oh das tut mir leid.“ sagte Runa wirklich betroffen als er nur kurz sagte, dass er keine Frau mehr hatte, sie hatte nicht beabsichtigt alte Wunden aufzureißen.


    Einen kurzen Moment verharrte sie schweigend, bevor sie vorsichtig das erste Thema wieder aufgriff.
    „Meinst du, dass du mal die Zeit findest mir von deinen Kämpfen zu Berichten? Also von denen gegen die Piraten oder die Vangionen?“
    Oh ja Runa hörte wirklich gern solche Geschichten vor allem von Leuten, die sie erlebt haben. Nicht irgendwelche Lehrer, die es auch nur irgendwo gelesen haben, nein hier vor ihr stand ein Mann, der es hautnah erlebt hatte, der ihr wirklich berichten konnte.


    Hach wenn es nach Runa gegangen wäre, würde sie sich jetzt gern an ein Feuer setzen und den Geschichten lauschen, aber das war ja gerade unmöglich, schließlich hatten sie sich hier zu einem andere Zweck eingefunden. Aber vielleicht hätte der Veteran mal Zeit ihr über seine Zeit bei den Adler zu berichten.
    Runa schaute den Alten also treuherzig aus ihren blauen Augen an, ja den Blick konnte keiner so schnell wieder stehen...

    Runa sah den Sklaven, sie mochte es einfach nicht, wenn man Menschen so behandelte, klar ihre Familie hatte auch Bedienstete, aber zumindest hatten sie hier keine Sklaven. Der Mann dort sah nicht gut aus.
    Kurz entschlossen war es Runa, die sich einen Becher mit Wasser schnappte, und ungeachtete der Blicke der Umstehenden und derer der Wachen zu dem Mann ging und ihm den Becher reichte.
    „Da trink.“ sagte sie freundlich. Ja einen Spaziergang über die Märkte hatte sie sich schöner vorgestellt, aber sie konnte bei so was einfach nicht wegsehen....

    „Jo de Gode.“ war Runas Antwort, was hätte sie auch sonst auf eben jene Frage antworten sollen. „Mien Vadder is vör foeffteihn Johr inne Südn, nu is he mit mi hier. Ick soll jo hier leven.“ Erklärte Runa doch noch, denn irgendwie waren ihr einsilbige Antworte zu … komisch.


    Ah die Felder und nun es mal wieder Runa die blöde da stand, sie wusste ja noch nicht mal wo die Felder lagen, von denen er sprach. Ja klar, sie waren erst einen tage hier, aber dennoch kam sie sich nun reichlich blöde vor, hatte sie ihm doch gerade noch angeboten beim Suchen zu helfen, ne schöne Hilfe war sie, sie würde sich wohl eher selber hoffnungslos verlaufen. Das Stück Land hier war aber auch extrem groß, nicht nur das man sich in er Villa verlaufen konnte, nein auch hier draußen war es alles andere als beengt.


    „Ähm..“ sie versuchte erst mal Zeit zu schinden und sich einer halbwegs intelligente Antwort einfallen zu lassen.
    Albin! Schoss es ihr ein, wenn einer wusste wo hier wer steckte, dann der Alte, der wusste eigentlich immer alles und über jeden Bescheid, so hatte zumindest Vater es ihr erzählt. Runa lächelte nun fast schon übermütig ob des guten Einfalles.
    „Leven uns to´n Huus gahn dor fraagen we den Albin. De witt foerwiss woor dien Oellern sin.“

    Runa wollte eigentlich gar nicht wieder raus, sie wollte sich alles ganz genau ansehen, deshalb musste ihr Vater sie schon ordentlich mit sich ziehen und erntete dafür einen missbilligenden Blick. Aber der hielt nicht lange, Runa wurde bewusst, dass sie sich das hier ja alles noch in Ruhe ansehen konnte, schließlich würde sie hier leben. Ein kleines Lächeln huschte über ihr Gesicht.


    Nicht in die Therme? Nun schaute sie fragend, denn war es nicht so, dass man gerade in den Thermen neue Freunde finden konnte und wenn es dort sogar getrennte Räumlichkeiten gab...
    Wie bei Loki sollte sie denn hier Leute kennenlernen, wenn sie nicht am gesellschaftlichen Leben teilhaben durfte? Klar war das Balneum der Villa groß genug, aber verdammte Axt, es war auch stinke langweilig immer mit der Familie zusammen oder allein zu baden. Ja Runa war angefressen und ihr Vater, der sie wohl gut kannte konnte das sicher auch gut erkennen.


    Sie sagte aber erst mal nichts dazu. Sie wollte weder sich noch ihm den Tag verderben, aber hier war das letzte Wort noch nicht gesprochen, das war so sicher wie der Flug des Raben.


    Runa, die sonst liebend gern einkauft und auch das ein oder andere ihrem Vater aus dem Kreuz leiern konnte, war immer noch nicht über das Themenverbot hinweg, weshalb sie auch eher nur halbherzig die Waren begutachtete. Auch das rege Treiben, das Stimmengewirr und der Trubel ging eher an ihr vorbei. Erst als sie an einem Stand mit Runenschitzerein angekommen waren hielt sie an und betrachtete die kleinen Kunstwerke. Sanft strich sie über die handgeschmiedeten Anhänger mit den verschiedeneren Rune.


    Die Alte Frau an dem Stand erhob sich und lächelte Runa zu.
    „Schön nicht war?“
    „Wundervoll.“ Erwiderte Runa fast schon ehrfürchtig. Ja sie fühlte sich wirklich angezogen von diesen germanischen Symbolen, das war irgendwie schon immer so, aber gerade hier und jetzt fühlte sie .. ja was eigentlich? - Runa konnte es nicht einordnen.
    „Welcher Anhänger gefällt dir am besten?“
    „Alle. Aber der hier...“ Runa zeigte auf einen der Anhänger, eigentlcih war er nichts besonderes, er war wie alle anderen auch, aber Runa meinte, dass er was besonderes hatte.
    „Gute Wahl mein Kind.“ sagte die Alte und lächelte nun so breit, das ihr fast schon zahnloses Gebiss zum Vorschein kam. „Thurisaz– wirklich eine gute Wahl.“
    Runa schaute fragend zu ihrem Vater, ob er ihr den Anhänger kaufen würde?

    Aus Hispania kam er also. Natürlich hatte Runa schon von jenem Landstrich gehört, was man ihr halt im Unterricht darüber erzählt hatte, sie wusste das dieses Hispania dort lag wo die sonne am Abend stand und das es zu Rom gehörte. Aber da endete ihr Wissen auch schon, denn Länderkunde war nie wirklich das gewesen, was sie interessierte, es gab ja so viele Reiche, die zu Rom gehörten, wer sollte sich die auch alle merken. Außerdem lagen ihre Interesse eh in einem anderen Gebiet.


    Er war Soldat? Da wurde Runa doch schon viel aufmerksamer.
    „Du warst in der Arme? Hast du an vielen Kämpfen teilgenommen? Bist du immer noch in der Legion?“


    Zwanzig Jahre? Oh das war eine lange Zeit. Runa war ja noch nicht mal so lang auf dieser Welt. Bei den Götter, wie alt war der Mann hier vor ihr? Aus Runas Sicht bestimmt uralt. In ihrem Alter war ja eh jeder jenseits der Dreißig schon ein Großvater :D. Aber natürlich würde sie das nie laut sagen, schließlich hatte sie einen Heidenrespekt vor diesen älteren Lebenserfahrenen Menschen.


    „Hast du Kinder und Enkel? Lebt deine Frau auch hier?“ Ja Runa konnte mitunter auch ein Plappermäulchen sein, gerade wenn sie nervös war und das war sie gerade, was man auch daran erkennen konnte, das sie nicht wirklich stillstehen konnte.

    Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    ...


    "Und du bist komplett auf dem Landgut deines Vaters aufgewachsen, Runa?"


    fragte er nach einer kurzen, peinlichen Stille - er war eben kein großer Plauderer!


    Ihr Vater kam ihr wieder mal mit seiner Antwort zu vor, aber das war auch gut so, denn Runa hatte sich wirklich noch nicht festgelegt welcher Gottheit sie dienen wollte. Und sie war froh, dass diese Entscheidung noch etwas Zeit hatte, denn es war ja auch eine weitereichende Entscheidung, die man nicht mal eben so nebenher traf.


    Nun stand sie aber plötzlich allein mit dem Petronius hier. Ein fast schon peinliches Schweigen legte sich zwischen die beiden, was zum Glück von dem älteren Mann unterbrochen wurde.


    Er machte Konversation, ob es ihn wirklich interessierte oder er nur höflich sein wollte, konnte Runa nicht erkennen, denn ihr fehlte im Umgang mit der „Gesellschaft“ die Erfahrung. Und so antwortete sie ihm auch ehrlich und offen, ohne zu beschönigen, denn sie war es gewohnt die Wahrheit zu reden, Intrigen oder Ränkespiele, schönreden um besser da zu stehen, waren ihr fremd. Gut man könnte es auch einfach zusammenfassen sagen Runa war noch sehr naiv.
    „Ja er hat mich nur ab und an mit in die Stadt genommen, aber im Vergleich mit hier war das wohl ein größeres Dorf. Ansonsten habe ich bisher meine Zeit auf unserem Landgut verbracht. Vater hat mich nur einmal mit hier her genommen, aber da war ich 4 ich kann mich eigentlich gar nicht mehr dran erinnern.“


    Runa schwieg dann eine ganze Weile, aber nicht zu lange, damit nicht wieder diese Peinlichkeit entstand. „Und du? Hast du schon immer hier gelebt oder stammst du aus Rom?“ Eigentlich eine blöde Frage, denn man konnte deutlich sehen, dass der Mann hier vor ihr nicht aus der Gegend stammte, er war eindeutig ein Römer, da war Runa sich zumindest fast sicher, aber sie wollte halt einfach das Gespräch am laufen halten.

    Noch ehe ihr Vater und Petronius Crispus sie bemerkt hatten, hatte Runa Sönke gesehen, ein Lächeln huschte ihr Gesicht und sie winkte ihm freundlich zur Begrüßung zu.


    Natürlich erkannte Runa den Duumvir, so lange war das ja noch nicht her, dass sie vor ihm den Eid abgelegt hat. Und ihr Vater legte ja zum Glück wert darauf, dass sie stehts immer wusste wer was war, was er machte und so kannte sie zum Glück auch den Namen des Mannes, mit dem sie ja um ein paar Ecken – was man nun also als entfernt bezeichnet - verwandt war.
    Runa ging nun also zu ihrem Vater, als dieser seinen Arm öffnete. Ihre klaren blauen Augen betrachteten den Duumvir nun mit einem freundlichen aufgeschlossenen Blick.
    „Salve Petronius Crispus, ich bin erfreut deine Bekanntschaft zu machen.“ Oh man ihre Mutter würde vor Stolz gerade platzen, denn Runa war gerade das war man wohl landläufig unter einer wohlerzogenen römischen Tochter verstand. Sie gab sich auch wirklich alle Mühe.


    Als ihr Vater, nicht ohne Stolz verkündete, dass sie in seinen Fußstapfen treten wollte, zeigte sich ein ehrlichen Lächeln auf ihren Lippen, denn sie war immer froh, wenn sie ihren Vater zufrieden stellen konnte und außerdem mochte sie dieses spirituelle – die Götter und alles was dazu gehörte.
    „Ich freue mich schon sehr darauf, Vater hat mir ja schon viel beigebracht, aber es gibt noch so viel zu lernen.“ sagte sie und ihre Augen funkelten förmlich vor Freude.

    Wau ja der Tempel konnte sich wahrlich sehen lassen, allein schon der Eingang war imposant. Die hohen Säulen, welche man durchschreiten musste um ins innere des Tempels zu gelangen, die Fresken, die Stauten, all das wirkte mehr als nur imposant auf Runa, sie blieb erst mal mit offenem Mund stehen und lies es auf sich wirken. Ja was sie bisher gesehen hatte konnte man mit dem hier wirklich nicht vergleichen. Runa fragte sich gar, ob sie bis heute überhaupt jemals in einem Tempel war, ja man hatte ihr gesagt, dass es welche waren, aber spätestens jetzt glaube sie dies nicht mehr. Denn das hier war ein Tempel, wie man ihn sich vorstellte, mit all dem Prunk seiner Zeit. Ja dieser tempel war des Kaisers wahrlich würdig.



    Runa traute sich kaum zu sprechen und so war es auch nur ein ehrfürchtiges Flüstern, welches über ihre Lippen kam. „Oh Vater, das ist ja wundervoll!“ Ja sie hatte sogar ein paar Tränen in den Augen, so überwältigt und dankbar war sie, dass sie dies sehen durfte.

    Nicht so laut, hätte sie ihrem Vater am liebsten entgegen gebrüllt, als er mal eben über den ganzen Platz schrie, was dort stand. War ja auch selten dämlich von Runa zu fragen. Sie hätte ja auch einfach selber die Inschrift lesen können. Sie wäre also gerade mal wieder am liebsten im Erdboden versunken, als sie die Blicke der Menschen sah, die sich in ihrer Nähe aufhielten.


    Runa schob es also mal wieder auf die Luftveränderung, dass sich ihr Vater zuweilen äußerst merkwürdig, also eben einfach anders als zu Hause auf dem Land benahm. Sie konnte ja nicht ahnen, woher seine gute Laune rührte.
    Sie beschloss aber zunächst nicht drauf einzugehen, wer weiß was ihm sonst noch alles so einfallen würde. So lauschte sie also erst mal seinen Ausführungen.


    Das sie einige Privilegien genossen, war Runa auch spätestens klar geworden, als sie sich nicht anstellen mussten. Auch wenn ihr die Wartezeit nichts ausgemacht hätte, denn sie hatte ja eine angenehme Unterhaltung gefunden, so war es zumindest für die „erwachsenen“ Duccier bestimmt eine Erleichterung nicht den ganzen Tag wartend in der Reihe zu verbringen.


    Runa bekam mal wieder typisch für ihren Vater nicht nur die Stadt und die einzelnen gebäude erklärt, sondern es wurde mal wieder ein halber Unterricht. Sie war also gezwungen wirklich hinzuhören, was er sagte, denn sie kannte ihn ja nun schon etwas länger und wusste dementsprechend, dass er irgendwann das gesagte abfordern würde, nur um festzustellen ob sie ihm auch wirklich zuhörte.


    Runa musste sich wirklich bemühen sich zu konzentrieren, denn Geschichte war nicht unbedingt ihr Steckenpferd.


    „Vater? Wo sind die Tempel?“ fragte sie schließlich. Denn die wollte sie wirklich zu gern sehen.

    Erwischt war das was Runa noch durch den Kopf ging, als ihr Vater sie zurück zog, es wurde also nichts daraus, sie die Stadt einfach auf eigene Faust anzusehen. Runa winkte noch dem jungen Mädchen entschuldigend zu. Ihr Blick sagte wohl – Eltern, was soll man machen – dann drehte sie sich zu ihrem Vater.
    „Ach wirklich, das hat mir aber keiner gesagt.“ Sie hatte wirklich nicht gewusste, das sie eine Jahr hätte Bürger sein müssen, aber es war ja auch keinem aufgefallen., so sagte sie grinsend. „Wenn du nichts sagst, ich werd's auch keinem verraten.“
    Als er nun auch noch den Rundgang erwähnte setzte Runa ihr breites Grinsen auf, also musste sie noch nicht wieder zur Villa. Das erfreute sie nun wirklich.
    Sie waren noch nicht wirklich weit gekommen, dann standen sie auch schon auf dem Forum, oder wie Vater es nannte das Stadtzentrum, das Herz der Stadt also gewissermaßen.
    Runa blickte in die gezeigte Richtung, sie legte den Kopf schief kniff die Augen zusammen, legte den Kopf auf die andere Seite, ging näher, ja sie umrundete die Statue sogar.
    Aufgrund der Fragestellung ihres Vater sollte sie den Mann hier wohl kennen, nun eine gewissen Ähnlichkeit war nicht zu verleugnen, aber sollten die ihn wirklich ein Denkmal gesetzt haben? Und vor allem Warum. Rune umkreiste die Staue lieber nochmal, bevor sie sich auf einen Antwort festlegte.
    „Witjon?!“ sagte sie schließlich, setzte aber gleich noch eine Frage hinterher. „Warum? Also warum steht er hier?“

    Runa wartete bis sie an der Reihe war, dann sprach sie ebenso wie ihre Verwandten vor ihr den Bürgereid.


    "Ich, Duccia Silvana, schwöre bei Apollo Grannus Mogoun, Divus Augustus und allen Divi Augusti, beim Genius Cornelii Palmae und allen Göttern, der Lex Cornelia Municipalis, allen Decreta der Decuriones Mogontiaci und den Weisungen der Magistrate des Municipium Cornelium Mogontiaci zu jeder Zeit Folge zu leisten. Ich schwöre, diese Gesetze zu halten, solange ich als Municeps diesem Municipium angehöre."
    Nach dem das erledigt war, zeichnete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht ab, sie hatte sich nämlich just in diesem Moment noch vorgenommen, dass wenn sie schon mal hier war, sie erst mal die Stadt erkunden würde – zur Not auch allein.

    Runa war aufgeregt, sie hatte zwar im Nachbardorf ihres Landsitzes schon einige Rituale miterlebt, aber hie rund heute würde sie das erste Mal an einem Ritus teilnehmen, welcher von ihrem Vater geleitet wurde und ihre Familie wäre dabei. Bisher war sie ja immer allein bei solchen Opfern gewesen, ja sie hatte sich dafür sogar das ein oder andere Mal von zu Hause weggeschlichen. Aber hier und heute war das nicht notwendig.
    Sie war aufgeregt und schon eine ganze Weile in ihrem Zimmer hin und her gelaufen, schließlich hielt sie es nicht mehr aus und so kam sie natürlich viel zu früh im Wildgarten an, die blieb in einiger Entfernung zu ihrem vater stehen, denn er schien sich zu sammeln, dabei wollte sie ihn nun wirklich nicht stören, sie ließ lieber die Atmosphäre des Ortes auf sich wirken, in der einsetzenden Dämmerung, mit den aufgestellten fackeln bekam der Wildgarten eine fast schon mystische Aura, ja Runa meinte sogar, dass sie die Anwesenheit der Götter spüren konnte....

    Ihr Vater wurde nur mit einem kurzen aber freudigen Nicke begrüßt und schon setzte sie ihre Unterhaltung fort. Aber als wenn sie es geahnt hatte... schon wurde ihre Unterhaltung je unterbrochen, sie wurde an den Wartenden vorbei zum Tisch des Duumvir Petronius gebracht. Runa war das mehr als nur peinlich, denn sie war diese Vorzugsbehandlung nicht gewohnt, so nickte sie den Leuten, an welche sie vorbei musste entschuldigend zu. Und stellte sich dann neben ihren Vater und wartete auf das was da nun kommen würde.

    Runa hatte sich einfach Witjon angeschlossen. Warten? Nein das machte ihr nichts aus im Gegenteil, so konnte sie Kontakt mit einigen Leute hier knüpfen. Mal ein Plausch außerhalb des Dunstkreises der Familie, ja das war doch mal eine Abwechslung.
    Sie plauderte auch schön fröhlich mit einem Mädchen, das ungefähr in ihrem Alter war. Man lernte sich kennen, erzählte über dies und das. Ja die Wartezeit würde wahrscheinlich für Runas Geschmack viel zu kurz ausfallen.

    „Ildrun ein schöner Name.“ sagte Runa noch schnell und lächelte, denn sie freute sich wirklich die Kleine und natürlich auch die Mutter kennen zu lernen. Vielleicht konnte sie Witjons Frau ja auch ab und an die Kleine abnehmen? Na das würde sich schon noch finden.
    Schon ging es in Richtung Küche.
    Na dem was Runa über die Köchin eben gehört hatte, stellte sie sich schon sonst was für eine Furie vor, auch das Ihr Vater sie nach vorn schob um sich hinter zu verstecken war nun ja eher ungewöhnlich, aber seit ihrer Ankunft hier benahm er sich ja eh vollkommen anders als sonst.
    Marga war eine ältere Frau mit einem freundlichen Gesicht. Runa verstand nun gar nichts mehr. Die Frau hier sah weder wie ein Hausdrachen aus, noch sah sie irgendwie unfreundlich aus.
    So war es also Runa, die ihr strahlendes Lächeln aufsetzte und auf die Alte zuging.
    „Hallo Marga ich freue mich dich kennen zu lernen.“ Runa streckte ihr die Hand entgegen, die die Alte auch ergriff und sie kräftig drückte.
    „Hast tüchtig Hunger ja?“
    „Oh ja die Reise war lang.“
    „Na dann hock dich mal hin.“ sagte sie freundlich zu Runa, zu den beiden Männer brummte sie. „Ihr auch!“