Beiträge von Duccia Silvana

    Runas Züge entspannten sich und sie atmete sichtlich auf. Hätte ja auch gut sein können, das Alpina, auch wenn Runa sie nicht so einschätzte, ausgelacht hätte – Immerhin war ein nur ein einfacher Stein mit einer Rune.
    Was sie jedoch erstaunte, dass Alpin noch nie so was gesehen hatte. „Es ist eine der Runen, die meine Ahnen benutzen. Das hier ist die Naudhiz, die Schicksalsrune.“ sagte Runa. „Du weißt doch sicher, das Runen für uns Germanen eine sehr hohe Bedeutung haben.“ Natürlich würde sie das wissen, aber irgendwie musste sie ja einen Einstieg in das Thema finden. “Also diese Rune symbolisiert die Kräfte der drei Nornen und Widerstandskräfte. Man sagt Runen auch magische Kräfte zu und diese Rune hilft magische Willenskraft zu entwickeln und verstärkt diese, wenn sie eingesetzt wird. Wo Hass und Streit herrschen, kann sie das Bedürfnis und das Verlangen nach Freundschaft, Frieden und Ordnung entwickeln und stimulieren. Die Kraft dieser Rune kann unter anderem dazu zur Abwehr gegen magische und physische Attacken eingesetzt werden.“ erklärte Rune. „Und außerdem ist sie deine Namensrune. Sie wird dir helfen bei allem.“ Ja Runa war von der Kraft der Runen überzeugt, dass konnte man aus ihren Worten wohl entnehmen. “Soll ich sie dir umlegen?“ fragte sie schließlich.

    Runa war dem freundlichen alten Mann gefolgt und stand nun in der Taberna Medica. Mit Offenem Mund und schaute sich um, all die Kräuter... Es lag ein wundervoller Duft in der Luft. Runa trat näher an Alpina heran. „Hej Alpina, ja ich wollte gern schon früher zu dir kommen, aber ich habe jetzt erst Zeit gefunden.“ Runa schaute erstaunt. „Ich darf dir wirklich helfen?“ fragte sie dann erstaunt aber auch freudig erregt. „Gern.“ So trat Runa noch einen Schritt näher, da fiel ihr Blick auf den Anhänger, den sie ja für Alpina mitgebracht hatte. „Ähm...“ sagte sie leicht verlegen. „..Also ich … ich habe dir etwas mitgebracht.“ sagte sie und reichte Alpina den Anhänger der an einem dünnen Lederband hing.

    Runa mochte die ruhige Art ihres neuen Lehrers und sein freundliches Nicken zauberte ich ein Lächeln auf die Lippen. Natürlich merkte sie sich auch alles was er weiter ausführte und nickte ihrerseits verstehend.


    Als er ihr dann verkündete, das dies nun erst mal für heute gewesen war und sich nun Aedituus Iulianus Acco um sie kümmern würde, war sie fast ein wenig enttäuscht, doch war sie dann gespannt darauf, welche Aufgaben man ihr übertragen würde, denn über die Aufgaben einer Discipula, also neben dem Lernen, wusste Runa nämlich nichts. Dass hatte ihr Vater ihr bisher verschwiegen, gut bis zu ihrer Ankunft hier wusste sie ja nicht mal das ihr Vater ihr eine solche Ausbildung zugedacht hatte.


    „Dann sehen wir und morgen.“ Sagte Runa zu Curio. „Ich freue mich schon auf die nächste Lektion.“ Ja das tat sie wirklich, denn sie mochte wie schon erwähnt die Art des Helvetiers, so fiel es ihr auch nicht schwer sich auf die Unterrichtsstunden zu konzentrieren.

    Runa mochte die ruhige Art ihres neuen Lehrers und sein freundliches Nicken zauberte ich ein Lächeln auf die Lippen. Natürlich merkte sie sich auch alles was er weiter ausführte und nickte ihrerseits verstehend.


    Als er ihr dann verkündete, das dies nun erst mal für heute gewesen war und sich nun Aedituus Iulianus Acco um sie kümmern würde, war sie fast ein wenig enttäuscht, doch war sie dann gespannt darauf, welche Aufgaben man ihr übertragen würde, denn über die Aufgaben einer Discipula, also neben dem Lernen, wusste Runa nämlich nichts. Dass hatte ihr Vater ihr bisher verschwiegen, gut bis zu ihrer Ankunft hier wusste sie ja nicht mal das ihr Vater ihr eine solche Ausbildung zugedacht hatte.


    „Dann sehen wir und morgen.“ Sagte Runa zu Curio. „Ich freue mich schon auf die nächste Lektion.“ Ja das tat sie wirklich, denn sie mochte wie schon erwähnt die Art des Helvetiers, so fiel es ihr auch nicht schwer sich auf die Unterrichtsstunden zu konzetrieren.

    Runa genoss die Eindrücke welche sich ihr boten. Sie wurde erst hellhörig, als ihr Vater vom kollegialen Verhältnis zu Petronius Crispus sprach. Sie brauchte eine Weile um die ganze Tragweite des Gesagten zu erfassen, aber so nach und nach sickerte es zu ihr durch. Sie schaute ihren Vater forschend an um zu sehen ob sie ihn richtig verstanden hatte. Es schien kein Zweifel zu bestehen.. dennoch klappte Runa ihren Mund erst mal auf und wieder zu, ohne das auch nur eine Silbe über ihre Lippen kam. Sie wusste nicht so recht ob sie sich freuen sollte oder …
    „Soll das heißen, dass du wieder Pontifex hier in Mogontaicum bist?!“ Das war wohl eher eine Feststellung denn einer Frage, denn Runa ließ ihrem Vater keine Zeit zum antworten sondern sprach weiter. „Kommt Mutter dann auch her?“ Runa konnte sich das zwar nicht vorstellen, denn nach den Worte ihrer Mutter lebten hier zu viele Wilde, wobei ihre Mutter die Familie der Duccier da mit einschloss. „Aber … „ Runa fehlten wirklich die Worte sie brauchte eine Weile um ihre Gedanken zu ordnen. „Sag Vater willst du dich von Mutter trennen?“ Ihr Blick wurde traurig, natürlich wusste sie, dass ihre Eltern nicht aus Liebe geheiratet hatten, aber sie liebte beide Eltern gleichermaßen, auch wenn sie einen besseren Draht zu ihrem Vater hatte und so konnte sie sich einfach nicht vorstellen … nein sie wollte sich das einfach nicht mal vorstellen.
    Sie blickte ihren Vater an und nahm seine Hand. „Ich würde mich freuen, wenn wir uns nicht trennen müssen.“ schob sie schließlich noch nach, nicht das ihr Vater noch was anderes dachte.

    Zitat

    Original von Susina Alpina
    Alpina lächelte die junge Duccierin offen an.


    "Du wirst sie sicher nicht enttäuschen! Da bin ich fest überzeugt. Du besitzt bereits jetzt sehr viele gute Eigenschaften, die deinen Vater mehr als stolz machen müssen. Es wäre mir eine große Freude, und eine Ehre, wenn ich ein paar meiner bescheidenen Kenntnisse über die Kräfte von Terra Mater an dich weitergeben dürfte. Die Tür meiner Taberna Medica in der Casa Atia steht dir jederzeit offen."


    ...


    Runa lächelte und konnte sich ein Kichern nicht verkneifen, als Alpina Curio als strengen Lehrer bezeichnet.
    „Ich freue mich sehr darauf und glaub mir, ich werde ganz bestimmt schon bald einen freien Termin finden.“
    Runa nahm gerade einen Schluck von dem Wein und wollte ungezwungen weiter plaudern, als sie die Frage der Gastgeberin hörte, sie bekam einen dezenten Hustenanfall. Runas Augen funkelten böse, aber sie nahm sich ihrem Vater zu lieb zusammen. „Ihr entschuldigt mich.“ sagte sie zu Alpina und Curio und schlenderte weiter zu Marcus Petronius Crispus. „Dich hier zu treffen, hätte ich wahrlich nicht zu hoffen gewagt, aber welch glückliche Fügung der Götter, denn wenn ich mich recht entsinne, schuldest du mir noch eine Geschichtsstunden.“ sagte Runa zu dem älteren Mann und etwas leiser fragte sie dann so wie es halt ihre Art war. „Was hältst du von der?“ Wenn sie meinte musste sie wohl nicht näher ausführen.

    Runa lächelte der Gastgeberin ebenso entgegen, doch war es ein Lächeln, welches ihre Augen nicht erreichte.
    Das änderte sich aber schlagartig, als Alpina ihr einen vollen Becher reichte.


    „Ich danke dir und ich hoffe, dass ich weder meinen Vater noch meinen Lehrer enttäuschen werde.“ sagte Runa doch recht diplomatisch, denn das war derzeit wirklich ihre größte Sorge. „Und du, du kennst dich mit Kräutern aus? Ich finde das faszinierend, du weißt die Gaben der Götter zu nehmen und sie für uns zu nutzen. Wenn ich darf würde ich dich gern mal besuchen und es würde mich freuen, wenn du mich an deinem Wissen teilhaben lässt.“ Nun waren es Runas Augen die funkelten und strahlten, ja man konnte sehen, dass die Bewunderung für Alpina echt war.


    Immer wieder jedoch glitt ihr Blick zu der Gastgeberin, die sich nun anschickte einen Rundgang durchs Haus anzukündigen.
    Runa musste sich schon arg zusammenreißen, um nicht einen Kommentar abzulassen, welcher Marcellus und sein Auskennen in diesem Haushalt betraf. Dafür respektierte Runa den Onkel von Marcellus zu sehr.
    So lächelte sie nur und sagte. „Eine Führung, gern – aber später.“

    Auch Runa erwiderte den Gruß ihres Vaters, lies es auch über sich ergehen einen Kranz aufgesetzt zu bekommen und folgte dem Sklaven. Was sie dann zu sehen und vor allem zu hören bekam übertraf ihre schlimmsten Erwartungen bei Weitem. Nun nach dem sie gerade noch die Spitze gegen Alpina mitbekommen hatte wurde sie der Gastgeberin angesichts und Runa wurde klar, womit diese Person sich dieses Anwesen und ihren scheinbaren Reichtum „verdient“ hatte.
    Und in dem Moment brach Runa Erziehung mütterlicher Seits durch und sie wollte diese Person nicht mal in der Nähe ihres Vater wissen, so war sie es nun auch die das sprichwörtliche Heft in die Hand nahm und die beiden vorstellte.
    „Pontifex Duccius Verus, mein Vater und ich bin Duccia Silvana.“ Runas Stimme war zuckersüß, aber ihr Vater würde wohl erkennen, dass es in Runa brodelte und ja das tat es. „Ich würde gern sagen, dass es eine Freude ist hier zu sein, aber wie ich gerade gehört habe, scheint es dir Spaß zu machen, deine Gäste zu beleidigen. Aber vielleicht ist das ja in Rom so üblich. Du kommst doch aus Rom? Sklavin warst du dort, richtig?“ Oh ja Runa war gerade in Fahrt und hier und jetzt zeigte sich, dass ihre Mutter einen nicht unerheblichen Anteil an ihrer Erziehung hatte. Runa kehrte ganz die Römerin in sich heraus.
    Aber sie hielt sich zurück, denn sie war ja zu Gast hier, also wendete sie sich lieber erstmal den anderen Anwesenden zu. „Salve Marcus Petronius Crispus es ist mir eine Freude dich zu sehen.“ ja dieses Mal konnte man hören und an ihrem Lächeln auch sehen, dass Runa sich wirklich freute. Auch ihr Lehrer wurde freundlich begrüßt. „Salve Iullus Helvetius Curio und du musst Susina Alpina sein. Ich freue mich dich kennen zu lernen, habe ich doch schon so viel Gutes über dich gehört.“
    Ihren Vater jedoch ließ Runa für keinen Moment aus den Augen, denn ihre Mutter hatte sie genau vor solchen Frauen gewarnt, die versuchten sich nach oben zu schlafen. Bei ihrem verstorbenen Besitzer mag ihr dies gelungen sein, aber Runa würde schon dafür sorgen, dass sie sich die Finger verbrennen würde, wenn sie auch nur daran dachte sich an ihren Vater oder irgendeinen Duccier ran zu machen...

    Runa merkte, dass sie doch etwas eingerostet war, so war es nun an ihr in ihren erinnerungen zu kramen. Die wichtigsten Götter im Staatskult....


    „Nun es gibt die zwölf Hauptgötter: Da wären Apollo, Gott der Musik, der Gesundheit, der die Menschen lehrte, Arzneien zu fertigen. Gott des Lichts und der Wahrheit, der selbst nicht lügen kann und natürlich Schutzgott unserer Stadt.
    Iuppiter, Gott der Luft und des Lichts, Schutzgott des Staates und der Gesetze. Iuno, Göttin des Heims und der Mutterschaft; Schutzgöttin aller Frauen.
    Minerva, Göttin der Weisheit, Arzneien, der schönen Künste, Musik, Wissenschaft und des Krieges; Schutzgöttin der Heilberufe.
    Dann sind da noch Ceres die Göttin des Landbaus, der Liebe und Mutterliebe. Die Diana Göttin der Fruchtbarkeit. Mars der Gott des Krieges. Mercurius der Gott des Handels. Nicht zu vergessen Neptun der Gottes des Meeres.
    Die Göttin der Liebe – die Venus.Vulcanus der Gott des Feuers und schließlich die Vesta die Göttin des Herdfeuers, der Hauswirtschaft und der häuslichen Angelegenheiten.
    Im Mittelpunkt des öffentlichen Kultes stehen jedoch die Göttertrias, bestehend aus dem Iuppiter, der Iuno" und Minerva.“


    Runa hatte während ihres kleinen Vortrages die Augen geschlossen und immer wieder nervös an ihren Haaren gespielt, aber sie meinte, dass sie alles richtig zusammen gebracht hatte. Und so öffnete sie nun ihre Augen und sah ihren Lehrer fragend an. „Soweit richtig?“ Nervös kaute sie auf ihrer Unterlippe herum, was immer ein Zeichen von einer gewissen Unsicherheit bei Runa war.

    Runa war rechtzeitig von der Villa Duccia aufgebrochen. Ihr Vater hatte sie wissen lassen, dass er sie bei einer gewissen Phryne treffen wollte. Es gab wohl eine Einladung eben jener. Auch wenn Runa nicht so recht verstand, warum man dieser Einladung überhaupt folgte, denn so viel römische Erziehung hatte sie dann ja doch genossen, es war doch wohl eher üblich, dass man sich bei den ansässigen Familien vorstellte, in dem man IHNEN eine Besuch abstattete, anstatt sie zu sich zu bitten. Und dann war das ja nur eine Freigelassene, sie war nicht mal eine Bürgerin dieser Stadt und würde auch nie eine solche werden!


    Da Runa aber eine gute Tochter war, begehrte sie gegen diesen Bruch der Konventionen nicht auf, sondern begab sich zur Casa Acilia.
    War Runa sonst eher in schlichte fast konnte man schon sagen praktische Gewänder gekleidet, so war sie heute für ihre Verhältnisse eher aufgetakelt. Sie hatte eine zartblaue Tunika gewählt, welche die Farbe ihrer Augen aufgriff und ihr helles blondes Haar gut zur Geltung brachte. Ihr Gesicht wurde ganz dezent von etwas Rouge unterstützt, mehr hatte sie nicht nötig, denn sie war noch jung an Jahren und musste ihre natürliche Schönheit wenn überhaupt nur unterstützen und nicht unter einer Spachtelmasse Anzeichen von Alter verstecken. Sie trug nur eine Kette auch weißen Perlen als Schmuck, sie mochte es einfach nicht sich mit Edelsteinen zu überladen.


    So klopfte sie also an die Villa und stellte sich als ihr geöffnet wurde vor.


    „Salve ich bin Duccia Silvana. Ist mein Vater Pontifex Decimus Duccius Verus schon anwesend? Er wollte sich hier mit mir treffen.“ Ja Runa war heute mehr als förmlich, woran jemand der sie kannte merken würde, dass ihr das ganze hier nicht wirklich passte.

    Runa ging neben ihrem Lehrer her. 'Haruspices' wiederholte sie in Gedanken und versuchte sich das eben gehörte einzuprägen.
    Einen kurzen Moment hielt sie ob seiner Frage inne. „Hm nein eigentlich nicht. Es gibt die Goden und Gydjas , jene die klug und kundig genug sind, die Zeichen der Götter zu lesen und zu verstehen, es gibt noch die Seherinnen, jene Frauen, auf ihren rat hört man, denn sie haben das Wissen der Götter. Es gibt keine feste Hierarchien aber keiner würde sich über ihre Weissagungen und Worte hinwegsetzen.“ Runa machte eine kurze Pause. „Leider weiß ich über den Glauben meiner Ahnen auch nur einen Bruchteil... ich war gerade dabei mehr Wissen darüber zu erlangen, von einer alten sehr weisen Frau, als mein Vater beschlossen hat, dass ich von nun an hier leben soll... Aber so weit ich weiß, sind die Goden und Gydjas für alle Götter da, sie dienen also keinen bestimmtem Gott., es gibt ja auch keine Tempel wie hier, sondern Haine – heilige Plätze, die befinden sich aber zumeist unter feinem Himmel. Da wo ich herkomme, war dieser heilige Platz eine Lichtung auf welcher ein uralte Esche. Du weißt sicherlich, das es Bäume gibt, die heilig sind?“ Runa sah ihren Lehrer fragend an, denn sie hatte ja keine Vorstellung davon in wie weit er überhaupt etwas über den Glauben ihrer Ahnen wusste.

    Runa betrachtete die Tempelanlage um sich herum. Ja das ganze hier hatte sie schon beim ersten mal beeindruckt. Irgendwie konnte man ihr die Nähe zu den Göttern gerade zu spüren. Sie fragte sich ob es ihrem Lehrer genau so ging.
    So betrachtete sie diesen, er schien zumindest auch mit seinen Gedanken nachzuhängen.


    Nun nach einer Weile bemerkte sie das es doch schon recht frisch für diese Jahreszeit war, auch wenn Runa, wie es für ihre Familie ja fast schon typisch war, in traditionellen germanische Gewänder gehüllt war, spürte sie jedoch nun langsam auch, wie die Kälte in ihre Knochen kroch.
    „Kannst du mir den Tempel zeigen in dem du tätig bist?“ fragte sie deshalb. Weil zugeben das ihr saukalt war würde sie sicher nicht, denn Germanen frieren nicht!

    Nein natürlich hatte Runa das mal wieder verdöst, sie war mal wieder, was für sie ja schon fast typisch war nur mit halbe Ohr bei der Sache gewesen. Normalerweise war das im Unterricht nie aufgefallen, aber hier sollte sie sich wohl mal wirklich voll und ganz auf ihren Lehrer konzentrieren und auf seien Frage auch vollständig antworten. Schuldbewusst kaute sie an ihrer Lippen, bevor sie dann versuchte ihr bisher erworbenes Wissen abzurufen.


    „Nein das das hatte ich bisher noch nicht. Also wenn ich es recht in Erinnerung habe, dass sie es die Pontifices welche öffentliche Opfer durchführen außerdem beraten sie die städtischen Würdenträger in religiösen Fragen und überwachen das Kultleben unserer Stadt. Der Aedituus ist ein Tempelverwalter, welcher normalerweise einem speziellen Tempel zugeteilt ist und für dessen Erhaltung sorgt. Dennoch berät er auch häufig Gläubige, führt durch seinen Tempel und sorgt auch dafür, dass regelmäßiger Opfer durchgeführt werden.Und die Discipuli, sie verrichten einfache Aufgaben als Helfer bei Zeremonien. Sie studieren die religiösen Riten, um sich so auf ihre zukünftigen höheren Aufgaben vorzubereiten.“


    Runa überlegte noch mal kurz, ja das sollte soweit alles… oh… da fiel ihr was auf.
    „Du sagtest es gibt einen Flamen Divi Augusti ist der gleich oder ähnlich dem Pontifex Maior?“

    Flamen Divi Augusti wiederholte Runa in Gedanken, dann lauschte den Worten ihres Lehrers.
    Ihm ging es anscheinend so wie ihr. Er wurde von dem Kult um die Götter angezogen. Aber er hatte seinen Vater nicht wirklich erwähnt, was Runa zwar stutzig machte, jedoch unterlies sie es für dieses Mal weitere Fragen dazu zu stellen.


    Runa dachte daran zurück, als ihr Vater ihr das erste Mal über die Götter erzählt hatte, also er hatte ihr bestimmt schon vorher was davon erzählt, aber sie dachte an jenes erst Mal, an dass sie sich bewusst erinnern konnte. Es hatte sie tief beeindruck und seit her war der Gedanken ihr Leben den Götter zu widmen in ihr gereift.
    „Ja mein Vater hat einen großen Anteil an meiner Entscheidung. Aber gezwungen hat er mich nie auch wenn er es vielleicht könnte. Aber ich glaube er denke und da stimme ich mit ihm über ein, dass man den Götter nur dienen kann, wenn man es aus tiefsten Herzen will. Es sich aufzwingen zu lassen, es nur zu tun, weil es andere von einem verlangen wäre in meinen Augen falsch.“


    Runa war also froh, dass sie einen Lehrer vor sich hatte, der zumindest die gleiche Motivation wie sie hatte. Sie wüsste nicht ob sie mit jemand zurechtkommen würde, der das Ganze nur als seine Pflicht betrachtete.
    Und da Runa ihr Herz gern mal auf der Zunge trug. „Ich denke wir werden gut miteinander zurechtkommen." Teilte sie dies dem Helvetier auch ohne Umschweife mit.

    Nun wie nicht anders zu erwarten ging der Unterricht wohl auch gleich los. Runa richtete nun ihre Lehrer. Das er nicht viel älter als sie selbst war verdrängte sie, denn hier ging es vornehmlich darum dass sie ihr wissen erweitern und vertiefen sollte.


    „ Ja das hat er.“ Runa versuchte sich an alles zu erinnern. „ Zunächst ist da der Pontifex Maior, welcher der höchste Amtsträger ist. Dann das Collegium der Pontifices welchem mein Vater angehört, dann wären da noch die Aeditiui, die Haruspices Publici und zu guter Letzt die Discipuli.“ So zumindest hatte es Runa in ihrer Erinnerung. Sie war schon fast dankbar, dass der Helvetier mit ihr einen Rundgang machen wollte. Sie hasste trockene Theorie und für sich selbst hoffte sie, dass ihrer Erinnerung bei den einzelnen Gebäuden dann auch wieder alle zum Vorschein kommen würden. Aber es würde ihr auch nichts ausmachen einfach zu fragen, wenn sich Lücken in ihrem Wissen auftun würden.


    Aber Runa wollte sich auch ein bessere Bild von ihrem Lehrer machen, weswegen ihr nächste Frage lautete:
    „Erzählst du mir, was dich bewogen hat den Göttern zu dienen?“
    Schließlich war das von entscheidender Bedeutung, also ob er es getan hatte, weil er es wirklich wollte oder eben ob es der Wille seines Vaters war, das er eben jene Laufbahn einschlug.

    Runa hatte nicht wirklich bemerkt, dass der Helvetier später gekommen war, zu gefesselt und fasziniert hatte sie das Treiben beobachtet, so fuhr sie auch etwas zusammen, als dieser sich für sie plötzlich ansprach und Runa somit aus ihren Gedanken riss.


    „Salve Aedituus Iullus Helvetius Curio.“ begrüßte sie ihren Lehrer und versuchte erst mal zu klaren Gedenken zu kommen. „ Nun ähm...“ Runa geriet ins stocken ob der Frage. In Gedanken schollt sie sich, dass sie sich gefälligst konzentrieren sollte. „... nun es ist der Tempel des Kaisers und so weit ich weiß trifft sich hier das Provinzkollegium des Cultus Deorum zu seinen Sitzungen?“


    Runa war etwas verunsichert, denn sie kannte ihren Lehrer ja noch überhaupt gar nicht und wusste somit auch nicht auf was er mit seiner Frage hinaus wollte. Weshalb ihre Antwort nun ja eher allgemein gehalten war.

    Na das war ja mal eine Aussage mit der Runa viel anfangen konnte – nämlich gar nichts. Also zumindest schien er geschickt darin zu sein direkten Fragen auszuweichen. Aber wie er sicherlich gemerkt haben würde, hatte Runa eine direkte Art, die sie auch nicht gedachte abzulegen.
    Ihr lag ein 'doch schon so lange' auf der Zunge, aber sie wollte die Gelassenheit ihres Vater nicht überstrapazieren, also unterdrückte sie eben jene Worte und sagte statt dessen.
    „Nun dann wird Vater dich wohl ausgewählt haben, weil dein Wissen noch frisch ist.“


    Runas Blick blieb auf dem jungen Mann gerichtet als sie die nun folgende frage beantwortete.
    „Mein Vater hat mich grob in die Strukturen des kultischen Lebens hier in Mogontiacum eingewiesen. Nun über die Gottheiten weiß ich so einiges, ich denke dies hier jetzt im einzelnen auszuführen würde wohl den Zeitrahmen sprengen. Sagen wir mal so ich habe gewisse Grundkennbisse über die Götter, was ihre Eigenschaften und Mächte betrifft. Die Festtage kenne ich natürlich und Vater hat mir auch einige Opferanlässe erklärt, ich habe aber bisher nur an kleineren Familienopfern teilgenommen.“ Sagte sie mit mit einem Lächeln doch dann wurde ihr Blick etwas ernster.
    „Ich nehme an, dass mein Vater dich aufgeklärt hat, dass ich den germanischen Götter ebenso zugetan bin? Eine Entscheidung welcher Gottheit ich dienen möchte ist unter anderem auch deswegen noch nicht gefallen, weil ich mich nicht entscheiden kann....“ oder vielleicht wollte sie es auch bisher nicht. „... ob ich den römischen oder die germanischen Götter zugetan bin und ob sie miteinander vereinbar sind.“
    Na das war doch mal eine Ansage, die für ihren Vater wohl eben so überraschen kommen würde. Aber er hatte ja auch in den letzten Monaten auf dem Landgut immer weniger Zeit für seine Tochter gehabt und die hatte sich eben andere Quellen gesucht unter anderem eben jene Godehild, die die zarte Flame, die ihr Vater mit seinen Erzählungen über die germanischen Götter in ihr gepflanzt hatte zu einem Feuer entfacht hatte.


    Aber natürlich würde Runa nie auf den Gedanken kommen sich dem Willen ihres Vaters, eine Ausbildung zu beginnen, zu widersetzen.
    „Ich freue mich aber natürlich auf den Unterricht und vielleicht auch auf die ein oder andere kontroverse Diskussion. Natürlich werde ich pünktlich zum Unterricht erscheinen.“
    Natürlich würde sie das, denn erstens würde ihr Vater schon dafür sorgen und zweitens hatte Runa auch nicht vor gleich mal einen schlechten Eindruck zu hinterlassen, immerhin würde das hier ja nicht nur auf sie zurückfallen, sonder auf die ganze Familie und auf die ließ Runa nichts kommen.

    Einen Moment lang war sie doch glatt versucht auf dem Absatz kehrt und flinke Hufe zu machen. Aber zuuuuuuu spät, natürlich hatte man sie bemerkt. Kein Wunder, sie hatte sich ja auch gerade benommen wie ne Axt im Walde.
    Es gab so Momente im Lebe, da wünsche man sich, dass sich der Erdboden auftat und man drin versinken konnte – ein Stoßgebet zu den Göttern und zwar zu allen – denn gerade war es Runa fast schon egal ob es die römischen oder germanischen waren, die ihr halfen. Aber natürlich geschah nichts weder tat sich der Erdboden auf noch brach ein ein Unwetter oder ähnliches los.
    Loki! Eindeutig Loki. Ja der musste es sein, denn wer sonst hätte wohl Spaß daran, dass Runa gerade gegen diese Vase gedonnert war? Hat das Ding eigentlich schon immer hier gestanden?


    Sie fing den missbilligenden Blick ihres Vaters auf und versuchte zumindest halbwegs zerknirscht drein zu schauen. Aber lange hielt der nicht an, denn erstens sprach er weiter und zweitens hätte er ihr ja einfach sagen können, dass er einen geschäftlichen Termin hatte. Dann wäre sie nicht so hier rein geplatzt. Aber passiert war passiert also hieß es nun das Beste aus eben jener Situation zu machen.


    Also erschien wieder jenes Lächeln auf ihrem Gesicht, mit dem sie ihren Vater schon das ein oder andere mal um den Finger gewickelt hatte und sie ging auf die beiden zu.
    „Ja die Götter senden mir des öfteren entsprechende Zeichen.“ sagte sie zu ihrem Vater, bevor sich sich dem Gast zuwandte.
    „Salve Iullus Helvetius Curio. Ich freue mich dich kennen zu lernen. “


    Als Runa nun auf eine der Clinen Platz nahm, nahm sie sich auch die Zeit ihren zukünftigen Lehrer genauer zu betrachten. Der war ja nicht viel älter als sie selber! Nun wurden Runas Augen groß vor Erstaunen, ja anhand der Stimme hatte sie erkennen können, das er nicht so uralt war wie ihr Lehrer auf dem Landgut, aber so jung? Sie warf ihrem Vater einen fragenden Blick zu. Natürlich vertraute sie seinem Urteil, was blieb ihr auch anderes übrigen, schließlich stand sie unter seiner patria potestas. Aber sie würde ihn sicherlich noch fragen, warum er einen so jungen Lehrer für sie ausgesucht hatte, dass es dafür einen bestimmten Grund gab bezweifelte sie in keinster Weise, denn ihr Vater traf eine solche Entscheidung sicher nicht aus dem Bauch heraus.


    Bevor nun aber das Schweigen zu lang und es eventuell peinlich wurde wandte sich Runa wieder dem Helvetier zu.
    „Es freut mich, dass du mein Lehrer wirst, wenn mein Vater dir vertraut...“ Wenn er ihm es zutraute. „... dann tue ich das selbstverständlich auch.“ Eigentlich wäre es jetzt wohl höflich gewesen, an dieser Stellen nun erst mal zu schweigen, aber Runa wäre nicht Runa, wen sie genau das jetzt täte, denn da war ja immer noch ihre Neugier. "Darf ich fragen wie lang du schon Aedituus bist?“