Beiträge von Duccia Silvana

    „Doch doch.“ sagte sie nur lächelnd auf den Kommentar hin, dass Alpina das nicht annehmen könnte. „Es ist furchtbar kalt und glaub mir dieser Winter hat gerade erst begonnen.“ Mehr gab es für Runa zu diesem Thema nicht zu sagen, zumal sie nun erst mal damit beschäftigt war Alpina bei ihrem Tun zu beobachten. Vorsichtig macht sie ihrer Freundin alles nach, allerdings um einiges vorsichtiger als Aplina selbst, die doch recht beherzt an die Äste des Strauches griff. Nach einer Weile hatte aber auch Runa den Dreh raus und so füllte sich der Korb zusehends.


    Was? Runa brauchte einen Moment um den Gedankensprung von Alpina nachzuvollziehen.
    Erst als ihr Blick dem ihrer Freundin folgte und sie den Namen vernahm. Verstand sie auch die Frage.
    „Nun ja Aufpasser ist nicht das richtige Wort, aber ja es gibt noch mehr.Sie sind Bedienstete, aber da einige es schon über Generationen sind, ja sie gehören gewissermaßen zur Sippe. Wieso?“ Runa verstand zwar die Frage, konnte sich aber keinen Reim darauf machen, sie wusste nicht worauf Alpina hinaus wollte.

    Draußen angekommen führte die kleine Germanin Alpina in Richtung des Wildgartens. Es war noch hell und würde wohl mindestens noch ein oder zwei Stunden so bleiben. Aber es war beißend kalt, der Wind hatte auf Nordost gedreht und trug eisige Luft mit sich.
    „Ich denke es wird bald Schnee geben.“ murmelte Rune und zog ihren Umhang fester um sich.
    Runa ging noch ein paar Meter und zeigte auf einige ausladende Hagebuttensträucher.
    „Ich denke hier sollten wir genug finden.“ Sie waren inzwischen schon recht weit weg vom Haus man konnte den Schein der Fackeln nur noch erahnen. Runa schaute Alpina fragend an. „Und nun?“

    Da Runa Alpina ja erwartete kam sie auch schon den elend lange Flur – wenn man diese Wandelhalle denn so nennen wollte entlang gelaufen. „Ich komme schon.“ Rief sie fröhlich in Richtung Tür und ihre Schritte beschleunigten sich noch. Runa war für die Jahreszeit typisch in eine Hose, eine dicke Baumwollene Tunika gekleidet, darüber trug sie einen Mantel aus Fell, über dem Arm trug sie noch einen solchen. Sie reichte ihn Alpina. „Hej Alpina. Hier der hält schön warm.“ sagte sie begleitend zu ihrer Geste.
    Dann umarmte sie ihre Freundin erst mal zur Begrüßung.
    Thorgall wird uns begleiten. Vater besteht drauf... Ah da kommt er auch schon. Sehr fein, dann können wir ja los."

    Auch ohne die Geste die eines Diktator würdig gewesen wäre, hätte Runa ihrem Vater den Vortritt gelassen. Immer hin war Witjon nicht irgendwer sonder das Oberhaupt der Sippe. Auch wenn sie ne stinke Wut im Bauch hatte, würde sie nicht ihre Erziehung gänzlich mit Füßen treten.


    Doch das ihr Vater so ruhig blieb war nicht dazu geeignet sie zu beruhigen im Gegenteil. Wie konnte er nur so nüchtern darüber berichten so als ging ihn das alles nichts an?


    Kaum das er geendet hatte, war es Runa die in der typisch germanischen Art offen und mehr als nur direkt lospolterte.


    „Bi den Götters, se is een verdorri Hoor. De to Penusen komen is un wie se överto komen is wüll ik mi gonnich vörstellen. De Frau häf keen Schaam. Keeneen von de Wolfrikskyn sull mit de Hoor Kontakt hann.“


    Oh ja Runa sprach gerade wie ihr der Schnabel gewachsen war. So langsam verrauchte auch ihre Wut, dennoch war sie noch nicht ganz verflogen, als se schließlich nun doch Witjon anfauchte.


    „ Verdorri Ext worrüm hest du uns to disser Hoor geschickt.“
    Ja sie war immer noch sauer, auch wenn ihrem Vater und wohl auch Witjon ihr Auftritt gerade nicht gefallen würden, denn Runa hatte sich nicht mal bemüht ihren Ton herunterzuschrauben, so dass nun wohl auch der halbe Haushalt Bescheid wissen würde.

    Schweigend hatten Runa und ihr Vater den Weg hier her zurückgelegt, auch wenn normalerweise ein Spaziergang an der frischen Luft Gemüter beruhigt, so tat er es in diesem Fall bei Runa nicht, sie war immer noch stinke wütend, nein eigentlich fast sogar noch mehr , ja man konnte durchaus sagen, dass sich ihre Wut sogar noch mehr gesteigert hatte.


    So betraten sie nun also die Villa und kaum das die Türen hinter ihnen geschlossen waren, polterte Runa auch schon los und zwar so laut, das es wohl jeder der sich in der Nähe befinden würde ihre Worte deutlich wahrnehmen konnte.


    „Vater ich werde das Haus dieser Person nie wieder betreten und ich will diese Person auch nie wieder sehen müssen. So etwas armseliges und vulgäres wie diese Frau ist mir noch nie untergekommen. Ja ich bin es gewohnt, dass mich einige schief ansehen wegen meinem germanischen Blut. Aber NIE noch nie hat es jemand gewagt mich derart zu brüskieren. Was hat Witjon sich nur dabei gedacht uns dort hin zu schicken? Und wo ist der überhaupt? Der sollte sehr wohl erfahren zu was für einer Lupa er uns da geschickt hat.“ Oh ja so lieb und freundlich Runa sonst auch war, so wütend war sie jetzt, ihre blauen Augen funkelten böse und Zornesröte überzog ihre Wangen.

    Ein junger Bursch betrat die Taberna Medica und gab ein Schreiben ab.

    Ad Susina Alpina


    Liebe Alpina,


    ich freue mich mit dir gemeinsam Hagebutten zu sammeln, mein Vater hat mir – uns die Erlaubniss gegeben auf dem Anwesen diese zu sammeln, wenn du also Zeit hast, dann komm vorbei, ich werde dich erwarten.Ich freue mich darauf dich bald wieder zu sehen.


    Vale bene, Runa

    Runa freute sich und zeigte das auch, sie flog ihrem Vater um den Hals. Auch wen sie nicht verstand, warum sie auf dem Anwesen jemanden mitnehmen sollte. Hielt er die Umgebung der Villa nun auch für gefährlich? Aber eigentlich war das auch egal, so hätten sie sogar noch jemanden dabei, der die Körbe schleppen durfte :D.
    Sie vernahm ein dezentes – nein eher ein lautes – Grummeln, dass eindeutig aus der Magengegend ihres Vater's kam.
    „Du solltest wohl was essen hm? Wenn du Glück hast hat Marga einen Guten tag und lässt dich in ihr Reich.“ sagte Runa noch, bevor sie schon in ihr Zimmer verschwand um Alpina zu antworten.


    …..


    Nur wenig später machte sich ein Bote auf zu Alpina und im Zimmer ihres Vaters lag ein Brief an die Mutter, denn sie dachte sich, er würde der Mutter bestimmt auch ein paar Zeilen schreiben wollen.


    Salve Mutter,


    entschuldige, dass ich dir jetzt erst schreibe, aber es war hier zumindest am Anfang recht hektisch. Erst mussten wir uns als Bürger registrieren lassen, dann bin ich ja nun auch Discipula und bin somit fast täglich im Tempel um dort mein Wissen zu vertiefen. Vater hat mir einen recht jungen (kaum älter als ich selbst) Lehrer ausgesucht, dieser ist aber sehr kompetent und verfügt über ein sehr fundiertes Wissen. Nun ich weiß nicht ob Vater dich schon darüber informiert hat, dass er erst mal hier verweilen wird, er ist nun wieder Pontifex in Mogontiacum. Ich hoffe sehr, dass du auch bald hier her kommst, die Villa ist wirklich ein Traum, ich habe noch nichts vergleichbares gesehen, dass darfst du dir nicht entgehen lassen. Im Kreise der Familie wurde ich herzlich aufgenommen, sie sind alle sehr freundlich zu mir.Bisher gab es also fast nur positive Eindrücke hier. Außer der eine Abend. Stell dir vor Mutter, da hat so eine Freigelassene zu sich eingeladen, und das ganz ohne sich vorher vorzustellen. Darüber könnte man noch hinwegsehen, aber obwohl wir guten Willen gezeigt haben und Vater und ich zu diesem Empfang gingen, hatte diese Person nicht besseres zu tun, als ihre Gäste zu beleidigen. Zum Glück fand Vater die passenden Worte und wir konnten das Anwesen dieser Frau verlassen. Ich hoffe das es dir gut geht und das wir uns bald wiedersehen.


    Vale bene, Silvana

    Runa einfach nur aufgeregt und hielt ihrem Vater auch sogleich den Brief unter die Nase. Sie gab ihrem Vater kaum - nein eigentlich gab sie ihm gar keine Zeit – den Brief zu lesen. Denn kaum hielt er diesen in den Händen, plapperte sie auch schon im süßesten Ton mit großen fragenden Augen, die ihren Vater flehend ansahen. „Darf ich bitte, oh bitte sag das ich darf. Bitte, bitte.“

    Wie versprochen brachte Lanthilda die Botschaft zu Runa. „Ein Brief? Für mich? Von wem?“
    Natürlich dachte Runa sofort dran, dass er wohl von ihrer Mutter war, sie hatte es bisher immer noch nicht geschafft ihr zu schreiben, sie nahm sich aber ganz fest vor das heute noch zu erledigen.
    „Ich weiß es nicht, eine junge Frau hat ihn hergebracht.“
    „Ah … danke...“ Runa nahm das Schreiben entgegen und konnte es nicht abwarten es zu lesen, als hockte sie sich sogleich auf ihr Bett um das zu erledigen. „Oh von Alpina, wie schön.“ schon sprang sie wieder auf und rannte aus ihrem Zimmer – natürlich war sie unterwegs und würde nun ihren Vater suchen, denn so eine Einladung würde sie sich sicher nicht entgehen lassen.
    "VATER!" rief sie einfach mal laut, als sie aus ihrem Zimmer trat, vieleicht würde er sie ja hören und sich melden.

    Lanthilda vernahm ein klopfen an der Tür, obwohl Tür bei dem überdimensionale Teil wohl kaum der richtig Ausdruck war, da Albin nirgends zu sehen war, stellte sie den Krug mit frischem Wasser, den sie gerade auf eines der vielen Zimmer bringen wollte ab und öffnete.
    Sie nahm den Brief für Runa entgegen und versprach ihn, sobald diese wieder im Hause wäre ihr sofort zu geben.

    Hier nun zeigte sich, dass Runas Vater um einiges lebenserfahrener war als sie selbst. Runa hätte wohl nicht so ruhig reagiert, aber sie war ja auch noch jung und lernte.
    So verabschiedete sie sich von Curio und Crispus mit einem kurzem „Vale.“ Die Gastgeberin hingegen wurde weder mit Worten noch mit Blicken gewürdigt. Runa hatte beschlossen, das diese Person von jetzt an und für alle Zeit für sie nicht mehr existieren würde. Also fing sie auch sogleich damit an diese Frau wie Luft zu behandeln. Sie nahm den Arm, den ihr Vater ihr bot und verließ mit ihm zusammen dieses Haus, dass sie sicher nie wieder betreten würde.

    Runa ließ zu zu keiner Reaktion hinreißen im Gegenteil sie lächelte denn da war die gute Phryne wohl gerade über ihr Ziel hinaus geschossen, denn hatte sie Runa doch gerade vor ihrem VATER! Angeboten, dass sie sie zur Lupa ausbilden wollte?
    „Nun ich denke du verwechselst da was. Fromm, dass sind doch wohl eher jene, die sich Christen nennen. Dein Wissen um die römische Religionskultur ist wohl scheinbar doch nicht so tief?" Runa Stimme war immer noch zuckersüß und sie trat einen Schritt heran, so dass sie neben ihrem Vater zu stehen kam.
    „Ich denke das ich dein großzügiges Angebot ablehnen muss, denn die Künste die du beherrscht mögen aus deinem Sichtwinkel einen wohl weiter bringen. Nur liebste Phryne, meine Ziele im Leben liegen wohl etwas anders als die deinen, meine Familie hat genug Geld, als das ich mich für solches einem Mann anbiedern müsste. Ich muss mich einem Mann nicht anbieten so wie du um ein Heim mein eignen zu nennen, außerdem ich habe einen liebevollen Vater, der einen gute Ehemann für mich finden wird. Du siehst also, deine Dienste als Lehrmeisterin wären bei mir nur verschwendet.“
    Runa lächelte immer noch, denn sie wusste, dass Phryne nun wohl auch in den Augen ihres Vaters den berühmten Schritt zu weit gegangen ist.

    Runa fuhr herum, als diese Freigelassene einfach in ihr Gespräch mit dem Petrorier hineinplatzte. Nicht nur das sie Curio und ihren Vater einfach mal so stehen ließ, nein sie benahm sich wie die Axt im Walde.
    Das formte nur noch mehr das Bild welche Runa von ihr bereits gewonnen hatte.
    Es fehlte an jeglicher Erziehung – gut was sollte man bei einer Sklavin auch erwarten?
    Aber hatte diese ehemalige Sklavin hier nicht gerade noch damit angegeben doch an so viele gesellschaftlichen Anlässen in Rom teilgenommen zu haben? Da sollte man doch zumindest erwarten, dass sie ein Mindestmaß von dem mitbekommen hat, wie man sich in gesellschaftlichen Kreisen bewegte. Also war wohl anzunehmen, dass sie wohl nur zu diesen gewissen Männerfesten mitgenommen wurde, wo es einzig darum ging, die Bedürfnisse der Herrn zu befriedigen. Runa schaute Phryne an, ja genau diese Eindruck vermittelte diese Person. Billig, leicht zu haben – eben eine Lupa.
    Runa nickte dem Petronier entschuldigend zu, bevor sie sich an die Gastgeberin wandte. „Ich nehme an, dass dies deine erste Veranstaltung dieser Art ist, also dass du als Gastgeberin auftrittst?" Fragte Runa zuckersüß.

    „Ich denke du wirst den richtigen schon finden.“ sagte die junge Duccierin. „Und ehrlich Alpina, da habe ich keine Sorge, also das du so wirst wie diese Person.“ schob Runa noch lächelnd in ihrer für sie typischen direkten Art und Weise hinter her.


    Runa nahm das kleine Geschenk oder wie Alpina es nannte, den Lohn für ihre „Arbeit“ entgegen. „Oh danke schön.“ Runas Wangen färbten sich leicht rötlich und sich kicherte. „Zauberhafte Gehilfin... ich helfe dir gern wieder. Bit tö'een anner mol.“
    Runa hatte erst jetzt gemerkt, dass die Zeit wie im Fluge vergangen war. Sie musste sich wirklich sputen um noch vor der Dunkelheit wieder in der Villa zu sein. Sie drückte Alpina also nochmal zum Abschied. „Ich hoffe das wir uns recht bald wiedersehen werden.“

    Runa nickte nur stumm, es tat ihr leid, dass Alpina ihren Vater nicht gefunden hatte.
    Dann musste sie lächeln.
    „Nein das wird er sicher nicht. Er hat es aber anders ausgedrückt. Nichts ist so schwer an den Man zu bringen wie eine Duccia.“ Runa konnte sich ein kleines Lachen nicht verkneifen. „Nein eilig hat er es zum Glück nicht und wenn er sich dann doch irgendwann entscheiden sollte, werde ich so wie eigentlich jede seiner Entscheidungen die mich betreffen akzeptieren.“
    Auf die Frage nach der Gottheit wusste Runa nicht so recht was sie antworten sollte. „Nun ich weiß es ehrlich gesagt noch gar nicht. Mein Vater hat mich ja mit seinen Plänen, dass ich Aeditua werden soll, überrascht. Ich bin mir noch nicht mal sicher ob ich mich mehr zu den römischen oder germanischen Gottheiten hingezogen fühle.“
    Ja Runa war hin und hergerissen, dass konnten man wohl nur all zu deutlich spüren. „Ich hoffe, dass ich im Laufe meiner Ausbildung Klarheit finden werde und auch das Helvetius Curio mir vielleicht helfen kann in dieser Frage.“
    Runa hatte die letzte der Dosen befüllt. „Fertig.“ sagte sie mit einem strahlenden Lächeln und reichte Alpina die Dose.
    „Hast du eigentlich Pläne was eine Familie betrifft?“ fragte Runa unbedraf, sie konnte ja nicht ahnen, dass Alpin in Sachen Beziehung und Liebe gerade eine unschöne Erfahrung gemacht hatte, auch kannte sie die Gerüchte nicht welche wohl in der Stadt kreisten.

    Runa erwiderte die Umarmung und drückte Alpina an sich.


    „Kamille ist entzündungshemmend und die Ringelblume ist für die Narben.“ wiederholte Rune und befüllt vorsichtig die kleine Dose.


    Kurz stockte Runa als ihre Freundin :) auf ihre Mutter zu sprechen kam.
    „Nun meine Mutter, sie lebt auf unserem Landgut.“ fing sie an zu berichten, aber Runa wusste das sie wohl weiter ausholen musste. „Meine Mutter ist Römerin und ich glaube das sie die Germanen eigentlich nicht mag. Aber da ihr Vater es nun mal bestimmt hat, dass sie einen solchen heiraten soll, hat sie sich dem gefügt. Sie hat ja auch immer versucht eine gute römische Tochter aus mir zu machen, sie findet es – nun ja nicht gut, dass ich mich so zu der Familie meines Vater hingezogen fühle.“ Runa schaute Alpina an. „Ich glaube Vater und Mutter haben sich sehr weit von einander entfernt, so sie sich denn überhaupt jemals nahe gestanden haben, sie respektieren einander, aber auch nicht mehr. Mutter war auch alles andere als froh, als sie von Vaters Entscheidung erfuhr mich hier her zu bringen, sie hatte immer die Vorstellung mich an einen gut situierten Römer zu verheiraten. Ich weiß nicht ob Vater nun, nachdem er sich entschlossen hat selbst auch für längere Zeit hier zu bleiben nachkommen lässt.“


    Runa befüllte eine Zeit lang still weiter die Salbe ab. „Weißt du Alpina, ich bewundere dich dafür was du tust und vor allem bist du unabhängig und frei, so frei wie ich es auch gern wäre.“
    Ja Runa hatte wirklich Hochachtung davor, denn Alpina konnte ihr Leben selbst bestimmen und bestreiten, sie hingen war ja fast konnte man sagen dazu verdammt das zu tun, was ihr Vater von ihr verlangte, sei es nun die Ausbildung oder später den Mann zu heiraten, den ihr Vater ihr aussuchte.
    Sie würde zeit ihres Lebens wohl immer in irgendeiner Art Abhängigkeit zu jemanden sein.

    Runa hörte sich die Ausführungen der jungen Frau an, bevor sie ihr antwortete.
    „Alpina, du musst dich vor mir nicht rechtfertigen. Ich urteile nicht aufgrund von hören sagen und ich bilde mir immer ein eigenes Urteil. Und wenn du mir sagst, das Helvetius Curio nur bei dir lebt, dann würde ich niemals annehmen, dass dem nicht so ist. Das eine Frau wie Phryne sofort auf etwas anderes schließt, lässt doch nur Rückschlüsse auf ihre Gedankenwelt zu. Ich denke, dass sie hinter jedem Mann her ist, der sich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringt.“ Runa machte ein kurze Pause. „Sie ist doch schließlich nur dadurch, das sie für einen reichen Mann die Beine breit gemacht hat zu ihrer Freiheit und ihrem vermeintlichen Reichtum gekommen. Ich denke sie such wieder nach einem reichen und oder einflussreichen Mann um sich weiter nach oben zu schlafen.“ Ja man konnte wohl deutlich an der Wortwahl und auch dem Ausdruck der Wort hören, das Runa für Phryne Verachtung empfand.
    „Aber nun genug von dieser Person. Ich helfe dir sehr gern. Die Salbe ist als dafür da das Wunden schneller heilen?“ fragte Runa und griff sich eine der kleinen Dosen um Alpina zu helfen. Gewissenhaft füllte Runa die Dosen zusammen mit Alpina. Nach einer Weile fragte sie schließlich. „Alpina? Meinst du.. also ich kenne hier ja noch so gut wie keinen.. meinst du .. wir könnten Freundinnen werden?“

    „Nun dann können wir uns ja gegenseitig war lernen, du zeigst und erklärst mir die Kräuter und ich erzähle dir gern was über die Rune, auch wenn ich zugeben muss, dass mein Wissen darüber noch sehr Lückenhaft ist. Und wenn du möchtest kann ich dir auch die Sprache beibringen, also die meiner Ahnen.“ Sagte Runa mit einem Lächeln. „Runa – es bedeute so viel wie die die Zauberhafte, die Geheimnisvolle.“ Sagte sie schließlich. „Ich würde mich freuen, wenn du mich so nennen würdest.“
    Dann schaute Runa wieder auf den Tisch von Alpina. „Sag was machst du da gerade? Ich finde es ja faszinierend, wenn jemand so wie du die Kraft der Natur zu nutzen weiß. Das sind die Gaben der Götter und du kannst sie nutzen, also.. ich denke du bist von den Göttern mit dieser Gabe beschenkt worden.“ Runa machte eine kurze Pause bevor sie weiter sprach, aber Runa wusste dass das Thema eh angesprochen werden musste, warum also nicht gleich aus der Welt schaffen, bevor man das Thema umschiffte und einen Eiertanz deswegen veranstaltete.
    „Alpina – wegen dem Abend... also was diese Frau gesagt hat.“ fing Runa an. „Sie hat ja so Andeutung gemacht wegen dir und meinem Lehrer und ach du weißt schon. Was ich sagen wollte du musst dir keine Gedanken machen – also darüber was so eine Frau von dir denkt. Ich glaube nicht das es der zusteht ein Urteil über dich zu fällen und ...“ nun brach Runas Kampfgeist durch. „.. sie hat die Gastfreundschaft mit Füßen getreten als sie dich so behandelt hat, sollte sie das noch mal wagen....“ Runa brach hier ab, sie ließ an dieser Stelle offen, was dann kommen würde.