Beiträge von Antiope

    Ich bemerkte wie langsam Leben in ihren Körper zurückkehrte und lächelte. Ich hob ihren Kopf an und bettete ihn sanft auf meinen Schoß, bedacht darauf sie möglichst wenig zu bewegen. Und ich ergriff ihre Hand, streichelte ihre Hand und mir rann eine Träne über die Wange, sie fand den Weg zu meinem Kinn und löste sich ob des Gewichts um auf Selnyas Stirn zu fallen.


    Selnya, kleine Selnya, endlich warst du wieder bei mir, wenn du auch nciht immer bei mir bleiben würdest. Doch eines Tages werden wir uns ganz gewiss für immer sehen und unzertrennlich bleiben. Ein leiser Schluchzer entfloh meiner Kehle.

    Endlich waren wir alleine, abgeschottet von dem Rest der Welt. Ich küsste Selnya sanft auf die Stirn und lächelte zärtlich auf sie herab. Ich hoffte sehr, sie würde wieder werden, sie sah grausig aus.


    Hey... kleine Selnya. Ich bin es, Antiope... Deine Schwester...


    Ich flüsterte leise in ihr Ohr, mit einer Stimme die so selten sanft war, doch in diesem Moment war sie es. Mir traten Tränen in die Augen, ich hatte Selnya jeden Moment so sehr vermisst, jede Sekunde hatte ich mich danach gesehnt, sie wieder in meine Arme schließen zu können, meine Schwester.

    Ich streichelte sanft durch Selnyas Haar und sah lächelnd zu dem Medicus.


    Ich... würdest du uns vielleicht ein wenig alleine lassen? Nicht für lange, doch ich habe Selnya lange nicht gesehen und wir sind wie Schwestern, ich wäre dir äußerst dankbar. Wirklich nur für wenige Minuten.


    Ich sah wieder zu Selnya hinab und strich ihr mit zittrigen Händen weiterhin durchs Haar, meine arme Schwester, meine Gefühle hatten mich nicht getrogen.

    Ich sah besorgt zu Selnya herunter, in mir erwachte etwas, was ziemlich lange geschlafen hatte, wie mir schien. Meine Hand für besorgt über den Verband, als ich zu Hungi sah. Gerne folgte ich seiner Anweisung, so würde ich mit Selnya allein sein können. Ich rührte die Bahrenträger in meine Unterkunft.

    Jemand hatte mich - Rufus um genau zu sein - bei meiner Katzenjagd unterbrochen und mich mit rüden Worten und ohne jegliche Erklärungen ins Atrium geschickt. Dort sollte mich eine riesige Überraschung erwarten:


    SELNYA!!!!


    Ohne jegliche Rücksicht auf Verluste rannte ich zu der Bahre hin und ging etwas in die Knie, strich ich zärtlich übers Haar. Die arme schien völlig mitgenommen zu sein.

    Ich hatte beschlossen dieser bemitleidenswerten Kreatur von Ursus ein wenig zu helfen und hatte mich in die Speisekammer gesetzt. Dort saß ich und verhaarte, hoffend dass dieses kleine Katzenvieh endlich um die Ecke kommen würde... Solange ich mich nicht lächerlich machte...

    Ich musste unweigerlich lächelnd, er wirkte auf mich ein wenig wie ein unbeholfenes Kind, dem seine Mutter alles hinterhertragen musste. Zu schade dass ich jetzt einfach nicht die Kraft zum Fliehen hatte, heute würde es mir gewiss glücken. Schnell griff ich nach einer leichten Tunika und reichte sie ihm..


    Hier! Soll ich dich noch ins Schlafzimmer geleiten, oder schaffst du es selbst ohne unterwegs einzuschlafen?


    Ich zwinkerte, sicher war erso müdem dass er sich nciht einmal die Mühe machte darüber nachzudenken, ob meine Worte eher frech oder ehrerbietig waren.

    Ich streichelte einen Moment lang über seine Brust und seinen Bauch, fuhr mit beiden Händen nebeneinander wieder hoch zum Hals, massierte ihn ein wenig und ging wieder zu den Schultern über. Ich wollte aufhören. Jedoch nicht, weil ich langsam erschöpft war.


    Meine Beine schliefen vom elendigen Sitzen langsam aber sicher ein und so zog ich einen Schemel heran und setzte mich darauf. Den Kopf von Hungaricus zog ich auf meinen Schoß und ich beugte mich vor um weiterzumachen, langsam begannen meine Finger zu krampfen.

    Ich lächelte, doch vermochte ich selbst nicht so recht zu bestimmen, ob es gedankenversunken, sanft oder lüstern war. Langsam fing ich als eine kleine Pause an meine Fingernägel vorsichtig über seine Haut fahren zu lassen, wobei er mir - unbewusst? - immer den nötigen Platz zum Kraulen darbot.


    Na, auf jeden Fall war es ein langer Tag, vielleicht kannst du ja heute direkt nach dem Baden schlafen gehen? Nach der gestrigen Nacht brauchst du auch einmal wieder Ruhe, starker Mann.


    Nun knetete (:D) ich seine Haut wieder durch und immer wieder schweifte mein Blick wider Willen ab - nur gut, dass er es nicht sehen konnte, sonst würde ich mich selbst nicht mehr Antiope nennen. Ein leichter Rotschimmer ob meiner Gedanken breitete sich über meine Wangen aus. Fast nuschelnd bemerkte ich...


    Hast du noch einen bestimmten Wunsch?

    Ich nahm die Rüstung entgegen - er war ziemlich erschöpft. Ich beschloss ihn gleich einfach zur Entspannung ein wenig zu massieren, ich mochte es nicht, wenn er so war. Ich schätzte ihn als den Hungaricus, der normal mit mir sprach und ich würde mich bemühen ihn entspannen zu lassen.


    Als ich aus seinem Schlafzimmer wiederkam, lag er bereits im Wasser und leise kam ich näher. Er hatte die Augen geschlossen und wirkte ein wenig dösig - was er wohl gerade dachte? Ich schlich mich ganz leise von hinten an seinen Rücken heran und kniete dort nieder. Dann legte ich meine Hände auf seine Schultern und begann ein wenig, erst sehr leicht und nach einer gewissen Zeit immer ein wenig fester - zu massieren. Das konnte ich und ich wusste es auch.


    Du hattest einen ziemlich anstrengenden Tag hinter dir, nicht wahr? Bist ja ganz verspannt.


    Ich rückte noch ein wenig näher ran, sodass meine Brüste seinen Rücken berührten, was allerdings keine Absicht von mir war. Hoffentlich würde er kein Misstrauen bekommen, denn ich wollte nur, dass er sich entspannt. Ich ließ meinen Blick kurz über seine Brust schweifen, sie war wirklich sehr muskulös. Und... Nein, ich wandte meinen Blick wieder ab und neigte mich etwas vor um seinen Gesichtsausdruck sehen zu können.

    Es stach. Ich kam langsamen Schrittes, jedoch anmutig ins Büro. Das Bad war tatsächlich gerade fertig geworden. Aus etwas verlorenen Augen sah ich Hungaricus an, warum nannte er mich Sklavin? Besser, warum tat es weh und setzte keine Zorneswelle frei? Ich höre seine Stimme und spür wie was zerbricht. Ich schüttelte kurz für mich den Kopf und dieses Mal gelang es mir meinen Kopf frei von den Gedanken zu bekommen. Auch wenn sie nicht ganz das Unterbewusstsein verließen.


    Es ist nicht nur alles vorbereitet, es ist sogar alles fertig bereitet!


    Ich ging an Hungaricus' Seite in das Badezimmer. Die Fackeln erhellten den von der Abenddämmerung verfinsterten Raum und das Wasser schimmerte warm. Es dampfte noch ein wenig, es war gerade erst eingeschüttet worden. Hm, ob ich ihm heute abend vielleicht einmal gefallen sollte?

    Er schützte den Kaiser?


    Du schützt den Kaiser? Nun, das ist sicherlich eine ehrenwerte Aufgabe. Bei unserem Volke...


    Nein ich würde nicht weitersprechen, sonst hieße es entweder ich würde Freveln da ich etwas gegen den Kaiser sagte oder ich würde wieder in Tränen ausbrechen.

    Gut steht sie dir, die Rüstung :D


    Ich fuhr noch einmal ärgerlich über einen kleinen Kratzer an der Brust, es machte mich wahnsinnig nichts gegen den in diesem leichten Riss abgelagerten Schmutz tun zu können. Ich sah zu Hungaricus auf.

    Sobald mir Ursus über den Weg läuft werde ich ihn informieren. Kann man mit dir um die Abenddämmerung rechnen?

    Diese Rüstung, dieses vermaledeite Mistding war völlig anders als die, die ich von den Amazonen her noch kannte. Warum waren sie so kompliziert? Das wichtigste an einer Rüstung war doch, dass sie hielt und sie zuverlässig schützte.


    Was machst du eigentlich? Wozu benötigst du deine Rüstung?


    Ich stellte meine Frage völlig unwissend, denn die Römer hatten doch alles was sie brauchten? Vorallem hier in Rom brauchte man doch gewiss keine Rüstungen. Ich wusste ganz und gar nicht wen ich hier vor mir hatte.


    Endlich hatte ich die Rüstung angeschnallt und jetzt wo auch ich Einblicke :D erhielt bemerkte ich wie dieses Stück Stoff verrutscht war und richtete es schnell wieder - hoffentlich hatte er es nicht als Täuschversuch aufgefasst, ich wollte momentan einfach nur Ruhe genießen und war froh, dass wir miteinander trotz des gestrigen Vorfalls so gut auskamen.

    Ich beobachtete ihn schweigend, während er aß. Ich stellte seufzend fest, dass ich eigentlich keine Gründe hätte mich gegen ihn aufzulehnen und fast entsetzt stellte ich fest: gwöhnte ich mich langsam an das Sklavendasein? Hoffentlich nicht... Als er mich bemerkte trat ich vor und stellte das Wasser auf seinen Tisch und nach seinen nächsten Anweisungen verschwand ich wieder aus dem Büro.


    [Cubiculum] Ich stand unschlüssig im Raum des Hungaricus und erblickte die Rüstung... Und nun wunderte mich seine wache Reaktion immer Keller keineswegs mehr. Ich ging hin und prüfte sie. Ursus hätte sie besser polieren können. In alter Manie schrubbte ich mit meiner heilen Hand noch ein wenig über leicht fleckige Stellen und alls ich halbswegs zufrieden war ging ich wieder heraus, betrat mit der Rüstung das Officum [/Cubiculum]


    Hier...


    Ich brachte sie zu ihm, sie war bis auf Kleinigkeiten recht sauber. Ich sah ihn erwartungsvoll an und bemerkte gar nicht, dass die verrutschte Tunika ein wenig meiner Schulter entblößte und auch ein wenig tiefer ging... Ich war zu sehr auf Hungaricus fixiert. Was er wohl machte?

    Ich musste lächeln, doch bald verzehrte es sich zu einem nicht böse gemeinten Grinsen.


    Wie, du hast die ganze Nacht durchgemacht? Soll ich dich heute Abend daran erinnern, wenn es Zeit wird zu Schlafen?


    Ich lächelte doch dann nickte ich und verschwand. Draußen musste ich noch immer an mich halten, wie konnte man eine ganze Nacht am Schreibtisch zubringen? Heut Abend würde ich ihn wahrlich erinnern! Vielleicht würde er es ja begrüßen.


    Ich brachte Olivenbrot mit Honig und einigen Weintrauben, es war nicht besonders nahrhaft, doch auch nicht in geringen Mengen. Mir wurde bei dem Gedanken an Essen beinahe schlecht. Wielange mein Körper wohl noch mtispielen würde? Ich kam herein und stellte zunächst das Essen auf den Tisch.

    Wohl bekommts!


    Dann trat ich wieder hinaus und machte mich auf den Weg, Wasser zu holen. Ich holte eine gewöhnliche Bronzeschale und füllte sie mit Wasser. Wenn er von einer Katzenwäsche sprach dürfte das reichen. Und ein Handtuch... wo waren die nur? Es dauerte bis ich mich durchgefragt hatte, doch dann brachte ich es alles nach oben und blieb mit allem im Raum stehen. Sicherlich hieße er es nicht gut wenn ich es neben das Essen stellte.

    Leise trat ich ein und schloss hinter mir beinahe zaghaft die Tür, ich erkannte mich selbst kaum wieder. Doch ich würde mich einfach gehen lassen, ich hatte keine Lust mehr jede Handlung vorauszuplanen. Ich würde einfach das tun, was mir aufgetragen würde und nicht mehr hinterfragen, warum ich das tue. Es macht mich sowieso nur wütend.


    Guten Morgen!


    Dass Dominus oder Herr war für mich noch immer nicht eingeübt, doch solange ich höflich war schien es Hungaricus nicht zu stören. Ich hoffte noch immer sehr, nicht zu stören.

    So fassten sich die beiden doch so verschiedenen Menschen ein Herz und stiegen aus dem Auto aus, nahmen sich bei den Händen und gingen auf das Häuschen zu - ob es wohl noch gute Lebensmittel gab?

    Das Erwachen am nächsten Morgen war hart. Die Träume hatte mich fortgeholt in eine andere Welt, ich war wieder bei Selnya gewesen. Doch vermutlich sollte ich mich sogar freuen, dass ich einmal wieder etwas schönes erlebt hatte, was niemand vermochte mir wegzunehmen.


    Ich stand auf und fügte mich für heute abermals in mein Schicksal, ich wusch mich mit kaltem Wasser ab und zog mir seufzend wieder diese römische Tunika an. Wie lange war ich nun hier? Bestimmt eine Woche, etwas mehr oder weniger. Doch nach dieser Nacht fühlte es sich an wie ein ganzes Leben.


    Ich beschloss wieder in das Büro von Hungaricus zu gehen. Meine Hand hatte ich noch immer nicht verarztet und auch gegessen hatte ich nichts. Seit einigen Tagen nicht mehr. Doch ich verspürte auch keinen Hunger, außer dass sich mein Magen ein wenig leer anfühlte und mr schwindlig war. Essen konnte ich einfach nicht.


    Ich machte mich auf den Weg ins Büro.

    Das Haus erinnerte ein wenig an Hänsel und Gretel, es lag sehr romantisch inmitten der alten Bäume und hatte niedliche Winkel überall.