Ich war wahrlich überrascht als Curio Wissen über meine Sitten bekundete und sah erstaunt drein. Nun, etwas derartiges würde ich gerne und einmal ohne Heuchelei schildern. Ich war gerade im Begriff aufzustehen um eine Erklärung abgeben zu können, da begann Agrippa von oben herab zu sprechen. Ich begann von Wort zu Wort mehr zu kochen und funkelte ihn aus meinen dunklen Augen an, was sehr bedrohlich wirken musste. Ich war nur eine Sklavin, jedoch eine Sklavin mit sehr viel Stolz. Ich war eine unterdrückte Amazone. Als er endete kam die Kriegerin in mir hoch, nein, das würde ich mir nicht gefallen lassen, doch völlig ruhig begann ich zu Lächeln und zog mir die Xailla aus meinem Haar und begann zu sprechen.
Bei uns Amazonen dient dieses wunderschöne Exemplar nicht nur der Zierde, denn es dient uns auch als Waffe.
Während ich sprach sah ich kurz freundlich zu Agrippa und dann zu Curio und blickte ihn an - sicher würde er diese Tat nachvollziehen können, auch wenn ich ein wenig Angst vor den Konsequenzen hatte. Angst? - nein, ich sollte es Achtung nennen. Doch würde ich diesen Frevler nicht zur Ordnung rufen, würde die große Mutter dann nicht ihre schützende Hand von mir nehmen? Vermutlich nicht, dennoch sollte dies nicht ungesühnt bleiben. Ich hielt die Xailla wie einen Dolch in meiner rechten Hand.
Sie besteht aus Hirschhornspitzen und wurde von einer Streitaxt sehr spitz und scharf geschliffen, damit sie auch einen Effekt hat. Selbstverständlich kann man sie auch vergiften, so wie es damals mit den Pfeilen in Troia geschah, doch birgt es dann auch ein Risiko...
Die letzten Worte waren reiner Bluff, er sollte ruhig die Angst erleiden, wie der mutige Achilles zu sterben... Ich holte nur leicht aus dem Handgelenk aus und warf meine Spange direkt in Matinius Verse, dies dürfte ihm erhebliche Probleme beim Laufen bescheren, wenn nicht gar sogar etwas gefährlicheres getroffen wurde. Ich stand stolz auf und sah auf Agrippa herab. Er mochte ein römischer Bürger sein und sie vielleicht sogar die Todesstrafe erleiden müssen, doch besser zu sterben als diese Schmach, diese Worte zu erdulden.
Dies hast du dir selbst zuzuschreiben, Römer!,
sagte ich stolzen Blickes und wartete auf meine Strafe. Blut quoll aus der Wunde am Fuße, dunkelrotes Blut...