Ocella sah der Truppe nach und mit deren Verschwinden im Wald schärften sich seine Sinne für seine Aufgabe. Er wußte genauso gut wie Varro, daß er im Falle eines Überfalls keine Hilfe zu erwarten hatte, ebenso wie er Varro nicht unterstützen konnte.
Er teilte zwei Beobachtungsposten auf den Dächern der Scheune und des Haupthauses ein und kontollierte die Unterbringung der Pferde.
Die Anspannung blieb,...bis er den Ruf eines der Wachposten vernahm und zur Strasse eilte.
Eine ganze Turma rückte an. Ocella gestatte sich ein kleines Lächeln. Jetzt ist die Aufgabe machbar.
Er baute sich vor dem Eingang des Gehöfts auf und grüßte den kommandierenden Offizier.
Salve Decurio,...Eques Matinius bei der Sicherung der Basis, Duplicarius Germanicus befindet sich mit 15 Equites seit etwa einer Stunde im Wald direkt hinter dem Gehöft.Bisher keine Vorkommnisse.
Beiträge von Servius Matinius Ocella
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Ocella machte sich zu Varro auf, grüßte kurz und meinte,
Du hast nach mir geschickt? Sie waren wieder am Ort des Geschehens, er konnte es sich schon fast denken, wartete jedoch ab was der Duplicarius sagte. -
Ocella sah dem kleinen Treck nach. Er wollte zumindest ein paar hundert Fuß in den Wald. Er fühlte, daß sie dort noch etwas oder jemanden finden würden. Doch Varro hatte das Kommando...ein wenig widerwillig reihte er sich ein und hielt die Augen auf.
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Ocella schluckte ein wenig, als er den Auftrag bekam und sah den davonjagenden Kameraden kurz nach. Dann fiel sein Blick auf den Waldrand. Ein Ruck ging durch seinen Körper.Erhöhte Wachsamkeit! Cassius, Nemnon und Felix,...auf die Dächer, beobachtet den Waldrand und nehmt eure Bögen mit. Während sich die Drei davonmachten und Posten bezogen zeigte Ocella auf drei weitere Equites, Manius, Ennius, Titus,...durchsucht das Haupthaus und dann die Scheune nach den Bauern. Die drei machte sich mit gezücktem Puggio auf den Weg.
Ihr beide sammelt die Pferde ein und bindet sich am Brunnen dort fest,...Philo, du kommst mit mir.
Kurz darauf kamen sie bei dem Leichnam an. Ocella stieß sachte mit dem Fuß gegen die Schulter,...man wußte ja nie. Doch er regte sich nicht. Langsam zog er seine Spatha und zielte auf die Hüfte Gut, Philo,...dreh´ihn um! Falls er sich in irgendeiner Form bewegen sollte, würde er dies bereuen.
Philo drehte ihn um. Nichts geschah.Er ist wirklich hinüber...
Wer richtet sich denn Selbst beim Anblick einer Patrouille? In der Herzgegend ragte ein Dolchgriff hervor. Ocella bückte sich und zog ihn heraus. Ein Puggio,...Offizierswaffe.
Eine Untersuchung des Leichnams brachte einen gut gefüllten Beutel mit Münzen hervor, ein paar Ringe an den Fingern, eine dicke Kette um den Hals und eine Tätowierung.
Sieh an,...ein Kamerad... Dem Alter nach eher ein Deserteur. Ocella schätzte ihn auf Mitte-Ende Zwanzig. Er stand wieder auf und nahm die Meldungen entgegen. Das Vieh war komplett verschwunden, ebenso Vorräte und Wertgegenstände. Die Bauern waren fort. Eine Miene des Hasses überzog sein Gesicht, sicherlich entführt und irgendwo erschlagen.
Die Wachposten meldeten nichts...alles ruhig.
...den Kerl hier nehmen wir mit, vielleicht kennt ihn jemand im Castellum...jetzt zurück auf die Posten, Augen offen halten!
Während die Männer zurück an die Posten gingen dachte Ocella an Varro,...ob er etwas erreichen würde? Wohl kaum,...der Wald war zu groß.
Dann fiel sein Blick wieder auf den Waldrand. -
Die Übersicht auf so einem Gaul war natürlich besser als zu Fuß. Was störte war die Unmenge an Bewaffnung. Ständig verrutsche irgendetwas,...und der Arsch tat ihm weh.
Was suchten die denn? Hier war Alles und Jeder verdächtig oder unverdächtig. Die meisten Galgenvögel hier starrten sie entweder stumpf an oder ignorierten sie. Ocella rückte sich ein wenig im Sattel zurecht, entlastete scheinbar sein Kreutz.
Der Typ mit dem Bart dort schaute sie ein wenig zu dreist an,...sicherlich würde das der Decurio auch sehen. -
Extrem begeistert trollte Ocella sich zu dem Grüppchen und nahm das Scutum auf.
Ein Blick in die jungen Gesichter der Tirones offenbarte aufgeschreckte blaue Augen.
Aufmunternd zwinkerte er ihnen zu und meinte,
Also los,...stellen wir uns auf,...Scutum vor und bildet eine Linie,... Eilfertig taten sie wie geheißen und richteten die Scutii wie eine Wand in Richtung der beiden Reiter, die tatendurstig auf tänzelnden Pferden saßen. Ocella empfand jetzt etwas wie Verbundenheit mit den Tirones, so wie damals bei seinen Kameraden bei der Legio Prima. Sein Blick fiel auf die Germanen, Männer die zukünftig gegen ihr eigenes Volk eingesetzt wurden. Eine Art Bedauern überfiel ihn, wurde gejoch gleich wieder von wiehernden Pferden verdrängt, Pferden die mit aufpeitschendem Angriffsgeheul ihrer Reiter auf sie zuflogen.
Ocellus zog den rechten Fuß vor und verschaffte sich Stand, die rechte Schulter gegen das Scutum gestützt, die linke Faust umfasste die Übungsspatha,... -
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Sich auf dem Pferd zu halten war bei dem ganzen Behänge keine Kunst, solange es langsam geradeaus ging. Wie würde es sein bei plötzlichen Richtungswechseln? Oder wenn er wider Erwarten im Gefecht vom Pferd fallen würde? Es wunderte ihn, daß es dem Gaul bei al dem Gewicht nicht das Kreutz brach,...zumindest bei kräftigeren Männern als er es war. Er fühlte sich unangenehm, ...Scheiß Erwartungshaltung,...hier zwickte was, da wurde was abgeklemmt. Ein Stoßseufzer verließ seine Lippen.
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BlahBlahBlah...irgendeinen Grund gab es immer der indigenen Bevölkerung zu zeigen was es bedeutet sich mit der größten Militärmacht des Weltkreises anzulegen.
Gefangen in einem System würde er die nächsten 15 Jahre mitmachen, er würde mit diesen Kerlen hier anderen Menschen das Joch des Imperiums aufzwingen. Wie er sich dabei fühlte? Eben fiel wieder einmal ein großes kollektives Geschrei.
Bei Decuriuoooo! fiel er mit ein. Gefangen... -
Ocella saß auf seinem Pferd und starrte nach vor. Wochenlang hatte er sich an das Pferd gewöhnt, wie dieses sich an ihn. Mit seinen Kumpels hatte er gelernt die umfangreiche Ausrüstung am Pferd anzubringen, so daß nichts störte. Doch bisher
war alles nur ein ewiges Exerzieren. Das hier war Ernst,...so sah es zumindest aus.
Der Germanicer ließ ihn aufhorchen und im Sattel erstrarren. -
Ocella half dem Tiro auf und brachte den widerstrebenden Mann ins Valetudinarium.
Hörte sich vom Capsarius die Diagnose an. Dann machte er sich wieder zurück .
Der Gemanicer plauderte mit dem Chef. Also erstmal abwarten. Ocella platzierte sich wieder in Sichtweite. Wenn die beiden fertig sind würde er seine Meldung machen... -
Ocella beobachtete den Duplicarius aber auch die Szenerie mit den angreifenden Reitern. Die Barbaren hatten zweifellos Schneid, erst als die Equites ihre Pferde als Rammbock einsetzten wurde ihre Deckung brüchig. Einer der Kerle bekam einen derben Stoß mit der Flanke ab und ging zu Boden.
Ocella bemerkte den Blick des Germanicers und bewegte sich flinkt zu dem Gefallenen. Blitzschnell und erstaunlich behände für seine Statur zog er den gerüsteten Mann aus der Gefahrenzone. Eine kurze Überprüfung der Vitalzeichen zeigte ihm, daß der Mann lebte. Nach kurzer Untersuchung der Extremitäten und präzisen Fragen zum Befinden half er ihm auf und übergab ihn den herbei geeilten Sanis.
Ein kurzes Zeichen an den Duplicarius,...der Mann war in Ordnung. -
Mit unbewegter Miene entspannte sich Ocella und entgegnete auf die Frage des Decurios, Etwa drei Jahre Decurio, nach der Grundausbildung kam die übliche Rödelei, zuletzt habe ich als Immunes in der Fabrica gearbeitet, ich bin Schmied.
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Ocellus, ganz Kriegerdenkmal, lauschte den Mutmaßungen des Decurios über die Lage in Italia , dachte sich Seins und entgegnete auf die letzte Frage.Ich war nur kurz bei der Prima, Decurio. Den Duplicarius kenne ich nur vom Sehen.
Es war in der Tat seltsam, daß sich die Prima in großen Teilen nach Germania begab um hier die Expeditionstruppen zu infiltrieren. Entweder steht eine politische oder eine militärische Eskalation an... -
Ein Offizier hinter einem Schreibtisch. Ocella nahm Haltung an und machte das was man in solchen Situationen am besten macht. Er nahm Haltung an und meldete;
Salve Decurio, Eques Matinius Ocella meldet sich zum Dienst. -
Ocella kam wohl gerade recht. Zwei berittene Eques machten sich auf auf einige Gestalten, wohl Tirones zuzureiten. Er sah den Duplicarius in der Nähe stehen und stellte sich seitlich vor ihn, damit er ihn wahrnahm aber gleichzeitig die Kampfszene beobachten konnte. Ein kurzer Salut und er harrte der Dinge die da kommen würden.
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Ocella rückte seine Kleidung zurecht, atmete tief durch und klopfte an die Türe.
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Ocella betrat das Cubiculum, suchte sich eine freie Pritsche, kramte seine Habe ein und machte sich auf zu seinem neuen Vorgesetzten.
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Ocella ignorierte die spitze Bemerkung und begann die Ausrüstung Stück für Stück zu überprüfen. Er fand das eine oder andere Teil genutzt. Jedoch gab er nichts zum Besten. Er hatte keine Lust auf Ärger.
Er legte die Hamata an, gürtete das Schwert und packte alles zusammen um es auf das Schild zu legen. Dann leistete er seine Unterschrift. Grüßte knapp und machte sich auf zu seiner Einheit. -
Ocella betrat den Raum, nickte dem Mann hinter dem Tresen zu und legte seine Legionärsausrüstung dort ab. Als letztes seinen Helm, den er fast liebevollnoch einmal berührte. Mehr als einmal hatte er ihm das Leben gerettet. Er wußte nicht wie oft er ihn geflickt und wieder aufpoliert hatte.Es tat ihm fast weh den Helm abzugeben. Dann trat er einen Schritt zurück und sagte,
Servius Matinius Ocella, ich soll die Ausrüstung eines Eques empfangen!
Er war gespannt,...gespannt auf die Ausrüstung, auf seine neue Bude, auf seine neuen Kumpels und vor allem auf sein Pferd.