Nachdem sich Ocella selbst im Haus umgesehen hatte und sich fragte ob die Landwirtschaft überhaupt etwas einbrachte außer einem krummen Rücken trat er ins Freie um Zeuge zu werden wie Aris einem Mann die Füße abhackte. Nicht daß es ihn direkt störte, er war derlei nur nicht gewohnt, besonders nicht wenn Varro zugegen war.
Dessen Erklärung leuchtete ihm jedoch ein und er antwortet,
Ich hätte ihm vorher noch seine Eier in den Hals gestopft! Und warf dem Sterbenden dabei einen düsteren Blick zu. Wieder zu Varro gewandt meinte er,
Im Haus sind zwei Weiber und drei Knaben so um die 6 bis 8 Jahre alt. Keine Wertgegenstände, kaum Vorräte. Es ist mir schleierhaft wie eine so große Hofgemeinschaft davon über den Winter kommen wollte.
Der Fußlose hauchte gerade sein Leben aus als Wigandt aus der Scheune kam.
Er salutierte vor Varro und Ocella und meldete,
Keinerlei Auffälligkeiten in der Scheune. Die Lager der Knechte waren unauffällig, das Stroh und Heu für maximal 10 Viecher und für 3 Monate.
Keine Waffen, keine Wertgegenstände. Die Werkzeuge sind nahezu unbrauchbar, so alt und verschlissen sind sie.
Der Verletzte ist ein Benefizianer ebenso der Tote. Sie wurden bei einer Kontrolle überfallen und hierher geschleppt. Sie wurden gefoltert und dem Toten wurde bei lebendigem Leib der Kopf abgetrennt. Die Kerle haben sich Zeit gelassen, er soll dabei noch lange geschrien haben.
Wigandt war ein harter Mann, wie alle der Anwesenden Equites. Er hatte getötet, gekämpft, geplündert, aber seit er unter Varro diente nicht mehr vergewaltigt.
Wie jeder Krieger der einem Codex folgte, verabscheute er Folter und unnötiges Leiden. Niemand hatte es verdient dermaßen aus dem Leben zu gehen.
Ocella warf einen Blick auf den Kopf des zweiten Benefizianers. Man hatte ihn von der Stange genommen und auf ein Tuch gebettet. Das junge Gesicht war verzerrt und gab einen ungefähren Anhaltspunkt über die Leiden bis zu seinem Tod.
Die Götter meinten es gut mit dem Täter, so schien es. Er rang den Drang nieder dem Toten Barbaren das Gesicht einzutreten und sah stattdessen Varro an.
Deine Befehle, Decurio?
In solchen Fällen war es eine Wohltat sich auf die ruhige Wesensart seines Freundes zu verlassen,...sie war sein Halt, seine Zuversicht.