Beiträge von Titus Octavius Frugi

    Der Tag kann ja nur noch besser werden, fluchte Frugi innerlich. Dacht der Praefectus denn wirklich er wäre aus lauter Übermut gestolpert. Das konnte doch jedem einmal passieren. Sich deshalb direkt einen Anschiss abholen war ja wohl übertrieben. Geistig ein wenig abwesend hatte er die Schrittfolge wie befohlen ausgeführt.


    Sim-Off:

    Feld 37 Blick nach Süden

    Noch immer nicht ganz wach, hörte Frugi zunächst das Salve, des Praefectus Urbi, danach aber wie er fand in Überlautstärke seine
    folgenden Befehle. Fast wäre er wie seinem exerzieren zusammen gezuckt. Was ist nur los mit mir, schoss ihm durch sein müdes
    Gehirn. Empfindlich wie eine Jungfrau.

    Gleich darauf bekam Scato seinen Anpfiff. Das lässt sich ja gut an, dachte er, bin gespannt wann ich dran bin hier oder im Officium. Von dem zweiten Brüller aus seinen Gedanken gerissen zuckte der Octavier wirklich zusammen. Vorsichtig linste er nach links und rechts, hoffentlich hatte es keiner bemerkt.

    Schmerzhaft verzog er sein Gesicht als er hörte mit Marschgepäck und Rüstung.
    Das hatte er doch schon zu genüge in der Legio gehabt. Mars sei Dank gibt es hier nicht mit Wildnis durchsetzte Berge, wie in Germanien.

    Ja, ja dachte er oft genug hatte er erlebt wie Kameraden runde Ecken liefen und der Optiostab zum Einsatz kam. Damit war der Praefectus Urbi aber nicht ausgerüstet.

    Kaum angefangen die Runden zu laufen, geriet der Octavier, aus welchem Grund auch immer ins straucheln. Gerade noch rechtzeitig konnte er sich abfangen ehe er und sein Vordermann auf dem Boden landeten.

    Müde, da er schlecht geschlafen hatte, schlurfte Frugi zum Exerzierplatz. Das ausgerechnet heute, wo die allmorgendliche Ertüchtigung mit dem Praefectus Urbi begann. Er hatte gehört, dass dieser trotz seines Alters in ausgezeichneter Form war.

    Entsetzt sah er, dass schon fast alle anwesend waren. Schnell gab er sich einen Ruck und marschierte mit kräftigen Schritten in Richtung
    Praefectus. Jetzt konnte er nur noch hoffen, dass keiner seine Müdigkeit bemerkt hatte.

    „Salve Praefectus“, kam von ihm, während gleichzeitig die Faust auf seine Brust schlug.
    Schief grinste er den anderen zu und gliederte sich ein.

    Der Gedanke war mir auch gekommen, denn dass der Scriba einfach so eine Anweisung aussprach traute Frugi ihm nun doch nicht zu.

    Jetzt würde der Bursche wissen wo seine Grenzen waren. Dass er es wusste merkte er an dessen Frage.

    "Schwirr schon ab", kam kurz vom Optio, ehe er sich schnell umdrehte und und in seine Backen biss damit er nicht losprustete. Er hatte die Not von Geta gesehen und wünschte ihm, dass er schnell genug war.

    Ein Grinsen unterdrückend ließ Frugi den Scriba erst einmal in seiner Haltung stehen. Zu gut konnte er sich noch daran erinnern, wie man ihn oder andere, in dieser Haltung absichtlich oder gedankenlos verharren ließ. „Du hast meine Frage noch nicht beantwortet. Wer gab mir den Auftrag zum Castra Vigilum zu gehen?“ Bewusst das Nächste hinaus zögernd sprach er weiter. „Ja und ich bin, Cornicularius Octavius Frugi". Nach einer weiteren Pause schob er noch hinterher: „Du kannst dich rühren“.

    Unterwegs regte sich Frugi nochmals über die Wortwahl des Scriba auf. 'Du bekommst Arbeit. Ich halte hier die Stellung und du läufst zur Castra Vigilum.' Es mochte ja sein das dieser schon lange in der Preafectura arbeitete, doch sollte er nicht vergessen wer die Befehle gab.

    Am Eingangstor angekommen schaute der Octavier sich um, jetzt fehlt mir nur noch ein Ansprechpartner, dachte er.

    Ehe Frugi sich versah stand er er mit dem Stapel in den Händen da. Von diesem aufblickend funkelte er den Scriba an. „Kann es sein, dass du vergessen hast wo du dich befindest? Wo bleibt der Gruß und die Vorstellung? Außerdem erwarte ich, das mir mitgeteilt wird von wem der Auftrag kommt. Ich glaube kaum, dass Optio Rullus solch ein Verhalten geduldet hätte.“ Was hatte dieser ihn doch gesagt, 'kein
    herumkommandieren mehr'
    . „Schau dich um, es ist genügend Platz hier, also schnell nimm dein Zeugs ehe es mir zu spät wird und beginn nochmal so, wie es bei uns üblich ist, von vorne an. Nur weil ich neu bin fangen wir keine neuen Regeln an. VERSTANDEN? Letzteres blaffte er ziemlich laut.

    So kam es, das der Octavier zum ersten mal jemanden in dieser Art anmaulte. Zu frieden mit sich schaute Frugi den Scriba an und erwartete dessen Reaktion. . Er fand er hätte sich ziemlich gut in seiner neuen Position gehalten.

    Nach einem Augenblick des Nachdenkens antwortete Frugi gelassen: „Nein und ich habe auch keinerlei Vorstellung. Außerdem glaube ich auch nicht an eine besondere Erbschaft, zum Einen lebte ich, bis ich mich nach Rom aufmachte nicht gerade im Überfluss und zum Anderen reichte mein Barvermögen gerade mal für die Reise. Tja und was meinen Erzeuger betrifft, so ist der mir mit den Jahren so etwas von gleichgültig geworden.“


    Erst als Rullus von den Schwarzen sprach kam der Octavier in die Wirklichkeit zurück. „Den Tiberier habe ich in Germanien kennen gelernt. Den hatte man dort wohl auf seinem Posten vergessen. Wenn ich mich recht erinnere fand man ihn, glaube ich, verwundet im Wald mit einer Heilerin und Seherin. Die brachte er dann auch mit nach Rom. Er wurde dann zu den Prätorianern versetzt und hatte mir
    versprochen, dafür zu sorgen, dass er mich anfordern wolle. …. Ach was soll's, vorbei und vergessen“
    , fügte Frugi noch kurz hinzu.


    Bei den Ausführungen des alten Optios, über das Einrichten seines neuen Reiches, sah sich Frugi um und bekam so gerade noch dessen salutieren zum Abschied mit. Schade dachte er, ich hätte mich noch gerne weiter mit ihm unterhalten. Seufzend betrachtete der die Akten, „dann wollen wir mal“, murmelte er.

    „Es ist auch schwer zu verstehen“, antwortet Frugi während er neben dem Optio hermarschierte. „Mein Vater an dem ich fast keine
    Erinnerung habe, hatte mich nach dem Tod meiner Mutter zu einer Frau gesteckt und ein Papier hinterlassen,wenn ich mein Erbe antreten wolle müsste ich der Cohorte Urbanae beitreten. Erst nach der Vorlage der Entlassungspapiere könne ich mein Erbe antreten. Worin das Erbe besteht weiß ich nicht. Wohin mein Vater verschwunden ist und ob er noch lebt, konnte und kann mir niemand sagen. Dies sollte wohl seine letzte Erziehungsmaßnahme sein. Da ich keine andere oder bessere Vorstellung für meine Zukunft hatte, entsprach ich seinem Wunsch.“

    Am Officium des Petronius angekommen nickte er Rullus nach dessen Erklärung zu.

    Mit Blick auf die Prätorianer meinte Frugi: „Ja die Schwarzen, da wäre ich auch fast gelandet, erst wurde es mir versprochen und dann
    verschwand der Tiberier. Doch was soll es, es ist wie es ist“

    Der Octavier überlegte kurz, Noch Fragen, nein und wenn würde er diese Stellen wenn es soweit wäre. „Nein Fragen habe ich im Moment nicht, jetzt bin ich nur noch gespannt was auf mich zukommt“.

    So zwiespalten hatte der Octavier sich noch nie gefühlt. Einmal war da die Freude über die Beförderung zu einem Dienstgrad den er für
    sich selber nie in betracht gezogen hatte. Dann aber kam die Verunsicherung was die Schreibtätigkeit betraf. War er wirklich
    der Richtige für diese Aufgabe? Er hatte ja die Hoffnung der Präfectus Urbi wusste was er tat.

    Nachdenklich ging er hinter dem Optio her und wäre fast gegen diesen geprallt, als der stehen blieb, um ihm die Türe zum Besprechungsraum zu zeigen. „Da möchte man bestimmt manches mal Mäuschen spielen oder?“

    Klar hat der Prinzipien, er wäre kaum das geworden was er ist ohne diese.
    Meine Güte wie soll ich das alles behalten, dacht der Octavier, nickte aber emsig nach jedem Punkt.

    „Da kommt ja einiges auf mich zu, dabei war immer mein Wunsch Optio zu werden um Rekruten auszubilden. Aber wie wie man so schön sagt, so spielt das Leben. Wie lange machst du das hier schon?“


    Interessant ist da ja schon überlegte er sich, Im Grunde habe ich jetzt nur noch
    einen der mich wirklich herumkommandieren kann, na gut mit dem Kaiser zwei.


    „So aber jetzt, was liegt als nächstes an?“ Bei dieser Frage dachte er an ein persönliches Vorstellen. Oder kam noch mehr auf ihn zu?