Beiträge von Titus Octavius Frugi

    Mittlerweile hatte sich der Octavier vorzeigbar hergerichtet. Den Hunger ließ er erst einmal Hunger sein. Er wollte sich zurückmelden, seine Unterkunft zugewiesen bekommen, wie seinen Aufgabenbereich. Danach war etwas essen geplant und sich neu in der alten Umgebung orientieren.
    Er betrachtete die Türe zum Officium des Centurio und klopfte an.

    Der Octavier hob die Augen brauen an als ihn dann doch jemand ansprach. Gesicht und Stimme kamen ihm bekannt vor. "Furius, richtig? Und nein da liegst du richtig nicht auf einer Patrouille unterwegs sondern in den Wäldern Germaniens und zuletzt in der Castra Alae II Numidiae" Etwas versöhnlicher lächelte er den Optio an. "Eine längere Geschichte, ich erzähle sie dir bei einem Wein. Doch zunächst hier ist mein Marschbefehl."




    Hiermit wird die Rückversetzung von Optio Titus Octavius Frugi zurück zur Stammeinheit zur Cohortes Urbanae in Rom beflohlen. Der Vorgenannte befindet sich nun bereits seit längerer Zeit auf einer Mission in Germania. Aufgrund Personalmangels fehlt durch die Abwesenheit des Optio Frugi ein planmäßiger Optio. Die sofortige Rückkehr des Optio Titus Octavius Frugi wird mit sofortiger Wirkung angeordnet.


    Gezeichnet


    Sextus Nasidius Mimnermus


    ANTE DIEM IV NON OCT DCCCLXX A.U.C. (04.10.2020/117 n. Chr.)
    Roma/Italia


    [/quote]

    Zitat

    Original von Titus Octavius Frugi
    Schnellen Schrittes näherte der Octavier sich dem Stadttor. Es war noch früh am Morgen und er wollte einer der Ersten sein die Rom an diesem Tag betreten würden.


    Was ist denn da los? Ungeduldig drängelte der Optio sich an den drei Händlern mit ihren Karren vorbei. Schlafen die Burschen etwa noch? Es ist wohl an der Zeit, dass ihnen jemand Beine macht.


    "Warum geht es hier nicht weiter? Ihr schlaft wohl noch?"
    Für Frugi kamen die Worte ungewohnt harsch heraus, während er die Wache aufmerksam musterte.

    Verblüfft starrte den Scriba an. "Wirklich?" Irgendwie konnte der Octavier es nicht so recht glauben. Dann spurtete er los bis zur Türe und riss dem Scriba den Marschbefehl fast aus seiner Hand. "Lass sehen", rief er aufgeregt. "Ich kann wirklich nach Rom zurück? Sag wo ist Andriscus? Ich muss mich bei ihm bedanken."
    Immer und immer wieder starrte er auf das Schreiben. Es geht nach Rom, dachte er voller Erleichterung.

    Sorry, ich wollte niemanden angreifen oder beschuldigen. :) Doch wenn ich hier die freundlichen Hilfestellungen lese, war es bestimmt der richtige Weg. :D


    Marcus Octavius Maro hat sich hier auch schon bemüht.
    Ich kann mich jetzt also beruhigt zurück lehnen und der Dinge harren?


    Danke für eure Mühe.

    Mich würde interessieren ob Titus Octavius Frugi jemals nach Rom geschickt wird?
    Zugesagt wurde es aber seit Mitte September geschieht nichts.


    (Apropos steigende Beiträge, sie wären noch höher wenn Frugi und Tisander mehr ins Spielgeschehen kämen.)

    Als nächstes kam ein Stöhnen. Schon richtetet sich der Octavier auf und rieb sich mit beiden Händen je eine Gesichtshälfte und schaute sich irritiert um. Schnell stand er auf, schaute die Anwesenden an, wobei seine Augen zu strahlen anfingen. „Bei den Göttern, jetzt erinnere ich mich. Die Kaiserin und ihr Gefolge war ständig beschäftigt. Jeder wollte was von ihr, eine Sitzung folgte der anderen. Mich hatte man dabei völlig vergessen, denn meine Aufgabe war es gewesen, die Augusta mit dem Land und Leuten vertraut zu machen. Ich wurde nicht mehr gebraucht und lieh mir ein Pferd aus und ritt durch die Gegend. Mir kam die Idee durch einen Wald zu reiten, die Wälder hier sind nicht nur für uns beängstigt sonder auch schön. Da geschah es, ein Augenblick der Unaufmerksamkeit, mein Kopf traf einen starken Ast, der tiefer hing als die anderen und ich fiel vom Pferd. Ich spürte noch wie ich auf etwas hartes aufschlug, Kopf und Rücken schmerzten, dann wurde es dunkel.
    Wie lange ich da gelegen habe ist mir nicht klar. Das nächste was ich mit bekam, waren Stimmen die in einer fremden Sprache redeten. Jemand stieß mich mit einem Fuß an, der sich dann wohl bückte und mich rüttelte. Vorsichtig öffnete ich die Augen und sah seltsamen Män... Wasser sondern auch ein Gebräu was merkwürdig schmeckte, doch meine entsetzlichen Kopfschmerzen ließen allmählich nach. Ich wurde stärker und konnte bald etwas essen. Bei dem ersten versuch aufrecht zu stehen knickten meine Beine weg. Mit Tiwaz Hilfe gelang es mir dann. Mit jedem Tag ging es besser und meine Schritte wurden sicherer. Ein paar Tage machten wir Spaziergänge durch den Wald. Meinem Kopf ging es besser nur das ich mich nicht erinnern konnte was geschehen war.
    Eines Tages kamen die Männer zurück. Finster und feindselig schauten sie mich an. Sie stritten mit der Frau, zogen dann aber wütend ab. Am nächsten Morgen schickte sie mich mit Tiwaz ab. Ich glaube ihm gefiel das nicht, doch war er wohl ihr Enkel oder Gehilfe und gehorchte ohne Widerspruch.
    Auf unserer Wanderung durch den Wald begegnete uns niemand. Wir ernährten uns von Pflanzen und Kleinwild welches von Tiwaz gefangen wurde. Bis wir nach ein paar Tagen auf die Truppen trafen.
    Das ist an was ich mich erinnere.“

    Langsam veränderte sich Frugis Mine während er dem hin und her der Anwesenden lauschte. Wer ihn beobachte hätte, dem wäre aufgefallen, dass er zusehends blasser wurde, wenn das überhaupt noch möglich war.
    Aus einem Stirnrunzeln wurde ein Augen zusammen kneifen. Nach dem Zähne zusammen beißen begann sein Kiefer zu mahlen. Frugi zog die Luft durch die zusammengebissenen Zähne ein. Seine Hände rieben sich die Schläfen, dann den ganzen Kopf.
    Mit schmerzverzerrtem Gesicht stöhnte er auf. Nach einem markerschütternden Schrei fiel er zu Boden, wand sich und blieb danach regungslos liegen.

    Gespannt beobachtete Titus was da vor sich ging. Er glaubte schon, dass die da irgendwelche Erfahrungen im Umgang mit den Eingeborenen hatten. Wenn er aber Tiwaz und seine Reaktion anschaute befürchtete er, dass sie hier bis zum Sankt Nimmerleinstag fest saßen.
    Allein der Blick den der Germane ihm zuwarf sagte schon alles. Wenn Blick töten könnte wäre er, Frugi, schon lange schon lange bei Orcus in der Unterwelt. Dagegen betrachtete der Germane die anderen eher stoisch. Keine Mine verzog er. Vielleicht war das auch besser so. Was wäre wenn er grinste, lachte oder gar Zeichen machen würde, dass er sie für albern oder beschränkt halten würde.
    So zuckte Frugi nur mit den Schultern und wartete ab.

    Sicher, dachte der Octavier, da hat der Mann recht. Wie war sein Name doch noch? Ach ja richtig, Andriscus.
    Verdammt wenn mir doch nur nicht der Kopf ständig so schmerzte würde. Trotz seiner schmerzen hörte Frugi dem Gespräch zu, wobei ihm immer noch nicht klar war, wer hier welche Rolle inne hatte. Ebenso wie er sich verhalten sollte um nicht gegen irgendwelche Gepflogenheiten, Anweisungen, Ränge oder ähnliches zu verstoßen.
    Als das Gespräch auf Tiwaz kam hörte er heraus, dieser war also Germane. War das nun gut oder schlecht? Auf jedenfalls hatte es eine Bedeutung, denn dessen Leute hatte ihn ja auch eher feindlich betrachtet. Da blieb nur die Frage, warum?
    „Sagte ich nicht schon einmal, sein Name ist Tiwaz und er versteht uns nicht und spricht nicht unsere Sprache. In den Tagen in denen wir unterwegs waren haben wir uns nur mit Zeichensprache verständigt. Die Leute bei denen ich war verstanden mich auch nicht.“


    Nach einer längeren grüblerischeren Pause kam noch von Titus: „Ich glaube mich zu erinnern, ich war auf einem Pferd unterwegs. Warum, wohin kann ich nicht sagen.“



    „Truppe? Welche Truppe? Ich dachte ich gehöre zur Cohortes Urbanae. Als einziger von der Cohorte war ich hier. So bin ich also meine Truppe, gleich wohin ich gehe? Oder? Demnach kann ich mich doch nicht unerlaubt von der Truppe entfernen."
    Mit einem lautem Aufstöhnen griff Frugi sich mit beiden Händen an den Kopf. Mit schmerzverzerrtem Gesicht Sah er den Neuankömmling an. „Es waren doch nur noch Praetorianer mitgekommen und keiner kümmerte sich um mich und gab mir Anweisungen.“ Grübelnd stierte Titus auf den Boden ehe er den Kopf hob, "was nach der Ankunft der Kaiserin geschah ist aus meinem Gedächtnis gelöscht."
    Sollten sie ihn doch bestrafen. Was geschehen war konnte er nicht mehr ändern. Jetzt meldete sich seine alte Sturheit wieder, dabei hatte er gedacht er hätte sie längst abgelegt.

    „Wie nach Germanien gekommen? War ich denn nicht immer hier?“ Verwirrt schaute Titus den Mann an. Dann stellte er die Fragen, die er sich zwischendurch immer gestellt hatte. „Wo sind wir hier genau, was und wer bist du? Vielleicht hilft mir das weiter.“
    Etwas was er noch gesagt hatte klang in ihm nach, der Besuch der Kaiserin. Richtig die Augusta, hat in Rom mehrmals mit mir gesprochen.“ Er schlug sich mit seiner rechten Hand gegen den Kopf, zum Zeichen, dass ihm gerade etwas einfiel. „Wie konnte ich das vergessen. Sie hat befohlen, dass ich mit nach Germanien sollte, da ich erst gerade von der Legio II zurück zu der Cohortes Urbanae versetzt worden war und ihr Informationen zu der einfacheren Bevölkerung geben könne. Doch an mehr erinnere ich mich nicht mehr.“ Zwiespältige Gefühle zeigten sich in der Mimik des Octaviers. Erleichterung über seine Erinnerung und Enttäuschung, das es nicht mehr war.

    Also der Praefectus ist weg und kann mir nicht helfen, meine Freunde kennt hier auch keiner überlegte der Octavier während er in Richtung des Pferdes ging auf welchem er mit reiten sollte. Er fing den wütenden Blick von Tiwaz auf. „Entschuldige Tiwaz, ich mir ist klar das du mich hasst und weiß du verstehst mich nicht. Du wolltest nicht hierher, hast nur gehorcht und nun bist du hier gefangen. Ich verspreche dir, dass ich alles versuche damit du wieder nach Hause kannst.“ Frustriert setzte er sich zu dem Equites auf dessen Pferd.


    Unterwegs schaute Frugi sich um, immer nur Bäume Sträucher die sich alle glichen wie ein Ei dem Anderen. Das kannte er schon es war genau wie bei der Schlacht. Panisch blickte er plötzlich um sich. Sie waren plötzlich da, sprangen von Bäumen, kamen von Berg herunter, schossen mit Pfeilen und warfen mit ihren Speeren. Tiwaz war aber nicht dabei gewesen und er nicht bei denen hier.
    Grübelnd stierte er vor sich her, seufzte auf. Ich kann nur noch abwarten bis alles wieder zurückkommt.

    Verwirrt schaute der Octavier umher und begriff es nicht, alles ging ihm zu schnell. Er hatte keine Zeit das Gehörte zu verarbeiten, geschweige denn zu verstehen.
    Einen kurzen Blick auf den Tribun werfend murmelte er: „Nein das ist nicht mein Präefectus Marcus Iulius Licinus“. Was war hier los? Titus rieb sich die plötzlich schmerzenden Schläfen. Wie er hieher gekommen war wusste er, ja aber wie war er bei Tiwaz und seinen Leuten gelandet. Richtig seine Männer hatten ihn in eine Hütte geschleppt und seine Großmutter hatte sich lange Zeit um ihn gekümmert. Zumindest glaubte er, dass es Tiwaz Großmutter war und sie schien große Macht zu haben, denn alle hörten auf sie. Eigentlich wollte die Leute dort ihn nicht bei sich haben. Sie hatten ihn feindselig und voller Misstrauen angeschaut. Immer fühlte er sich beobachtet. Anfangs diskutierten sie viel und laut herum bis die Alte sie wegscheuchte. Doch nach wie vor war da die Frage wie und warum war er in den Wald gekommen?
    Mogontiacum dachte er, ja das kannte er, aber woher? „Cersobleptes Bavius Persaeus und Diopeithes Pedius Theopompus, wo sind sie?“ Rief er dann plötzlich aufgebracht. „Das sind meine Freunde“, fügte er resigniert mit hängenden Schultern hinzu.
    Frugi schüttelte den Kopf, irgend etwas stimmte nicht, es passte einfach nicht.

    Was hatte der gerade gesagt? " CU ROMA T.Octavius Frugi" ? „Das heißt Titus. Ich meine Titus Octavius Frugi, ja das ist mein Name. Titus Octavius Frugi,“ erleichtert wiederholt Titus seinen Namen. „Ich hatte ihn vergessen, doch was dieses Cu roma bedeutet, keine Ahnung.“
    Da erst drang das weitere zu ihm vor. Er war Römer und in der Armee und dann begriff er, diese Männer gehörten zur Armee. Lauter Fragen schwirrten in seinem Kopf herum, während er sich anzog. Er grübelte, die Männer waren bewaffnet, also konnten sie kämpfen. Ihre Aufgabe war es zu kämpfen.
    Frugi ging wie befohlen hinterher und fragte: „Also war ich im Einsatz als ich verwundet wurde? Aber gegen wen habe ich gekämpft und wieso haben die mir geholfen und gesund gepflegt?“ Dabei wies er mit dem Kopf in Tiwaz Richtung. „Oder waren sie nicht unser Feind? Wieso aber war ich ganz alleine dort? Ich sah keine Verletzten oder Toten. Leider konnte ich sie nicht verstehen, aber sie waren sehr freundlich zu mir. Wenn ich ihr Feind gewesen wäre dann hätten sie mich bestimmt anders behandelt oder?“ Fragend schaute er in die Runde.

    Der Octavier hörte etwas knirschen und konnte sich kaum halten. Da spürte er, dass es seine Zähne waren von denen das Geräusch kam. Verflucht nochmal warum konnten sie Tiwaz nicht einfach laufen lassen, sie hatten doch ihn. Wenn er doch nicht von so vielen von denen umringt wäre dann würde er es ihnen zeigen. Jedoch auf sie losgehen würde weder Tiwaz noch ihm selber helfen.
    Noch so mit seinen Sorgen um seinen Führer beschäftigt, hörte er die Aufforderung sich zu entkleiden. Bilder blitzten in seinem Kopf auf. Eine Reihe Männer, ähnlich wie die da, standen da und schauten auf einen an einem Pfahl gebundenen Mann. Neben diesem stand einer mit einem erhobenem Arm und in dessen Hand befand sich eine Peitsche. „Wenn du meinst“, murmelte Frugi. Während er sich seines Oberteiles entledigte fügte er noch hinzu: „Aber bitte lasst Tiwaz in Ruhe, er hat nur getan was man ihm sagte und mich hierher gebracht, weil ich wohl hierher gehöre und nun will er nur nach Hause. Ihr habt ja nun mich. Also fangt an“, dabei streckte er seine Arme nach vorne, zum Zeichen dafür, dass sie ihm die Hände zusammen binden könnten.
    Was sonst noch um ihm herum geschah bekam er nicht mit.