Roma dürstet, weil die Winzer ihren Wein selber saufen und die Trauben selber fressen. Also bewegt Euch, Ihr Winzer!
Beiträge von Galeo Sergius Plautus
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Der Sklave hatte seltsamerweise den bunten Vogel aus dem Zelt geholt. Seltsam, weil Plautus eigentlich einen weiblichen spitzen Schrei gehört hatte. Anstatt die spitz schreiende Frau aus dem Zelt zu retten, hatte er es offenbar vorgezogen, den Buntvogel eines Verbrechens zu verdächtigen, um ihn den Urbanern zu servieren.
Plautus wartete darauf, dass der inzwischen eingetroffene Urbaner die Sache klären würde.
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*seufz*
War wohl ne saudumme Idee von mir, dieses Thema in die Runde zu schmeißen, aber ich hatte mich etwas gelangweilt.
Bleibt noch: Ich bitte alle um Entschuldigung, denen ich dabei auf die Schleppe getreten bin.
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Ui, der flavische Ankläger hatte den Namen seines Superzeugen enthüllt. Ein Lupanarbesitzer namens Tolmides also. Und der soll den Täter kurz vor der Tat in seinem Lupanar gesehen haben. Plautus lächelte vergnügt. Wen sieht man denn nicht in Roms Lupanaren? Niemanden, außer sämtlichen Römern, vom Eselstreiber bis hin zum gehobenen Establishment. Und wie hat der hellsichtige Tolmides rausgekriegt, dass sein Kunde Salonius der Täter ist und dass es kurz vor der Tat war, als er ihn gesehen hat?
Plautus kaute etwas auf seinem Stylus herum. Ihm fiel nichts dazu ein.
Abwarten.
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Lieber Vala,
ich habe KEINE Forderungen aufgestellt, schon gar keine pauschalen. Ich habe auch niemandem Faulheit unterstellt. Ich habe auch nicht gefordert, dass man Phasen geringer Aktivität einfach so abschafft (wie soll DAS denn funktionieren?).Ich habe nur ANGEREGT, mal über meine Beobachtung, dass im ersten Halbjahr Neuankömmlinge vermehrt abspringen, NACHZUDENKEN und vielleicht mal Schlüsse draus zu ziehen.
Weder Avarus noch Livianus (und Du auch nicht) sind mit einem einzigen Wort auf diesen Sachverhalt eingegangen. Ganz im Gegensatz zu Avianus, der sich wenigstens ein paar Gedanken dazu gemacht hat. Er lebe hoch!
Nachtrag:
Immerhin ist die Zahl der bearbeiteten Themen heute auf 18 hochgeschnellt. Ob das am "Unterhaltungswert" unserer Dikussion liegt? -
@Avarus und @Livianus:
PLAUTZ!
DAS IMPERIUM SCHLÄGT ZURÜCK.Leute, nachdenklich war das nicht.
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Okay, ich vergaß bei meinem letzten Post im Eifer des Gefechts, diejenigen zu loben, die trotz Flaute hier ausharren und die Karre am Laufen halten . Ganz besonders ist hier das Militär zu preisen, das sich sehr liebevoll um seine Greenhorns kümmert. Dennoch bin ich mit Deiner Argumentation nicht einverstanden. Du scheinst meine Kritik als Angriff auf das IR missverstanden zu haben und hast dann auf Verteidigung geschaltet.
ZitatAvianus: Dass es viele Neulinge nicht im IR hält, war schon vor Jahren der Fall. Das ist nix neues und hat meines Erachtens nach auch nicht zwangsläufig etwas mit 2 Monaten pro Jahr zu tun, in denen weniger Aktivität herrscht.
Mit dem 'Es-war-schon-immer-so-Argument' kann man alles Beliebige begründen. Vom Gamsbart auf bayerischen Hüten bis zum Handabhacken in Saudi-Arabien. Der Nachteil dieser Argumentation ist, dass damit jeder Wille zu einer Änderung untergraben wird. Nicht alle hier im IR denken so, denn sonst gäbe es ja keine Überlegungen zur Verbesserung der Einsteigerfreundlichkeit.
ZitatAvianus: Dann müssten ja insbesondere im Frühjahr besonders viele Einsteiger das Handtuch werfen, was, soweit ich das sehe, nicht der Fall ist.
Tut mir leid, aber es ist der Fall. Ich habe mir aus den 'Lectiones' die 'Todesfälle' der Jahre 2014 und 2015 herausgesucht und dann Person für Person aus der Mitgliederliste das Datum ihres Einstiegs in das IR entnommen. Daraus ergibt sich deren Aufenthaltsdauer in Monaten. Hier das Ergebnis:
Anzahl der Aussteiger:
---------- LANG KURZ
1. Quartal . 6 . 12
2. Quartal . 7 . 13
3. Quartal . 5 .. 5
4. Quartal . 6 .. 5
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LANG sind IR-Mitglieder mit mehr als 12 Monaten Aufenthaltsdauer.
KURZ sind IR-Mitglieder mit bis zu 12 Monaten Aufenthaltsdauer (Einsteiger).
(2014 und 2015 zusammengefasst)Stoff zum Nachdenken, meine ich (und das war auch meine Absicht).
Leider kann ich momentan keine Sofortlösung für das Problem anbieten. Außer vielleicht der, dass jeder IRtist sich mal überlegen sollte, ob die Gründe, die ihn jeweils gerade vom Schreiben abhalten, tatsächlich so fürchterlich zwingend sind.
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Ich will hier nicht auch noch rumjammern, sondern mal auf eine Kleinigkeit aufmerksam machen, die offenbar zu gerne übersehen wird.
Ausgangspunkt dafür war der Beitrag 'Kurve zum Mitgliederschwund - Freifahrtschein für Wiedereinsteiger? reloaded' klick! Da will man doch tatsächlich die ollen Hirsche wieder als Reservisten einberufen, um dem Mitgliederschwund zu begegnen. Das Problem liegt jedoch ganz woanders - nämlich bei den Jungrömern (die grade mal 12 Monate im IR sind). Denn die werden regelmäßig von einer ganz bestimmten Aktivitätsphase des IR hinweggerafft. Ich hab da mal bei den 'Lectiones' etwas genauer hingeguckt.
Ich meine jene Phase, die mit dem Auftauchen der ersten Adventskränze am Horizont beginnt, wenn die Anzahl der täglich bearbeiteten Themen auf unter 20 absinkt und dann bis April bei unerträglichen 10 herumdümpelt. Beispiel: die Diskussion um die 'Totenstille in der Urbs aeterna' klick. Auch das fiel in eben diese Phase (bei der man damals nebenbei sogar Inthronisation des neuen Kaisers verschlabberte).
Für einen eben zugestiegenen Jungrömer ist das Milieu einer solchen Phase abschreckend. Er will ja interagieren, aber dummerweise trifft er auf ein menschenleeres Biotop. Das ist alles andere als einsteigerfreundlich; klick.
Knapp zwei Drittel der Jungrömer schmeißen schon im ersten Halbjahr den Bettel hin! Bei den Alt-IRtisten dagegen verteilt sich das ungefähr gleichmäßig übers ganze Jahr.
Ich weiß, es gibt selbstverständlich Gründe für die schlappe Aktivität. Meist wird das so erklärt, dass ja immer mal wieder im IR wenig los sei. Richtig, das stimmt sogar, nämlich immer jedes Jahr von Weihnachten bis Ostern.
Oder dieses: Zeitmangel, Pips, Motivationsloch, Wetter, Job, Klausuren, Prüfungen. Geschenkt. Aber einiges davon ist regulierbar, oder? Ich denke, dass die Jungrömer für die Zukunft des IR wichtig sind, wichtiger jedenfalls als die ollen Platzhirsche. Deshalb plädiere ich dafür, das geliebte Brauchtum eines Aktivitätstiefs im Spätwinter/Frühling aufzugeben.
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Danke Marsus für die Weihesteine.
In Rom ist zur Zeit zwar wieder tote Hose, trotzdem bräuchte ich ne Toga. Die alte ist von gallischen Motten zerfressen worden.
Ihr Schneider, hoch den Hintern, rückt eure Togae raus!
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Die Götter sind stinksauer!
Weil die Steinmetze auf der faulen Haut liegen und keine Weihesteine mehr herstellen. -
Der Ankläger hatte sich mit seiner Frage, in welcher Richtung dieser Gefax gegangen war, zwar auf einen Nebenkriegsschauplatz begeben. Dennoch war diese Frage schon wichtig, zumal der Iunier in seinem Bericht den Auftritt des Gefax arg stiefmütterlich abgehandelt hatte. Und natürlich zielte sie klar darauf ab, den Kreis der Verdächtigen einzugrenzen, denn der Ankläger hatte ja vor, die alleinige Schuld dem Papirius Salonius zuzuschieben.
Plautus wartete gespannt darauf, dass der Ankläger endlich damit herausrückte, weshalb er diesen Salonius auf die Anklagebank gezerrt hatte. Ganz offenkundig gehörte doch der Zeuge Artorius Rufinus genauso zu den Verdächtigen, auch wenn der iunische Urbaner dessen windiger Story Glauben geschenkt hatte. Und, welch klaffende Lücke bei den Ermittlungen, den Nachttopfwerfer hatte man gar nicht vernommen. Denn der befand sich ja auch zum Zeitpunkt der Tat in dieser Gasse, von deren Betreten man diesen Gefax abgehalten hatte.
Ach ja, den Artorius Rufinus hatte Plautus auch schon mal kennengelernt. Ein Bruder Leichtfuß, vielleicht hatte der doch nicht das Zeug zum Mörder ...
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Plautus hatte frei heute. Keine Gerichtsverhandlung, keine Arbeit in seinem Officium. So beschloss er, sich das Getümmel auf den Märkten und in den Straßen Roms anzuschauen. Eigentlich ging ihm das dumpfbackige Saturnaliengegröle arg auf den Seiher, aber Gucken kann man doch mal.
Während er sich durch das Gedränge pfriemelte, hörte er einen spitzen Schrei. Spitze Schreie haben es an sich, dass entweder etwas Herzerweichendes oder etwas Lächerliches stattgefunden hat. Obwohl er kein Gelächter hören konnte, arbeitete er sich zu dem Ort vor, an dem er das Spektakel vermutete.
Da hatte ein leicht dunkelhäutiger Typ einen anderen leicht dunkelhäutigen Kerl vor einem Zelt zu Boden gedrückt. Der am Boden liegende Alte war ziemlich bunt gekleidet und schien eine Art orientalischer Auguru zu sein. Interessanterweise schien aber der zentrale Tumult in dem Zelt stattzufinden, aber das bekam man leider nicht zu sehen.
Irgendwer hatte Partei für den Guru ergriffen und nach einem Urbaner gerufen. Plautus verschränkte seine Arme hinter dem Rücken und wartete, was da als Nächstes kommen würde.
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Der erste Zeuge. Iunius Avianus. Plautus war gespannt. Aber, den kannte er doch! Richtig, das war kurz nach seiner Ankunft in Roma auf dem Markt gewesen. Plautus hatte ein paar lose Worte über eine Liebestinktur eines Marktschreiers losgelassen, als ihm eine patrizische Edelschnecke einen übergroßen Kampfsklaven auf den Hals gehetzt hatte. Währenddessen absolvierte eben dieser Iunier seelenruhig einen graziösen Balztanz um zwei halbwüchsige Pfefferminzplätzchen. Welch ein Wiedersehen! Plautus lächelte in sich hinein und stellte seine Ohren auf Empfang.
Er schaute hinüber zu dem helvetischen Scriba, der seine Tabulae in Schlachtordnung gebracht hatte und erwartungsvoll in den Saal horchte.
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Ganz Rom leidet darunter, dass es nirgends mehr
Oliven
gibt. Irgendwer scheint die zu horten.
Schmeißt sie auf den Markt! -
Nach der Gerichtsverhandlung in der Basilica Ulpia schaute Plautus nochmal kurz in seinem Officium vorbei, bevor er nach Hause ging. Das hätte er besser sein lassen sollen.
Auf seinem Tisch lag eine Tabula mit einer Notiz von Nasica, der fragte, ob denn der Inspektionsbericht schon von der Administratio Italiae zurückgekommen sei. War er natürlich noch nicht! Der dortige helvetische Aquarius schien sich mit der Prüfung wahrhaftig Zeit zu lassen. Massig Zeit. Wahrscheinlich prüfte der Schlumpf nur ungefähr drei bis vier Worte am Tag, denn das Ding schmurgelte jetzt schon ein halbes Jahr dort vor sich hin. Plautus blies die Backen auf und schob die Tabula angewidert zur Seite.
Da fiel sein Blick auf das Regal mit dem zerfaserten alten Gesetz. Das stieß ihm jetzt auch noch säuerlich auf. Lange war er nicht mehr dazu gekommen, sich damit zu befassen. Zu lange eigentlich. Aber das Tagesgeschäft hier in der Praefectura Urbis und das Tirocinium forensis bei Modestus fraßen jede Menge Zeit weg und ehrlicherweise musste er sich eingestehen, dass sich daran auf längere Sicht kaum Wesentliches ändern würde. Kurz entschlossen packte er die ollen Papyri mit dem Gesetz und die Utensilien zusammen und nahm sie mit nach Hause.
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Bitte meinen Betrieb ARGILETUM PLAUTI (Tongrube) einstampfen.
Danke
Plautus -
Zitat
Nerva: "Egal wie diese Verhandlung ausgeht, die Entscheidung über einen weiteren Tod, am ende werden wir immer in die hässliche Fratze des Verrats blicken."
Zufrieden nahm Plautus zur Kenntnis, dass der Atier den Zusammenhang zwischen Recht und Gerechtigkeit wieder klargestellt hatte.
Unzufrieden war er aber über die kryptischen Worte, die der Atier dieser Feststellung folgen ließ. Was der Typ da gesagt hatte, besaß allenfalls die Aussagekraft eines delphischen Orakels, das man so oder so oder eben auch ganz anders auslegen konnte.
Da orakelte er unbekümmert über einen 'weiteren Tod', was man als Vorhersage über den Prozessausgang deuten konnte: Todesstrafe. Das offenbarte doch eventuell, welche Verteidigungsstrategie er wohl gewählt haben könnte.
Die 'Fratze des Verrats' ließ Plautus erst mal unter den Tisch fallen. Das klang nach aufregenden, sensationellen Enthüllungen, die in der Beweisaufnahme vielleicht noch zutage treten könnten und sollte wohl die Spannung im Gerichtssaal erhöhen.
Man würde sehen.
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Klar, dass der Ankläger erst einmal dem Pathos, also der aristotelischen Tränendrüsenmassage huldigte. Das war er doch seinen Zuhörern schuldig. Aber Plautus hatte da etwas Saftigeres erwartet.
Verstohlen schüttelte er seinen Kopf. Für die in der paternalistischen römischen Gesellschaft oft von der patria potestas gefolterten Söhne Roms gab es genügend Motivationen zu einem Vatermord. So verlockend dieses Tatmotiv, umso schärfer waren aber auch die Strafen, die der Gesetzgeber für derartige Fälle vorgesehen hatte. Lange Zeit hatte man ein parricidium sogar für gänzlich undenkbar gehalten. Jeder Anwalt hätte aus diesem Gegensatz leicht die Wucht für ein leidenschaftliches Plädoyer abschöpfen können. Dass der Vertreter der Anklage nur ein mäßiges Quäntchen dieser Kraft in seine Rede einfließen ließ, kann man vielleicht seinem Respekt vor dem hohen Gericht zuschreiben. Nein, wenn der Angeklagte tatsächlich schuldig war, dann hatte der seinen Vater nicht aus läppischer Gier und niederen Motiven um die Ecke gebracht, sondern weil er dessen ewiges Reinreden satt hatte.
Noch eins ging ihm durch den Kopf: Ganz ohne Bemerkung konnte man die Meinung des Anklägers, dass es hier um Gerechtigkeit ginge und nicht primär um Gesetze, keinesfalls durchgehen lassen. Denn niemand kann für eine Tat verurteilt werden, für die im Gesetz keine Strafe vorgesehen ist. Alles andere wäre ungerecht.
Plautus machte sich entsprechende Notizen.
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Ein seltsames Geräusch ließ Plautus aufhorchen. Ein Niesen. Ein donnerndes Niesen. Hatte Mercurius einen Schnupfen? Aber es war nicht von oben gekommen. Von hinten rechts. Plautus schaute hin und sah gerade noch, wie sich einer der Tempeldiener, den die Natur mit einem gewaltigen Zinken beschenkt hatte, sich verstohlen schneuzte. Eigentlich sollten Götter wohl nicht von derart trivialen Leiden betroffen sein, dachte er bei sich, aber man kann ja nie wissen. Und überhaupt bei Mercurius.
"Litatio!" verkündete er dann erleichtert.
Dann wandte er sich an den Aedituus: "Das Fleisch spende ich für diejenigen, die hungrig sind. Vor allem auch an hungrige Diebe, falls einer von denen das zugibt."
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Applaus, Applaus!
Plautus