Beiträge von Marcus Helvetius Severus

    Zur Feier des Tages hatten Teile der Stadtverwaltung frei bekommen. Darunter auch Severus, der ja als einfacher Scriba immer noch recht weit unten in der Verwaltungshierarchie stand. Zwar hatte er einige Sonderaufgaben erhalten, darunter die Schreiberstelle beim einem abenteuerlichen Vatermordprozess, doch in der Praxis gehörte er immer noch zu den anonymen Schreibern in der anonymen Schreibstube. Heute aber war ein freier Tag und den wollte Severus nutzen, also hatte er sich frühzeit auf den Weg gemacht, um einen annehmbaren Platz auf dem Marsfeld zu bekommen. Die Weihe der kaiserlichen Imagines wollte er sich nämlich in keinem Fall entgehen lassen, denn praktisch die ganze Stadt würde sich hierher begeben und wer wusste schon, wen er heute womöglich kennenlernen könnte.


    Der Platz, den er letztlich ergattern konnte, war nah genug an den Absperrungen, dass er die Zeremonie gut verfolgen konnte und nur wenig verpassen müsste, allerdings auch weit genug weg, um nicht direkt mit den grimmigen Prätorianergardisten konfrontiert zu werden, die direkt an den Absperrungen standen und die bereits anwesenden Bürger nach möglichen Gefahrenquellen musterten. Da im Moment noch nicht viel los war, kaufte er sich an einem Bauchladen etwas zu essen und zu trinken und harrte danach der Dinge, die da folgen mochten.

    Noch bevor der Iulier ins Atrium trat, erreichte die Nachricht auch Severus: Die Tochter des Senators, eine Vestalin, war in jungen Jahren verstorben. Severus musste schlucken. Offenbar waren auch die Iulier nicht vor Schicksalsschlägen gefeit, ebenso wie die Helvetier. Vervollständigt wurde das Bild dann von Dives, der, in eine schwarze Trauertoga gekleidet, ins Atrium trat, emotionslos grüßte und dann wie ein Automat die ersten Klienten abwickelte. Ein wenig Zeit blieb Severus noch, passende Worte zu wählen, bevor sein Name durch den Nomenclator ausgerufen wurde und er an den Platz des Iuliers herantrat. Salve, Patron. Bevor ich zu meinen Anliegen komme, möchte ich dir mein tiefempfundenes Beileid aussprechen. Ich hoffe, dass ich dir nicht zu nahe trete, wenn ich sage, dass es immer eine furchtbare Erfahrung ist, wenn der Lebensfaden von Kindern vor denen ihrer Eltern durchgeschnitten wird. Als dein Klient möchte ich dir für die schwere Zeit meine Hilfe zusagen, bei allem, wo du Unterstützung benötigen solltest. Viel zu früh waren auch Severus Eltern verstorben. Als kleiner Junge hatte er monatelang getrauert. Auch sein Großvater war ihm keine große Hilfe gewesen. Sollte der Iulier also tatsächlich irgendwo Unterstützung brauchen, würde Severus natürlich helfen - dass für ihn dadurch vielleicht ein schnellerer Aufstieg in den inneren Kreis um den Senator möglich war, spielte allerdings auch mit.


    Severus wartete einen Augenblick ab und fuhr dann mit seinem nächsten Anliegen fort. Es fällt mir schwer einen passenden Übergang zu finden, denn eigentlich hatte ich vor, dir zu deiner Ernennung zum Senator gratulieren. Dieses Geschenk wollte ich überreichen, einen verzierten Glasbecher mit einer Taube umringt von einer roten Schleife als Symbol für deine Senatorenernennung. Er zog den Becher aus seiner Toga und überreicht ihn dem Iulier. Vielleicht konnte man es ja nun umdeuten, als Erinnerungsstück an die junge Taube, die vor wenigen Tagen verstorben war.

    Am Abend kam Severus erschöpft aber gut gelaunt zu Hause an. Mit dem Empfehlungsschreiben des Raciliers hatte er einen wichtigen Baustein für seine Karriere auf dem Palatin einsammeln können. Daher legte er die Tabula auch in die Schublade seines Schreibtisches in der Arbeitsecke.


    LITTERAE COMMENDATICIAE A. RACILII CRASSI


    Als Senator der Stadt Roma sowie amtierender Curator Aquarum möchte ich den Bürger


    Marcus Helvetius Severus


    durch dieses Schriftstück mit Nachdruck loben für seinen spontanen, schnellen und hilfreichen Einsatz als städtischer Schreiber und empfehle ihn darüber hinaus für weitere Tätigkeiten und höhere Aufgaben auf diesem Gebiet.



    A. Racilius Crassus


    Bei der heutigen Salutatio lag eine schlechte Stimmung auf den Wartenden. Nur jene Klienten, die schon lange unter dem Patronat standen und damit quasi zum engeren Kreis gehörten tuschelten ein wenig vor sich hin, während die Übrigen einfach warteten, dass sie an der Reihe waren. Noch hatte die Salutatio nicht begonnen, und dennoch merkte jeder, der auch nur über ein wenig Empathie verfügte, dass irgendetwas nicht stimmte. Dabei waren es doch gute Neuigkeiten, mit denen Severus heute vorstellig werden wollte. Und natürlich war ihm auch zu Ohren gekommen, dass der Iulier nun tatsächlich in den Senatorenstand erhoben worden war. Anlässlich dessen hatte Severus, ebenso wie einige andere Klienten, ein kleines, aber persönliches Geschenk mitgebracht: Ein Trinkglas mit dem in das die iulische Wappentaube eingelassen war, die wiederum von einem roten Schleife umringt wurde, die an den Latus Clavus erinnerte. Ja, Severus war ein wenig kreativ gewesen.

    Ok... Es gab keinen Grund für ein Nein, allerdings waren die Gründe für ein Ja auch eher spärlich. Severus wartete ab, gespannt, und dann folgte die indirekte Zustimmung des Curators, der sich zuerst ein wenig geziert hatte. Allerdings hatte er keine Gründe, die Bitte abzulehnen, zumal damit für ihn keine größere Arbeit verbunden und der Scriba, der das schnell abfassen konnte, auch schon im Raum war. Daher fischte sich Severus eine leere Tabula aus dem Regal und begann, das Diktat des Raciliers abzufassen.


    LITTERAE COMMENDATICIAE A. RACILII CRASSI


    Als Senator der Stadt Roma sowie amtierender Curator Aquarum möchte ich den Bürger


    Marcus Helvetius Severus


    durch dieses Schriftstück mit Nachdruck loben für seinen spontanen, schnellen und hilfreichen Einsatz als städtischer Schreiber und empfehle ihn darüber hinaus für weitere Tätigkeiten und höhere Aufgaben auf diesem Gebiet.






    Danach überflog er das Dokument nach möglichen Schreibfehlern - auch der beste Schreiber war ja nicht perfekt - und kam dann der Aufforderung nach, das Aufgeschriebene zu wiederholen. Als Senator der Stadt Roma sowie amtierender Curator Aquarum möchte ich den Bürger Marcus Helvetius Severus durch dieses Schriftstück mit Nachdruck loben für seinen spontanen, schnellen und hilfreichen Einsatz als städtischer Schreiber und empfehle ihn darüber hinaus für weitere Tätigkeiten und höhere Aufgaben auf diesem Gebiet. Dann machte er eine kurze Pause und legte die Tabula vor den Curator auf den Tisch. Ich danke dir, Curator, für das Schreiben. Für mich passt es so. Womit der Curator dann auch gleich, natürlich ganz impliziert, aufgefordert wurde, die Tabula zu siegeln und wieder zurückzugeben. Stufe Eins war damit genommen und Severus ging davon aus, dass es nun bergauf ging und die nächsten Aufgaben bereits auf ihn warteten.

    Severus hatte kräftig mitgeschrieben, um die Zwischenergebnisse dieser ersten Anhörung festzuhalten. Die dafür benutzte Tabula würde dann entsprechend für den eigentlich Prozess als Grundlagendokument dienen.


    Causa L. Papirius Ocella v. M. Papirius Salonius


    Delikt Vatermord an Gaius Parpirius Veratius (Priorität: hoch!)


    Kläger L. Papirius Ocella
    wohnhaft



    vertreten durch C. Flavius Scato p. s.


    Angeklagter M. Papirius Salonius
    wohnhaft



    vertreten durch ________, ________.


    Status
    I - Erste Anhörung


    Entscheidungen zu I
    1. Die Cohortes Urbanae werden angewiesen, den Prozessparteien alle notwendigen Unterlagen zugänglich zu machen.
    2. Der Angeklagte wird nicht arretiert. Stattdessen hat einen Eid auf Iuppiter Optimus Maximus zu leisten, dass er die Stadt nicht verlässt, bis das Verfahren abgeschlossen ist. Zum Nachweis dazu hat er sich täglich bei IIIvir Capitalis M. Cornelius Lartius anwesend zu melden. Versäumt er dies, wird er arretiert.


    Dann blickte er zum Praetor, der ihn wieder mit Namen ansprach, und ihm weitere Anweisungen gab. Die Aufnahme der Daten würde er gleich vornehmen. Allerdings würde er für den Gang zu den Urbanern noch eine Legitimation benötigen. Fragen habe ich nicht, Praetor. Ich werde allerdings eine Bestätigung deines Auftrags mit zu den Urbanern nehmen müssen. Was wäre er für ein Scriba, wenn er das nicht schnell selbst abfassen könnte.


    Praetor Urbanus K. Annaeus Modestus s.d.


    Hiermit beauftrage ich den Scriba Marcus Helvetius Severus, sich bei den Urbanerkohorten über mögliche Ermittlungen zum Mord an Gaius Papirius Veratius zu informieren. Weiterhin sollen vorhandene Ermittlungsergebnisse den Prozessparteien, die der Schreiber Helvetius nennen wird, zugänglich gemacht werden.





    Die zweite Tabula wanderte hinüber zum Praetor, während er für den Abschluss der ersten Tabula noch einige Informationen brauchte. Lucius Papirius Ocella und Marcus Papirius Salonius! Tretet gemeinsam mit euren Advocati heran und teilt mir euren Wohnort oder jenen Ort mit, an dem man euch üblicherweise antreffen kann! Die beiden standen ja praktisch schon vorne, weshalb er nicht zu laut sprechen musste. Dennoch wurde dadurch ihr Platz frei, sodass nun auch die nächsten Ankläger vortreten würden, deren Causa nun von einem anderen Scriba aufgenommen werden würden.

    Severus hielt sich zurück, bis der Sergier das Officium verlassen hatte. Zufrieden, dass seine Arbeit hier einigermaßen gewürdigt wurde - in der Schreibstube traf Akkordarbeit auf Undankbarkeit, das war meist eher demotivierend - trat er dann vor den Schreibtisch des Curators und hörte sich nun auch nochmal das ausgesprochene Lob des Beamten an. Danach antwortete er mit ruhiger Stimme. Scriba Helvetius Severus, Curator. Allerdings wollte er sich mit den warmen Worten nicht begnügen, denn sein eigentliches Ziel war es ja eben nicht, immer nur irgendwo als Feuerwehrmann auszuhelfen, sondern sein Aufstieg in höhere Sphären. Der Curator war dankbar. Gut. Er hat diese Dankbarkeit auch in freundliche Worte gekleidet. Schon besser. Wenn er seinen Worten nun aber auch noch einen Nachweis darüber folgen lassen würde, wäre das mit Abstand das beste.


    Daher drehte sich Severus auch nicht um, um das Officium in Richtung des Arbeitszimmers der Aquarii zu verlassen, sondern blieb einfach an seinem Platz stehen. Solltest du es für diesen Einsatz für angemessen halten, würde ich auch um ein kurzes Schreiben bitten, in dem du diesen spontanen Einsatz hervorhebst. Gespannt ließ er seinen Blick auf dem Curator ruhen. Viel hatte Severus hier nicht gemacht, allerdings hatte er gute Arbeit geleistet und dies auch noch - wie der Curator selbst gesagt hatte - spontan, kurzfristig und schnell. Ein kleines Lob in Form eines Empfehlungsschreibens sollte da doch drin sein, zumal er dieses auch an seine Bewerbung für die kaiserliche Kanzlei anhängen könnte.

    Severus, der optimistisch zu Kenntnis nahm, dass er von dem Praetor mit Namen angesprochen worden war, obwohl er nicht zu dessen Stab gehörte und sich erst am Morgen dem Tross des Annaeus zur Basilica Ulpia angeschlossen hatte, wollte grade schon das übliche "Sofort, Praetor Annaeus" von sich geben und den Kläger mitsamt Rechtsvertretung zu sich zu rufen, erschien dann doch der Beklagte, ebenfalls mit Rechtsvertreter und meldete sich anwesend. Der Helvetier hielt inne und blickte zum Platz des Praetors, der nun entscheiden würde, ob er mit der kurzen Anhörung fortfahren würde. Severus jedenfalls hielt seine Schreibutensilien bereit, für jeden Fall gerüstet.

    Wieder mal eine neue Aufgabe, die sich in den letzten Wochen erfreulicherweise häuften. Dieses Mal war Severus in die Basilica Ulpia zur Sprechstunde des Praetor Urbanus, dem Senator Annaeus Modestus, abgeordnet worden. Im Gegensatz zu seiner üblichen Arbeit in den Schreibstuben und Officia der hohen Amtsträger war der heutige Tag regelrecht kunterbunt. Nicht nur, dass er die Möglichkeit hatte, dem Praetor zur Hand zu gehen und dadurch seinen Namen im Gespräch halten konnte, es kam auch noch ein Kapitalverbrechen vor den Praetor. Nicht irgendeine läppische leichte Körperverletzung, nein: Gleich ein Vatermord! Severus Blick war in die Höhe geschossen, als der amtierende Vigintivir die Anschuldigung ausgesprochen hatte. Zwar war sein Blick gleich wieder pflichtschuldig nach unten gewandet - denn grade in solchen Sitationen galt die Devise: Bloß nicht negativ auffallen! - doch drehten sich seine Gedanken bereits darum, ob er auch gleich bei dem eigentlich Prozess dabei sein würde. Eine bessere Möglichkeit, sich auszuzeichnen, würde sich ihm wohl auf absehbare Zeit nicht mehr bieten.

    Mit einer diskreten Bewegung ließ Severus den ersten Entwurf des Schreibens auf den Tisch des Curators gleiten während er selbst wieder einen Schritt zurücktrat, damit sich der Racilier wieder auf das Gespräch mit dem sergischen Aquarius konzentrieren konnte. Allzu lang blieb er aber dort nicht stehen, da dem Curator offenbar der Sinn danach stand, alle vorliegenden Angelegenheiten gleichzeitig abzuhandeln, weshalb auch bereits die ersten Änderungswünsche auf den Helvetier zukamen. Nickend quittierte Severus die Vörschläge - oder waren es Anweisungen - des Raciliers mit einem Natürlich, Curator. und nahm die Tabula wieder an sich, um die Änderungen vorzunehmen.


    Curator A. Racilius Crassus Praetori K. Annnaeo Modesto s. d.


    Mit diesem Schreiben teile ich dir mit, dass ich selbstverständlich kein Problem damit habe, dass dein Klient, mein Aquarius Sergius, dich außerhalb seiner Dienstzeit bei der Cura Aquarum unterstützt und dir zur Hand geht.


    Zudem möchte ich betonen, dass sich dein Klient während seiner Arbeit in der Cura Aquarum mit vorbildlicher Tüchtigkeit ausgezeichnet hat.


    So verabschiede ich mich, bis wir uns vielleicht bei der nächsten Senatssitzung treffen.


    Vale,




    Nachdem Severus die Änderungen eingearbeitet hatte - was letztlich damit einherging, dass er den kompletten Text ausglätten und neuschreiben musste - folgte die erneute diskrete Bewegung, mit der die Tabula wieder beim Curator landete, der diese nun noch unterzeichnen und siegeln musste.


    Danach wanderte auch Severus' Blick zu dem Sergier, ob dieser Hilfe bei seinen Schreiben benötigen würden. Dem Helvetier war dabei alles recht, hauptsache, er konnte die muffige Schreibstube einige Zeit hinter sich lassen. Gut, die Aquarii hatten wohl auch keine größere Schreibstube, aber immerhin sähe Severus dann auch mal was anderes als die immergleichen Wände in der Basilica Iulia.


    Die letzte Aufforderung des Raciliers indes beantwortete der helvetische Schreiber mit einem souveränen Selbstverständlich, Curator. Vielleicht bestand hier ja die Chance, sich wieder in einen Stab hineinzuarbeiten - oder noch besser: eine der ersehnten kleinen Empfehlungsschreiben zu bekommen, die er brauchte, um den nächsten Karriereschritt zu machen.

    Severus war erleichtert, dass seine selbstverschuldete Versetzung das zukünftige Patronatsverhältnis zu dem Iulius nicht bereits gleich nach deren Einrichtung schon wieder in Frage stellte. Stattdessen nickte sein neuer Patron seinen Vorschlag ab und gab Severus so auch die Möglichkeit, auf eine Beförderung auf das Primizirat vorzubereiten. Umso besser. Jetzt war Severus aber wieder gefragt, denn nun war er in Zugzwang, immer als erster da zu sein, wenn irgendwo Sonderaufgaben verteilt werden würde. Seine Ellenbogen jedenfalls waren darauf bestens vorbereitet, denn diese hatten noch Übung von der Arbeit in der Verwaltung des familiären Landguts. Nun, ich werde jede Gelegenheit nutzen, die sich mir bieten wird. antworte der Helvetier daher nur noch auf dieses Thema, bereit bald in die Ämterhierarchie der kaiserlichen Verwaltung einzusteigen.


    Dann näherte sich auch schon das Ende des Gesprächs, in dem Severus bereits mehr erreicht hatte, als er erwartet hatte. Nicht nur, dass er nun einen Patron hatte, der erste Wahl gewesen war, es gab nun auch einen konkreten Plan, wie seine Aufstieg vonstatten gehen sollte. Mehr hatte er nich erwartet und auf mehr hatte er sich daher auch nicht vorbereitet. So schüttelte er auf die Frage des Iuliers den Kopf. Nein, ich habe keine weiteren Fragen. Sollten sich in den nächsten Tagen aber noch welche ergeben, können wir diese ja bei der nächsten Salutatio besprechen. Immerhin wüde Severus ja jetzt regelmäßig hier sein, vielleicht nicht jeden Tag, aber auf jeden Fall mehrfach in der Woche.

    Severus wartete, da das Gespräch offensichtlich noch andauerte und trat erst ein paar Schritte aus seinem Platz in der Ecke an den Curator heran, als dessen voluminösen Finger - der Curator war insgesamt sehr voluminös, irgendwie der Archetyp eines wohlgenährten Senators, der die Karriereleiter bereits so hoch gekletter war, dass er sich ein angenehmes und vor allem gesättigtes Leben leisten konnte - ihn näher zu sich her bat. Nickend beantwortete er dann die Frage, natürlich nicht ohne auch kurz seinen Namen fallen zu lassen, wer wusste schon, wofür das vielleicht gut sein konnte. Ja, Curator, Helvetius Severus aus der Schreibstube. Mit konzentriertem Gesicht nahm er dann die Anweisungen des Raciliers entgegen, machte sich am unteren Ende der Tabula Notizen über den gewünschten Inhalt. Da Severus aber nicht zum festen Stab des Curators gehörte, wusste er natürlich auch nicht um dessen Vorlieben oder Gewohnheiten bei der Aufsetzung von Schreiben, weshalb er sich dazu schnell erkundigte. Wünschst du spezielle Gruß- oder Abschiedsformeln, Curator? Natürlich würde er auch diese gleich noch einfügen. Den groben Inhalt konnte er ja bereits aufnehmen.


    Curator A. Racilius Crassus Praetori K. Annnaeo Modesto s. d.


    Mit diesem Schreiben teile ich selbstverständlich kein Problem damit habe, dass dir dein Klient, der Aquarius Sergius, außerhalb seiner Dienstzeit bei der Cura Aquarum, unterstützt und zur Hand geht.
    Zudem möchte ich betonen, dass sich dein Klient während seiner Arbeit in der Cura Aquarum mit vorbildlicher Tüchtigkeit ausgezeichnet hat.
    So verabschiede ich mich, bis wir uns vielleicht bei der nächsten Senatssitzung treffen.



    Schnell glich er seine Notizen mit dem Geschriebenen ab, strich den unteren Rand der Tabula wieder glatt und wartete dann, wie der Curator seine Frage zu Formeln und Floskeln beantworteten würde. Danach bekäme der Racilier dann die Tabula vorgelegt bekommen, um sie entweder abzuzeichnen und zu siegeln oder Ausbesserungswünsche abzugeben.

    Mit schnellen Schritte war Severus gemeinsam mit dem Sklaven über das quer über das Forum geeilt. Glücklicherweise war der Weg von der Basilica Iulia zur Praefectura Urbis nicht allzu weit und so stand er er nun recht schnell vor dem Officium, in dem der Curator wohl die Dienste eines Schreibers benötigte. Leise öffnete er die Tür, trat in den Raum hinein, schloss die Tür ebenso leise, wie er sie geöffnet hatte und stellte sich dann erstmal in eine Ecke des Raums hinter dem Curator der unschwer an an breiten Latus clavus auf seiner Kleidung zu erkennen war. Ein weiterer Mann saß zudem in dem Raum, mit dem sich der Curator wohl grade unterhielt. An dessen Kleidung waren keine Standesabzeichen zu sehen, weshalb Severus davon ausging, dass es sich um einen einfachen Beamten handeln musste. Zu all dem sagte Severus aber natürlich nichts, sondern wartete darauf, dass man ihm Anweisung gab, was nun zu tun war.

    Schreiben konnte Severus. Mittlerweile war seine Routine sogar gut genug, dass er kopieren konnte und das sogar schneller, als er das am Anfang seiner Tätigkeit hier erwartet hatte. Nun gut, er machte auch den ganzen Tag nichts anderes, ebenso wie die anderen Scribae, die hier saßen und tagein tagaus abschrieben. Oder Notizen in auszuformulieren. Daher kamen ihnen auch jede Unterbrechung recht, die nun in Form eines Sklaven in die Stube eintrat und nach einem Schreiber fragte, der kurzfristig verfügbar war. Zu Severus Glück blieb der Blick des Sklaven an ihm kleben, sodass er sich schnell erhebte. Ich bin verfügbar. sagte er schnell, bevor einer seiner Kollegen auch nur auf die Idee kommen konnte, ihm diese Abwechslung abzuluchsen. Um seinen Anspruch auf diese Aufgabe zu unterstreichen, trat Severus auch sogleich nach vorne, schnappte sich im Vorbeigehen eine frische Tabula - einen Stilus trug er ohnehin stets bei sich - und blieb zwei Schritte vor dem Mann stehen. Marcus Helvetius Severus. stellte er sich dann kurz vor, bevor er sein Gegenüber erwartungsvoll anblickte, mit was für einer Aufgabe er nun betraut werden würde.

    Irgendwann kam ja jede Geschichte an einen Punkt, an dem auch unangenehme Wahrheiten auf den Tisch kommen mussten. Bei Severus Werdegang war dieser Punkt nun erreicht, denn sein bisheriger Werdegang in der Stadtverwaltung war ja nunmal nicht grade glänzend verlaufen. Unter Umständen würde das auch noch dazu führen, dass die Anstellung in der Kanzlei eben nicht sofort mit der Primiceriusstelle beginnen würde - wenn denn überhaupt - sondern erstmal mit einer Notariusstelle. Da er aber ohnehin nicht um den lauwarmen Puls herumreden wollte, begann er auch gleich seine Erklärung. Nun, Iulius, um ehrlich zu sein, habe ich im Moment keinen direkten Vorgesetzten, sondern sitze noch in einer recht anonymen Schreibstube*, wo ich für alle Abteilungen der Stadtverwaltung Schreibarbeiten erledige. Soweit zu seiner derzeitigen Situation, denn zu einem direkten Stab gehörte er ja leider eigenverschuldet nicht mehr. Tja, und genau das galt es ja auch noch anzusprechen... Und um noch ehrlicher zu sein, gehörte ich noch bis vor kurzem zum Stab des Curator Operum Publicorum Germanicus Avarus an. Von dort bin ich auf meine aktuelle Stelle versetzt worden.* Besser wurde es nicht, vor allem, wenn er versucht hätte, es irgendwie zu verbergen.


    Jetzt konnten jedenfalls noch seine Felle davonschwimmen, weshalb er auch gleich versuchte, eine Lösung dafür zu finden. Daher ist es, wie ich glaube, besser, wenn ich mit dem Wechsel in die Kanzlei noch warten würde, bis ich auch tatsächlich eine Leistung in der Stadtverwaltung erbracht habe.* Schließlich hatte er es ja nicht eilig, sondern konnte sich im Zweifel Zeit lassen, bis eine Bewerbung auch tatsächlich erfolgreich sein könnte.


    Sim-Off:

    *Näheres dazu per PN.

    Auch das ist richtig, Quaestorius. antwortete er, ohne allerdings auf die folgende Erwartung des Iuliers einzugehen. Das Vigintvirat seines Vetters war alles andere als erfolgreich gewesen, sodass Severus auch nicht davon ausging, dass man dazu noch etwas hören würde. Dass es da nun aber eine Verpflichtung zu gab... na ja, es würde wohl dem Scheitern noch die Krone aufsetzen. Betroffen war Severus davon freilich nur indirekt und er hoffte, dass der Name Helvetius dadurch nicht irgendwie in Misskredit fiel, was allerdings mit Hinblick auf die römischen Verhältnissen mehr als nur ein wenig wahrscheinlich war.


    Dann setzte der Iulier erneut an und schnell kristallisierte sich aus seiner Rede heraus, dass das Patronat nun in greifbarer Nähe war. Severus wurde sogar eine Anstellung als Primicerius in Aussicht gestellt, was für ihn schon einen Aufstieg bedeutete, den er sich mit dieser Geschwindigkeit nicht erwartete hätte. Umso besser: Denn dadurch könnte er sich eine ganze Zwischenstation sparen, die er selbst eigentlich eingeplant hatte - natürlich alles unter der Voraussetzung, dass das alles klappte, es letztlich hier zu einem Patronat käme und der Iulier auch seine Möglichkeiten entsprechend ausspielen könnte. Vorher aber erläuterte Dives nochmal seine Vorstellungen von dem Patronat. Die beiden ersten Punkte Treue und Loyalität waren für Severus selbstverständlich, alles andere wäre ja auch irgendwie eine Farce, denn ein entsprechendes Patronat konnte ja gar nicht funktionieren, wenn die beiden Punkte nicht gegeben waren. Es ist für mich selbstverständlich, dass ich die als Klient treu und loyal zur Seite stehe. Genau dafür gibt es doch auch solche Patronatsverhältnisse. antwortete er daher, denn von den vergangenen Verfehlungen bezüglich mittlerweile aufgelöster Patronate wusste er nichts.


    Dan folgte der dritte Punkt und der Iulier begann mehr und mehr zu verklausulieren. Er sprach von seinen Klienten in Ostia, darüber dass diese ihn auf dem laufenden hielten, auch wenn sie nicht die Salutationes besuchen konnten und schließlich kam er zur Pointe: Er erwartete Informationen aus der Kanzlei. Und auch hier war klar: Wenn der Iulier Informationen haben wollte, sollte er sie bekommen. Welche Art von Informationen das sein sollten, könnte ja noch in den Salutationes besprochen werden. Ich bin mir der Position, die ich hoffentlich bald bekleiden werde, bewusst und ebenso mit dem Wert des Informationsstandes, den ich mit meiner Anstellung erreichen werde. Mit Blick darauf, dass wir uns ja für die Salutationes regelmäßig sehen werden, können wir bei diesen dann natürlich auch über aktuelle Entwicklungen oder Neuigkeiten aus der Kanzlei sprechen. Dass er dabei natürlich jeweils darauf hinweisen würde, wie vertraulich diese Informationen waren und wer dazu Zugriff hatte, sodass der Iulier damit entsprechend sorgsam umzugehen hatte, verstand sich von selbst. Es nützte ja niemandem, wenn Severus nach einiger Zeit achtkantig aus der Kanzlei flog, weil bekannt würde, dass er vertrauliche Informationen weitergäbe.

    Langsam schritt Severus neben dem Iulier her und hörte sich die Ausführungen des Iuliers über den ostiensischen Helvetier an. Dabei bestätigte sich nicht nur, dass die beiden offensichtlich in Ostia zusammengearbeitet hatten, sogar eine gewisse Verbundenheit schimmerte durch die Erzählung von Dives hervor, sodass sie wohl auch mehr als nur geschäftlich, das heißt amtstechnisch miteinander verbunden gewesen waren. Aber gut, Severus hatte Titus Ocella nicht mehr persönlich kennengelernt, sodass er sich einer Wertung enthielt. Er nickte daher nur zustimmend, dass es den jungen Mann zu früh getroffen hatte, denn auch er hätte ja unter Umständen dazu beitragen können, die Gens wieder mehr in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses zu rücken. Warum sollte er aber mit etwas hadern, mit dem er nichts zu tun hatte und an dem er nun auch nichts mehr ändern konnte?


    Entsprechend dankbar war er für den Themenwechsel, den der Iulier nun vollzog, auch wenn die Frage darauf zielte, dass bislang noch niemand für ihn geworben hatte, geschweige denn ihn überhaupt mal erwähnt hatte. Aber gut, das war wohl schnell erklärt. Ich hatte noch nicht das Vergnügen, deine Frau persönlich kennenzulernen, Quaestorius, auch wenn mein Vetter Marcus Commodus sie, aber auch dich, während unseres ersten Gespräches positiv erwähnte. Dass Commodus mich noch nicht erwähnt hat, mag wohl auch daran gelegen haben, dass er zuletzt vielbeschäftigt war und seine Gedanken sich wahrscheinlich eher um seine Geschäfte, denn um meine Person gedreht haben. Hinzukommt, dass ich noch nicht allzu lange in Rom bin. Immer hin lang genug, um bereits eine Anstellung gefunden zu haben, aber eben so kurz, dass sich seine persönlichen Beziehungen in der Hauptstadt noch sehr, seeeehr in Grenzen hielten. Eigentlich beschränkten sie sich sogar auf die Mitglieder seiner Familie, was für ihn definitiv zu wenig war. Das könnte sich aber ja heute ändern.


    Und dann - endlich - ging es ans Eingemachte. Dives kam auf das Thema zu sprechen, weswegen Severus überhaupt hier war und bei dem Iulier vorsprach. Das Patronat. Dass er dabei offenbar die Formulierung des "auslotens" amüsant fand, überraschte Severus zwar ein wenig - denn was anderes war das denn hier alles, als ein ausloten: Konnte und wollte der Iulier ihm helfen? Könnte und wollte Severus die Ziele des Iuliers unterstützen? Kamen sie menschlich miteinander zurecht? Oder gab es gleich auf Anhieb persönliche Animositäten? - ließ ihn aber recht kalt. Ja, das ist richtig. Allerdings liegen meine Ziele nicht in der Stadtverwaltung. Mein Ziel ist der Aufstieg in die kaiserliche Administration, womit ich auch meinem Großvater Marcus Verus, er hatte den Posten des Primicerius a libellis inne, nachfolgen und ihn gerne auch überflügeln möchte. Schließlich wäre ein Helvetier in der kaiserlichen Verwaltung schonmal ein wichtiger Schritt hin zur Renaissance der Gens Helvetia.


    Warum glaube ich nun, dass du derjenige bist, der mich dabei am besten unterstützen kannst? Ich habe viel über dich und deine beiden politischen Amtszeiten gehört. Viel gutes, muss ich hinzufügen, denn stets war von deiner Zuverlässigkeit und deinem Engagement die Rede, sei es nun als Decemvir stilitibus iudicandis oder als Quaestor Urbanus ab actis senatus. Beides hatte er nochmal vor dem Treffen bestägend nachrecherchiert, denn letztlich hatte konkret auch die Auswahl dieser beiden Ämter eine iuristisch-verwaltungstechnische Präferenz des Iuliers ergeben. Besonders das Stichwort "Engagement" war dabei von Bedeutung für mich, denn als Klient wünscht man sich doch auch, dass der eigene Patron sich auch tatsächlich einsetzt. Hinzu kommt, dass mir deine Wahl bei deinen bisherigen Posten aufgefallen ist, denn beide scheinen auf eine Präferenz in Richtung Recht und Verwaltung hinzuweisen, womit schon mal ähnliche Interessen, wenn auch in verschiedenen politischen Ebenen, gegeben wären. Was nutzte ihm denn irgendein Münzpräger oder ein Quaestor bei der Classis? Das Amt des Quaestor Principis wäre natürlich noch besser gewesen, aber solange die Verwaltungsnähe gegeben war, reichte das Severus vollkommen aus.


    So viel aber erstmal zu seinen Überlegungen. Wenn es weitere Fragen gäbe, würden die ohnehin nochmal zur Sprache kommen.

    Ob er was dagegen hatte, im Garten empfangen zu werden? Kein bisschen, denn Severus war froh, dass er hier überhaupt empfangen wurde. Dass er allerdings kein Mensch des Draußens, sondern eher einer des Drinnens war führte er dabei natürlich nicht aus, schließlich ging es hier ja nicht um die persönlichen Vorliebens des Helvetiers, sondern darum, ein professionell-geschäftliches Patronatsverhältnis aufzubauen und wenn der zukünftige Patron nunmal gerne draußen war und seine Termine auch dort abzuhalten pflegte, warum sollte Severus dann betonen, dass er selbst seine Termine lieber im Inneren eines Gebäudes wahrzunehmen pflegte. Nicht umsonst sah er seine Zukunft daher auch in der Verwaltung, wo er - wenn alles gut liefe - irgendwann ein eigenes Officium sein eigen nennen könnte. Und genau dahin sollte der Iulier ihn führen, auch wenn es dafür einige Hürden zu nehmen galt und auch ein - vorübergehender (!) - Arbeitsplatz an der frischen anzunehmen als Zwischenstation anzunehmen war.


    Natürlich. antwortete er daher nur auf den Vorschlag des Iuliers, einige Schritte durch den Garten zu gehen und folgte ihm auf dem Weg durch den iulischen Garten. Etwas verstekt im Garten fiel ihm nun auch ein kleiner Schrein auf und Severus glaubte durch eine geöffnete Tür eine Statue des Apollo erkennen zu können. Anhänger des Apollo waren ja nicht selten auch Feingeister, Verehrer von Kunst und Literatur. Severus seinerseits hatte natürlich eine entsprechende literarische Grundbildung genossen, hatte sich aber mittlerweile eher auf die faktischen Beschreibung der Historiographen interessiert, als für die Lyrik oder Dramatik. Nichtsdestotrotz wusste er aber auch um die gesellschaftliche Funktion von Theateraufführung als sozialer Treffpunkt und Möglichkeit zum persönlichen Austausch.


    Mit Interesse nahm Severus dann aber die ersten Fragen des Iuliers auf und antwortete zuerst mit einem ernsten Nicken, bevor er zu einer Antwort ansetzte. Marcus Commodus kenne ich natürlich als Oberhaupt der Gens hier in Rom. Er ist ein Cousin zweiten Grades. Mein Großvater Marcus Verus war ein Bruder seines Großvaters, des großen Senators Titus Geminus. dessen Name es wohl immer einzuschieben galt, wenn man sich um irgendetwas bewarb. Zumal Geminus auch unter anderem seinem Bruder Verus eine Anstellung in der kaiserlichen Administration verschafft hatte und zwar dort, wo Severus auch hinwollte. Ich habe Marcus Commodus daher auch aufgesucht, als ich hier in Rom angekommen bin. Im Moment weilt er aber außerhalb der Urbs Aeterna. Was nach seinem vollkommen verkorksten Vigintivirat auch mehr als verständlich war.


    Bei dem zweiten Namen musste der Helvetier dementgegen kurz nachdenken, meinte aber, irgendeine Assoziation zu dem Namen zu haben. Als er dann ein wenig in seiner Erinnerung herumgrub, wusste er dann zumindest etwas mit dem Namen anzufangen. Titus Ocella gehörte, soweit ich weiß, dem Ostia-Stamm an, ist damit aber nicht direkt mit mir verwandt. Er hatte in Ostia eine lokalpolitische Karriere begonnen. Was ungefähr mit der Ostiazeit des Iuliers zusammengefallen sein musste. Ich meine allerdings, dass er bei irgendeinem Unfall ums Leben gekommen ist. Wieder ein Helvetier, den es zu früh erwischt hatte. Irgendwie hatte seine Gens dabei mit irgendeinem Fluch zu kämpfen, denn alle halbwegs erfolgreichen Familienmitglieder nach den so erfolgreichen Generationen eines Titus Geminus - Senator Roms und Legatus Augusti - und eines Lucius Falco - Prätorianerpräfekt und späterer Senator Roms - wurden entweder zu früh dahingerafft oder verhielten sich euphemistisch ausgedrückt politisch und gesellschaftlich dermaßen unklug, dass sie sich für zukünftige Aufstiege unmöglich machten. Severus aber wollte seinerseits mit diesem Fluch brechen und auch wenn er nicht die höchsten Weihen anstrebte

    Sim-Off:

    Hätte ich jetzt auch nicht so aufgefasst. ;)


    Ein Moment verging. Zwei Momente vergingen. Noch bevor die Momente aber zu einer unangenehmen Stille auswachsen konnten, löste jener Sklave, der den Helvetier in den Garten geführt hatte, die Situation auf. Severus hingegen dachte an dieser Stelle nicht lange darüber, was hier im Zweifel hätte passieren können, sondern bedachte den Sklaven mit einem Nicken, bevor er sich dem Iulier zuwandte. Salve, Quaestorius Iulius. Ich danke dir, dass du mich empfängst. begann er mit der Begrüßung und wartete ab, was nun von dem Iulier darauf folgte. Zumindest hatte er ihn schon mal empfangen, was wiederum eine gute Chance bedeutete, dass der Iulier dem Anliegen grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber stand. Der neugierige Blick des Mannes, der dem Helvetier nicht entging, bestätigte dies. Zumindest vorerst.