Beiträge von Marcus Helvetius Severus

    Wenn die Gebäude des Palatins von außen schon eindrucksvoll wirkten, konnte im Innern nur das Wort atemberaubend angemessen sein. Mit schnellen Schritten wurde er durch die Korridore geführt und er hatte Mühe mitzuhalten, da er immer wieder mit den Augen an den Wänden hängenblieb, wo es immer wieder irgendwas interessantes zu sehen gab. Es war das erste Mal, dass Severus den Palatin besuchte, doch durfte er sich jetzt nicht ablenken lassen. Irgendwann blieben sie vor einer Tür stehen, sein Begleiter bedeutete ihm, dass er hier zu klopfen hatte und verschwand dann mit schnellen Schritten durch einen der seitlich abgehenden Korridore. Severus hingegen klopfte sich noch etwas imaginären Staub von der Schulter, bevor er durch ein Klopfen auf sich aufmerksam machte.


    KLOPF KLOPF

    Zitat

    Original von Ein Praetorianer
    "Du kannst passieren." beschied der erste Wächter, und übergab an einen Diener des Palastes, welcher den Besucher auf direktem Wege zur Kanzlei führte...


    Ohne ein Wort zu verlieren ließ sich Severus nach Waffen durchsuchen. Natürlich hatte er keine dabei, denn andernfalls hätte er den Palation ja bekanntermaßen ohnehin nicht betreten können. Schließlich wurde er durchgewunken, was er mit einem Danke, Milites. quittierte und wurde zu der in der Einladung erwähnten Archivkammer geleitet.

    Während sich die iulische Familie und nun auch der Kaiser innerhalb des Atrium Vestae befanden, drängten sich vor dem Eingang die Anhänger und Klienten des iulischen Senators, darunter auch Severus. In seine schwarze Trauertoga gekleidet unterhielt er sich in gedämpfter Lautstärke mit seinen umstehenden Mitklienten und wartete, dass der Trauerzug begann, der sie zuerst den nicht allzu langen Weg von vom Vestakomplex zur Rostra führen würde. Dort wollte der iulische Senator die Trauerrede auf seine verstorbene Tochter halten, bevor der Trauerzug dann weiter in Richtung des iulischen Grabmals führen würde. Natürlich war die Situation bedrückend. Die Klienten merkten, dass der Iulier von dem Ableben seiner Tochter schwer getroffen war, die älteren Klienten, manche von ihnen waren extra aus Ostia angereist, konstatierten sogar, dass der Iulier nicht mehr der alte war, sondern eine tiefschwarze Wolke über seinem Haupt zu hängen schien.

    Severus nickte. Es ging schnell voran und mit der Ehefrau des Iuliers auf dem Palatin konnte es nun vielleicht sogar noch schneller gehen. Daher gab es nun auch nichts mehr, was es zu besprechen galt. Ich danke dir, Patron und werde mich auf das Treffen mit deiner Frau vorbereiten.


    Dann schob der Iulier aber noch nach, dass seine Frau eigen sei. Severus Stirn runzelte sich leicht, doch hatte er nicht vor, das nochmal zu kommentieren, sondern nahm es als eine Art Warnung, dass er sich umso besser auf das Treffen vorzubereiten hatte. Damit hatte der Helvetier aber überhaupt keine Probleme, sodass er sich nun mit einem weiteren Nicken von seinem Patron verabschiedete.

    Die Anspannung in Severus stieg an, als er die Rampe hinauf zum Tor des des Palastkomplexes auf dem Palatin hinaufstieg und sich den schwarzgekleideten Prätorianergardisten näherte. Jetzt gab es aber kein zurück mehr und womöglich würde er diesen Weg bald täglich gehen, wenn er erstmal die Anstellung als Primicerius - und später sogar noch mehr - bekäme. Nun aber musste er erstmal dieses erste Treffen hinter sich bringen. Salvete! Mein Name ist Marcus Helvetius Severus und ich habe einen Termin mit der Procuratrix a memoria Sergia. Dies hier ist meine Einladung. sagte er und hielt den Gardisten das Schreiben der sergischen Beamtin hin.

    Nur wenige Tage nach der Salutatio bei seinem Patron kam eine Tabula der Sergia in der Habitatio des Helvetiers an. Darin lud sie ihn zu einem Vorabgespräch in zwei Tagen ein und sagte auch bereits ihre Unterstützung zu, die Beförderung auf den Palatin zu unterstützen. So schnell konnte es gehen. Severus notierte sich den Termin und sorgte dafür, dass er an diesem auch genug Zeit hatte, die Sergia auf dem Palatin aufsuchen zu können.

    Die Frau des Iuliers war zu einer Procuratrix am Kaiserhof aufgestiegen? Respekt. Als Frau sicherlich nicht ganz einfach. Ob sie damit aber auch ihre Verpflichtungen hier im iulischen Haushalt ausfüllen konnte, stand auf einem anderen Blatt Papier. Das sollte Severus aber nicht interessieren, schließlich war es die Iulier und ihre Frauen, die den Haushalt am Laufen halten mussten. Solange das klappte, konnte sich die Sergia auch ein wenig in der kaiserlichen Verwaltungs austoben. Umso besser aber, dass nun auch Severus davon profitieren konnte, dass der Iulier nun mit seiner Frau nicht nur einen, sondern praktisch beide Füße in der Tür auf den Palatin stehen hatte. Ich gratuliere, dass deine Frau ihren Aufstieg auf den Palatin geschafft hat. gab er daher erstmal allgemein ein paar freundliche Worte weiter.


    Und in der Tat, er kannte die entfernte Verwandte seines Cousins noch nicht. Das musste er aber spätestens jetzt ändern. In der Tat würde ich mich freuen, deine Frau kennenzulernen. Sofern es ihr möglich ist, würde ich aber vor dem Termin an den Decemberkalenden noch um ein Treffen mit ihr bitten, damit sie dem Namen auch bereits ein Gesicht zuordnen kann. Vielleicht kann sie sich bis dahin auch schon umhören, in welcher Abteilung im Moment Bedarf an einem engagierten Primicerius bestünde. Ich könnte ihr meinerseits dann auch bereits meine Präferenzen mitteilen. fuhr er danach fort. Schließlich wollte er ja auch nicht irgendwo landen und die Sergia könnte gegebenenfalls auch Bedarf schaffen. Meine Präferenzen lägen nämlich in den Abteilungen a libellis oder ab epistulis. fügte er noch schnell an. Sein Patron war sicherlich auch daran interessiert, wo es den Helvetier hinzog.

    Am Tisch der Schreiber wurde auch schon gearbeitet. Gemeinsam mit zwei weiteren, die im Gegensatz zu Severus nicht an der ersten Anhörung teilgenommen hatten, ordnete und sortierte der Helvetier alle den Schreibern vorliegenden Tabulae und ging nochmal die bisherigen Informationen durch. Grade in solchen Angelegenheiten musste der schriftliche Teil vollständig sein für den Fall, dass es eine Anfechtung des Urteils geben würde. Daher war man am Schreibertisch bestrebt, schn etzt Ordnung zu schaffen, da sie während des Prozesses kaum dazu kommen würden.


    Causa L. Papirius Ocella v. M. Papirius Salonius
    (Umfang: _______Tabulae)



    Delikt Vatermord an Gaius Parpirius Veratius (Priorität: hoch!)


    Kläger L. Papirius Ocella
    wohnhaft: Casa Papiria, Pyrgi


    vertreten durch C. Flavius Scato p. s.
    wohnhaft: Villa Flavia Felix, Mons Quirinalis


    Angeklagter M. Papirius Salonius
    wohnhaft: Casa Papiria, Mons Esquilinus


    vertreten durch Advocatus Marcus Atius Nerva
    wohnhaft: Casa Atia, Mons Viminalis


    Status
    I - Erste Anhörung
    II - Hauptverhandlung ANTE DIEM III ID NOV DCCCLXV A.U.C.



    ad I
    1. Die Cohortes Urbanae werden angewiesen, den Prozessparteien alle notwendigen Unterlagen zugänglich zu machen.
    2. Der Angeklagte wird nicht arretiert. Stattdessen hat einen Eid auf Iuppiter Optimus Maximus zu leisten, dass er die Stadt nicht verlässt, bis das Verfahren abgeschlossen ist. Zum Nachweis dazu hat er sich täglich bei IIIvir Capitalis M. Cornelius Lartius anwesend zu melden. Versäumt er dies, wird er arretiert.


    Tabula I



    ad II
    Iudex Prior: Praetor K. Annaeus Modestus
    Iudices: App. Aquilius Bala Caesar; T. Scribonius Classicus


    Der Prozess wird mit der Zustimmung der Götter pünktlich eröffnet.


    Die Anklage fordert die Todesstrafe, da der Angeklagte seinen Vater in einem Anflug aus Gier und niederen Motiven getötet habe.


    Die Verteidigung betont die Geltung von Recht, Gesetz, Wahrheit und Beweisen.


    Erster Zeuge der Anklage: Centurio Cohortis Urbanae Aulus Iunius Avianus
    (Anmerkung: Ermittlungsbericht liegt den Akten in Abschrift bei)
    -


    Tabula II



    Sim-Off:

    Wird regelmäßig erweitert.

    Nach dem Angeklagten, trat auch die Klagevertretung nach vorne. Auch hier führte der Rechtsbeistand des Wort. Das ist notiert, Tresvir Flavius. Ich danke dir. Auch hier notierte er sich die Angaben und fügte von sich aus die Verortung der Villa Flavia hinzu. Diese war nämlich tatsächlich weithin sichtbar und bekannt.


    Causa L. Papirius Ocella v. M. Papirius Salonius


    Delikt Vatermord an Gaius Parpirius Veratius (Priorität: hoch!)


    Kläger L. Papirius Ocella
    wohnhaft: Casa Papiria, Pyrgi


    vertreten durch C. Flavius Scato p. s.
    wohnhaft: Villa Flavia Felix, Mons Quirinalis


    Angeklagter M. Papirius Salonius
    wohnhaft: Casa Papiria, Mons Esquilinus


    vertreten durch Advocatus Marcus Atius Nerva
    wohnhaft: Casa Atia, Mons Viminalis


    Status
    I - Erste Anhörung




    Entscheidungen zu I
    1. Die Cohortes Urbanae werden angewiesen, den Prozessparteien alle notwendigen Unterlagen zugänglich zu machen.
    2. Der Angeklagte wird nicht arretiert. Stattdessen hat einen Eid auf Iuppiter Optimus Maximus zu leisten, dass er die Stadt nicht verlässt, bis das Verfahren abgeschlossen ist. Zum Nachweis dazu hat er sich täglich bei IIIvir Capitalis M. Cornelius Lartius anwesend zu melden. Versäumt er dies, wird er arretiert.


    Danach legte er die Tabula beiseite und widmete sich dem nächsten Anliegen. Schließlich ging es hier Schlag auf Schlag.

    Götterglaube... Nun gut. Severus gehörte eher zu jenen Römern, die eine reine Kultfrömmigkeit pflegten und sich abseits öffentlicher Opfer und kleinere Gaben am Lararium fernhielten von den Göttern. Sicher, die Götter konnten potentiell strafen, doch hatte er persönlich noch nie von Blitzen oder göttlichen Pfeilen gehört, die gezielt einen Menschen niedergestreckt hatten. Daher verließ sich der Helvetier bei rechtlichen Vergehen eher auf die Macht des Staates, als die Macht der Götter. Allerdings wollte er hier keine Grundsatzdiskussion anfangen. Iuppiters Zorn kommt natürlich auch noch dazu. bestätigte er daher nur und trank den letzten Schluck aus seinem Becher. Dann blickte er auf die Unterlagen und schob den Becher zu dem sergischen Aquarius hinüber. Ich danke dir für den Wein und die gute Zusammenarbeit, Sergius. Ich werde dann die Briefe dem Curator vorlegen und sie dir danach zur Unterschrift nochmal vorlegen. fuhr der Helvetier danach fort, erhob sich, wartete aber noch, ob der Aquarius noch etwas sagen wollte. Fall dies nicht der Fall wäre, würde sich Severus auf den Weg nach nebenan machen.

    Schnell wurde einer der Torwächter auf sie aufmerksam und kam auf sie zu. Glücklicherweise mussten sie nicht lange warten, denn beide hierher Gesandten fühlten sich wohl nur wenig wohl miteinander. Salve, Miles. Mein Name ist Marcus Helvetius Severus, ich bin Scriba und komme im Auftrag des Praetors Annaeus Modestus. Dies wird dir sein Liktor... ähm... Da hatte er doch glatt vergessen nach dem Namen des Mannes zu fragen. Na ja, nicht wirklich vergessen, denn Severus hatte hatte es weitgehend vermieden, sich mit dem Liktoren zu unterhalten, der ohnehin eher wortkarg zu sein schien. - bestätigen. Der Helvetier blickte zu dem Liktor, der mit seiner Fasces vortrat und mit kratziger Stimme bestätigte, was Severus gesagt hatte. Liktor Cnaeus Eburnus, zuständig für den Praetor Annaeus Modestus. Der Gruß war eingeübt, das merkte man. Es geht um einen Mord an einem gewissen Gaius Papirius Veratius, bislang wohnhaft in der Casa Papiria am Esquilin. Der Mann wurde vor einigen Tagen in der Subura getötet. Ich möchte hierzu mit jenem Offizier sprechen, der mit den Ermittlungen betraut ist. Erwartungsvoll blickte Severus den Urbaner an. Eigentlich war jetzt alles geklärt, sodass der helvetische Schreiber nun zu dem genannten Offizier gebracht werden könnte.

    Severus trank noch einen Schluck und nickte dann zustimmend. 1000 Aurei? Ja, das hätte auf jeden Fall wehgetan. Schade eigentlich, dass das abgeschafft wurde... Wenigstens bleibt aber immer noch die Möglichkeit zur Bestrafung, schließlich geht es um nicht weniger als die Antastung der Grenzsteine. Da muss dann einfach eingegriffen werden, schließlich können die Leute auf dem Land ja abseits ihrer Grundstücke nicht machen, was sie wollen. Wo kämen sie denn hin, wenn jeder die Grenzsteine missachten würde? Absolutes Chaos. Oft genug war das Reich davon betroffen, wenn grade mal wieder irgendein Senator sich dazu berufen fühlte, den Kaiser zu beerben. Zuletzt hatten sie Glück gehabt, dass offenbar niemand glaubte, ein sich selbst zugeschriebenes Recht mit Legionen Nachdruck zu verleihen und der neue Kaiser tatsächlich durch eine Mehrheitsentscheidung im Senat legitimiert wurde. Abseits der vielen Kriegssituationen konnte der Staat aber sein Recht durchsetzen, also hatte er das auch zu tun, im Zweifel mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln.

    Es war offensichtlich, dass die Gedanken des Iuliers vorrangig bei seiner verstorbenen Tochter waren und diese Salutatio, nun ja, sein musste, weil es sich eben so gehörte. Daher nahm Severus sich vor, den Iulier heute nicht allzu lang aufzuhalten. Selbstverständlich werde ich an dem Trauerzug teilnehmen, um deiner Tochter die letzte Ehre zu erweisen. antwortete er daher nur knapp auf die implizite Aufforderung des Senators mit einer klaren Zusage seiner Anwesenheit. Dann aber wollte und musste er fortfahren, seine eigenen Geschäfte darzulegen, ebenso weil es sich bei den Salutationes so gehörte. Nur brachte er seine Anliegen schnell auf den Punkt, ohne große Erklärungen oder Zusätzen. Es gibt zwei gute Nachrichten zu meinem Fortkommen. Einerseits habe ich ein erstes Empfehlungsschreiben vom Curator Aquarum Racilius bekommen, das ich bei einem baldigen Empfelungsgespräch auf dem Palatin nutzen kann, andererseits habe ich heute die Nachricht bekommen, dass ich als Prozessschreiber den in einigen Tagen beginnenden Vatermordsprozess unter dem Vorsitz des Praetors Annaeus begleiten darf. An dessen Ende erhoffe ich mir ein weiteres Empfehlungsschreiben, das in Verbindung mit dem erstgenannten hoffentlich ausreichen wird, um das Bewerbungsgespräch auf dem Palatin führen zu können. Das war es im Grunde auch schon von Seiten des Helvetiers.


    Nur, dass es natürlich auch gewisse Anstandsregeln einzuhalten gilt, die er auch gleich umsetzte. Natürlich möchte ich dich vor dem Trauerzug für deine Tochter nicht mit der Terminfindung mit dem Palatin belasten. Und natürlich möchte ich auch die Trauerzeit um deine Tochter respektieren. Vielleicht können wir uns ab den Decemberkalenden* um einen Termin dort bemühen? Das brächte dem Iulier ganze elf weitere Tage, um in Ruhe um seine Tochter zu trauern, was vermutlich längst nicht ausreichen würde. Dennoch war er nunmal nicht nur Vater, sondern hatte auch zahlreiche andere Aufgaben, darunter auch seine Patronatsverpflichtungen, die ihn vielleicht von seiner Trauer ablenken konnten.


    Sim-Off:

    Edit: *vergessen: Der angegebene Zeitpunkt zum 1. Dezember ist natürlich auch davon abhängig, wie der Prozess voranschreitet.

    Das Hufgetrappel war bereits lange vorher zu hören. Immer näher kam es dem großen Platz, bis schließlich die ersten schwarzen Rüstungen zu erkennen waren. Schneidig, war das erste Wort, das Severus in den Sinn kam, als die Reiterei der Prätorianergarde den Versammlungsort erreichte gefolgt von den Fußsoldaten, alls in der bedrohlich schwarzen Rüstung und teilweise auch mit dem Stachel des Skorpions, ihrem Zeichen, versehen. In unnachahmlicher Diszipliniertheit formierten sich die Soldaten innerhalb ihrer Einheiten und nahmen die ihnen zugewiesen Plätze ein. Immer wieder waren lautegeschrieene Befehle zu hören, die den Platz für wenige Sekunden einnahmen. Das war der geballte Stolz des Römischen Reiches, die Elite der Elite, die Besten der Besten, die Beschützer des Kaisers: Die prätorianische Garde. Darüber spielten die Musiker in strammem Marschtakt ihre Lieder und streuten dann und wann populäre patriotische Lieder ein, in die nicht weniger der Umstehenden mit lautem, schiefem Gesang einstimmten. Auch Severus gehörte dazu, denn auch wenn weder sein Vater, noch sein Großvater Militärs gewesen waren, war es doch sein Onkel gewesen, weshalb die Weisen natürlich hinreichend bekannt waren.


    Und dann erschienen die Hauptpersonen des heutigen Tages. Der Kaiser, auf einem weißen Schimmel reitend, wirkte so pompös, so mächtig wie es eben sein musste. Der mächtigste Mann der Welt gab sich hier die Ehre und widmete sich gleich erstmal seinen Gardisten, indem er ihre Reihen abritt und dabei sein Tempo so verringerte, dass jeder einzelne Soldat, ja sogar der kleinste Gardist, seinen Kaiser, den Mann, den er zu beschützen hatte und dessen Abbild bald in der Castra Praetoria stehen, aber vorher hier und heute geweiht werden würde, sehen konnte. Neben dem Kaiser, aber etwas nach hinten versetzt, so kam es Severus zumindest vor, ritt der Caesar, den der Helvetier bald persönlich kennenlernen (oder zumindest aus der Entfernung sehen) würde. Und zuletzt die Kaiserin, die schöne Veturia, die seit ihrerem Amtsantritt und auch ihrem skandalösen Auftritt hoch zu Ross nach der Wahl ihres Mannes das Zentrum von Schwärmerei und Bewunderung, aber auch Ablehnung und Kritik geworden war. Dieses Mal unterließ sie eine entsprechende Provokation und ließ sich, züchtig, wie es zu sein hatte, in einer Kutsche zur Kaiserloge bringen. Schon jetzt, noch bevor die eigentliche Zeremonie begonnen hatte, lag die Feierlichkeit des Moments in der Luft, durch die vermutlich alle Anwesenden ergriffen wurden.


    Sim-Off:

    Edit: schwarzer Rappe => weißer Schimmel.

    Severus trank ebenfalls einen Schluck Wein, blinzelte dann aber verwirrt. War ihm da was durchgegangen? Offensichtlich, allerdings nur eine Kleinigkeit, die der Sergier nicht allzu eng war. Zum Glück, dachte der Helvetier, denn da gab es ja durchaus andere Zeitgenossen, die sofort aus der Haut fuhren. So einer war der Sergius nicht, umso besser. Zudem kam hier der Vorteil von Tabulae zum tragen, bei denen eine Ergänzung oder Korrektur ja ganz einfach war: Einfach mit der Längsseite des Stilus über die zu korrigierende Stelle streichen, sodass der Wachs den Fehler wieder überdeckte und die Korrektur einfügen. Hier war es umso einfacher, da es ja nicht um ein ganzen Wort oder gar einen ganzen Absatz ging, sondern lediglich um einen Teil eines Wortes, dessen letzte Teile deckungsgleich waren. Beim Papyrus war das anders, weswegen er mit diesem erst dann zu arbeiten pflegte, wenn alle Fehler ausgemerzt und Veränderungen aufgenommen waren. Papyrus war nämlich nicht nur geduldig, sondern auch deutlich unflexibler, als die praktischen Wachstabulae. Jetzt sollte es aber stimmen. kommentierte der Helvetier die Änderung daraufhin. Eigentlich hatte er ja bereits die nächste Anweisung bekommen, doch war sein Weinbecher noch halbvoll und er wollte das Getränk ja nicht schal werden lassen, weshalb er erstmal noch einen Schluck nahm - dieses Mal aber einen größeren. Vielleicht hatte der Sergius ja auch noch Lust zum plaudern.


    Cura Aquarum


    Ad
    P. Egilius Saxula
    Fundus Egiliacus
    Via Praenestina, Latium


    G. Sergius Plautus P. Egilio Saxulae s. d.


    Den Curator Aquarum habe ich über die Zustände unterrichtet, die wir anlässlich unserer Inspektion auf Deinem Fundus angetroffen haben. Der Curator fordert Dich auf, umgehend alle Veränderungen, die Du vorgenommen hast, ebenso wie alle dadurch hervorgerufenen Schäden und Beeinträchtigungen auf Deine Kosten bis zum Ianuarius des nächsten Jahres rückgängig zu machen. Dies betrifft im Einzelnen die Herrichtung des Schutzstreifens in seinen ursprünglichen Zustand und die Vermarkung mit den Grenzsteinen.


    Der Schutzstreifen wird in den nächsten Tagen von einem Agrimensor aus unserem Haus auf Deine Kosten neu vermessen werden. Wir gehen davon aus, dass Du die Grenzsteine, die Du herausgerissen hast, bis dahin in gesäubertem Zustand bereitlegst, damit sie wieder an ihren alten Platz gesetzt werden können. Auf dem Schutzstreifen ist nur Weidenutzung zulässig.


    Wir behalten uns vor, nach Ablauf der gesetzten Frist zu prüfen, ob die auferlegten Arbeiten durchgeführt wurden, und zwar in fachgerechter Weise.


    Anderenfalls haben wir keine andere Wahl, als dies alles durch einen Gerichtsbeschluss zu erzwingen.


    Unabhängig davon werden wir prüfen, ob durch Dein Handeln der Stadt Roma weiterer Schaden entstanden ist.


    Möge Iuppiter Dir verzeihen, dass Du die Grenzsteine angetastet hast.


    ______________

    __________________________
    Praefectura Urbis, Roma, Italia



    Cura Aquarum


    Ad
    C. Alfenius Aviola
    Fundus Trebatiacus
    Via Praenestina bei der achten Meile, Latium


    G. Sergius Plautus C. Alfenio Aviolae s. d.


    Den Curator Aquarum habe ich über die Zustände unterrichtet, die wir anlässlich unserer Inspektion auf Deinem Fundus angetroffen haben. Der Curator fordert Dich auf, umgehend alle Veränderungen, die Du vorgenommen hast, ebenso wie alle dadurch hervorgerufenen Schäden und Beeinträchtigungen auf Deine Kosten bis zum Februarius des nächsten Jahres rückgängig zu machen. Dies betrifft im Einzelnen den Abriss des von Dir errichteten Badehauses, die Wiedererrichtung der Schutzhütte über dem Kontrollschacht, den Rückbau der Kanäle, über die Du die Abwässer des Badehauses in den Kontrollschacht abgeleitet hast und die Herrichtung des Schutzstreifens in seinen ursprünglichen Zustand.


    Der Schutzstreifen wird in den nächsten Tagen von einem Agrimensor aus unserem Haus auf Deine Kosten neu vermessen werden. Wir gehen davon aus, dass Du die Grenzsteine, die Du herausgerissen hast, bis dahin in gesäubertem Zustand bereitlegst, damit sie wieder an ihren alten Platz gesetzt werden können. Auf dem Schutzstreifen ist nur Weidenutzung zulässig.


    Wir behalten uns vor, nach Ablauf der gesetzten Frist zu prüfen, ob die auferlegten Arbeiten durchgeführt wurden, und zwar in fachgerechter Weise.


    Anderenfalls haben wir keine andere Wahl, als dies Alles durch einen Gerichtsbeschluss zu erzwingen.


    Unabhängig davon werden wir prüfen, ob durch Dein Handeln der Stadt Roma weiterer Schaden entstanden ist.


    Möge Iuppiter Dir verzeihen, dass Du die Grenzsteine angetastet hast.


    ______________

    __________________________
    Praefectura Urbis, Roma, Italia

    Es dauerte nicht lange, da kam die Antwort aus Raum, dass Severus eintreten sollte. Als er eintrat, sah er den Schreibtisch auf dem ein großer Stapel Tabulae lag. Kein außergewöhnlicher Anblick, schließlich waren sie hier in einer Arbeitsstube und Aquarii wurden ja auch Sachbearbeiter und Schreiber in der Cura Aquarum. Ja, der Curator hatte nicht mehr viel zu besprechen. antwortete Severus auf die einleitende Bemerkung und setzte sich dann auf den ihm angebotenen Stuhl. Danach ging es aber auch schon los, weshalb er sich zwei leere Tabulae aus dem Regal fischte und sofort mit dem Schreiben begann.


    Cura Aquarum


    Ad
    P. Egilius Saxula
    Fundus Egiliacus
    Via Praenestina, Latium


    G. Sergius Plautus P. Egilio Saxulae s. d.


    Den Curator Aquarum habe ich über die Zustände unterrichtet, die wir anlässlich unserer Inspektion auf Deinem Fundus angetroffen haben. Der Curator fordert Dich auf, umgehend alle Veränderungen, die Du vorgenommen hast, ebenso wie alle dadurch hervorgerufenen Schäden und Beeinträchtigungen auf Deine Kosten bis zum Ianuarius des nächsten Jahres rückgängig zu machen. Dies betrifft im Einzelnen die Herrichtung des Schutzstreifens in seinen ursprünglichen Zustand und die Vermarkung mit den Grenzsteinen.


    Der Schutzstreifen wird in den nächsten Tagen von einem Agrimensor aus unserem Haus auf Deine Kosten neu vermessen werden. Wir gehen davon aus, dass Du die Grenzsteine, die Du herausgerissen hast, bis dahin in gesäubertem Zustand bereitlegst, damit sie wieder an ihren alten Platz gesetzt werden können. Auf dem Schutzstreifen ist nur Weidenutzung zulässig.


    Wir behalten uns vor, nach Ablauf der gesetzten Frist zu prüfen, ob die auferlegten Arbeiten durchgeführt wurden, und zwar in fachgerechter Weise.


    Anderenfalls haben wir keine andere Wahl, als dies alles durch einen Gerichtsbeschluss zu erzwingen.


    Unabhängig davon werden wir prüfen, ob durch Dein Handeln der Stadt Roma weiterer Schaden entstanden ist.


    Möge Iuppiter Dir verzeihen, dass Du die Grenzsteine angetastet hast.


    ______________

    __________________________
    Praefectura Urbis, Roma, Italia


    Die erste Tabula landete in der kurzen Diktatpause vor dem Aquarius, bevor sich Severus für den zweiten Brief die nächste Tabula nahm.


    Cura Aquarum


    Ad
    C. Alfenius Aviola
    Fundus Trebatiacus
    Via Praenestina bei der achten Meile, Latium


    G. Sergius Plautus C. Alfenio Aviolae s. d.


    Den Curator Aquarum habe ich über die Zustände unterrichtet, die wir anlässlich unserer Inspektion auf Deinem Fundus angetroffen haben. Der Curator fordert Dich auf, umgehend alle Veränderungen, die Du vorgenommen hast, ebenso wie alle dadurch hervorgerufenen Schäden und Beeinträchtigungen auf Deine Kosten bis zum Ianuarius des nächsten Jahres rückgängig zu machen. Dies betrifft im Einzelnen den Abriss des von Dir errichteten Badehauses, die Wiedererrichtung der Schutzhütte über dem Kontrollschacht, den Rückbau der Kanäle, über die Du die Abwässer des Badehauses in den Kontrollschacht abgeleitet hast und die Herrichtung des Schutzstreifens in seinen ursprünglichen Zustand.


    Der Schutzstreifen wird in den nächsten Tagen von einem Agrimensor aus unserem Haus auf Deine Kosten neu vermessen werden. Wir gehen davon aus, dass Du die Grenzsteine, die Du herausgerissen hast, bis dahin in gesäubertem Zustand bereitlegst, damit sie wieder an ihren alten Platz gesetzt werden können. Auf dem Schutzstreifen ist nur Weidenutzung zulässig.


    Wir behalten uns vor, nach Ablauf der gesetzten Frist zu prüfen, ob die auferlegten Arbeiten durchgeführt wurden, und zwar in fachgerechter Weise.


    Anderenfalls haben wir keine andere Wahl, als dies Alles durch einen Gerichtsbeschluss zu erzwingen.


    Unabhängig davon werden wir prüfen, ob durch Dein Handeln der Stadt Roma weiterer Schaden entstanden ist.


    Möge Iuppiter Dir verzeihen, dass Du die Grenzsteine angetastet hast.


    ______________

    __________________________
    Praefectura Urbis, Roma, Italia


    Auch diese Tabula schob severus zum Aquarius hinüber, damit dieser nochmal drüber schauen konnte. Schließlich stand ja sein Name darunter. Seinen Stilus steckte Severus derweil weg und nach danach den Becher mit Wein entgegen. Ich danke dir, Sergius.

    Als erstes traten der Angeklate Papirius Salonius und sein Advocatus vor. Der Papirier wirkte dabei recht wortkarg, denn es war sein Vertreter, ein Atier, der das Wort an Severus richtete und ihm die notwendigen Informationen mitteilte. Der Helvetier trug dieser an der dafür vorgesehenen Stelle ein und blickte dann wieder hoch. Danke, Atius, für die Angaben. Sonst benötige ich nichts mehr. Alles weitere bekommt ihr entweder schriftlich per Post oder öffentlich per Aushang auf dem Forum. Je nachdem, was dem Praetor lieber wäre. Allerdings verstand es sich von selbst, dass vertrauliche Angelegenheiten natürlich postalisch geklärt werden würden.


    Causa L. Papirius Ocella v. M. Papirius Salonius


    Delikt Vatermord an Gaius Parpirius Veratius (Priorität: hoch!)


    Kläger L. Papirius Ocella
    wohnhaft



    vertreten durch C. Flavius Scato p. s.


    Angeklagter M. Papirius Salonius
    wohnhaft: Casa Papiria, Mons Esquilinus


    vertreten durch Advocatus Marcus Atius Nerva
    wohnhaft: Casa Atia, Mons Viminalis


    Status
    I - Erste Anhörung




    Entscheidungen zu I
    1. Die Cohortes Urbanae werden angewiesen, den Prozessparteien alle notwendigen Unterlagen zugänglich zu machen.
    2. Der Angeklagte wird nicht arretiert. Stattdessen hat einen Eid auf Iuppiter Optimus Maximus zu leisten, dass er die Stadt nicht verlässt, bis das Verfahren abgeschlossen ist. Zum Nachweis dazu hat er sich täglich bei IIIvir Capitalis M. Cornelius Lartius anwesend zu melden. Versäumt er dies, wird er arretiert.

    Einige Tage vor dem Prozess wurden in der ganzen Stadt Aushänge verteilt, in denen auf ihn hingewiesen wurde. Bei der Erstellung wurde nicht nur der brisanten Anklage Rechnung getragen, sondern auch der Teilnahme zwei prominenter Persönlichkeiten, einerseits der amtierende Praetor Annaeus, andererseits - und das war der eigentliche Höhepunkt - des Caesar Aquilius Bala, der damit einen seiner ersten selbstständen öffentlichen Auftritt wahrnehmen würde.


    AUDITE! AUDITE!


    Am


    ANTE DIEM III ID NOV DCCCLXV A.U.C.*


    wird vor einem
    Iudicium Publicum
    in der Basilica Ulpia
    unter dem Vorsitz des
    Praetors Kaeso Annaeus Modestus
    und in Anwesenheit von
    Appius Aquilius Bala Caesar
    der als Iudex fungieren wird


    der Mordprozess gegen Marcus Papirius Salonius verhandelt, dem der
    Mord an seinem Vater
    zur Last gelegt wird. Vertreten wird er durch den Advocatus Marcus Atius Nerva. Als Kläger tritt der Onkel des Beklaten, Lucius Papirius Ocella auf, der durch seinen Patron, den amtierenden Tresvir Capitalis Caius Flavius Scato, vertreten wird.


    Erscheint zahlreich und beobachtet, wie ein gerechtes Urteil gesprochen werden wird!



    Sim-Off:

    *11.11.2015

    Severus hätte sich ja mit einem Legitimationsschreiben zufrieden gegeben. nNun hatte er stattdessen einen der grimmigen Liktoren des annaeischen Praetoren an die Seite gestellt bekommen, der in voller Amtsausrüstung neben dem Helvetier herlief und - angenehmerweise - dafür sorgte dass der Weg zur Castra am Stadtrand problem- und vor allem gefahrlos vonstatten gehen konnte. Sie hatten sich direkt nach dem Ende der Voranhörung auf den Weg gemacht und erreichten nun quasi in Rekordzeit das Tor der Castra Praetoria.