Beiträge von Gaius Prudentius Commodus

    Commodus musste ein Seuzfen und ein Stöhnen unterdrücken. Er bereute schon fast, dass er das Thema überhaupt wieder zu Tage gefördert hatte.


    "Einen geeigneten Architectus zu finden dürfte eines der kleineren Probleme sein. Für den Anfang wäre es sicherlich viel wichtiger ersteinmal dafür zu sorgen, dass sich tatsächlich jemand zuständig fühlt." sagte er.


    "Wie bereits erwähnt, biete ich mich dem Senat an, wenn das Angebot nicht ergriffen werden will, so findet sich sicherlich jemand anderes."

    Einige Minuten später betrat Commodus, in Begleitung des Ianitors (der aber auch nur auf der Durchreise war) und seines Sklaven Mhorbaine, das Atrium. Er hatte noch immer die weisse Toga an, die er an diesem Tag auch im Senat getragen hatte, auch wenn sie mittlerweile nicht mehr ganz so weiss war. Er schaute den Tiberier fragend an, als er ihn mit einem "Salve, ehrenwerter Augur." begrüsste.

    "21? Ist es wirklich schon so lange her?" Das war natürlich eine rein rhetorische Frage, denn er war sich der Zeit durchaus bewusst.


    "Dann bist du ja in einem Alter, in dem sicherlich schon der eine oder andere Mann an dich herangetreten ist." sagte Commodus mit einem Grinsen.

    "Deine Sklaven werden versorgt werden, mach dir da keine Sorgen." Commodus wusste genau, dass seine Sklaven sich stets um andere Sklaven kümmerten. Musste soetwas wie ein Helfersyndrom sein.


    Commodus füllte zwei Becher mit Wasser und kam mit diesen zu Drusilla. Einen gab er ihr und mit dem anderen in der Hand nahm er ihr gegenüber Platz.


    "Verzeih mir, wenn ich das so sage, aber du bist gross geworden. Wie alt bist du jetzt?"

    Commodus führte Drusilla in den Wohnraum, wo er auf einen der Sessel deutete und sagte: "Bitte, nimm doch Platz. Dein Essen wird gleich kommen. Möchtest du etwas Wasser?"


    Er ging zu einem Beistelltisch, der am Rand des Raumes stand und auf dem sich eine grosse gläserne Karaffe mit Wasser und mehrere Glasbecher befanden.

    "Na dann komm mal mit." sagte er und gab, bevor er das Atrium verliess um sie in den Wohnraum zu führen, einer vorbeikommenden Sklavin die Anweisung einige kleine Speisen zu bringen. Die Sklavin eilte davon und Commodus führte Drusilla in den Wohnraum.

    "Ein tragischer Schicksalsschlag." sagte Commodus und war sichtlich betrübt, was vor allem dadurch bedingt war, dass das arme Mädchen nun ganz allein da stand.


    "Gut gut, dann hoffen wir mal, dass dieses bescheidene kleine Haus ausreichend ist. Ich hatte nämlich nicht unbedingt vor einen Anbau errichten zu lassen." sagte er scherzhaft, als der Maiordomus das Atrium betrat.


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    Du hast nach mir gerufen, Herr? fragte dieser.


    Commodus wandte sich ihm zu und sagte: "Dies ist meine Nichte Drusilla. Wir werden ein Cubiculum für sie brauchen. Kümmere dich darum."


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    Jawohl, Herr. antwortete der Maiordomus und machte sich sofort auf den Weg.


    "Das wird sicherlich etwas dauern. Möchtest du etwas essen? Du musst erschöft sein von der Reise." sagte Commodus als er sich wieder seiner Nichte zuwandte.

    "Ja, im Prinzip ist alles so, wie es auch früher schon war. Wobei ich sagen muss, dass sich meiner Ansicht nach die Grabenkämpfe immer weiter ausbreiten und an Intensität zunehmen." sagte Commodus betrübt und auch verärgert.


    "In gewisser Weise kann man noch immer die Bindungen sehen, die durch die Factiones einst entstanden sind, auch wenn dies natürlich niemand offen zugeben wird."


    "Was den Zusammenhalt angeht, so habe ich gerade in letzter Zeit das Gefühl, dass die unerklärliche Bindung zwischen Aelius Quarto und Germanicus Avarus grosse Risse bekommen hat. Immer wieder sieht man diese beiden Herren in Oposition zueinander." Was Commodus nur Recht war, denn so musste er keinen Zweifel an der Unterstüzung seines Patrons hegen.

    "Deine Mutter ist verstorben?" fragte er überrascht. Die Nachricht, die sicherlich geschickt worden war, musste irgendwo auf dem Postweg verloren gegangen sein.


    "Das tut mir sehr leid für dich. Du bist hier bei uns natürlich jederzeit willkommen. Ich werde dir sofort ein Zimmer vorbereiten lassen." sagte er und rief im nächsten Moment bereits nach dem Maiordomus.


    Er deutete auf die beiden Sklaven im Hintergrund. "Ist das dein gesamtes Hab und Gut?"

    "Auch die Purpurea hat die letzten Rennen verpasst und wenn es wirklich Wagenrennen werden, so hoffe ich damit auch unsere Factio wieder in aller Munde zu bringen."


    Er überlegte einen Moment.


    "Das sicherste wäre es sicherlich sich vom Kaiser ein neues Kommando ausserhalb der Stadt übergeben zu lassen." sagte er und klang dabei ernster als beabsichtigt.


    "Die letzten Berufungen in den Senat brachten viele patrizische 'Pseudotraditionisten' in unsere Reihen. Zum Beispiel dieser Tiberier, du hast seine letzten glanzvollen Auftritte sicherlich mitbekommen. Zu meinem Bedauern muss man leider auch meinen Freund und Amtskollegen, den jungen Flavius, an manchen Tagen dazuzählen."


    "Ansonsten werden die Debatten immer wieder durch Germanicus Avarus' Ausfälle dominiert und aufgelockert. An manchen Tagen kann dies sehr belustigend sein."

    Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    "Ich halte es für schlichtweg unmöglich, die Aufklärungsrate für Verbrechen bedeutend zu erhöhen. Also bleibt nur der Weg der Abschreckung, den auch unsere Ahnen gegangen sind."


    erklärte er und verleibte sich ein weiteres Ei ein.


    "Wenn du der festen Überzeugung bist, dass das Strafrecht geändert werden muss, so empfehle ich dir ein entsprechendes Konzept zu erarbeiten und es dem Senat vorzulegen."

    "Ich danke dir." sagte er.


    "Ich hatte darüber nachgedacht dem Volk während meines Consulats Unterhaltung zu bieten. Ich tendiere dabei zu Wagenrennen, da ich von blutigen Spielen vorerst genug habe."

    Commodus hatte den Gang durch die Arena und das Gejubel des Volkes genossen und ebenso wie sein Kollege hier und da dem Volk zugewunken. Der weg hinauf zur Loge war nicht allzuweit und Commodus nutzte die Zeit um seine Gedanken ein wenig zu sammeln. Viel ging ihm in letzter Zeit im Kopf herum und er war sich nicht einmal zu hundert Prozent sicher, ob wirklich alle Vorbereitungen abgeschlossen worden waren.


    Als er in der kaiserlichen Loge auf einem der Plätze für die Spieleausrichter Platz nahm, wurde ihm bewusst, dass er hier noch nie war, schliesslich hatte er in seiner Amtszeit als Aedil die eigentlich obligatorischen Spiele nicht ausgerichtet.


    Er beobachtete die Menge und auch die noch in der Arena tanzenden Akrobatinnen eine Weile und beugte sich dann zu seinem Kollegen hinüber.


    "Sollen wir beginnen?"

    Commodus nickte.


    "Ich bin froh, dass du dieser Ansicht bist, so brauche ich nicht lange daran arbeiten dich zu überreden." sagte er bezüglich des Consulats.


    "Ich werde gerne so lange bleiben, sofern ich damit nicht deine Gastfreundschaft überstrapaziere." Denn das wollte er ganz und gar nicht, immerhin war alles andere, weswegen er gekommen war, schon nicht unbedingt ein einfaches Unterfangen.


    "Gut, reden wir zuerst über mein mögliches Consulat. Vor allem möchte ich dich bitten, mich bei der Wahl durch deine Stimme zu unterstützen und dies, falls möglich auch auf dir nahestehende Kollegen auszuweiten."

    Er erwiderte ihre Umarmung und lächelte seine Lieblingsnichte (die mittlerweile so ziemlich eine der letzten Nichten war) an.


    "Mir geht es sehr gut, auch wenn mein Medicus mir immer wieder gerne etwas anderes erzählt." sagte er lachend. "Allen anderen geht es, soweit ich das überblicken kann, recht gut. Jedenfalls hat sich bisher niemand beschwert."


    "Und wie geht es dir? Und deiner Mutter?"

    Sim-Off:

    Woher hast du eigentlich das mit den zitternden Händen? Ich kann mich nicht daran erinnern, dass in der langen Zeit, in der ich jetzt hier mitspiele jemals Commodus' Hände zitterten.... Früher gab es da mal einen Teil in den Regeln zu, nannte sich 'schlechtes Rollenspiel'.. zu deinem Glück hab ich den Abschnitt gerade nicht mehr gesehen


    "Ob man sich meiner in einhundert Jahren als Consul erinnert ist mir, um es mal ganz deutlich zu sagen, scheissegal. Ich gerate lieber als Consul in Vergessenheit, als dass man sich meiner als Consul erinnert, der auf die Traditionen Roms gespuckt, die Ahnen einiger der nobelsten Familien beleidigt und die Götter durch Frevel verärgert hat. Und Visionen, wie du sie hast, wünsche ich niemandem, denn sie scheinen durch jene Wesen gelenkt zu sein, die man in der Sprache meiner Ahnen als daimones bezeichnete."

    Decemviri litibus iucandis
    Basilica Ulpia - ROMA
    ITALIA



    Salve Decemviri litibus iucandis,


    In den Erbfällen Flavius Prudentius Balbus, Lucius Prudentius Angelus, Marcus Prudentius Felix, Prudentia Mattea, Prudentia Valeria und Publius Prudentius Pulcher erkläre ich, Gaius Prudentius Commodus, mich bereit die Erbe anzutreten.


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    PRIDIE NON MAI DCCCLVII A.U.C.
    (6.5.2007/104 n.Chr.)