Commodus war damit beschäftigt das Schreiben zu lesen, als eine weitere Störung auftauchte. Er schaute zur Tür und hätte gerne alle weggeschickt, doch der Inhalt des Schreibens unterstrich die Dringlichkeit des Anliegens seines Sohnes.
Beiträge von Gaius Prudentius Commodus
-
-
Commodus hatte sich den Wortwechsel schweigend angehört und also die beiden auf den Ritterstand zu sprechen kamen sagte er: "Es wäre sicherlich sehr zuträglich, wenn du dafür sorgen könntest, dass der Name meines Enkels in nicht allzuferner Zukunft auf einer der Listen für die Standeserhebungen erscheint."
"Und sich einen Namen zu machen dürfte nicht allzuschwer werden."
-
Commodus nickte bestätigend und dachte einen Moment lang nach. "Wie wäre es mit ANTE DIEM IV NON MAI DCCCLVII A.U.C. (4.5.2007/104 n.Chr.). Direkt im Anschluss an die Ludi Floralia. Oder wir nutzen die Ludi Floralia."
-
Commodus verfolgte die Konversation schweigend und schmunzelte.
-
Commodus betrat, ebenfalls nach dem schnellen Richten seiner Toga, aber im Gegensatz zu den anderen Senatoren ohne Sklaven, das Triclinium und erfasste mit einem kurzen Rundumblick die bereits Anwesenden und das Ambiente des Raumes. Als er den Gastgeber entdeckt hatte, begab er sich langsam (schliesslich war er schon alt) in dessen Richtung um ihm ebenfalls seine Glückwünsche auszusprechen.
"Salve Tiberius. Meine Glückwünsche zu deiner Aufnahme und deine ersten, recht gelungenen, Auftritte."
-
Die Sänfte, auf deren Seite eine dezente Eule abgebildet und die mit dunklen Vorhängen ausgestatten war, stoppte vor der Villa Tiberia und der Sänftenführer half dem alten Senator hinaus. Während dieser zur Porta schritt, entfernte sich die Sänfte, denn anders als viele andere hatte Commodus die Angewohnheit die eigene Sänfte wieder wegzuschicken bis sie erneut gebraucht wurde. Ein kleiner Junge postierte sich auf der Strasse, so dass er jederzeit loseilen konnte um die Sänfte zu holen.
Commodus erreichte die Porta und liess sich dann in die Villa führen.
-
Commodus überlegte einen Moment, ob er noch etwas anderes besprechungswürdiges hatte, musste dies für sich selbst jedoch verneinen. Also vielleicht doch etwas smalltalk?
Als Detritus ihm eine Stärkung anbot nickte er. "Sehr gern." sagte er.
"Hast du in letzter Zeit eigentlich etwas von deinem Verwandten, Augustinus, gehört?" fragte er.
-
Commodus benötigte einige Momente um seine Gedanken zu sortieren, dann erhob er seine Stimme:
"Die Rückbesinnung auf die eigene Geschichte ist eine der fundamentalen Dinge, die eine Gesellschaft prägen. Mit der Geschichte leben wir. Mit der Geschichte verbinden wir uns. Die Geschichte ist ein zentraler Knotenpunkt des Imperiums. Sie ist der Anker, der auf einer stürmischen See das Boot festhält. Ein so großes Reich wie das unsere, das von Mesopotamien bis an den Atlantik und von Britannia bis an die Küsten des Afrikas reicht, wird zusammengehalten durch eine gemeinsame Geschichte, eine gemeinsame Tradition. Und dies war nur möglich, weil ruhmreiche Männer getrieben durch sapientia, fortitudo, iustitia und modestia die Geschicke des römischen Imperiums gelenkt haben.
Um diesen großartigen Männern ein Denkmal zu setzen und sie zu verewigen, entschloß sich unser gütiger und weiser Imperator Lucius Ulpius Iulianus Caesar Ausgustus Divi Traiani Filius, den Ahnen des Römischen Volkes zu huldigen und ließ das Ulpianum bauen, ein Gebäude für die Vergangenheit und Zukunft gleichermaßen, in dem den großen Männern seit den ersten Tagen der Res Publica die verdiente Ehre zukommen soll."Sein Blick wanderte durch die Reihen.
"Diese Worte, verehrte Senatoren, dürften vielen von euch bekannt sein, schliesslich wurden sie einst hier in dieser Halle verlesen und euch zur Abstimmung vorgelegt. Ihr stimmtet über sie ab und durch euer Votum wurden diese Worte Teil des Codex Universalis.
Für jene unter uns, die an jenem denkwürdigen Tag nicht das Privileg genossen hier zu sein sei gesagt, dass es sich bei den von mir zitierten Worten um den Prolog des Pars Septima des Codex Universalis handelt. Jener Abschnitt dieses grossen Gesetzeswerkes, das sich mit dem so genannten Ulpianum beschäftigt."
Ein weiterer Blick über die Reihen.
"Vor einigen Tagen führte ich ein Gespräch mit dem ehrenwerten Aelius Quarto, der einst als Inquisitor Senatus Maior der Inquisitio Senatus Causa Ulpianum für die Planung des Bauvorhabens verantwortlich war. Mit Erschrecken stellte ich fest, dass seit der letzten Erwähnung des Ulpianums hier vor dem Senat bereits eine Ewigkeit vergangen ist.
Sim-Off: Nach CH-Zeitrechnung fast drei einhalb Jahre
Aelius Quarto sagte mir ebenfalls, dass bereits ein Teil der Abrissarbeiten begonnen haben und dass das Projekt derzeit scheinbar nur aufgrund der Fragen nach der Gesamtfinanzierung und der Inschrift in der Schwebe hängt.
Ich muss sagen, dass ich mehr als schockiert bin. Ich hörte bereits in Germanien Gerüchte, dass der Senat in den vergangen Monaten oder gar Jahren von einer Unentschlossenheit erfasst worden ist, doch ist es mehr als fragwürdig, wenn ein seit ewigen Zeiten beschlossenes und geplantes Bauprojekt an der Frage nach einer Inschrift scheitern soll.
Es mag sein, dass meine Ansichten und Einstellungen etwas antiquiert sind, doch habe ich immer an diesen Senat und seine Tatkraft und Entscheidungsfreudigkeit geglaubt. Es mag an meinem Alter liegen, doch habe ich das Gefühl, dass dieser Glaube an den Senat und seine Mitglieder auf anderen Gebieten besser genutzt wäre."
Er schüttelte leicht den Kopf und machte erst einmal eine Pause.
-
Commodus, auf seinem Platz auf der Bank der Praetoren, gähnte und schmunzelte über eine Bemerkung seines Nachbarn, bevor er ebenfalls seine Stimme abgab.
-
"Sehr gut." sagte Commodus. "Wirklich erfreulich."
Er drehte sich wieder um und schaute erneut hinaus in den Garten. Er schwieg einen Moment lang und sagte dann: "Ich habe vor in den nächsten Tagen, wenn der Senat und die Gerichte nicht Tagen, nach Misenum zu fahren, um dort mein kürzlich erworbenes Landgut und dessen Verwalterin aufzusuchen und dort ein oder zwei Tage zu verbringen."
"Ich möchte, dass du vorreist und das Gut ein wenig inspizierst und die Vilica über meine baldige Ankunft informierst. Schliesslich möchte ich keine bösen Überraschungen erleben, wenn ich dort ankomme."
-
Commodus seufzte leise und legte die Schriftrolle in seiner Hand zur Seite.
"Worum geht es?" fragte er und versuchte nicht zu sehr zu zeigen, dass er diese Störung nicht sonderlich erfreulich fand.
-
Commodus, der wie immer auf dem Platz sass, den ihm nicht sein politisches Lager (welches er eh nicht hatte) diktierte, sondern der ihm durch sein Amt zustand, erhob sich um den Princeps um das Wort zu bitten.
-
Neben den vielen anderen Sklaven kaum auch einer der Prudentier hierher um den alten Senator Commodus anzumelden.
-
"Ich glaube in den Pausen der Spektakel im Theatrum Flavium wäre es nicht unbedingt angebracht. Schon allein von der Umgebung her. Ich weiss nicht, ob solche Szenen in der blutigen Arena stattfinden sollten." sagte er und überlegte einen Moment.
"Dann vielleicht doch besser in den Pausen eines größeren Stückes."
-
Commodus war, wie es der Zufall wollte anwesend, wenn er auch nicht wirklich im Tablinum war, sondern in der Tür zum Hortus stand und hinaus blickte. Als sich hinter ihm jemand räusperte, wandte er sich um und richtete seine Aufmerksamkeit auf den 'Eindringling'.
"Ah, Mhorbaine. Da du hier bist, gehe ich davon aus, dass in Germania alles zum Besten geregelt wurde?" fragte er.
-
Alles Liebe zum Geburtstag Aelia.
-
Der alte Mann war in eine der Reden vertieft als sein Sohn eintrat. Er liess das Schriftstück etwas sinken und schaute seinen Sohn an. Eigentlich war ihm in diesem Moment nicht danach sich zu unterhalten, was ja auch der Grund war, warum er hier sass.
"Ja, mein Sohn?" fragte er.
-
Commodus sass, gehüllt in eine bequeme Tunika und mit einer leichten Decke um seine Schultern, vor der offenen Hortustür in einem der Sessel. In seinen Händen hielt er eine Abschrift der Reden Ciceros, in denen er las.
-
"Hmmm..." war von dem alten Mann zu vernehmen. "Eine interessante Idee. Wenn du da bereits eine konkrete Vorstellung hast, so würde ich sagen, dass wir dies aufgreifen sollten."
-
"Dieser junge Spross meiner geliebten Tochter..." er deutete auf den Ferrier "... kam nicht nur nach Rom, um hier mit dir über das Ulpianum zu sprechen, sondern auch um den Ruhm der Familie zu mehren." sagte er.
"Da dies jedoch nicht so ohne weiteres funktioniert, dachte ich, dass es vielleicht gar keine schlechte Idee wäre, dich um Unterstützung zu bitten."