Beiträge von Gaius Prudentius Commodus

    Commodus war kaum im Atrium angekommen, als der Consul auch schon erschien. Welch überzeugender Service.


    "Salve Consul. Dort war ich auch, doch ereilte mich der Wunsch Rom wiederzusehen und so kam ich gestern hier an." erwiderte er und nahm dankend auf dem angebotenen Platz Platz.

    Commodus trat einen kleinen Schritt vor und richtete das Wort an den Ianitor: "Ich bin Prudentius Commodus, Mitglied des Senats, und wünsche den Consul Vinicius Lucianus zu sprechen, sofern dieser etwas Zeit erübrigen kann."

    An einem schönen römischen Wintermorgen kam entstieg Commodus einer Sänfte, die zuvor die Strasse runterkam und vor der Casa Vinicia gestoppt hatte. Als er ausgestiegen war, richtete er, mit Hilfe eines Sklaven, seine Toga und nahm seinen Gehstock entgegen. Dann machte er sich auf den Weg zur Porta, wo ein Sklave für ihn anklopfte.

    Die Sänften, in denen Commodus und Aquilia Rom durchquert hatten, erreichten die Casa Prudentia in der Via Flaminia und stoppten vor der Porta. Einer der Sänftenführer ging zur Tür um dem Ianitor die Ankunft der beiden zu melden und nur wenige Momente später erschienen sowohl neben Commodus' Sänfte als auch neben der der jungen Aquilia Sklaven, die ihnen als Hilfe beim Aussteigen dienten.


    Nach dem Aussteigen wechselte er einige Worte mit einem der Sklaven und begab sich dann zu Aquilia. Er war sich sicher, dass ihr all dies nicht sonderlich gefallen haben dürfte und hoffte, dass er sie trotzdem noch irgendwie gnädig stimmen konnte.

    Auch Commodus' Sänfte wurde angehoben und schob sich langsam in die Stadt und noch langsamer durch die Stadt. Die Massen der Menschen draussen, jenseits der Vorhänge, waren Rom. Sie waren das, was Rom wirklich ausmachte. Nicht all die prunkvollen Bauten oder die tausenden Legionäre die täglich für den Erhalt des Reiches kämpften, sondern die Leute dort draussen, der Pöbel, er war Roms Blut. Commodus genoss es hier zu sein und zog hin und wieder den Vorhang zurück um einen näheren Blick auf die Menschen zu werfen.



    Langsam schoben sich die beiden Sänften und in ihrem Windschatten auch die Schlange aus Gepäcksklaven, durch die Strassen Roms in Richtung Capitolium und Via Flaminia.


    Es dauerte etwa eine Stunde, bis die Casa in Sicht gelangte.

    Commodus beobachtete die junge Aquilia bei ihrem Ausflug in die Sänfte und schnunzelte über ihr offensichtliches Unbehagen. Er ging zu ihr hinüber und trat an ihre Sänfte heran. "Wir müssen nicht sehr weit durch die Stadt, aber ich habe eben gehört, dass die Strassen recht voll sein sollen, daher werden wir wohl eine Weile brauchen. Wenn du etwas benötigst, dann wende dich an den Sänftenführer." sagte er und lächelte sie ermutigend an.


    "Wir sehen uns an der Casa." sagte er dann und ging dann zu seiner Sänfte, die er dann auch bestieg.

    Die Kutsche mit Commodus und Aquilia erreichte, in Begeitung der Gepäckkarren, das Tor Roms. Vor dem Tor wartete bereits das Transportmittel für die nächste Etappe der Reise. An einer schattigen Stelle standen zwei Sänften sowie eine Reihe Träger und Gepäcksklaven bereit.


    Die Kutsche hielt neben den Sänften an und der Ausstieg wurde geöffnet. Die Sklaven standen bereit um Aquilia und Commodus herauszuhelfen. Commodus lächelte Aquilia noch einmal ermutigend zu und liess sich dann aus der Kutsche helfen.

    "Ich glaube, er ist noch ein wenig liebenswerter als ich. Jedenfalls kann er das sein." sagte Commodus.


    Sein Blick wanderte noch einmal nach draussen, wo die Landschaft Italias an der kleinen Kutsche vorbeizog.


    "Ich bin sicher, ihr werdet euch mögen."

    "Vielleicht. Wenn wir Glück haben wird er bei unserer Ankunft in der Casa sein. Allerdings kann ich dir das nicht versprechen." sagte er und schaute kurz aus dem Fenster, wo die Stadt Ostia gerade hinter ihnen verschwand.


    "Er ist in Rom, weil er in der kaiserlichen Garde als Offizier dient."


    Die Kutsche fuhr nun auf die Strasse nach Rom.

    "Vor allem werde ich dir die Stadt zeigen." sagte er. "Und dich meinem Sohn vorstellen." Er lächelte bei diesem Gedanken.


    "Und was dann noch ansteht, hängt davon ab wie meine Geschäfte in Rom laufen, denn davon ist abhängig wie lange ich in Rom zu bleiben gedenke."

    Auch Commodus liess sich von einem der Sklaven in die Kutsche helfen, denn auch wenn er ein stolzer Mann war, hatte er nicht vor durch eine Unvorsichtigkeit sein Leben zu lassen.


    "Wir werden nicht lange unterwegs sein. Ich schätze etwas unter zwei Stunden. Aber das hängt auch davon ab, wieviel Verkehr auf den Strassen herrscht." sagte er. "Du brauchst dir also keine Sorgen machen. Wir sind bald da."

    "Das wird sich wieder legen, warte noch etwas, dann wirst du dich wieder normal fühlen." sagte er belustigt.


    Unweit des Schiffes wartete eine kleinere Kutsche auf sie. Hier war eine so grosse und gut ausgestattete wie in Germanien nicht notwendig, da die Reise nach Rom nicht lange dauern würde. Das Gepäck der beiden wurde bereits auf weitere Karren geladen und alles für den Aufbruch vorbereitet.


    "Ich hoffe es macht dir nichts aus, wenn wir uns hier in Ostia nicht lange aufhalten und unsere Reise nach Rom sofort fortsetzen?" fragte er das Mädchen, das an seinem Arm hing während er auf die Wagen zusteuerte.

    Das Schiff wurde vorsichtig zwischen den anderen Schiffen durch das Hafenbecken gesteuert und erreichte seinen Bestimmungsort. Zwei Matrosen sprangen von Bord und machten sich daran es festzumachen.


    Wenige Minuten später war das Schiff fest vertäut und die Landungsstege wurden ausgelegt. Man begann mit dem Entladen der Fracht und informierte auch die Passagiere.




    Etwa eine halbe Stunde nach der Ankunft setzte nun Commodus in Begleitung seiner jungen Nichte seinen Fuss nach langer Abwesenheit wieder auf italischen Boden.

    ... lief in den Hafen Ostias ein. Die Reise war nicht sehr lang gewesen und durch das ständige Segeln in Küstennähe auch recht ereignislos und entspannt verlaufen.


    Während an Deck die Mannschaft herum lief und alles für das Anlanden vorbereitete, war unter Deck von der ganzen Aufregung nicht viel zu spüren.


    Commodus, befand sich in seiner spärlich eingerichteten Kabine und war damit beschäftigt Senatsprotokolle, die ihm ein befreundeter Senator nach Massilia geschickt hatte, zu lesen und sich darüber aufzuregen.