Beiträge von Gaius Prudentius Commodus

    Commodus nickte und registrierte erfreut, dass es Valeria zu schmecken schien.


    "Ja, in der Tat geht es genau darum. Ich betreibe hier unter anderem auch eine Färberei und der Wollverbrauch ist enorm. Da die Schafsherden, die früher im Besitz meiner Tochter waren, nicht mehr verfügbar sind, muss ich mich nach neuen Lieferanten umsehen. Ich nehme an, du kennst die Preise, zu denen Wolle auf den Märkten angeboten wird." sagte er und trank einen Schluck.


    "Ich muss sagen, mir sind sie gelinde gesagt zu hoch, wenn man bedenkt wie hoch unser Verbrauch ist. Daher würde ich gern mit dir über eine mögliche Vereinbarung sprechen, bei der der Preis etwas gesenkt wird und ich dir eine bestimmte Menge garantiert abnehme."

    "Ich bin sicher, der Preis sollte das letzte sein, dass dem Glück deiner Soldaten im Wege steht. Es wird sich sicherlich ein Preis finden, der für die Classis erschwinglich ist. Für den Tag der offenen Tür informiere mich und du wirst soviel erhalten, wie du benötigst."


    Er schaute zu Valeria: "Für dich hätte ich auch ein geschäftliches Angebot, falls du interessiert sein solltest."


    Er bediente sich an einem Stück Brot.

    Ein recht schlichter Reisewagen kam vor der Casa zum stehen. Eine Eule aus Bronze schaute vom Dach herunter neben dem Kutscher sass noch ein weiterer grosser gallischer Mann. Dieser stieg ab und ging zur Tür des Wagens, die er sofort öffnete.


    Commodus entstieg dem Wagen langsam und vorsichtig. Unten angekommen richtete der Gallier kurz eine Falte an Commodus' schlichter senatorischer Toga und übergab dem älteren Herren einen Gehstock.
    Während Commodus sich, leicht auf den Stock gestützt, auf den Weg zur Porta machte fuhr der Wagen fort.


    Commodus betrat die Casa durch die offene Porta und schaute sich im dahinterliegenden Atrium nach dem Brautpaar oder anderen bekannten Gesichtern um.

    Commodus ahnte eine weitere sich in die Länge ziehende Disskussion auf sie alle zukommen und daher entschloss er sich das Wort zu ergreifen: "Wenn ich darf..."
    sagte er in Richtung Princeps und ohne wirklich auf eine Antwort zu warten fuhr er fort:
    "... bei meinem letzten Aufenthalt in Rom ist mir das dortige Gesetz unter die Augen gekommen. Zuvor sah ich schon einmal das hispanische. Beide unterschieden sich, daher glaube ich, jede Provinz ist in dieser Entscheidung völlig autonom. Allerdings weiss ich nichts genaues und wenn hier sonst niemand etwas weiss, würde ich als beratender Beisitzer den Vorschlag machen, dass wir die Disskussion darüber verschieben und vorher entsprechende Informationen sammeln."


    Er hoffte, um seines Gesässes Gesundheits Willen, dass man diesen Vorschlag annehmen würde.

    Commodus war mit den Rechnungen, die er kontrolliert hatte, fertig und legte sie beiseite. Er rief nach seinem Scriba und als dieser wenige Minuten später erschien, begann Commodus ihm zwei Briefe zu diktieren.


    Es dauerte nicht lange, bis das Diktat beendet war. Er liess sich die Briefe geben, schaute sie sich kurz an und unterzeichnete sie. Er gab sie dem Scriba zurück und beauftragte diesen einen Boten in die Stadt zu schicken um die Briefe aufzugeben. Nach einem bestätigenden Nicken machte sich der Scriba auf den Weg.


    Commodus blieb noch eine Weile an seinem Tisch sitzen, bevor er sich erhob und das Officium ebenfalls verliess.

    "Ach, eigentlich nur das Übliche. Es wurden Vorschläge gemacht, es kamen Gegenvorschläge, dann wurde disskutiert und hinterher kam man zu einem Ergebnis, auch wenn es mir so vorkam, als hätte man des öfteren vergessen, worüber man eigentlich disskutiert hat. Zumindest war es bei mir so..." Er lächelte etwas "... aber das schlimmste war das Sitzmobiliar, dass in meinem Alter nicht unbedingt vorteilhaft ist. Viel zu hart."

    Commodus trank einen Schluck.


    "Du erscheinst absolut nicht unhöflich. Kommen wir also zum geschäftlichen Teil." sagte er und stellte seinen Becher auf die Seite.
    Nachdem er seine Position korrigiert hatte und es etwas bequemer für ihn war, begann er:


    "Fangen wir mit dir an, Sabbatius. Dir möchte ich ein Angebot über einen wichtigen Teil der Versorgung deiner Soldaten anbieten. Du hast meines Wissens nach wenige Soldaten, die bereits Bürger sind und dafür viele Peregrini, die vornehmlich aus dem hiesigen Umland kommen. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass viele Leute die hier aufgewachsen sind mit römischem Wein nicht viel anfangen können und statt dessen lieber ein gutes Bier geniessen." Er machte eine kurze Pause.
    Das ist der Punkt meines Angebotes. Ich produziere eines der besten Biere hier in der Gegend und wäre bereit die Versorgung deiner Soldaten für einene sehr guten Preis zu gewährleisten."

    Commodus nickte verstehend. "Also hat er die Gästezimmer der Provinz getestet."


    Er setzte einen leidenden Blick auf. "Ich hab an der ersten Curiensitzung in der neuen Zusammensetzung teilgenommen..." Er stockte "... eine wirklich interessante Runde, aber trotzdem kam es mir vor als hätte die Sitzung ewig gedauert." Schaudernd dachte er an sein schmerzendes Gesäss zurück, dass ihn nach der Sitzung gequält hatte.