Beiträge von TIBERIUS AQUILIUS SEVERUS AUGUSTUS

    Der Augustus fuhr sich durch das wie er zuletzt bemerkt hatte durchaus schmaler werdendes Haar. Demnächst würde er tatsächlich noch irgendwelche Kränze aufsetzen müssen wie der alte Caesar. Oder wozu ihn seine Eitelkeit sonst so treiben würde. er gab sich einen Ruck und konzentrierte sich auf die Steuersache.


    "Salve. Und sehr gut, Varenus. Dann zeig mal her, deinen Entwurf. Danach berichte ich dir wegen der Stammeinheiten."

    Der Augustus hatte der kleinen Debatte interessiert gelauscht. Er dachte noch ein paar Momente über Varenus' Argumente nach, entschied sich dann allerdings, dass er die Argumente für die Aufnahme im Ganzen stichhaltiger fand. Nun hatte jeder der Anwesenden seine respektive, ihre Meinung kundgetan und es war Zeit abzustimmen.


    "Nun gut. Die Mitglieder des Consilium Ulpianum wurden gehört. Es folgt nun, dass das Consilium abstimmt. All jene, die für eine Aufnahme votieren möchten, mögen dies jetzt durch Handzeichen kundtun."


    Sim-Off:

    Einfach ein :dafuer: reicht völlig aus :D


    "Ah." nun das war natürlich normal. "Ich bin mir sicher, du wirst dich daran gewöhnen. Und in der Zwischenzeit? Was unternimmst du, um diesem Gefühl der Fremdartigkeit zu entgeen zu wirken? Rom hat viel zu bieten. Manche würden sogar sagen, mehr als Pergamon." meinte der Kaiser mit einem Augenzwinkern.

    In erster Linie sein Heimat... Wo diese wohl sein mochte.

    "Und deine Heimat siehst du in Pergamon oder in Rom? Ich könnte es kaum jemandem verübeln, der nicht mit diesem Phänomen einer Stadt etwas, sagen wir fremdelt. Was aber sicher ist, dass Erfahrungen, die man rund um den Erdkreis sammelt sicher an vielen Stellen anwendbar sind. Insofern bisher alles richtig gemacht würde ich sagen."

    Dass die Strafverfolgung der Kultisten ordentlich voran schritt quittierte der Augustus mit einem zufrieden Nicken. Da würde man einfach abwarten müssen, was so an die Oberfläche gespült wurde.

    Dass Vibulanus gleich dabei war, wenn es um Aufstockungen ging, überraschte den Herrn der Welt natürlich nicht. Zwei oder drei zusätzliche Prätorianerkohorten, eine Urbanerkohorte, zwei Kohorten für die Vigilen. Mochten letztere auch vergleichsweise günstig sein, schweineteuer würde die ganze Aktion so oder so werden. Aber gut. Man hatte sich noch nicht die Mühe gemacht auszurechnen, was allein die gemeine Straßenkriminalität das Gemeinwesen jährlich an Steuern kostete. Wenn eine solche Aufstockung Wirkung zeigen würde, könnte sich das Ganze als gute Investition erweisen.

    Er klatschte in die Hände. "Gut. Gehen wir in die vollen und betreiben die von dir vorgeschlagene Aufstockung. Wenn wir dieses Problem angehen, dann richtig. Also mögen mir die Kommandeure der Einheiten für ihre Bereiche einen Plan für die Vergrößerungen schicken mit dem was da nötig ist. Vor allem Unterbringung und Versorgung. Es könnte ein bisschen eng werden in der Castra Praetoria. Allein..." er dachte einen Moment nach und klopfte dann nachdenklich mit den Fingern auf den Tisch "sollten wir uns nicht nur auf militärisch-strafverfolgerische Maßnahmen beschränken. Die Plebs ist notorisch dafür, auf höhere Militärpräsenz... angespannt zu reagieren. Ich würde dem Pöbel gern vermitteln, dass diese Maßnahemen zu seinem ureigenen Interesse beitragen. Sicher ginge es auch ohne, aber wenn wir schon diese Mühe aufnehmen, können wir auch die ganze Distanz gehen. Was ich also noch brauche ist eine, sagen wir positive zivile Verkaufsstrategie. Etwas, um die Aufstockung in das rechte Licht zu rücken. Ergänzt werden sollte die Aufstockung ohnehin mit zivilen Antikriminalitätsmaßnahmen, obwohl mir da gerade ein bisschen die Phantasie fehlt.

    Ideen, meine Herren?"

    Bei Herius Claudius Menecrates ist eine Erkundigung ob seiner Gesundheit einzuholen. Für den Fall, dass er sich gesundheitlich dazu in der Lage sieht, möge er zeitnah zu einer Audienz in den Palast kommen.

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    Folgendes Decretum ist zu verkünden. Großes Siegel und so weiter.



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    Pars Decima - Decretum Christianorum


    § 1 Religionstoleranz

    Im Grundsatz übt das Imperium Romanum eine religiöse Toleranz gegen das Christentum aus. Es wird den Christen gestattet ihren religiösen Praktiken nachzugehen.


    § 2 Allgemeines

    (1) Christliche Riten dürfen an keinem öffentlichen Platz zelebriert werden und es dürfen keinerlei Aufmärsche oder Prozessionen durchgeführt werden.

    (2) Die Christen in Rom sind dazu verpflichtet, einen religiösen Führer aus ihren Reihen zu erwählen. Dieser ist dem Gemeinwesen gegenüber für das Wohlverhalten der Christen verantwortlich. Er hat gegenüber den Quindecimviri Sacris Faciundis regelmäßig Auskunft über die Organisation zu geben, sowie gegenüber Personen mit berechtigtem Interesse auf Anfrage.

    (3) Religiöse Räumlichkeiten sind von außen nicht als solche kenntlich zu machen. Ihre Lokalität ist den Quindecimviri Sacris Faciundis durch den in Absatz 2 benannten religiösen Führer anzuzeigen.

    (4) Keine religiöse Praktik darf geltenden Gesetzen zuwiderlaufen, noch das Römische Pantheon beleidigen.

    (5) Der christliche Glaube ist im Allgemeinen nicht meldepflichtig.


    § 3 Missionstätigkeit

    Es ist den Christen verboten öffentlich oder im Geheimen Römer durch aktives Predigen ihre Lehren zu verbreiten und Römer zu ihrem Glauben zu missionieren.


    § 4 Karriereverbote

    (1) Es ist Christen verboten im Exercitus Romanus zu dienen.

    (2) Es ist Christen verboten im Cultus Deorum zu dienen.

    (3) Es ist Christen verboten Ämter des Cursus Honorum innezuhaben.

    (4) Es ist Senatoren der Römischen Curie verboten Christ zu sein.


    § 5 Strafen

    (1) Christ zu sein ist grundsätzlich noch keine Straftat.

    (2) Verstöße gegen in diesem Decretum festgelegte Auflagen werden vom Iudicium Imperatoris erkannt und abgeurteilt, das jeweilige Strafmaß ist vom Gericht festzusetzen.


    § 6 Unschuldsbeweis

    Wird eine Person beschuldigt als Christ ihm verbotene Ämter innezuhaben so kann er sich von der Anklage mittels eines unter Zeugen zelebrierten Opfers an die Römischen Götter als unschuldig erweisen.



    "Eine schöne Auswahl. Auch in die weniger angenehmen Ecken, wie Gallia und Germania hat es dich also verschlagen. Freiwillig machen das gar nicht so viele, will mir scheinen. Nun. Willkommen im Palast, Vindex." sagte der Kaiser und zwinkerte Florus zu. "Du hattest ja deine Erfahrung mir Germania ausreichend gemacht, als man dich da gar sehr lange postiert hatte, nicht wahr." Das war eher eine Feststellung. Der Augstus fragte sich immer noch, wie es gekommen war, dass man den bedauernswerten Florus dort oben fast vergessen hatte. Nun ja.

    "Du, Vindex hast wie dein nicht so direkter Verwandter gleichfalls Ambitionen, dem Gemeinwohl in den öffentlichen Ämtern zu dienen, erinnere ich mich richtig?"

    Der Augustus lächelte huldvoll.

    "Vortrefflich. Und du brauchst mich natürlich nicht mit "Euch" anzureden. Was auch immer man dir im wunderbaren Osten so für Sitten beigebracht hat, hier geht es ganz römisch zu. Apropos. Ich höre von deinem Verwandten hier, du seiest auch sonst ganz ordentlich in der Welt herum gekommen?"

    Es war dem Herrn der Welt in der Tat noch nicht untergekommen, dass Annaeus Florus mit irgendetwas Zeit verschwendet hätte. Und der Kaiser hatte natürlich auch keinen Grund gesehen, die Angelegenheit in irgendeiner Form heraus zu zögern. Gut gelaunt betrat er also das Officium wo die anderen bereits warteten.


    "Ah ja, die Annaeer. Florus, gut dich zu sehen. Ich sehe, du hast den Weg noch gefunden? Und du bist Annaeus Vindex, den dein Verwandter Florus mir so angepriesen hat?"


    Er hatte vergessen, wie genau die beiden verwandt sein mochten. Der Herr der Welt suchte in den Gesichtern nach Ähnlichkeiten, wurde aber nicht wirklich fündig. Wie auch immer.

    Gut, an dieser Stelle sah der Kaiser, der sich gleichzeitig den Vorschlag des Pontifex angesehen und der Diskussion gelauscht hatte, es angezeigt sich wieder zu Wort zu melden. Er nickte den Militärs, zwischen denen sich eine gespannte Atmosphäre zu bilden drohte zu. "Präfekt, Tribun, vielen Dank, dass ihr mir das zur Aufmerksamkeit gebracht habt." Er sah zuerst zu Vibulanus. "Mehr Männer können wir arrangieren. Dafür ist im Budget auf jeden Fall noch Platz." Varenus würde ihm da vielleicht was husten, aber die Sicherheit in der Hauptstadt war nicht mit Denaren aufzuwiegen. "Vielleicht würde das auch den... Kritikpunkte, die Tribun Crispus anspricht, Abhilfe schaffen. Sag mir wie viel du schätzt, dass du brauchst. Denn eines ist klar. Dass der Orontes in den Tiber fließt ist nur deshalb ein Problem, weil das Bett des Tibers im Moment nicht breit genug für den Orontes ist. Ich weigere mich zu glauben, dass die Stärke unseres Gemeinwesens an irgendwelchen Ankommern aus dem Osten überfordert wird. Das gilt auch für die Christianer. Dein Entwurf gefällt mir, Pontifex. Insgesamt, in der Tat. Ausgewogen und schafft Zugriff auf ihre Organisation. Ich übertrage dir gerne alle Befugnisse, die du brauchst für die... Impelmentierung, was die religiöse Komponente anbelangt und erstatte mir gelegentlich Bericht über deine Fortschritte. Diese Gesetzesänderung wird natürlich nur ein erster Schritt im Gesamtmosaik der Verbrechensbekämpfung sein. Inzwischen, wie weit ist die Strafverfolgung in dieser Tempelschändung gediehen?"


    Der Herr der Welt nahm noch einen Schluck Wein. "Thema Subura." sagte er und blickte zum Urbanertribun. "Ich sehe die Gründe für deine Skepsis durchaus. Nichtsdestoweniger scheint mir das Unterfanngen der Station die der ehemalige Praefectus Menecrates dort angestrengt hat zumindest in die richtige Richtung... gegangen zu sein. Allerdings vielleicht nicht groß genug angelegt. Auch Seapios Gedanken zu niedrigen Löhnen und so weiter schienen mir einzuleuchten.

    Meine Herren, dieser spezielle Bezirk hängt der Stadt wie ein Mühlstein um den Hals."

    Er blickte wiederum zu den anwesenden Militärs. "Würdet ihr drei und der Praefectus Urbi" falls sich bei Octavius Victor eine ernsthaftere Krankheit eingestellt haben sollte, würde er interimsweise einen anderen PU ernennen, auch um die Balance zwischen Prätorianern und Urbanern zu wahren "mir also gelegentlich eine umfassende Strategie vorlegen, die dieses Loch Subura im Besonderen bezähmen kann und die die... Gesundheit ihrer Bewohner wahrt?" Dann konnten die auch ihre Differenzen miteinander ausdiskutieren, die der Kaiser meinte ausgemacht zu haben. "Ich meine, niederbrennen lassen könnte ich diese Kloake heute Abend noch ohne großes Aufhebens, aber das ist ja nicht wirklich im Sinne unserer allgemeinen Bemühungen um die Wohlfahrt der Bewohner dieser Stadt insgesamt, nicht wahr?"

    Auf die Antworten von Menecrates und Varenus antwortete der Augustus nicht direkt, sondern erlaubte sich einen Moment des Nachdenkens. Zunächst beschloss er noch nicht mit seiner Meinung heraus zu rücken, sondern den Rest der Runde mit einzubeziehen.

    "Nun, der Einwand scheint mir also mindestens bedenkenswert. Bitte, was ist die Meinung der anderen in dieser Sache?" Er sah dabei zuerst den Tribun der Prätorianer an, hatte dieser doch den direktesten militärischen Hintergrund und konnte die Frage womöglich am besten beurteilen.

    Der Herr des Erdkreises nahm das Statut noch einmal in Augenschein und las den in Rede stehenden Passus. Er tolerierte juristische Wortkrämerei bis zu einem gewissen Punkt und wusste natürlich, dass auf besagter Wortklauberei ein wichtiger Teil des römischen Gemeinwesens und damit seine Herrschaft ruhte. Gewissenhaft dachte er also über den Einwand nach.


    Menecrates nun warf ein, dass man in der letzten Zeit gar arg knauserig mit Auszeichnungen umgegangen war. Der Augustus nickte dem verdienten Staatsmann wohlwollend zu und gab seinem Schreiber ein Zeichen. "Ich werde deinen Einwurf sorgsam bedenken, mein lieber Menecrates und danke dir für deinen Hinweis. Es geht nicht an, dass verdiente Senatoren, die ihren Einsatz in den Dienst des Gemeinwesens stellen, nicht die nötige... Anerkennung erfahren. Wir werden die Auszeichnungspraxis umgehend überprüfen.


    Was deinen Einwand angeht, Varenus... ich glaube deine Auffassung beruht auf einer bestimmten, wie nennt man das noch gleich... Auslegung. Ich würde dir zustimmen, würde man die Anforderungen in § 1 kumulativ interpretieren. Ein Kandidat müsste dann alle Eigenschaften in 1., 2. und 3. erfüllen. War das dein Einwand? Mein Verständnis allerdings war, dass diese Bedingungen alternativ zu verstehen sind." gab der Augustus an Varenus zurück mit einer Geste mit der er auszudrücken pflegte, dass sein Gegenüber freimütig antworten möge, um einen echten Diskussionsbeitrag statt bloßer Zustimmung seiner kaiserlichen Person gegenüber zu ermöglichen.

    "Nun, das werden wir sicher unproblematisch regeln können." Der Kaiser kratzte sich am Kopf. "Wenn nicht sozusagen harte rituelle Gründe für irgendwelche Begrenzungen von solchen Positionen vorliegen, die man zwingend respektieren muss, werden wir da eine pragmatische Lösung finden."

    Er breitete die Arme aus. "Ansonsten wünsche ich dir viel Erfolg bei deinem Vorhaben und du kannst auf meine volle Unterstützung zählen. Gibt es noch etwas das ich in dieser Sache tun kann?"

    "Nun, wenn er von Fortuna gesegnet war, sollten wir diese Göttin wohl kaum verärgern und ihm einen Eingang ins Ulpianum verwehren, nicht war?" kommentierte der Kaiser die lange Rede Serapios. Er nickte dem Tribun dankbar zu. Da zeichnete sich wohl eine deutliche Mehrheit ab und eine Mehrheit an gewichtien Stimmen noch dazu

    Es fehlte noch die Meinung von "Varenus?" sprach er den vertrauten Berater an. Dessen Worte hatten beim Herrn der Welt besonderes Gewicht.

    Wäre der Augustus nicht ohnehin vor der Idee überzeugt gewesen, wäre spätestens jetzt zu diesem Ergebnis gekommen. Lobeshymnen allenthalben. Umso besser, ein weitgehend einiges Consilium war ein angenehmes Consilium. Mit einem huldvollen Lächeln dankte er auch der Vestalin. "Ich danke dir. Maß und Bescheidenheit sind Tugenden, die gerade diejenigen beachten müssen, die in den hohen Positionen des Gemeinwesens stehen. Wenn uns Purgitius in diesen Dingen als Vorbild gelten kann, ist das umso erfreulicher. Tribun?" Wandte der Kaiser sich an Serapio. "Deine Auffassung?"

    "Ich nehme dich da beim Wort." Der Herr der Welt lächelte wohlwollend und stand auf. "Und ich kann mich nur wiederholen, dass du eine große Hilfe in den letzten Monaten warst, in der Tat. Du kannst dich darauf verlassen, dass dein Engagement auch entsprechend... honoriert werden wird, so wie es sich gehört. In der Zwischenzeit, werde ich deine Berufung in den Senat in die Wege leiten. Mach es dir also nicht allzu bequem im Privatleben. Die Räder des Gemeinwesen stehen nie still auch, wenn wir manchmal an diesem besonderen Karren mit besonderer Kraft schieben müssen." Er dachte noch einen Moment nach. "Ja, ich denke, das wäre dann vorläufig alles. Vielen Dank, Florus."

    Der Kaiser nickte entschieden.

    "Soweit ich mich erinnere, bist du doch in der Planungsgruppe für das Aquaedukt? Nun, wenn man mir also Bericht erstattet, wirst du doch sicher mit von der Partie sein wollen. Oder wann immer ich sonst deinen Rat erfrage. Du hast mir und dem Gemeinwesen in dieser kurzen Zeit in der du so spontan ein hohes Amt ausführen musstest, sehr gut gedient. Es wäre eine Verschwendung, dies nicht auch in Zukunft in Anspruch nehmen zu wollen. Gibt es noch weitere Namen?"