Beiträge von TIBERIUS AQUILIUS SEVERUS AUGUSTUS

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    Severus blickte den Senator Tiberius etwas konsterniert an. "Ich habe vor kurzem mein 47. Lebensjahr abgeschlossen." Die Frage wunderte ihn, denn so lange war sein Konsulat ja doch nicht her.


    "Und ich bin Mitglied der Salii Palatini. Besonders viele Gedanken habe ich mir um den Cultus Deorum nicht gemacht. Selbstverständlich soll dieser jenes Augenmerk erhalten, welches dem Cultus Deorum gebührt. Aber ich war bisher der Meinung, dass der Cultus Deorum kein besonderes Programm durch einen Kaiser benötigt, wenn man seine Ehrfurcht vor den Göttern nur wie ein wahrer Römer vorlebt."

    [Blockierte Grafik: http://fs1.directupload.net/images/150314/6gfvh6j9.jpg]| Caius Cassius Cavarinus


    "Du hast insofern Recht, Senator Tiberius, als Armenien wohl noch für längere Zeit uns beschäftigen wird. Die Situation ist aber etwas verworrener, als dass man diese so einfach in drei Sätzen abhandeln könnte und dies ist hier auch nicht der Rahmen, um die politischen Verhältnisse im Detail zu erörtern. Meine Meinung ist, dass wir vorerst auf den früheren Status zurückkehren: die Parther sollen den armenischen König bestimmen dürfen, dieser muss aber von Rom offiziell bestätigt werden. Vorerst, denn ich bin sehr skeptisch, ob diese Vereinbarung auch nur den nächsten König überlebt."


    Die Frage bezüglich des Nabbatäerreiches war für Cavarinus hingegen eine sehr einfache. "Was die Nabbatäer betrifft, so bin ich dezidiert für eine Eingliederung des Regnum Nabbataei in das Römische Reich. Einen Klientelkönig dort zu installieren kostet nur Zeit und Mühe, da die verschiedenen Stämme von einem Kandidaten erst überzeugt werden müssen. Selbst enge verwandtschaftliche Bindungen hindert die Stammesältesten nicht daran, eifersüchtig darüber zu wachen, dass nicht ein anderer viel mehr Macht gewinnt als man selbst hat. Ausserdem sind die Nabbatäer mittlerweile Rom sehr freundlich gesinnt. Ich bin mir daher sicher, dass eine Eingliederung in das Reich weit profitabler für Rom ist."

    [Blockierte Grafik: http://fs1.directupload.net/images/150314/abr4g9g5.jpg]| Tiberius Aquilius Severus


    Senator Iulius schien es genau wissen zu wollen, auch wenn dieser sich gleich im Anschluss wieder zurücknahm. Severus musste ein wenig lächeln. "Ich gebe zu, dass ich nicht alles bis ins letzte Detail ausgearbeitet habe, doch vielleicht seid ihr mit einer Idee zufrieden, die ich mir schon länger überlegt hatte. Vor vielen Jahren wurde in diesen Hallen eine Geschäftsordnung angesprochen, die die Befugnisse des Senats und Formalia in Bezug auf Abstimmungen regeln sollte. Aus dieser Idee ist soweit ich weiß nie etwas geworden. Auch wenn sich bereits Gewohnheitsrecht etabliert hat, was dies anbelangt, so wäre es meines Erachtens nach wert, diese Idee wieder aufzugreifen."


    Dann wandte er sich dem Senator Tiberius zu. "Ob ich in Rom bleiben werde oder vor allem in den Provinzen zu sein gedenke? Sowohl als auch. Ich halte nichts davon, die Ewige Stadt nicht zu verlassen, man wähnt sich in einem solchen Fall zu schnell in einem Elfenbeinturm und vernachlässigt die Provinzen und deren Probleme. Andererseits muss eine ordentliche Regierung gewährleistet sein und das geht nicht mit einem Kaiser, der ständig auf Reisen ist. Ein Gleichgewicht ist also notwendig. Doch ich sage auch ganz klar: Stillstand fällt für mich nicht unter den Begriff 'Gleichgewicht'."

    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/22.jpgAls langjähriger Freund und Parteigänger der Cornelier meldete sich Senator Kaeso Acilius Saloninus, einmaliger Consular, zu Wort.


    "Patres conscripti, ich erlaube mir heute, mich für meinen langjährigen Freund, den Senator Marcus Cornelius Cethegus, einzusetzen", begann der Acilier mit einer knappen Einleitung. Er leckte sich die Lippen, denn trotz zahlreicher Reden vor diesem Gremium war er heute nervös. Immerhin ging es nicht um seine Karriere, sondern um die des Corneliers. Da wog ein Versagen umso mehr.
    "Marcus Cornelius Cethegus ist - wie ihr wisst - der Bruder unseres jüngst verblichenen Imperators. Das allein kann jedoch noch nicht Qualifikation genug sein, um in dieser Wahl aus den Besten der Besten des Reiches die Mehrheit der Stimmen zu erlangen. Vielmehr ist Cornelius ein Mann, der eines definitiv symbolisiert: Stabilität.


    Schon früh war Cornelius im Cursus Honorum Senatorium erfolgreich, absolvierte die Laufbahn mit Eifer und Pflichtbewusstsein. Dabei machte er seine Erfahrungen mit unseren Gesetzen und der Rechtsprechung als ein Praetor, der nicht nur Recht spricht, sondern auch Gerechtigkeit zu üben versteht. Cornelius übte sich in militärischer Praxis als Legatus der Legio XX Valeria, die er im Kampf gegen die Stämme Caledonias anführte. Auch kam er den religiösen Pflichten eines Senators nach, indem er die Götter als Magister der Salii Collini ehrte. Seinen Weg krönte dann zunächst das Consulat, das gezeichnet ist von demselben Fleiß und Tatendrang, der Cornelius in jeder seiner Herausforderungen zu eigen ist.


    Schließlich folgte die Berufung zum Legatus Augusti pro Praetore der Provinz Britannia. Von Divus Iulianus wurde er in dieses Amt eingesetzt und..." - hier pausierte Kaeso Acilius Salonius einen Moment - "wurde seitdem nicht mehr abberufen!" Nochmal eine Kunstpause.


    "Verehrte Senatoren! Marcus Cornelius Cethegus steht für langjährigen Frieden, für Prosperität, für römische Tugenden. Marcus Cornelius Cethegus ist das Sinnbild der Pax Romana. Er steht für all das, was uns in der Zeit des Bellum Civile nicht vergönnt gewesen war. Patres Conscripti, ich lege meine Hand dafür ins Feuer, dass Marcus Cornelius Cethegus der richtige Kandidat für das Amt des Princeps ist! Ich lege euch daher nahe: Gebt Marcus Cornelius Cethegus eure Stimme."

    [Blockierte Grafik: http://fs1.directupload.net/images/150314/6gfvh6j9.jpg]| Caius Cassius Cavarinus


    Ein Lächeln erschien auf dem Gesicht des Cassius Cavarinus. Er dachte zwar, dass er indirekt diesen Punkt in seiner Rede beantwortet hätte, aber vielleicht war er zu subtil gewesen.


    "Senator Iulius. Wie ich bereits sagte, die Verhältnisse müssen generell stabilisiert werden. Syria und Iudaea sind Provinzen, die immer wieder Probleme machen, das weiß ich nur zu gut aus meiner Zeit als Statthalter. Aber da du schon dezidiert die Parther ansprichst: Wenn es sein muß und man sich uneinsichtig gegenüber Rom zeigt, werde ich einen Krieg nicht scheuen."

    [Blockierte Grafik: http://fs1.directupload.net/images/150314/abr4g9g5.jpg]| Tiberius Aquilius Severus


    Es dauerte nicht lange bis zur ersten Frage. Das war gut, denn es zeigte Interesse.


    "Das sind gute Punkte, werter Senator Iulius. Doch ich rede nicht davon, einzelnen Ämtern mehr Macht zu geben wie etwa dem Volkstribun. Ich rede davon, den Senat selbst wieder mehr in das politische Bewusstsein zu bringen. Erinnere dich doch, Senator Iulius, wieviele wirklich wichtigen Entscheidungen abgesehen von der Kaisernachfolge wurden in den letzten Monaten hier getroffen? Ein bißchen Ausweitung der Brotspenden hier, eine Streichung eines Paragraphen da, und selbst diese Initiativen wurden von den Senatoren eingebracht. Ja, soll auch so sein.


    Aber kam irgendetwas aus dem Palast? Hat irgendein Kaiser in der letzten Zeit den Senat befragt in irgendeiner Sache? Ich kann mich nicht erinnern. Stattdessen wurde alles in der dortigen Bürokratie..." Severus zeigte in die Richtung, wo der Kaiserpalast stand. "... entschieden, ohne den Senat zu bemühen. So soll es nicht sein und genau das meine ich."

    [Blockierte Grafik: http://fs1.directupload.net/images/150314/6gfvh6j9.jpg]| Caius Cassius Cavarinus


    Nachdem Cavarinus aufgerufen wurde, nickte er seinen befreundeten Kollegen zu und stellte sich in die Mitte. Im Gegensatz zu anderen hatte er seine Rede nur skizziert, er vertraute auf seinen Instinkt und seine Spontaneität. Und er mochte es noch nie, lange Reden zu halten.


    "Ich bin Caius Cassius, genannt Cavarinus. Wie der Consul Vettius es bereits angesprochen hat, war ich nach meinem Konsulat Statthalter in den Provinzen Noricum, Galatia und Syria. Und ich war einer jener Männer, die Kaiser Iulianus im Krieg gegen die Parther beistanden.


    Patres conscripti. Der Consul Vettius hat mich als Kenner der politischen Lage im Osten bezeichnet. Ich fühle mich sehr geehrt, als Spezialist anerkannt zu werden und ich möchte all meine Erfahrungen einbringen, um als guter und gerechter Kaiser in die Geschichte einzugehen. Vor allem aber möchte ich meine Kenntnisse einbringen, um die Verhältnisse in den östlichen Provinzen zu stabilisieren und den Einfluss Roms über die Grenzen hinaus zu vermehren.


    Senatoren! Seit Iulianus hat sich kein Princeps mehr um den Osten gekümmert, wenn es nicht wirklich notwendig war. Sämtliche Bedenken meinerseits wurden unter allen, ich wiederhole: allen Kaisern weggewischt. Man war wohl der Ansicht, wenn sich nix tut, dann braucht man auch nix machen. Diese Ansicht, meine Herren, ist nicht nur falsch, sie ist fatal. Ich möchte mich eines Vergleichs bedienen: Besser ist es, einen Brand zu verhindern, als ihn zu löschen.


    Selbstverständlich wird diese Problematik nicht der einzige Punkt auf meiner Agenda sein, doch er ist mir der wichtigste und meiner Ansicht auch der dringendste. Sollten Fragen bestehen, werde ich diese selbstverständlich so gut ich vermöge beantworten."

    [Blockierte Grafik: http://fs1.directupload.net/images/150314/abr4g9g5.jpg]| Tiberius Aquilius Severus


    Severus hatte die Augen geschlossen. In der vergangenen Stunde war er innerlich sicher drei Mal seine Rede durchgegangen und hatte von den anderen Kandidaten kaum etwas mitbekommen. Trotz seiner vielen Reden hier im Senat... das hier war doch etwas anderes. Als nun sein Name aufgerufen wurde, atmete Severus noch einmal tief durch, dann stand er auf, richtete kurz seine Toga und präsentierte sich den Senatoren.


    "Patres conscripti." Severus begann seine Rede mit ruhiger Stimme. "Ich bin Tiberius Severus aus dem Geschlecht der Aquilier und stehe hier vor euch, um meine Kandidatur zu bestätigen. Ich weiß, es spricht nicht für Bescheidenheit, sich für das höchste Amt zu bewerben, doch das Amt verlangt keine Bescheidenheit, es verlangt Tatkraft und Entschlossenheit.


    Lasst mich in aller Kürze euch meinen Werdegang präsentieren. Ich habe alle Ämter des Cursus Honorum durchlaufen und wurde mehrmals ausgezeichnet. Nach meiner Zeit als Praetor urbanus wurde ich zum Legatus Legionis der Legio XXXI Italica in Moesia inferior bestellt und nahm am zweiten Dakerkrieg teil. Es war eine harte und blutige Zeit, doch der Senat respektive ihr habt mich für meine Verdienste mit einer Ovation ausgezeichnet. Diese Auszeichnung erfüllt mich noch immer mit großer Demut und Dankbarkeit. In meinem zweiundvierzigsten Lebensjahr wurde ich zum Konsul gewählt und danach wurde ich zum Legatus Augusti pro Praetore in Dalmatien bestellt."


    Jetzt kam die wohl wichtigste Stelle seiner Rede, nämlich warum man gerade ihn wählen sollte. Weil er so schön war, so schlau, so rank und schlank? Natürlich nicht, obwohl ihn das auch nicht weiter stören würde. "Patres conscripti. In den vergangenen Jahren unter all den verschiedenen Herrschern, unter denen wir dienten und - und ich sage dies frei heraus - die wir manches Mal auch erdulden mussten, mussten wir mitansehen, wie die Bedeutung des Senates schwand. Im Palast wurde an uns vorbeiregiert, unsere Meinung wurde kaum mehr gefragt und wie oft mussten wir uns schon ärgern, weil wir am Palasteingang durchsucht werden nach Waffen wie Kriminelle?


    Das darf nicht mehr sein! Der Senat ist eine Institution, versammelt mit den wichtigsten Köpfen und dieses Wissen und diese Erfahrung soll nicht nur, nein, sie muss genutzt werden. Für Rom."


    Severus blickte sich um und sah einzelnen Senatoren in die Augen. Seine Rede war zu Ende und er fühlte, wie die Last von ihm fiel. "Ich stehe selbstverständlich für Fragen zur Verfügung."