Beiträge von TIBERIUS AQUILIUS SEVERUS AUGUSTUS

    Das was der Pontifex sagte ergab in der Tat Sinn. "Den Status der Marginalsiedlungen zu erheben wäre auf jeden Fall ein wünschenswerter Effekt. Für das Geld, das der Bau dieser Wasserleitung brauchen wird, wäre ein derart praktischer Nebeneffekt sehr willkommen."

    Im Übrigen hätte es, was die Urbaner anging, den Augustus auch gewundert, wäre der Tribun nicht noch mit einem eigenen Vorschlag zur Truppenaufstockung um die Ecke gekommen. "Auch das sollte noch im Bereich des Möglichen liegen. Gut, dass meine Finanzleute nicht hier sind. Die armen würden glatt zusammen brechen." erlaubte sich der Kaiser zu scherzen. "Aber was muss das muss. Der Punkt ist meine Herren: Das Gemeinwesen braucht Resultate in dieser Sache. Wir werden alle an einem Strang ziehen. Im zivilen und militärischen Bereich. Ich bin immer für Vorschläge offen." Er sah zu den zivilen Teilnehmern. "Auch gerne weitere im nicht-militärischen Bereich. Kreativität. Was könnten wir zum Beispiel tun, um das Problem der präkeren Arbeit anzugehen, das Serapio vorhin angesprochen hat?"

    Der Kaiser dachte kurz nach, schüttelte dann aber den Kopf. "Nein ich denke nicht im Moment. Das Thema, das wir besprochen haben, ist das bei weitem vordringlichste. Und was den Rest deines Zuständigkeitsbereiches angeht, so kennst du dich wahrscheinlich in Details ohnehin am besten aus, sodass es wahrscheinlich kontraproduktiv wäre, dir dort hinein zu quatschen...


    Ach so ja, natürlich. Wie konnte ich's vergessen. Was bei der Konferenz, die ich angesprochen hatte, auch besprochen wurde ist, dass die Truppenstärken der Urbaner und der Praetorianer aufgestockt werden. Die genauen Zahlen solltest du bald auf deinem Schreibtisch finden bzw. Tribun Crispus wird dich wahrscheinlich auf den neuesten Stand bringen. Noch was unklar?"

    "Ah, Salve Flavius. Danke, dass du es einrichten konntest. Setz dich doch und trink einen Schluck. Ich komme gleich zur Sache, wenn du erlaubst." Der Augustus seinerseits nahm einen ordentlichen Zug von seinem Becher und kramte derweil einen Brief heraus, den er vor etwa einer Woche erhalten hatte. "Das hier... ist von unserem guten Pontifex Pro Magistro. Er informiert mich darüber, dass die Krankheit, die ihn schon länger plagt, keine Anstalten macht, sich in irgendeiner Form zu bessern. Vielleicht hat er dich auch schon davon unterrichtet. Er hat mich deshalb darum gebeten ihn in den Ruhestand zu entlassen. Und ich bin geneigt ihm diesen Abschied zu gewähren. Der arme Mann hat wirklich genug geleistet, da wirst du mir zustimmen.


    Nun. Dies lässt uns allerdings ohne einen Pro Magistro. Ich frage dich deshalb ganz ohne Umschweife, ob du einmal mehr dieses Amt übernehmen würdest. Du bist schon, wie man so schön sagt eingearbeitet und es würde viel Zeit und Aufwand sparen. Ganz abgesehen davon, dass es in der Stadt und dem Gemeinwesen generell wenige gibt, die an Ansehen höher stehen als... du."
    sagte der Kaiser und deutete mit dem zusammen gerollten Brief auf den Flavier.

    "Und ganz abgesehen davon wird damit ein Platz bei den Pontifices frei, der nachbesetzt werden muss. Wenn du jemanden weißt, der sich eignen würde, würde ich deiner Empfehlung gerne folgen."

    Der Augustus laß sich den Entwurf aufmerksam durch.


    "Mhm, sehr schön. Lass mal sehen. Ja, ein paar Fragen hätte ich da. §3. Mit "Sachwerte" meinst du bewegliche Sachen? Grundstücke sind auch Sachen, nicht wahr?. Und mit liquide Mittel meinst du Geld?

    Was machen wir mit Vermächtnissen und wollen wir zwischen den verschiedenen Testamentsarten einen Unterschied machen?

    Und letztlich noch: Welchem der beiden Kassen willst du das Geld genau zukommen lassen? Aerarium oder Fiscus?"

    "Sehr gut." Der Augustus war zufrieden. Angenehmes Regieren. Man fragte jemanden, ob er das Amt übernehmen wollte und der betreffende sagte ja. Bei der Frage nach einem Zeitplan schüttelte er den Kopf. "Ich habe keinen bestimmten Zeitplan gesetzt. Solche Dinge brauchen ihre Zeit und die sollt ihr euch auch nehmen dürfen. In unser aller Interesse würde ich das Thema aber praktisch angepackt sehen. Erstattet mir gelegentlich Bericht, wenn ihr Fortschritte macht. Ich vertraue auf die Expertise von Praefectus Vibulanus und deine Expertise in dieser Sache, in der Tat. Und dass ihr in dieser Sache gut zusammen arbeitet."

    Der Augustus war sich der Rivalitäten zwischen den Einheiten und Ämtern, die in die Struktur der Regierung dieser Stadt eingebacken waren, natürlich bewusst. Die waren so auch nicht änderbar und man musste genug Planungsraum für dieserlei Dinge lassen. Letztendlich verließ sich der Kaiser aber auf den Professionalismus seiner Praefecti und deren nachgeordneten und war insofern zuversichtlich.

    "Gut." Der Kaiser war höchst zufrieden. Gute Praefecti fielen immerhin nicht einfach so vom Himmel. Er nahm sich das Protokoll der Sitzung zur Kriminalität vor einiger Zeit zur Hand. "Ich werde sogleich der Kanzlei Anweisung geben, dass dir deine Ernennungsurkunde umgehend ausgestellt wird.

    Deine neue alte Aufgabe wird auch direkt deine volle Aufmerksamkeit eerfordern. Ich habe während deiner wohlverdienten Ruhepause beschlossen, das Thema der Kriminalität noch intensiver anzugehen. Dazu hatte ich neulich ein Treffen mit Entscheidungsträgern aus dem zivilen, wei auch dem militärischen Bereich und wir sind zu allerlei Ideen gekommen. Ein hervorragend wichtiger Bestandteil unseres Programms ist die Aufstockung der Stammeinheiten und ein Plan, ein Konzept zur Befriedung der Subura - etwas bei dem du bei deiner letzten Amtszeit ja schon viel Vorarbeit geleistet hast. Ich habe die Aufstellung dieses Konzept zu den Händen des Praefectus Praetorii und des Praefectus Urbi - also dir - gegeben, damit ihr einen gemeinsamen Marschplan für dieses von allen Göttern verlassene Viertel erstellt, mir vorlegt und gebenenfalls auch umsetzt. Bei dem Treffen wurde der Praefectus Urbi von Tribun Petronius Crispus vertreten. Du wirst ihn sicher kennen.

    Ansonsten wirst du das Amt des Praefectus Urbi sicher mit der dir eigenen Tatkraft ausfüllen und ich zähle auf deinen Rat.

    Der Augustus hatte gerade nocheinmal einen Brief an den Befehlshaber der Flotte in Misenum korrektur gelesen, als man den bereits erwarteten Senator Menecrates herein führte.


    "Ah, Claudius Menecrates. Danke, dass du gekommen bist." Der Kaiser wies auf einen der reicher geschmückten Stühle, die um den Tisch herum standen und setzte sich gleichfalls. "Man hat mir hinterbracht, du fühltest dich wieder bei guter Gesundheit und neulich beim Consilium Ulpianum war ich sehr erfreut, dass dir deine Energie nicht abhanden gekommen scheint. Was sich hervorragend trifft. Ich komme direkt zum Punkt, Menecrates. Wir haben eine gewisse Krise. Es scheint, dass gegenwärtige Praefectus Urbi Octavius Victor nun auf längere Frist... indisponiert ist und er deswegen sein Amt gegenwärtig nicht ausfüllen kann.

    Es geht aber offensichtlich nicht an, dass die Stadt über längere Zeit keinen Praefectus Urbi an der Spitze hat. Nun weiß ich, dass du dich eigentlich ins Privatleben zurück gezogen hast. Aber das Gemeinwesen braucht einen erfahrenen Mann in diesem Amt, in der Tat. Jemanden, der sofort ohne Aufhebens das Ruder übernehmen kann.

    Lange Rede kurzer Sinn. Ich möchte, dass du das Amt des Praefectus Urbi wieder übernimmst. Ich hätte das nötige Vertrauen zu dir und wenn du dich selbst gesundheitlich in der Lage siehst... ja."

    Letzteres war natürlich ein ehrgeiziges Ziel.

    "Nun, Asia wäre natürlich ob deiner Heimat ein logisches Ziel nicht wahr? Und ein Interesse für Politik und Verwaltung sind da natürlich Grundvoraussetzungen. Aber es gibt natürlich keinen besseren Ort, um beides zu lernen als diese Stadt hier. Du wirst hier damit jede Menge Spaß haben." Der Augustus grinste aufmunternd.

    Der Augustus setzte sein huldvollstes Lächeln auf.

    "Keine Hektik, Varenus. Alles in bester Ordnung." Er wandte sich an die Umstehenden, die nach den Worten des Augustus höflichen Beifall gespendet hatten. Es gab immer Leute, die in der Aula herum lungerten. "Nehmt euch Varenus zum Vorbild. "Oder war es das?" Man hat ihn gerade in den Ritterstand erhoben und schon will er wieder an die Arbeit gehen. Irgendeiner von euch soll sich nützlich machen und der Kanzlei Beschied sagen, dass sie die nötigen Urkunden ausstellen sollen. Ich hatte gedacht, ich könnte sie dir auch direkt überreichen, aber dann hättest du vielleicht Wind davon bekommen und meine schöne Überraschung wäre im Eimer gewesen. Und überrascht habe ich dich, nicht war? Hehe."

    Der Kaiser kontne sich nicht vorstellen, dass jemand, der die Protegierung von Florus genoss es sonderlich schwer haben würde einen Tirociniumsplatz zu ergattern. Aber natürlich verstand er, dass es für die Annaeer optimalere Varianten gab, als dass Vindex sich von Florus unterrichten ließe.


    "Nun, ich bin mir sicher, ihr werdet fündig. Ich bin ein großer Anhänger der Institution des Tirocinium Fori, in der Tat. Man lernt in der Praxis am schnellsten und besten. Besonders was die Politik angeht. Gibt es, Vindex, vielleicht noch inrgendein Interessengebiet, das dich außer dem Dienst bei Aesculapius besonders reizt?"

    Wiederum nickte der Augustus anerkennend. "Sicher. Dieser Tempel einer, der der Bevölkerung von Rom... besonders am Herzen liegt. Ein gutes Funktionieren ist also im Interesse der ganzen Stadt, in der Tat."

    Obwohl Händler nah an einem oder in einem Tempel nicht universell positiv beurteilt werden würden, bewies Vindex einen gesunden Pragmatismus. Gut.

    "Nun, erinnere ich mich richtig, dass du auch daneben ein Tirocinium absolvierst, oder verwechsele ich da was?"

    Der Kaiser nickte. :dafuer:

    "Vielen Dank. Ich stelle fest, dass die überwältigende Mehrheit des Consilium Ulpianum für eine Aufnahme des Spurius Purgitius Macer gestimmt hat. Spurius Purgitius Macer wird somit mit allen dazu gehörigen Ehren in das Ulpianum aufgenommen, um allen Bürgern des Imperium Romanum als Vorbild zu dienen."

    Es würden also die entsprechenden Maßnahmen veranlasst werden, damit die nötigen Vorkehrungen getroffen werden können.

    "Und mir bleibt nun noch, den Anwesenden für ihre Teilnahme, die Diskussion und euer Votum zu danken." Der Herr der Welt stand auf. "Ich glaube, das wäre dann alles? Erfrischungen stehen natürlich bereit. Trinken wir auf das Leben und Wirken des Spurius Purgitius Macer, dessen Taten wir unserer Erinnerung anvertraut haben."

    Ah, da war er ja. Ungeduldig winkte de Augustus den Sekretär, dem er den Brief diktierte beiseite.


    "Varenus, gut dass du gekommen bist. Ich habe mir vorhin gedacht, dass heute vielleicht der richtige Tag ist, um einen Umstand, wie sagt man... gerade zu rücken. Und dass es Zeit ist, dass man dich für deinen Dienst, den du dem Gemeinwesen nicht erst seit deiner Rückkehr in den Palast geleistet hast, belohnt, in der Tat.

    Für deinen Dienst als Primicerius a rationibus und nun als Primicerius a libellis. Als Augustus ist es mir eine besondere Freude dich im Namen des Gemeinwesens entsprechend auszuzeichnen.

    Ich verkünde deswegen: Vom heutigen Tag an soll Titus Decimus Varenus in den Ritterstand erhoben sein. Er soll darob alle Privilegien genießen und alle Pflichten erfüllen, die mit dieser Erhebung einher gehen."


    Der Augustus hatte sich zuletzt gefragt, wie Varenus das wohl aufnehmen würde. Freude? Genugtuung? Zynismus? Immerhin war der Mann einst bereits in den Ordo Senatorius erhoben worden. Er hatte nur das Pech gehabt, dass diese Erhebung von einem gewissen Salinator vorgenommen worden war, der mit dem Problem konfrontiert gewesen war, die falsche Seite einer Bürgerkriegspartei angeführt zu haben.

    Cornelius Palma hatte Varenus sodann nach Salinators Niederlage wie man hörte ziemlich unzeremoniös aus dem Senatorenstand entfernt. So würde es der Kaiser durchaus nicht seltsam finden, wenn Varenus' Reaktion heute weniger als überschäumend ausfiel. Aber andererseits - eine Standeserhebung war eine Standeserhebung.

    Aedituus des Aesculapius ah ja.

    "Und direkt administrative Veränderungen vornehmen. Ja, der Enthusiasmus der Jugend. Aber gut. Wenn man gute Ideen hat, werden diese nicht besser dadurch, dass man mit ihnen hinterm Berg hält. Nun, welche Verbesserungen hast du denn eingebracht?

    Das würde dem Augustus vielleicht einiges über die Persönlichkeit des Anwärters in Spe sagen.