Beiträge von TIBERIUS AQUILIUS SEVERUS AUGUSTUS

    "An Chancen soll es ihm nicht mangeln. Wenn er einen gebührenden römischen Ehrgeiz an den Tag legt bei der Verfolgung dieses Anliegens werde ich kaum im Wege stehen." Der Augustus breitete einladend die Arme aus. "So bringe ihn doch gelgentlich mit, wenn du wieder einmal in den Palast kommst."

    Wenn dieser Vindex den Quaestor so überzeugt hatte, musste sich der Kaiser den Mann selbst einmal ansehen. Vor allem, wenn besagter Mann in den Senat wollte. Reisen und eine gute Ausbildung hatte noch nie jemandem geschadet.

    Das kam auch für den Augustus überraschend. Nicht, dass Florus in den Senat aufrücken wollte. Das betrachtete der Kaiser ohnedies als beschlossene Sache. Auch über die Verlobung war er informiert, hatte aber aufgrund der Diskretion der beiden in der Öffentlichkeit selbst noch nichts dazu gesagt.

    Der andere Annaeus allerdings war ein ganz anderes - überraschendes - Thema, obwohl der Herr der Welt natürlich immer bereit war über alle möglichen Fragen nachzudenken. Mit leicht verengten Augen versuchte er sich zu erinnern, ob er einen Annaeus, auf den Florus' Beschreibung passte schon einmal begegnet war konnte sich aber nicht entsinnen.


    "Um dein Aufrücken in den Senat brauchst du dir keine Gedanken machen, das wird auf jeden zum gegebenen Zeitpunkt veranlasst werden. Die Patres conscripti werden froh sein, dich in ihren Reihen zu wissen, in der Tat. Nun. Wer ist den dieser so viel versprechende Annaeus, den du mir für den Ordo offerierst?"

    "Ich danke dir, Pontifex. Du sprichts ein wichtiges Ereignis an, nämlich die Tempelschäändung. Ich denke wir alle verstehen, deinen Ärger in dieser Sache."


    Wie zur Bekräftigung nickte der Kaiser besorgt. Die sturmumwölkte Miene des Tribuns deutete er gleichfalls als Zorn über den Vorfall.


    "Und eine Schädigung der Pax Deorum ist nicht hinnehmbar. Wir sind hier denke ich eines Sinnes. Wir sollten, wenn es so dringend ist auch konkrete Maßnahmen ins Auge fassen. Es gibt kaum Dinge die schädlicher für ein Gemeinwesen, als Chaos im Götterkult. Hass und Hader entstehen aus dieser Unordnung. Nciht nur die Götter sind erzürnt, wenn ihre Tempel geschändet werden. Ich habe kein Interesse daran, dass Veräumnisse zu religiösen Unruhen führen. Sei so gut, und denke über diese konkreten Maßnahmen nach. Oder teile uns deine Ideen sofort mit, damit wir sie in Erwägung ziehen können."

    Der Augustus nickte dem gewesen Konsul Claudius zu. "Vielen Dank, Claudius. Es spricht für dich, dass du über persönliche Differenzen hinweg siehst und trotz dieser Differenzen ein positives Votum abgibst. Wir werden deine Worte wohl wägen."

    Er wandte sich zum anderen Patrizier in der Runde.

    "Flavius, deine Meinung?"

    Der Augustus klatschte in die Hände und kam gleich zur Sache.

    "Salve Vibulanus. Ja, du hast richtig gehört. Ich habe beschlossen, dass es Zeit ist, die Patres über die Vorgänge des Staates besser auf dem Laufen zu halten. Das Gemeinwesen ist in gewissem sinne wie ein Heer. Wenn die einzelenen Teile nicht gut kommunizieren, kann man auch keine Schlacht gewinnen.

    Du bist der beste Soldat den ich kenne, ich verlasse mich auf deinen Rat in diesen Dingen, die mehr umfassen, als ein paar Legionen herum zu schieben. Deswegen sag gern zuerst, was ist das eine oder andere, das du vorbereitet hast?"

    Der Kaiser nickte versonnen.

    "Das erscheint mir wahrlich wie ein guter frommer Grund. In der Tat. Die Mächte der Venus sind stark und es trifft sich nicht, ihren Willen zu ignorieren. Ich erinnere mich, dass besonders die Iulier eine starke Verbindung zur Göttin haben. Ja, ich denke deinem Ansinnen steht nichts im Wege.

    Sag, hast du denn schon Pläne für dein... Engagement in der Societas?" fragte der Kaiser interessiert.

    Vielleicht war die Nachfrage auch ein bisschen direkt gewesen. Hätte ja sein können, dass Varenus dem Quaestor seine Vorstellungen anvertraut hätte, die er dem Augustus aus irgendeinem Grund nicht nahezubringen pflegte. Anders als Torquatus, der einem einfach seine Vorschläge machte. Für beide Vorgehensweisen, so dachte der Kaiser gab es ihre Gründe.


    "Gut gut, das wollte ich nur wissen. Ich werde deine Empfehlung hinsichtlich Varenus wohlwollend in Erwägung ziehen. Nun, Varenus und Ravilla. Welche Namen bringst du mir noch?"

    Der Augusts nickte aufgeschlossen. Mit eine Beförderung von Varenus ging er absolut konform. Der Mann hatte sich nach seiner Rückkehr äußerst engagiert gezeigt. ein Umstand der aufgrund des... interessanten politischen Verhaltens seiner Vorgänger mit einer äußerst zynischen Haltung hätte aufwarten können. Das wäre der erste Instinkt des Augustus gewesen jedenfalls. Er hatte noch eine Nachfrage dazu.


    "Ja, ich denke, Varenus hat sich das in der Tat verdient, würde ich sagen. Übersichtlich auch von dir seine anders gelagerte... Nützlichkeit mit einzubezioehen.

    Hast du das schon mit ihm besprochen?"

    Der Augustus sah sich die Liste genau an.

    "Mhm, ja. Die Idee der Vereinheitlichung ist sicher grundsätzlich eine gute. Lass mal sehen." Er ging die Liste von oben bis unten durch. Besonders beim letzten Punkt schüttelte er jedoch den Kopf. "Ich denke, wir sollten den Praefekten der Prätorianer nicht das Gehalt kürzen." Er war ja nicht lebensmüde. Es waren schon Augusti abgesägt worden, die den Chefs der Garde nicht das Gehalt um ein Viertel gekürzt hatten.

    "Aber der Reihe nach. Bei Stufe I bin ich ganz deiner Meinung. Ich glaube, das sollten wir in der Tat in Erwägung ziehen. Bei Stufe II genauso. Beim Praefectus Classis allerdings bin ich nicht ganz deiner Meinung. Der Chef einer Flotte hat neben seinen militärischen Aufgaben auch beträchtliche Verantwortung im zivilen Bereich, sodass sein höheres Gehalt schon eher gerechtfertigt erscheint."

    Außer einem Slogan hatte der Augustus noch nichts, was er in Bezug auf den Ager Publicus konkret verkünden konnte.

    "Ich denke ich werde das mit... dem Thema der Infrastruktur verbinden. Und danke, dass du mich an die augusteische Machtfülle erinnerst. Vielleicht bin ich da tatsächlich etwas zu, sagen wir harmonisch eingestellt. Es ist gut, wenn die Herren sich wichtig fühlen. Ich werde sie auf jeden Fall an ihre staatstragende Rolle erinnern. Ihr patriotisches Pflichtgefühl. Mhm, weißt du, ich glaube wir machen das mit den Grundstücken und der Erbschaftssteuer, so wie du es vorgeschlagen hast. Je nachdem ob du noch bessere Ländereien als in Britannien findest, können wir zusätzlich an einer Steuerschraube drehen, die vielleicht weniger... emotional aufgeladen ist, wie die Erbschaftssteuer. Wir könnten es "Neubalancierung" oder sowas nennen. Das klingt schön nach Ausgleich, positiv, Waage, jaja.

    Gut, damit haben wir was für die Einnahmen. Was kannst du mir zu möglichem Sparpotential sagen?"

    Heute war einmal mhr eine Audienz mit einer Iulierin angesagt. Vielleicht konnte selbige ihm ja einen Hinweis auf den Verbleib des iulischen Senators geben. Allerdings war das eigentliche Thema der Audienz ein anderes "Iulia Stella. Eine Freude. Ich höre dich führt eine Berufung zum Cultus Deorum in den Palast?"

    Der Kaiser war noch skeptisch.

    "Irgendwelche Landstriche in der Einöde: Mhm ja, aber den meisten Herren wird das nicht akzeptabel vorkommen. Und diese Leute sind schlau. Sie werden die Würfel, mit denen wir spielen sicher vorher sehen wollen. Aber... wirf die Idee noch nicht weg. Ich sehe schon Wege, wie das in einer gewissen Verhandlungsstrategie ein gutes Element sein könnte. Haben wir noch adäquatere Ländereien, die wir zumindest den wichtigen unter den Senatoren anbieten könnten? Wenn auch nicht die profitabelsten natürlich. Ach ja mach dir eine Notiz, Ich werden in diesem Zusammenhang auch sagen, dass das Gemeinwesen mehr in den Ager publicus investieren sollte. Da ist einiges an Werten, die nicht besonders gewinnbringend genutzt werden."

    "Ach ja, Ravilla." grübelte der Kaiser "Ich hatte bereits das Vergnügen ihn kennen zu lernen, Florus. Man trug mir zu, er hätte... Potential. Und wie ich sehe, verschwendet er keine Zeit, gut. An einer Erhebung in den Ordo soll es nicht scheitern. Ob er nun Seius heißt oder nicht, da stimme ich dir zu. Ich habe in der Tat wenig Geduld für alte Fehden und werde es nicht gegen ihn halten, wenn irgendein Verwandter von ihm mal... die nötige... Weisheit hat vermissen lassen."

    Er sann noch etwas darüber nach, was ihm von der Seianer-Geschichte einfiel, aber erheblich war es nicht.

    "Du sagtest, du hättest noch andere Namen auf deiner Liste?"

    "Optimal." quittierte der Augustus die Erfolgsnachrichten. Er klatschte in die Hände. Das war doch erfreulich, wenn die Dinge bei dem Aquaedukt sich so vorteilhaft erwiesen, besonders mit dem Grundstoff Wasser. Ein Aquaedukt ohne oder zu wenig Wasser wäre ja albern.

    "Und wir können diese Erhebungen, Ernennungen und Auszeichnungen auch gern jetzt gleich besprechen." Der Augustus wies auf einen freien Stuhl. "Bitte."

    "In der Tat." Kaiser grübelte ein wenig. "Fällt dir vielleicht etwas ein, mit dem wir das den Patres etwas.. versüßen könnten. Mit warmer Rhetorik allein wird es eine Menge Ärger geben. Aber das Geld wäre schon... wichtig."

    Politik war immer ein Geben und Nehmen. Ein Kaiser konnte oft etwas mehr nehmen als Geben, aber sollte letzteres an den richtigen Stellen niemals vergessen.

    Der Augustus nickte.


    "Nun gut. Dann sei so gut und richte deiner Gattin von diesem Consilium die besten Wünsche aus. Meine Herren. Dann fangen wir nun allfällig ohne Aurelia Prisca an.


    Das Anliegen zu dem ich euch heute hergerufen habe ist wie ihr sicher wisst die Frage danach, ob der leider verschiedene Senator und gewesene Konsul Purgitius Macer ins Ulpianum aufgenommen werden soll. Ich brauche hier vor dieser Versammlung seine Verdienste nicht aufzählen. Sie zahlreich und sie sind jedem bekannt und ich müsste zwangsläufig Dinge auslassen, was dem monumentalen Lebenswerk des Senators nicht gerecht werden kann.


    Es ist nun die Aufgabe dieses Consiliums über diese Frage zu befinden, so wie es in den Statuten festgelegt ist. Ich bitte daher um Wortmeldungen in dieser Sache."


    Der Augustus wollte den freien Meinungsaustausch in dieser Sache nicht durch seine eigene Meinung präkludieren und öffnete so die Runde für einen freien Gesprächsfluss.