Ein kurzes Schweigen hatte sich ausgebreitet. Der Kaiser räusperte sich. "Hmhm. Ja, nun. Die Valerier haben jedenfalls ihren Wunsch zum Ausdruck gebracht. Darf ich also um die Ansicht der Virgo Vestalis Maxima und um deine Ansicht bitten, Flavius? Stünde eienr Aufnahme von Valeria Maximilla etwas prinzipiell entgenen?"
Beiträge von TIBERIUS AQUILIUS SEVERUS AUGUSTUS
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Genau diese Frage war die Crux.
"Weißt du Torquatus, das ist das Problem. Ich weiß es nicht so Recht. Irgendetwas das auffällig genug ist, damit es repräsentativ ist, aber es sollte auch nicht protzig sein. Das passt nicht zu den... Bild, das ich in der Öffentlichkeit gepflegt habe. Es sollte auch ein originelles Projekt sein, verstehst du. Etwas, das noch kein anderer oder jedenfalls nicht so viele Principes vor mir in Auftrag gegeben haben."
Der Augustus grinste.
"Ihr seid meine Berater. Beratet mich. Varenus hat wirtschaftliche Kontakte und Erfahrung. Tut euch doch zusammen und legt mir gelegentlich Vorschläge vor. Denkt ruhig in großem Rahmen und denkt daran, der Glanz dieses Projekts nicht nur auf mich fällt, sondern auch auf die dem Princeps helfen, es zu verwirklichen."
Natürlich würde der Augustus erhebliche Teile des Prestiges für sich und seinen Nachruhm beanspruchen. Aber relevante Kreise würden sicher mitbekommen, wer hinter dem operativen Teil des Vorhabens stand.
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Sim-Off: Sorry, ist ein bisschen unter den Tisch gefallen.
Der Praefectus fand den Princeps über einen Haufen von Listen über die Logistik der Legionen des Reiches gebeugt.
"Ah, Vibulanus, danke dass du gekommen bist. Ich bräuchte kurz deinen Rat in einer Sache. Ich denke, das die Zeit gekommen ist, mal wieder ein paar Legionen zu rotieren. Insbesondere die armen Jungs oben in Britannia. Die Idee ist, Legio XXII Primigenia durch die Legio II Germanica aus Moguntiacum ablösen lassen. Was meinst du?"
Es war nicht gut, wenn Legionen zu lange in einem Gebiet stationert waren. Oft war dies aufgrund des logistischen Aufwands, eine Legion praktisch umzusiedeln, schwer umzusetzen. Aber Männer, die allzu lange oben in der Kälte hingen, wurden schnell unzufrieden. Das galt es zu vermeiden.
Der Augustus sah den Praefectus als seinen ersten militärischen Berater und fragte deswegen noch einmal nach.
Dies würde dem Praefectus auch die Gelegenheit geben gegebenenfals militärische Anliegen vorzutragen, die ihm vorschwebten. Er wusste, dass Vibulanus einen eigenen Kopf und auch genaue Vorstellungen darüber wie das Exercitus zu funktionieren hatte.
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Der Augustus war äußerst dankbar für das Soufflieren des Pontifex. Und mit dem Maximum an augusteischer Würde sprach er also die Worte nach:
"Iuppiter Optimus Maximus, Fürst des Himmels, Iuppiter Victor et Invictus, siegreicher und unbesiegter Herrscher,
Dieser Widder sei Dir gegeben aus freien Stücken, Dein Wohlwollen zu erbitten, Deinen Schutz und Deine Stärke für die treuen Streiter des Imperium Romanum!
Iuppiter Stator, der die Flucht hemmt, Iuppiter Feretrius, der die Feinde schlägt,
Dieser Widder sei Dir gegeben aus freien Stücken, Deinen Segen zu erbitten für die Waffen der Söhne des Imperium Romanum, welche alle Feinde bezwingen!
Iuppiter Triumphator, der den Sieg bringt, Iuppiter Urbis Custos, der unsere Stadt beschützt,
Dieser Widder sei Dir gegeben aus freien Stücken, dass Du Roms Streiter beseelst mit Deiner Stärke!
Allgewaltiger Iuppiter, nimm Du unsere Gabe für dein Wohlwollen, Deinen Segen und Deine Stärke!"
Nachdem er diese Passage unfallfrei über die Bühne gebracht hatte, war es seines Wissens nun noch Zeit für das "Age". Aber er ging lieber noch mal auf Nummer sicher und flüsterte dem Pontifex fragend zu: "Age?"
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Der Augustus hatte entschieden, dass es an der Zeit war auch die andere Idee, auf welche Varenus ihn in ihrem Gespräch gebracht hatte, anzustoßen. Wo war der a Memoria? Ah ja dort drüben. "Salve Torquatus. Ich hoffe ich störe kein Gespräch hier?" Und wenn war das für den Augustus natürlich auch kein Problem. Aber man wolle ja höflich bleiben "Hör mal, man hat mich neulich auf eine interessante Idee gebracht. Ich weiß dass du sicher ausgelastet sein wirst, bei den Sonderaufgaben, die ich dir schon aufgeladen habe. Aber das was ich im Kopf habe, würde ohnehin eine Gemeinschaftsaufgabe sein, deswegen denke ich nicht, dass ich dich überlaste.
Weißt du, mir ist aufgefallen, dass es noch erschreckend wenige großartige Bauten in der Stadt gibt, die dereinst an meine Zeit als Augustus erinnern werden. Leider bin ich nun wahrlich kein Architekt, deswegen möchte ich, dass du, Decimus Varenus, der mich auf diese Idee gebracht hat und mein Quaestor Principium als magistratorische Unterstützung, und wen ihr sonst noch benötigen solltest, euch dieses Problems annehmt. Geld sollte kein Problem darstellen jedenfalls und ihr sollt freie Hand haben." Innerhalb gewisser Grenzen, aber das verstand sich von selbst. "Hättest du die Kapazitäten frei um so ein Projekt zumindest mit anzustoßen?"
Je länger er über das Problem des fehlenden aquilischen Abdrucks in der Stadt nachgedacht hatte, desto deutlicher es ihm geworden. Natürlich würde sich das nicht über Nacht ändern und es durfte auch nichts überhastet werden. Er hatte nicht vor seine Beamten zu überlasten.
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Als das allgemeine Schwätzen sich eine Weile ausgebreitet hatte, ging der Augustus zurück zur Stirnseite der Aula, denn er hatte noch eine Ankündigung.
"Ihr Leute, danke fürs her kommen... ähm, wo ich euch gerade alle hier habe, lasst mich die Geselligkeit ganz kurz unterbrechen um uns alle an die große Herausforderung zu erinnern, die wieder einmal vor uns liegt. Bald ist es einmal mehr Zeit für meine große Rede an den Senat und wie jedes Mal, werden wir alle hier an einem Strang ziehen müssen. Deswegen schwöre ich euch auf intensive Tage ein. Die Programmsätze für alle möglichen Probleme und Herausforderungen müssen erstellt und diskutiert werden. Das wird nicht nur uns hier, sondern auch alle möglichen Amtsträger in der Stadt und darüber hinaus betreffen.
Deswegen, bereitet eure Abteilungen vor, damit wir in der kommenden Zeit dem Staatsschiff frischen Wind verschaffen können.
Aber bevor es losgeht: einstweilen zurück zu den großartigen Erfrischungen und dem Wein."
Er lächelte, trat von seiner exponierten Position zurück, bedeutete den Musikern, weiter zu spielen und suchte dann in der Menge nach Fabius Torquatus.
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Sim-Off: Ich nehme jetzt einfach mal an, dass Flaccus und Maximilla auch inzwischen im Meeting angekommen sind. Wenn das problematisch sein sollte, bitte schnell protestieren
Gewohnt schwungvoll kam der Augustus an diesem Tag zu einer anderen, erfreulichen Pflicht in das Officium.
"Ah, sehr schön. Willkommen." Nachdem er die Anwesenden begrüßt hatte, kam er auch gleich zur Sache: "Ich habe euch heute her gebeten, weil man mir die junge Valeria Maximilla für das Amt einer Vestalin angetragen hat."
Dem Augustus hatte man besagte junge Dame noch nicht vorgestellt. Allerdings stammte sie aus durchaus angesehener Familie und das Oberhaupt der Valerier in Rom, Flaccus war nicht nur Klient von Aurelius Lupus, sondern arbeitete auch mittlerweile eng mit Pontifex Flavius zusammen. Daher würde der Augustus sich diesen Fall auf jeden Fall einmal anhören. Er sah sich nach der Kandidatin um.
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Die Virgo Vestalis Maxima, der Pontifex Flavius Gracchus, sowie die Bürgerin Valeria Maximilla zusammen mit dem Oberhaupt der Valerier in Rom sind zu einer Audienz zwecks einer Besprechung der Captio der Valeria Maximilla in das Officium Imperatoris zu laden.
Die Audienz möge in fünf Tagen stattfinden.
Augustus
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Der Princeps nickte. "Ich bin mir sicher, dass du mich nicht enttäuschen wirst, Varenus. Das wäre dann in der Tat denke ich alles fürs Erste. Du weißt was du zu tun hast."
Er war höchst zufrieden. Ein wichtiger Posten war mit einem fähigen Mann besetzt. So konnte es gerne weiter gehen.
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Der Praefectus Praetorii Heius Vibulanus möge sich bei nächster Gelegenheit zu eine strategischen Besprechung im Officium Imperatoris in der Flaviana einfinden.
Augustus
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Der Augustus lächelte. "Alles zu seiner Zeit, Varenus." Es gab Ideen, für die erst die richtigen Umstände eintreten mussten. Und die waren noch nicht gekommen. "Aber du kannst versichert sein, wenn es soweit ist gibt es eine Menge für dich zu tun."
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Der Augustus studierte den Vorschlag des a Memoria genau.
"Eine exzellente Auswahl, Torquatus. Ja.
Es könnte in der Tat von großem Vorteil sein, den Pontifex auch dabei zu haben. Man darf die stabilisierende Wirkung, die ein reibungsloses Funktionieren des Cultus Deorum hat, nicht unterschätzen."
Es war in der Tat jeder Bereich der Regierung des Gemeinwesens vertreten. Senat, Cultus Deorum, Volk, das Militär. Gleichzeitig aber war die Versammlung nicht zu groß, als dass sie nicht mehr sinnvoll arbeiten würde können und auch nicht zu klein um überhaupt zu funktionieren.
"Gut. Arrangiere das doch in dieser Besetzung."
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Nach Iulius Dives stand niemand mehr sofort auf, um noch eine Frage an den Princeps zu stellen. Deswegen hielt er den Zeitpunkt gekommen, um den Consul seine Arbeit ungestört tun zu lassen.
Bevor also wieder vollkommene Ruhe einkehren konnte nach Dives Frage, (ein gewisser Grundpegel an Geschwätz herrschte in der Kammer ständig) stand der Augustus auf und verließ mit würdevollem Schritt und ohne Hast die Kammer.
Es war nun an den Senatoren, die Wahl zu bestreiten.
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Auf die Frage nach dem Procurator nickte der Princeps. "In der Tat. Noch. Er wird uns in absehbarer Zeit aber in Richtung Ruhestand verlassen, den er sich auch wahrlich verdient hat."
Das war auch der Grrund gewesen, warum der Augustus sich höchstpersönlich um die Primiceriusstelle geümmert hatte. Er schätzte Axius, wollte aber nicht, dass dieser vor seinem Ruhestand noch schnell einen Günstling in der Primiceriusposition installierte, den der Princeps dann wieder unter einigem Aufhebens loswerden musste, wenn es hart auf hart kam. Da machte er das lieber selbst.
Ansonsten: "Abwimmeln musst du niemand gegenwärtig, im Gegenteil. Einige der ehrenwerten Senatoren sind gerade erst wieder von ausgedehnten Aufenthalten auf ihren Landgütern in die Stadt zurück gekehrt. Iulius Dives und der jüngere Flavius zum Beispiel. Wir wollen sie ja nicht gleich wieder verschrecken, nicht wahr? Ich plane im Gegenteil Zusammenkünfte mit den wichtigeren Männern der Stadt zu verschiedenen Themen. Es gibt Probleme, die angepackt werden müssen. Ich habe mit der Organisation den Procurator a Memoria beauftragt. Sieh, ob du und die Libellkanzlei ihn unterstützen können. Ich weiß nicht, ob du Fabius Torquatus schon kennst. Wenn nicht, dann mache dich am besten mit ihm bekannt."
Die beiden würden sich wahrscheinlich gut miteinander verstehen - oder überhaupt nicht. Dem Fabier zu Hand zu gehen, würde wahrscheinlich auch Varenus Kontakte in der Stadt verbessern. Außerdem war Torquatus gegenwärtig der erste in der Schlange derjenigen, die den Procurator a Libellis dereinst ersetzen und damit Varenus Vorgesetzer werden würden. Es machte also Sinn, zu sehen, wie die beiden miteinander arbeiteten.
"Außerdem habe ich noch ein oder zwei Ideen, bei denen deine Fähigkeiten hilfreich sein können, aber die sind noch nicht... soweit."
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Der Princeps nickte und stand wieder auf. Der Iulier sprach einen berechtigten Punkt an.
"Ich danke dir, Iulius Dives, dass du so einen wichtigen Umstand erwähnst. Die Kriminalität in unseren Straßen ist und bleibt ein großes Problem und dass es auch Amtsträger des Gemeinwesens trifft, führt uns dieses schreckliche Problem nur noch klarer vor Augen. Und wir sollten alle gemeinsam daran arbeiten, die Kriminalität nicht nur in der Stadt, sondern überall, wo römische Kräfte römisches Gesetz durchsetzen, schnell und wirksam bekämpft wird.
Allerdings besteht im Moment kein Anlass dazu, anzunehmen, dass Rusius Opfer eines Gewaltverbrechens wurde. Wie es scheint, war für den Quaestor einfach die Zeit gekommen. Alle Anzeichen deuten auf einen Schlag hin, wie man ihn gelegentlich auch aus heiterem Himmel beobachten kann. Es ist also von einer natürlichen Ursache für das viel zu frühe Ableben des Quaestors auszugehen.
Ich hoffe, dass beruhigt deine Besorgnis?"
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Der Augustus war darauf bedacht, gelegentlich die ganzen Beamten und anderen dienstbaren Geister aus ihren Officia zu holen und alle zusammen zu einer nicht besonders förmlichen Versammlung in die Aula Regia zu bitten.
Dort konnten sich dann auch Leute aus unterschiedlichen Kanzleien und Officia in Grüppchen zusammen stellen und sich zu Wein und kleinen Erfrischungen, die die kaiserlichen Sklaven durch die Menge schleppten ungezwungen auszutauschen. Sei es über die letzten Spiele oder den neuesten Klatsch.
Und natürlich wurde bei zu diesen Treffen auch fleissig intrigiert und Politik gemacht. Zur Unterhaltung und um leisere Gespräche zu übertönen, arrangierte der Princeps gerne ein dezentes Ensemble aus Lyrae und Zimbeln für den Hintergrund.
So gut es ging, mischte sich auch der Princeps unter die Schar, um den Beamten die Gelegenheit zu geben, auch mal persönlich ein Wort an ihn zu richten.
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Titus Decimus Varenus ist zum Primicerius a Libellis zu ernennen.
Augustus
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"Hervorragend." Es traf sich wunderbar, dass jemand erfahrenes gerade zur Hand war, der als Primicerius für die Libellkanzlei fungieren konnte. Varenus würde wissen, wie es lief und nicht zwei Wochen über den Palatin irren, bevor er sich zurecht fand. Deswegen hatte der Augustus auch nicht lange gezögert, als er gehört hatte, dass der Decimer zur Verfügung stand.
"Dann willkommen zurück, ich weise direkt an, dass die endsprechenden Schriftstücke ausgestellt werden. Du weißt ja noch wo alles ist, nehme ich an? Es hat sich nicht arg viel verändert, wie du feststellen wirst."
In Gedanken ging der Augustus noch der Bemerkung des Decimers über ein Anwesen nach. Nein, ein Anwesen irgendwo auf dem Land, dafür hatte er keinen Sinn. Aber irgendein anderes Bauprojekt, um seine Zeit als Princeps zu verewigen, dafür war es eigentlich höchste Zeit. Er würde das zu gegebener Zeit noch einmal zur Sprache bringen.
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Der Princeps hob die Schultern. "In der Planung ist so ein Anwesen bisher nicht." Und ließ damit die Tür für etwaige Blütenträume des Decimers zumindest etwas offen.
"Aber damit, dass jeder ersetzbar ist, hast du natürlich vollkommen Recht. Ich würde aber doch schwer hoffen, dass man mir noch ein bisschen Zeit gibt, bevor man mich absägt. Und andere sollten das auch hoffen."
Wenn ein Kaiser drauf ging, waren das für sehr wenige Leute gute Neuigkeiten. Abgesehen davon fühlte sich der Augustus auch nicht besonders alt oder gebrechlich.
"Was die Stelle angeht, die frei ist: Mein Primicerius a libellis ist in die Verwaltung nach Ägypten gewechselt neulich. Wenn du also vom Erbsenzählen lassen kannst?"
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Der Augustus nickte bei den Worten von Ravilla.
"Du hast natürlich völlig Recht, wenn du sagst, dass man nach oben blicken sollte. Aber das ist in meiner Position natürlich leichter gesagt als getan, nicht wahr? Es ist immer ein lobenswertes Ziel, dem Gemeinwesen auf dem Cursus Honorum zu dienen, in der Tat. Wie sähen deine nächsten Ziele aus? Ein Engagement im Cultus Deorum?"
Das war jedenfalls eine häufige Taktik für all jene, die ihren Ruf verbessern und ihren Einstieg ins öffentliche Lebene absichern wollten.