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Original von Cnaeus Fabius Torquatus
Die Ankunft des Kaisers kündigte sich bereits an, als es lauter auf der Straße und unruhiger in den Reihen der eintreffenden Gäste wurde. In all seiner Bescheidenheit gesellte er sich gar in eben diese Schlange und wartete. Eine Geste, die wohl von gesellschaftlichem Kalkül geprägt sein musste - anders konnte ich mir es nicht erklären. Der ein oder andere machte allerdings auch ohne Aufforderung Platz, sodass der Ehrengast der Feierlichkeiten recht zügig zu uns gelangte. "Salve, Augustus.", grüßte ich förmlich und mit der nötigen Ehrerbietung. Ich fühlte mich dem Kaiser zwar mittlerweile nicht mehr völlig fremd, führte ich doch fast täglich Gespräche mit ihm, zeigte in der Öffentlichkeit aber trotz der recht formlosen Morgenroutine dennoch die notwendige Distanz. "Es ist uns natürlich eine besondere Freude, dass du Zeuge unserer Hochzeit bist. Meine Frau kennst du bereits persönlich?", fragte ich dann zunächst, um auch Axilla ins Gespräch einzubinden.
Als Severus an der Reihe war, reichte er dem Fabier die Hand zum Gruß, danach auch der Braut. Er hatte Iunia Axilla seines Wissens noch nie persönlich getroffen. Aber natürlich hatte sein Nomenclator ihm ein kleines Dossier zusammengestellt. Er kannte sie also nicht persönlich. Aber er wusste ein paar Dinge über sie:
"Ich glaube, wir hatten noch nie das Vergnügen, einander vorgestellt zu werden." Er wandte sich direkt an die Iunierin. "Aber dein Verlobter hat mir natürlich viel Gutes über dich berichtet und einer so verdienten Frau wie dir eilt ihr Ruf natürlich voraus." Damit spielte er natürlich auf ihr Engagement bei den Acta Diurna und der Schola Atheniensis an. Zwei Institutionen, die es in dieser Form nicht mehr gab.
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Original von Iulia Stella
Noch nie hatte ich den Kaiser gesehen und so passierte es mir, dass ich vor lauter Überraschung einen kurzen Moment zu nahe an seinem Weg zum Brautpaar stand, da ich mich ja gerade noch mit der Braut unterhalten hatte.
Einer der Leibwächter stiess mich hastig auf die Seite so dass ich rückwärts zu Boden fiel.
Verzeiht mir, mein Kaiser. flüsterte ich, bevor ich einen weiteren Rat meiner Grosstante befolgte: Aufstehen, Krone richten, weitermachen!
Das hiess in meinem Falle, demütig den Blick senken und hoffen dass der Augustus nicht böse war.
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Obwohl der Kaiser geglaubt hatte, respektvoll gewartet zu haben, bis das Brautpaar "frei" war, passierte es offensichtlich, dass einer seiner auffällig unauffälligen Leibwächter ein Mädchen zu Boden stieß. Manche Prätorianer konnten sich mit seiner Politik des bescheidenen Auftretens eben immer noch nicht recht anfreunden.
Aber gerade in solchen Situationen musste man seine Haltung explizit betonen. Er beugte sich also herunter und half dem armen Mädchen auf. Natürlich war es völlig eingeschüchtert. Wann wurde einem schon vom Kaiser persönlich aufgeholfen?
"Da war der gute Manius wohl unaufmerksam." bemerkte er mit einem Schmunzeln. Manius war ein beliebter Deckname der Prätorianer. Selbst wenn man nicht wusste, wie dieser spezielle Leibwächter hieß, würde die Botschaft wohl ankommen.
Er erhob sich wieder. Natürlich war seine Toga-Faltung jetzt ruiniert. Aber er hatte ja Sklaven dabei, die so etwas schnell wieder richteten.