Beiträge von TIBERIUS AQUILIUS SEVERUS AUGUSTUS

    "Ich wäre auf jeden Fall interessiert." antwortete der Kaiser bezüglich der Duccier. Bisher waren es ja nur recht vage Indizien. Vielleicht gab es auch gar nichts, was es zu befürchten gab.


    Zur zweiten Frage konnte er aber leider auch wenig beitragen: "Das wäre möglich. Leider sind die Berichte aus Mogontiacum so vage gewesen wie meine Anmerkungen. Ich habe zwar um Klärung gebeten, aber bisher noch nichts Neues gehört. Auch hier wäre ich also auf deine, respektive den Bericht der Augusta angewiesen."

    Diesmal war der Kaiser persönlich zu der Sitzung erschienen. Der Sklavenaufstand war eine wichtige Sache. Also saß er zwischen den neuen Consuln, als Claudius Menecrates den Abschlussbericht vortrug. Sein Blick verriet nicht, was er dazu dachte.


    Als der frischgebackene Consular geendet hatte, begann er aber auch mit einer Sachfrage: "Waren es so viele Frauen, die sich an dem Aufstand aktiv beteiligten?" Das hatte ihm der Trecenarius bei seinem Abschlussbericht damals gar nicht berichtet. Aber vielleicht hatten sich ja neue Ermittlungsergebnisse ergeben.

    Der Kaiser kam wie immer kurz nach den Bittstellern in die Aula. Seitdem der Claudier nicht mehr Consul war, fühlte sich der mächtigste Mann des Imperiums auch nicht mehr ganz so verpflichtet, alles sofort stehen und liegen zu lassen. Trotzdem mussten die beiden nicht allzu lange warten, bis eine Tür sich öffnete und eine Schar von Scribae und Dienern erschien, dann mehrere Prätorianer in zivil und zuletzt der Kaiser.


    Severus kam wie im vergangenen Jahr auch lächelnd auf Menecrates zu und begrüßte ihn per Handschlag. "Salve, Consular Claudius! Es überrascht mich, dass wir uns nach deiner so anstrengenden Amtszeit so schnell wieder sehen. Ich hatte erwartet, dass du erst einmal ein paar Tage nach Capri oder Baiae reisen würdest." Er lächelte scherzhaft. Aber der Claudier hatte sich während seines Consulats ja tatsächlich sehr umtriebig verhalten.


    "Aber ich nehme an, dieser junge Mann war es, der dich von deiner wohlverdienten Muse abgehalten hat." fügte er dann an und blickte lächelnd zu Marcellus. "Sei auch du willkommen, Claudius Marcellus." Den Begleiter hatte der Consular ja angekündigt.

    Sim-Off:

    Der Brief liegt ein bisschen quer zu den Zeitebenen. Ich wollte zuerst noch abwarten, ob du die Anhörung im Senat noch fortführst, zu der ich nicht mehr teilnehmen konnte, weil dein Brief an mich mich ja erst während dieser Anhörung erreicht haben kann. Logischerweise soll dieser Brief aber vor dem Ablauf deiner Amtszeit ankommen (SimOn werde ich ja kaum so lange gebraucht haben, wie der Senat debattiert (hat)).


    Imp Caes Tib Aquilius Severus Aug
    Consuli H. Claudio Menecrati s.p.d.



    Consul, ich danke dir für deinen Brief. Dein Vertrauen in mich ehrt dich und wie du richtig bemerkst, bin ich ein Mann der Mores maiorum und bin von deinem Eifer beeindruckt. Wenn es den Collegia notwendig erscheint, werde ich auch gern eine Staatssühne anberaumen. Dir steht es frei, diesbezüglich das Collegium Pontificum zu kontaktieren, das in der Beurteilung der Zeichen weitaus mehr Erfahrung hat als ich selbst.


    Leider war es mir nicht möglich, an deiner Anhörung teilzunehmen. Mein Quaestor berichtete mir aber, dass du wohl einen äußerst weitreichenden Gesetzesentwurf einbrachtest, der auf zwiespältige Resonanz gestoßen ist. Ich muss zugeben, dass manches darin auch mich irritierte. Denn auch wenn es die Aufgabe des Senates ist, den Staat zu leiten und mich zu beraten, erscheint es mir doch befremdlich, einen Gesetzesentwurf einzureichen, der so weitreichend in meine private Verwaltung eingreift, ohne mich im Vorfeld auch nur darüber in Kenntnis zu setzen.
    Zumal ich mit deinen Forderungen grundsätzlich nicht übereinstimme. Denn ebenso wie es mir nicht statthaft erscheint, dass ich einem Senator oder Geschäftsmann vorschreibe, wer seine Betriebe führen oder seine Korrespondenz erledigen darf, beanspruche ich auch für mich das Recht zu entscheiden, wer den Fiscus Caesaris als meine persönliche Kasse verwaltet und wer meine Güter und Rechte in Italia und den Provinzen verwaltet. Was heute von Equites verwaltet wird, um die Autorität der Ämter zu stärken, wurde vor einigen Jahrzehnten noch von Sklaven und Freigelassenen verwaltet, wie dir sicherlich bekannt ist.


    Insofern verstehe ich die Mores maiorum in dieser Angelegenheit grundsätzlich abweichend: Ich bin der Meinung, dass weder der Senat, noch der Princeps oder eine andere staatliche Macht einem Amtsträger oder Privatmann vorschreiben sollte, wen er mit seiner privaten Verwaltung betraut. Dieses Recht gestehe ich dem geringsten Bauern zu, der seine Frau oder eine Sklavin oder Freie damit betrauen mag, seinen Besitz verwalten. Dasselbe beanspruche ich auch für mich, selbst wenn meine Verwaltung größer und über das ganze Imperium verteilt sein mag.


    Auch wenn ich keineswegs in Abrede stellen möchte, dass der Senat über die Rolle von Frauen in der Öffentlichkeit diskutieren darf, bin ich somit mit dem Anspruch deiner Forderungen nicht einverstanden. Es steht dem Senat frei, den Personalstab der Magistrate zu regulieren, die er wählt, mit seinen Mitteln besoldet und die in seinem Auftrag eingesetzt werden, namentlich die Scribae und Apparitores der Stadt Rom und der vom Senat verwalteten Provinzen. Ich selbst hier zwar unsicher bin, ob es dem Staatswesen wesentlich weiterhilft, wenn Frauen auch aus diesen niederen Ämtern ausgeschlossen werden, zumal es im Osten stellenweise diesbezüglich andere Mores maiorum gibt als in unserer Stadt. Doch ich bin sicher, dass der Senat hier die entsprechende Weitsicht besitzt und eine weise Entscheidung trifft.


    Ich persönlich werde für die durch mich eingesetzten und aus meinen Mitteln besoldeten Amtsträger, namentlich die Procuratoren der kaiserlichen Verwaltung, noch einmal darüber nachdenken, ob ich die dort vereinzelt beschäftigten Frauen weiterhin dulden werde. Wenn der Senat mir in diesen Angelegenheit einen Rat erteilen will, werde ich diesen gern berücksichtigen.


    Sicher wird es aber die Gelegenheit geben, diesbezüglich noch einmal das persönliche Gespräch zu suchen.


    Auch der Kaiser genoss die Tage, an denen er in trauter Zweisamkeit mit der Augusta essen konnte. Aber seine Pflichten holten ihn auch hier ein. Die Personalie Iunius Silanus also heute. Und der Aufbruch nach Germania. Veturia hatte eine ordentliche Agenda zusammengestellt!


    Bei seiner Antwort begann Severus mit dem alten Präfekten, der scheinbar sein Amt aufgeben wollte. "Nun, er ist nicht mehr ganz jung. Aber ich hatte eigentlich gedacht, ihn noch zu bitten, so lange auszuhalten, bis wir einen Nachfolger für ihn haben." Er strich sich nachdenklich durch den Bart und griff dann nach seinem Weinpokal. "Ich hatte auch schon an Iunius Silanus gedacht, aber ich denke, wir sollten ihm noch ein bisschen Zeit geben, sich vollständig bei den Cohortes Praetoriae einzuarbeiten." Die Zusammenstellung einer Eskorte war ja nicht unbedingt eine Großtat. Insofern wunderte es ihn, dass seine Frau so offensiv Werbung für ihn machte. "Begleitet er dich persönlich nach Germania?" fragte er deshalb ein bisschen zu beiläufig.


    Zu seinem Sohn hatte er aber auch etwas zu sagen: "Ich hatte schon ganz vergessen, wie schnell Kinder sich entwickeln. Ich habe ihn heute morgen nach der Salutatio beim Spielen beobachtet." Meistens hatte er keine Zeit, sich eingehender mit seinem kleinen Sprössling zu beschäftigen. Er hatte einen vollen Tagesplan. Das war bedauerlich. Aber dafür hatte er ja eine Ehefrau. "Das Laufen müsst ihr mir aber noch vorführen. Am besten vor deiner Abreise." Damit war er auch schon beim dritten Thema, das er aber mit einem Schluck Wein abgrenzte: "Decimus Livianus hat übrigens erklärt, dass er bereit wäre. Ich würde eine kleine Zeremonie hier auf dem Palatin anberaumen für die Übertragung des Imperium. Danach solltet ihr direkt aufbrechen."

    Der Kaiser lächelte. Der Flavier war wirklich bescheiden. Keine häufige Tugend für einen jungen Mann mit einem solchen Stammbaum.


    Das Lob, das er dem Claudier zurückgab, kommentierte er mit einem zufriedenen Nicken. Es war der Gedanke hinter dem Cursus Honorum, dass mit den Kompetenzen die Aufgaben wuchsen. Und bei der Beziehung zwischen Magistraten, die sich so direkt zugeordnet waren, war das wohl am deutlichsten. "Nun, manchmal wächst man auch über sich hinaus." bemerkte er dann mit einem Lächeln.
    "Gibt es bereits weitere Aufgaben in Planung, mit denen du deine neu erworbenen Kompetenzen unter Beweis stellen wirst?" fragte er dann noch. Das war ja das gute an einer Befragung mitten in der Amtszeit.

    "Ich werde mich darum kümmern." antwortete der Kaiser und nickte seinem Sekretär zu. Digitus Minor würde sich darum kümmern.


    Auf die nächste Bemerkung lächelte er. "Gegen Einfluss ist nichts einzuwenden." Das ganze Imperium wurde über solche inoffiziellen Netzwerke regiert. "Aber ihr Einfluss sollte meinen und den Roms nicht überschatten. Oder ihm entgegen stehen." Vielleicht war damit klar, was er meinte. Vielleicht machten die Duccier aber auch von ihrem potentiellen Einfluss wenig Gebrauch. Dann war es umso besser.

    "Wie lange wirst du brauchen, um deine Angelegenheiten hier in Rom zu regeln?" fragte der Kaiser zurück. Üblicherweise musste ein Statthalter ja mit seiner Ernennung das Pomerium verlassen. Also geschah das direkt vor der Abreise.
    "Ich werde die Provinzialverwaltung aber schon informieren, dass du den Posten antreten wirst." Den Anweisungen des designierten Legaten würden sicherlich alle Folge leisten.


    Er strich sich nachdenklich durch den Bart. Am besten, er erklärte gleich die wichtigsten Aufgaben, die dem nächsten Statthalter in Germania Superior blühten: "Übrigens hätte ich ein paar Sonderaufgaben für dich: Wie wir erfahren haben, gibt es den Verdacht, dass die Duccier in Mogontiacum und der Provinz ein wenig zu viel Einfluss gewonnen haben. Veturia soll auch dieser Frage nachgehen. Es wäre gut, wenn du sie dabei unterstützen würdest. Außerdem gibt es Hinweise auf Unstimmigkeiten zwischen der zivilen und der militärischen Verwaltung. Auch das solltest du im Auge behalten."

    Zuerst war der Kaiser beruhigt, als Verus seiner Bestürzung Ausdruck verlieh. Dass er aber nicht explizit verneinte, machte ihn doch etwas misstrauisch. Er machte deshalb ein etwas kritisches Gesicht und sagte "Das will ich hoffen." Vielleicht sollte er seinen neuen Tribun doch darauf ansetzen, den Speculatores auf den Zahn zu fühlen. Nur zur Sicherheit.
    "Ich will, dass dieser Fall restlos aufgeklärt wird." entschied er schließlich. "Und ich erwarte umgehend Bericht. Vor allem will ich wissen, was die Christen mit dieser Sache zu tun haben. Wenn der Christenverdacht jetzt zu Selbstjustiz führt, wäre das der Stabilität Roms wohl eher abträglich." Diese Interpretation hatte der Tiberier ja auch selbst vorgeschlagen.


    Was ihm die Alternative ins Gedächtnis rief. Angesichts der bisherigen Ermittlungsergebnisse passte das nicht so richtig: "Was meinst du übrigens mit dem Verdacht, die Christen wollten ein Zeichen setzen, dass der Aufstand noch nicht vorbei ist?" Die Christen-Geschichte war ja eine falsche Fährte, die die Prätorianer selbst ins Spiel gebracht hatten.

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH
    Titus Pompeius Atticus


    ZUR
    Eques Romanus



    Es ist ihm ab heute gestattet, die Abzeichen
    der Equites zu tragen, den Ritterring und
    den Angustus Clavus.


    ~ NON APR DCCCLXVIII A.U.C. ~
    (5.4.2018/115 n.Chr.)


    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH
    Titus Pompeius Atticus


    MIT WIRKUNG VOM
    NON APR DCCCLXVIII A.U.C. (5.4.2018/115 n.Chr.)


    ZUM
    Tribunus Vigilum




    Im Grunde wiederholte der Procurator das, was er schon gesagt hatte. Scheinbar waren der Vinicier und der Iunier im Vagen geblieben. "Nein, fordere einen genaueren Bericht an. Alles, was die Augusta im Vorfeld erfahren kann, wird nützlich für sie sein." Vielleicht würde natürlich auch der neue Statthalter diese Unstimmigkeiten bereinigen. Man musste abwarten.

    Das hörte sich vernünftig an. "Was dem Wohl der Soldaten dient, findet auch meine Wohlwollen." antwortete der Kaiser deshalb und lächelte. "Da Senator Iulius auch mich nicht informiert hat, wann er wieder nach Rom zurückkehren wird, halte ich es für akzeptabel, wenn du seine Initiative weiter vorantreibst." Leider verließ Iulius Centho die Stadt öfter sehr unerwartet. Er musste wohl auch von irgendeiner Krankheit geplagt sein, die dafür verantwortlich war.

    "Das ist erfreulich." erklärte der Kaiser. "Wenn du möchtest, kannst du auch auf eine Eskorte aus Mogontiacum verzichten." Der Weg von dort nach Rom war ja doch recht weit und würde die Reise wohl deutlich verzögern. "Ich denke, die Augusta wird genügend Bedeckung von den Prätorianern bekommen, um dich ebenfalls angemessen zu schützen. An der Provinzgrenze wird man euch ja vermutlich sowieso in Empfang nehmen."


    Das brachte ihn auf einen Gedanken: "Übrigens wäre es mir recht, wenn du auch das Kommando über die Legio II Germanica übernehmen würdest. Wenn ich mich recht erinnere, hattest du diese Legion schon einmal unter dir, nicht wahr?" In dieser Sache war sich Severus gerade nicht mehr ganz sicher. Obwohl man ihn natürlich im Vorfeld des Gesprächs vorbereitet hatte.

    Der Kaiser hörte ernst zu. Er war wirklich gespannt, was das endgültige Ergebnis der Kommission sein würde. Aber das würde er wohl früh genug im Senat erfahren.


    Das nächste Thema schien Menecrates ein wenig unangenehm zu sein. Zumindest hatte Severus zumindest kurz diesen Eindruck. Dann lobte er aber direkt den Flavier.
    "Ah, ich hörte, dass du für eine der Hinrichtungen an den Ludi Palatini zuständig warst und das Volk durchaus angetan war." bemerkte er in Richtung des Quaestors. Eine gute Gelegenheit, sich ihm zuzuwenden: "Bist du ebenso zufrieden mit deinen Leistungen im Amt wie der Consul, Flavius?"

    "Der Trecenarius erstattet mir direkt Bericht." erklärte der Kaiser. "Aber er untersteht ebenso den Hierarchien der Prätorianer und vor allem den Präfekten. Sie sind immerhin letztverantwortlich für das Handeln aller Prätorianer. Und auch der Speculatores." Was der Trecenarius im Detail nur dem Kaiser mitteilte und was auch den Präfekten, wusste Severus ehrlichgesagt gar nicht. Aber er nahm an, dass der Tiberier wahrheitsgemäß Auskunft gab, wenn er gefragt wurde. So hatte der Kaiser das zumindest bisher immer wahrgenommen. "Bisher kam es meines Wissens nie zu Konflikten. Sollte es dazu kommen, werden die Präfekten oder ich selbst aber sicherlich eine praktikable Lösung für alle finden."

    Die Christen. Was für ein Zufall, dass sie hier plötzlich auftauchten, nachdem der Tiberier vor einiger Zeit vorgeschlagen hatte, dieser Sekte den Sklavenaufstand anzuhängen. "DAs ist ja in der Tat... überraschend." Severus strich sich nachdenklich durch den Bart. Ein ungeheuerlicher Verdacht kam in ihm auf, den er ausräumen musste: "Deine Männer haben mit dem Mord aber nichts zu tun, hoffe ich? Nur, weil du mir ja vor kurzem erst vorgeschlagen hast, den Christen den Aufstand anzuhängen. Ich hatte mich ja nicht so recht entschieden. Umso überraschter war ich, dass die Hinrichtungen bei den Ludi Palatini explizit ihnen gewidmet wurden. Und jetzt der Mord." Er konnte sich nicht vorstellen, dass die Speculatores so etwas ohne seinen ausdrücklichen Befehl taten. Es war also eher eine Rückversicherung als ein echter Zweifel.

    Der Kaiser war kein Freund großen Herumgeredes. Deshalb war er direkt zum Thema gekommen. Trotzdem wusste er, dass das Angebot unerwartet kommen musste. Und deshalb ließ er dem Decimer auch einen Moment Zeit, die Nachricht setzen zu lassen. Der Posten eines Statthalters war sehr angesehen, aber weit von Rom entfernt. Glücklicherweise fiel die Antwort aus, wie es sich Severus erhofft hatte.


    Als Livianus antwortete, strahlte der Kaiser deshalb zufrieden. "Das freut mich zu hören. Du hast hier in Italia schon Erfahrung gesammelt, wie man Kommunen beaufsichtigt. Und die Legio Secunda ist dir ja auch sicherlich noch vertraut. Es gibt also keinen besseren Kandidaten als dich!" Sein Lächeln blieb ungetrübt. Dann wurde er aber wieder ernster. "Die Augusta und ich haben außerdem beschlossen, dass ein Mitglied der kaiserlichen Familie die Provinzen im Norden bereisen wird. Da die Lage hier in Rom etwas... angespannt ist seit dem Mord an Senator Ovidius, wird Veturia allein reisen. Du könntest gemeinsam mit ihr nach Mogontiacum reisen und dein Amt in ihrer Anwesenheit antreten." schlug er deshalb vor. Dann ließ er dem Decimer wieder etwas Zeit seine Meinung dazu zu äußern.

    "Glaubst du, dass du die Arbeit der Kommission bis zum Ende des Jahres zu einem Ergebnis führen können wirst?" fragte der Kaiser auf die eher unbestimmte Erklärung zur Kommission. Er hatte natürlich immer wieder Zwischenergebnisse gehört. Immerhin war der Trecenarius ja Teil dieses Ausschusses. Inhaltlich mussten sie die Ergebnisse hier ja nicht diskutieren. Dafür würde am Ende im Senat Zeit sein.


    Ein anderes Projekt des Claudiers galt es aber ebenfalls anzusprechen: "Auf dem anderen geplanten Feld, bei den Feiertagen, hast du dich ja bereits durchaus hervorgetan. Waren die Priester und anderen Magistrate in diesem Bereich kooperativ?"

    Ein Mordanschlag! Der Kaiser zeigte ehrliches Entsetzen. Ein Senator! Und dazu direkt auf dem Forum! Das war mehr als ein einfacher Mord, das war eine Provokation!
    "Zusammenhänge womit?" fragte er etwas gequält. Der Trecenarius drückte sich manchmal ein bisschen zu vage aus für den Geschmack des Aquiliers. "Konnte der Mörder gefasst werden? Und wann ist das geschehen?"