Als die Augusta zu schreien begann, wurde Severus' Gesicht ganz blass. Er hatte noch eine dunkle Erinnerung, wie Minutia damals ihr Kind in die Welt gesetzt hatte, aber dieser Teil war irgendwie verblasst. Er sah panisch zwischen den Hebammen und Sklavinnen hin und her, bis man ihn mit sanfter Hand hinauskomplementierte. Eine Geburt war nichts für Männer.
So blieb ihm nichts, als nervös vor dem Cubiculum auf- und abzugehen, den Schreien von drinnen zu lauschen und sich dabei die schrecklichsten Szenarien auszumalen. Doch als man ihn wieder hineinbat, sah er deutlich, wie Serenas Brustkorb sich hob und senkte. Sie lebte. Und das Kind, das man ihm sofort vor die Füße legte, bewegte auch seinen Mund. War wohl doch alles gut gegangen. Und dazu noch ein Junge!
Voller Freude beugte der Kaiser sich hinab und nahm das Bündel in die Arme. Diese winzigen Gliedmaßen und der riesige Kopf! Er hatte ganz vergessen, wie zerbrechlich Babys aussahen! "Na, mein Kleiner?" Zaghaft streckte er den Finger zu der winzigen, schleimüberzogenen Hand, die sofort nach ihm griff. "Willkommen in der Familie! Wie schade, dass dein großer Bruder nicht hier ist, um dich zu begrüßen!"
Das Kind noch auf dem Arm ging er zum Bett seiner Gattin.
"Geht es dir gut?" fragte er vorsichtig und legte seinen frischgeborenen Sohn vorsichtig neben Veturia auf das Kissen. "Du hast mir einen wunderschönen Jungen geboren. Ich finde, er kommt ganz nach meinem Vater. Was hältst du davon, ihn Iulianus zu nennen, wie seinen Großvater?"