Beiträge von TIBERIUS AQUILIUS SEVERUS AUGUSTUS

    Der Einwand klang einleuchtend. Senatoren stießen ungern vor den Kopf und Palma hatte ja eine gewisse Nähe zu den Verschwörern um Tiberius Durus gehabt. "Dann werde ich es so machen." Er strich sich nachdenklich durch den Bart. "Angesichts des Endes deiner Amtszeit werden wir es wohl nicht mehr unter deiner Ägide schaffen. Ich danke dir aber trotzdem für deinen wertvollen Rat." Damit war diese Angelegenheit abgeschlossen.


    Aber es gab ja noch mehr: "Noch ein Grund, warum ich dich eingeladen habe, betrifft eher deine Expertise als Pontifex." Er atmete kurz durch. "Ich hatte überlegt, ob es nicht klug wäre, Valerianus wie seinen Vater unter die Götter zu erheben." Natürlich war es eigentlich nicht seine Idee gewesen. Aber die kaiserliche Verwaltung war ja im Grunde nur sein verlängerter Arme. "Er war der letzte Kaiser vor dem Bürgerkrieg und ich hatte überlegt, ob dies nicht ein gutes Zeichen wäre, um an die Tradition der Ulpier anzuschließen."

    Der Kaiser war ein bisschen verwundert, dass seine Medica ihn wieder ausgerechnet in der Aula Regia aufsuchte. Er wurde ja regelmäßig von ihr in seinem Cubiculum durchgecheckt, sodass sich eigentlich dort jederzeit die Möglichkeit ergab, persönliche Anliegen anzusprechen. Aber scheinbar trennte sie Arbeit und Persönliches gerne, sodass sie ihn eben lieber zwischen zwei Audienzen abpasste. Ein bisschen kompliziert, aber bitte.


    Was sie diesmal erbat, war doch ein wenig ungewohnt. Sie wollte ihn verlassen. Zumindest zeitweise. "Prinzipiell kann es mir natürlich nur nützlich sein, wenn du dich weiterbildest." antwortete er dann und strich sich durch den Bart. "Wenn der Vertreter vonseiten der Cohortes Praetoriae akzeptiert wird, steht dem nichts im Wege." So kränklich war die kaiserliche Familie ja nicht, dass sie jeden Tag einen Arzt um sich brauchte.

    Wie alle Zuhörer brannte auch der Kaiser auf die Entscheidung der Jury. Seine Frau und die anderen beiden schienen eine ganze Zeit lang nachzudenken, bevor dann ein sehr kurzer Wortwechsel zu verfolgen war. Und dann war es so weit: Die Sieger wurden verkündet und Severus fiel in den Jubel der Menge ein. Als der erste Platz bekannt gegeben wurde, erhob er sich sogar von seinem Platz und bot stehenden Applaus.
    Als der Helvetier zur Ehrentribüne hinüber blickte, schenkte er dem jungen Mann sogar ein freundliches Lächeln. Eine durchaus gelungene Veranstaltung!

    Ein Tag wie jeder andere: Zuerst hatte der Kaiser den Ab Epistulis empfangen, dann den A Libellis. Dann war der A Cognitionibus an der Reihe und zum Schluss die A Memoria. Entsprechend erschöpft war Severus, als die Sergierin mit der langen Liste kam. Natürlich las er nicht selbst. Er las nie selbst.


    Deshalb gab er das lange Papyrus an seinen Privatsekretär weiter, der es langsam vorlas. Der Kaiser konnte zu jedem Punkt Anmerkungen machen: Zuerst die Urkunde zu den Frauen:
    Die ersten drei Punkte nickte er einfach ab.
    Zum IV.: "Ich wusste gar nicht, dass verheiratete Frauen eine Inkapazität beim Erben haben."
    Zum V.: "Lex Voconia? Von der habe ich noch nie gehört."
    Zum VI.: "Ist das nach der aktuellen Rechtslage beschränkt?"
    Die übrigen Punkte wurden wieder abgenickt. Bei der Urkunde für Männer gab es dann aber wieder ein paar Einwände:
    Zu II.: "Oh, das hatten wir bei den Frauen ja auch. Ist das bei Männern auch so?"
    Zu III.: "Ich glaube, das kann man etwas knapper formulieren. Vielleicht 'Befreiung eines Freigelassenen von allen Sachleistungen und Diensten gegenüber seinem Patron.' oder ähnlich."
    Zu VI.: "Kann man das mit dem Senat nicht in Punkt V einbauen?"
    Zu IX.: "Diese ganzen Vorzüge gegenüber Ranggleichen könnte man vielleicht zusammenziehen, damit es nicht so ellenlang wird."
    Am Ende bemerkte er schließlich mit einem Lächeln: "Vielen Dank in jedem Fall für die ausführliche Auflistung. Das macht es mir deutlich einfacher, das Ius Trium Liberorum einzuschätzen."

    Der Kaiser blickte verdutzt drein. "Oh, ich hatte angenommen, dass Dokumentenfälschung in die Kategorie "Betrug" fällt. Aber da müsste ich tatsächlich nochmals bei der Rechtsabteilung nachfragen." Severus lächelte ein wenig verlegen. Wie gesagt. Er war kein Jurist. "Aber wenn du Vorschläge hast, kannst du sie ja gerne einbringen. Dafür gibt es den Senat ja."

    Der Consul gab sich sehr nachdenklich. Um nicht zusagen unangenehm berührt. Zumindest drängte sich dem Kaiser dieser Eindruck immer mehr auf, je länger der Flavier sprach. Er hatte nie tiefer darüber nachgedacht, wer genau welches Blut an seinen Händen hatte. Schon aus Selbstschutz. Aber Gracchus war damals abgetaucht, soweit er wusste. Und daraufhin proskribiert worden. Ob er tatsächlich persönlich etwas mit der Verschwörung zu tun gehabt hatte?
    Nachdenklich strich er sich über den Bart und streifte dabei auch gleich diese Gedanken ab. Letztlich war es egal, welche Rolle der Consul im Bürgerkrieg gespielt hatte. Severus hatte beschlossen, den Krieg Krieg sein zu lassen. "Du schlägst also vor, schlicht nochmals über die Aufnahme des Tiberiers abzustimmen mit Hinweis auf die Anschuldigungen gegen ihn und die Rechtslage zum Ulpianum?" So klang es auf den ersten Blick. Vielleicht hatte er ihn aber auch missverstanden: "Oder meinst du, wir sollten den Tiberier einfach aufnehmen. Es wurde ja bereits für ihn gestimmt." Eigentlich hatte der Kaiser seine Entscheidung schon fast gefällt. Aber ein paar Argumente zu hören war niemals falsch. Gerade, falls Gracchus selbst tiefer in den Krieg involviert gewesen war, als man oberflächlich wusste.

    Severus lächelte kurz, als Avianus seinen kleinen Scherz machte. Dann war wieder sein Vater an der Reihe: "Nun, bei jeder Regelung gilt es natürlich zu fragen, inwiefern sie in unseren Zeiten noch praktikabel sind. Das muss man im Senat diskutieren." Er griff nach seiner Serviette und tupfte sich die Finger ab. Die Vorspeise war beendet und das Fleisch wurde aufgetischt. "Unterschlagungen fasst unser Recht meines Wissens nach auch bereits, Fälschungen ebenfalls. Aber über die konkreten Inhalte kann man natürlich immer diskutieren. Vieles am Codex Iuridicialis ist recht interpretationsoffen, viele Strafen sind geradezu lächerlich. Man müsste eben konkret die einzelnen Fälle und Gesetze durchgehen, wenn man das Recht ändern wollte." Der Kaiser war kein Jurist. Aber Politiker.

    "Salve, Flavius." begrüßte der Kaiser den Consul kurz angebunden. Da er wusste, dass Gracchus nicht mehr viel Zeit im Amt hatte und sicherlich auch noch einiges erledigen musste, verzichtete er diesmal auf Höflichkeitsfloskeln und kam direkt zum Thema: "Ich habe dich eingeladen, um eine Angelegenheit anzusprechen, zu der ich deinen Rat als erfahrenen Staatsmann benötige." Er machte eine kurze Pause und blickte prüfend auf den Flavier hinunter, für den gerade eben ein Stuhl neben dem kaiserlichen Thron bereitgestellt wurde.
    Naja, ein bisschen Höflichkeit musste dann doch sein. Mit einer einladenden Geste verwies Severus auf den Platz. "Nimm aber zuerst Platz. Etwas zu trinken?" Während ein Sklave mit kühlen Getränken hervortrat, begann er dann aber endlich: "Du erinnerst dich sicherlich daran, dass der Senat vor geraumer Zeit einige Personen nominiert hatte, um sie ins Ulpianum aufzunehmen. Darunter auch Vinicius Lucianus und Tiberius Durus, die du meines Wissens ja persönlich kanntest. Das Consilium Ulpianum hat nun über diese Liste debattiert und dabei festgestellt, dass beide für eine derartige Ehrung derzeit nicht infrage kommen, weil sie bisher einer Straftat bezichtigt werden, nämlich des Mordes an Kaiser Valerianus. Bei Vinicius haben wir auch eine formelle Verurteilung und Hinrichtung, bei Tiberius Durus doch immerhin schwere Anschuldigungen vonseiten des Prätorianerpräfekten Decimus." Wieder schwieg er und fuhr sich durch den Bart. Er schien nicht zu ahnen, dass sein Gesprächspartner selbst Teil der Verschwörung gewesen war. "Nun ist diese Sache bekanntlich recht heikel. Die Palmaner werden es als Affront betrachten, wenn der Vorschlag des Senats abgelehnt wird. Mindestens bei Tiberius stünden wir juristisch auch auf dünnem Eis. Die Vescularianer wären dagegen empört, wenn ich das Urteil ihres Patrons einfach übergehe." Er seufzte. "Ich habe mich entschlossen, in dieser Angelegenheit den Senat entscheiden zu lassen. Er soll abstimmen, ob die beiden eine Amnestie erhalten sollen. Zwar hat das Consilium Ulpianum sich entschieden, ohnehin nur den Tiberier aufzunehmen, aber wenn wir darüber diskutieren, sollten wir wohl beide Personalien klären." Damit würde er hoffentlich seine Weste weiß halten. Oder die Fronten des Bürgerkrieges erneut aufflammen lassen. "Daher möchte ich dich um deinen Rat bitten, in welcher Weise wir diesen Antrag in den Senat einbringen. Im Consilium Ulpianum kam auch der Vorschlag auf, eine Kommission einzusetzen, um die Verstrickung der beiden Senatoren in die Palmanische Verschwörung zu prüfen. Ich hatte schon an eine Inquisitio Senatus gedacht." Wieder fuhr er sich nachdenklich durch den Bart. "Andererseits bin ich nicht sicher, ob es dem Frieden Roms zuträglich wäre, in diesen alten Wunden tiefer nachzubohren."

    Hilfesuchend blickte der Kaiser zu seinem Sekretär, der kurz eine Tabula anhob und verkündete: "In der Nähe von Sulmo."
    "Da haben wir's." bestätigte der Kaiser zufrieden. Die Erklärung mit der Geographie belustigte Severus ein wenig. Nicht nur Geographen wussten immerhin gerne, wo ihr Besitz lag. "Die Kanzlei wird dir die entsprechenden Unterlagen zukommen lassen, dann kannst du deinen Besitz besichtigen."

    "Das wäre gut, ja." bestätigte der Kaiser den Einladungsvorschlag. Sonst hatte er heute auch nichts mehr zu sagen. Sie hatten ja auch genügend Punkte durchgesprochen, wie er fand. "Gut, dann werden wir uns mal an die Arbeit machen." schloss er die Besprechung ab. Er würde jetzt, nachdem die Korrespondenz erledigt war, erst einmal eine Schar von Bittstellern empfangen müssen. Und dann hoffentlich Zeit für ein kleines Bad haben.

    Leider war Severus noch nie selbst im Ulpianum gewesen. Wenn der üblicherweise stets gut unterrichtete Iulius Dives aber sagte, dass Valerianus und Iulianus schon ihre Statuen in diesem Komplex hatten, dann konnte er wohl davon ausgehen, dass das stimmte. Was es wiederum nicht so dringend machte, über die Frage der Kaiser zu diskutieren. Also meinte er "Wenn das so ist, werde ich diese Entscheidung auf das nächste Consilium Ulpianum vertagen. Ich denke, wir haben vorerst genügend Kandidaten, um den Bau zu eröffnen. Alles weitere wird sich mit der Zeit ergeben."


    Er blickte noch einmal auf die Tabula mit den Beschlüssen. "Verehrte Decima, meine Herren: Ich denke, wir können zufrieden sein mit dem Ergebnis unserer Diskussion. Wir haben damit wieder einen Stein in das Bauwerk unseres Staatswesens gesetzt. Jeder junge Mann und jede junge Frau wird aufschauen können zu den Personen, die wir für die Ehrung im Ulpianum bestimmt haben, und damit einen Ansporn gewinnen, sich selbst für das Staatswesen einzusetzen." Diese spontanen Schlussworte musste er sich merken. Bei der Eröffnung würde er ja auch eine Rede halten müssen.
    "Sofern es keine weiteren Fragen oder Anmerkungen gibt, danke ich für euer Kommen und wünsche euch einen angenehmen Tag." Sie hatten ja doch recht lange beraten. So viel Tag würde also gar nicht mehr übrig sein.

    Der Kaiser hörte interessiert zu. Man wollte ihn und sein Amt offensichtlich aus den Gesetzen streichen. Oder eben seine Funktion. Wie man es nennen wollte. Das klang auf den ersten Blick attraktiv, denn wie Dives schon richtig bemerkte, hatte Severus sich ja allgemein stärker um einen republikanischen Anstrich bemüht. Zu dick durfte die Farbe aber auch nicht werden! "Eine gute Idee, würde ich prinzipiell sagen." lobte er jedoch zuerst einmal. "Es sollte aber auch nicht zu kompliziert werden. Obwohl ich staatstheoretisch ganz deiner Meinung bin, dass meine Position die Verfassung der Republik nirgends schädigen sollte, müssen wir doch ebenso beachten, dass nicht jeder sich intensiv mit meinen Zuständigkeiten und Funktionen auskennt. Wenn meine Funktion oder Titel, wenn wir den Begriff Amt vermeiden wollen, nicht mehr in den einzelnen Gesetzen auftaucht, könnte dies hier und da zu der Fehlannahme führen, ich wäre nicht oder nicht allein zuständig." So versuchte er seine partiellen Bedenken deutlich zu machen. "In welchen Bereichen konkret würdest du denn eine Überarbeitung des Rechts anstreben?"

    Endlich trugen die Sklaven das Essen auf. Eine eierbasierte Vorspeise, danach folgten verschiedene Fleischvariationen mit scharfer Sauce. Währenddessen führte der aquilische Imperator das Gespräch weiter. "Ich werde darauf zurückkommen, wenn es soweit ist." versprach er erst einmal bezüglich des Angebots des Iuliers. Wenn er reiste, nahm er sicherlich einen Beraterstab mit und ein paar Senatoren standen da natürlich ganz oben auf der Liste.


    Dann kam er noch einmal auf die Rechtsauskünfte zu sprechen. Das klang ja kryptisch, was Centho da erzählte. "Gewohnheitsrecht meinst du?" Das alte, republikanische Recht war mit der Rechtsreform des Iulianus ja weitgehend untergegangen. Zu Recht aber auch. Zumindest an manchen Stellen. "Rechtsauskünfte zu Gesetzen, die nicht mehr inkraft sind, haben natürlich eher weniger Nutzen. Um welche Rechtsbereiche ginge es denn konkret?" Nicht, dass der Kaiser sich besonders gut in der Juristerei auskannte. Aber es schadete nie, jemanden zu kennen, der das tat.

    Der Kaiser nickte knapp. "Ein kluger Mann prüft stets zuerst seine Optionen, bevor er handelt." Dann sog er genüsslich Luft ein, bevor er langsam zu sprechen begann. "Ich bin sehr zufrieden mit deiner Arbeit und schätze dein Engagement ebenso sehr wie der Senat. Als Zeichen meiner Anerkennung würde ich dir gern ein Landstück aus dem kaiserlichen Besitz anbieten." Severus hatte beschlossen Magistrate, sie ja schon ein Jahr auf andere Tätigkeiten verzichten mussten, ein wenig zu belohnen. Wenn sie ihre Arbeit denn gut machten.

    Wie gewohnt reichte der Kaiser die Tabula an seinen Privatsekretär weiter. Er ließ sich gern alles vorlesen. Und der Sekretär las dann auch. Während er zuhörte, war Severus zuerst ein wenig verwundert. Er hatte eigentlich angenommen, dass es stärker um das Leben Valerianus' gehen würde, weniger um das politische Für und Wider. Andererseits war das Leben des ermordeten Kaisers vielleicht gar nicht so wichtig. Wichtiger war ja tatsächlich, welche Bedeutung diese Geste für die Menschen heute hatte.


    "Eine gute Idee." bemerkte er schließlich am Ende. "Das Ulpianum ließe sich möglicherweise direkt zu einem Tempel der Ulpii weihen, in dem sowohl Divus Iulianus, als auch Valerianus dann die notwendige kultische Verehrung erhalten könnten. Und der Geburtstag wäre sicherlich ein geeigneter Termin für Valerianus' Apotheose." Er nickte. "Ich werde diesen Gedanken dem Senat zur Diskussion vorlegen." Wieder ein Punkt abgearbeitet. Hoffentlich.

    Die jugendlichen Kommentare zum geplanten Tribunat des jungen Iuliers ließ Severus unkommentiert. Für ihn klang es immerhin nicht streng, seinem Sohn ein Militärtribunat zu ermöglichen. Obwohl Germania vielleicht wirklich nicht der schönste Ort dafür war. Aber das war Sache des Pater Familias. Da redete er nicht herein.


    Also kam er direkt auf seine Reise- und Rechtsprechungspläne. "Wir hatten tatsächlich an den Norden gedacht." Da standen ja die meisten Legionen, nachdem der Partherkrieg inzwischen schon länger zurück lag.


    Centhos Angebot, ihn als Rechtsgelehrten zu konsultieren, erstaunten den Kaiser dann ein wenig. Nicht wenige Senatoren waren in Rechtssachen ausgebildet, aber der Iulier hatte, soweit er sich erinnerte, noch nicht sehr viel von sich reden gemacht. Was nichts heißen musste. Der Kaiser war kein großer Rechtswissenschaftler. "Oh, verfügst du über bestimmte Spezialgebiete im Recht?" fragte er daher. Vielleicht konnte er den Rat des Iuliers ja tatsächlich brauchen.

    Nachdem sich keiner mehr zu Wort meldete, nahm Severus an, dass niemand etwas gegen das Fazit des Iuliers einzuwenden hatte. "Dann stelle ich das Ergebnis fest:
    Octavius Anton, Prudentius Commodus, Annaeus Florus und Tiberia Livia werden aufgenommen.
    Über Tiberius Durus wird der Senat bezüglich der Verurteilung entscheiden.
    Über Vinicius Lucianus ebenfalls, aber das Consilium lehnt hier eine Aufnahme ab. Ebenfalls abgelehnt sind Traianus Germanicus Sedulus, Decimus Magnus, Decimus Mercator und Prudentius Balbus."
    Keine Equites für das Ulpianum. "Ich werde mich bezüglich der Amnestie für Tiberius und Vinicius mit dem Consul absprechen. Ob wir eine Inquisitio Senatus einrichten oder es direkt entschieden werden kann, wird sich dann zeigen."


    Er räusperte sich und fragte dann"Was mir außerdem noch einfiel: Wie halten wir es mit den Imperatores Caesares Augusti? Ich würde behaupten, dass die meisten von ihnen ebenfalls einen großen Beitrag für das Imperium geleistet haben, insofern wäre es sicherlich adäquat, sie ebenfalls aufzunehmen." Natürlich ein ganz uneigennütziger Vorschlag.

    Als Dives seine Bemerkung richtig stellte, lehnte Severus sich zurück und legte die Fingerspitzen aufeinander. Da hatte er wohl etwas falsch verstanden. Oder der Iulier sich ungeschickt ausgedrückt. Aber nun war ja alles richtiggestellt.
    Der Vorschlag, ihn bei der Abteilung ab Epistulis einzusetzen, klang auch verlockend, denn tatsächlich war seine Kanzlei zuletzt ein bisschen schwach besetzt gewesen. Aber ob er so mir nichts, dir nichts einen Externen zum Abteilungsleiter machen konnte? Immerhin gab es eine gewisse Rangordnung in den Abteilungen und es gab auch genügend Notarii, die auf eine Beförderung hofften. "Bei derartigen Referenzen wäre es mir natürlich eine Freude, wenn du direkt für mich arbeiten würdest. Allerdings werde ich mich erst informieren müssen, ob eine solche Stelle derzeit zur Verfügung steht." Verschob er das Thema daher erst einmal. Er würde mit dem Ab Epistulis reden. Dann sah man weiter.