Beiträge von TIBERIUS AQUILIUS SEVERUS AUGUSTUS

    Der Kaiser nickte. Er hatte von diesem Recht nie recht Notiz genommen und wusste daher nicht sonderlich Bescheid. "Kannst du die Rechtsfolgen noch etwas konkreter ausführen? Wir müssten das Ganze ja vermutlich durch eine Lex wieder institutionalisieren. Abgesehen davon ist mir nicht ganz klar, was etwa unter finanziellen Vorteilen zu verstehen wäre. Steuerliche Begünstigung wäre ja doch etwas, was auch ein Nachteil für mich wäre." Auszeichnungen waren immer gut, denn sie spornten den Menschen an. Aber man musste auch wissen, welche Folgen sie konkret hatten. Zumal es im Imperium wahrscheinlich tausende Mütter gab, die die Bedingungen für dieses Recht erfüllten.

    "Donativa sind gesetzlich geregelt. Einzelfälle können in Absprache mit dem Officium a rationibus ohne meine ausdrückliche Bestätigung nach Gesetzeslage entschieden werden." erklärte der Kaiser. "Bei entsprechendem Wert soll das Entlassungsgeld auch in Land ausgezahlt werden. Hier also auch zwei Grundstücke."
    Er legte kurz die Stirn in Falten. Versezungsgesuche ohne Begründung waren für ihn nicht zu bearbeiten. Immerhin hatte er den Bedarf jeder einzelnen Einheit nicht im Kopf. Also wiederholte er seine Anweisungen, die er zum Regierungsantritt den Kanzleileitern mitgeteilt hatte. "Über Versetzungen aller Offiziere, die nicht den Ordines Equester und Senatorius angehören, soll die Kanzlei ebenfalls nach Aktenlage und Bedarf entscheiden. Wenn die Legio II Bedarf hat und dieser Iulius geeignet ist, soll er versetzt werden. Wenn nicht, dann nicht." Vielleicht merkte der Maenier es sich diesmal.

    "Ich möchte bemerken, dass die Richtlinien des Ulpianum in meiner Lesart keineswegs alle Militärs ausschließen, die nicht durch einen triumph geehrt wurden. Im Gegenteil verstehe ich den entsprechenden Passus eher so, dass alle Triumphatoren automatisch in das Ulpianum aufzunehmen sind. Denn auch ohne Triumph kann ein Soldat ja historische Taten begehen und sich damit nach Paragraph 1, Absatz 1, 3 qualifizieren." bemerkte Severus. Für ihn waren Gesetze immer zu interpretieren. Und am besten so frei, wie er es für richtig hielt. "Wir sollten also unabhängig von der Art des Dienstes, die dine Person dem Staat erwiesen hat, vor allem auf die Qualität der Leistung achten."
    Damit war der Rahmen für die Diskussion noch einmal geweitet. Er musste aber auch begrenzt werden: "Die Richtlinien gleich wieder zu ändern, bevor sie auch nur ein einziges Mal angewendet wurden, halte ich auch für unklug. Divus Iulianus hatte eine bestimmte Absicht mit der Errichtung des Ulpianum, die wir respektieren sollten."
    Der Kaiser dachte noch einmal über die letzten Wortbeiträge nach. "Unter diesen Umständen sehe ich hier ein Votum eher gegen Vinicius Lucianus und Prudentius. Gibt es gravierende Einwände dagegen? Andernfalls würde ich die Debatte jetzt beenden und dem Senat nochmals unsere Liste vorlegen, damit das Ulpianum endlich eingeweiht werden kann."

    Sim-Off:

    Danke fürs nochmal Anstoßen. Ich würde das jetzt aber doch gerne abschließen. Zeit wirds ;)

    Zitat

    Original von Lucius Iulius Centho
    Nach dem Lucius und seine Kinder auch den Liegen platzgenommen hatten begann er sein Gespräch mit dem Augustus. „Nun es war in der Tat weniger erfreulich. Meine Pferdezucht war durch ein Unglück abgebrannt und ich musste vor Ort retten was zu retten war.“ Er war immer noch betrübt auch wenn der finanzielle Schaden natürlich überschaubar war wenn man Senator war. Aber wie die meisten Männer hatte er eine besondere Schwäche für Pferde und so viele dieser Geschöpfe waren verendet. Er versuchte dann doch etwas Zuversicht auszustrahlen. „Ein Teil der Pferde konnte gerettet werden und die Gebäude wurden schon wieder neu errichtet. Ich bin zuversichtlich das der Schaden in einigen Jahren wieder ausgeglichen sein wird.“ Es brachte ja nichts man musste nach vorne sehen.


    "Nun, Pferde vermehren sich ja zumindest relativ rasch und wenn der Zuchthengst gerettet werden konnte..." bemerkte Severus und griff nach der Vorspeise."[/B] Nachdenklich kaute er. "Und nun sind deine privaten Angelegenheiten geregelt und du stehst wieder dem Staatswesen zur Verfügung?"

    Tatsächlich war der Kaiser ein vielbeschäftigter Mann (vielleicht der beschäftigtste des ganzen Imperium). Aber er war auch höflich. Deshalb erschien er mit einem versöhnlichen Lächeln, als er die Aula Regia betrat und direkt auf den wartenden Flavier zuhielt. "Ave, Flavius Scato. Verzeih meine Verspätung. In vielerlei Hinsicht."
    Er drückte die Hand des Gastes und ging dann wie selbstverständlich auf seinem Thron. Mit einer Geste wies er seine Sklaven-Entourage an, dem Gast einen Klappstuhl bereitzustellen. "Ich habe soeben noch einen Eilkurier von der Ostgrenze erhalten, das hat mich ein wenig aufgehalten. Aber ich hatte mir eigentlich vorgenommen, alle Magistrate nach ihrer Amtszeit zu empfangen. Jetzt hat sich das auch wieder aufgeschoben." Er seufzte. "Der Tag hat einfach zu wenige Stunden. Aber jetzt hat es ja geklappt. Also berichte: Wie ist dir die Amtszeit bekommen?"


    Caius Flavius Scato
    Villa Flavia Felix
    Roma, Italia


    Salve Flavius,


    der Imperator Caesar Tiberius Aquilius Severus Augustus lädt dich bezüglich deiner vergangenen Amtszeit als Quaestor zu einem Gespräch, auf den Palatin - Domus Flaviana zukommen.


    Der Termin ist angesetzt für ANTE DIEM XI KAL IUN DCCCLXVI A.U.C. (22.5.2016/113 n.Chr.) zur vierten Stunde.


    Im Namen des Kaisers


    M. Caelius Structus
    ~~Primicerius a libellis - Administratio Imperatoris~~


    Zitat

    Original von APPIUS AQUILIUS BALA
    Und schließlich betrat ein Octavius das Rednerpodest und verteidigte Medea. Oh weh, dieses Unterfangen gestaltete sich nun wahrlich äußerst schwierig! Wie verteidigte man eine Kindermörderin? Zudem, wo es ja auch noch die eigenen Kinder waren! Bala verfolgte die Rede mit großer Spannung, wurde jedoch letztlich enttäuscht. Zu seinem Vater gewandt war er es nun, der kommentierte: "Naja, Iason hat er ja ganz gut in die Pfanne gehauen. Aber ob Medeas Schuld dadurch nun geringer zu bewerten ist? Also ich weiß nicht..." Er warf nochmal einen grüblerischen Blick auf den jungen Redner, der gerade das Podest verließ. Vielleicht war der Kaiser ja von der Entschuldigung der Medea überzeugt.


    "Zumindest beweist er Kenntnis der griechischen Historien." bemerkte Severus und ließ sich einen Becher Wein reichen. An diesem nippte er immer wieder, während die folgenden Reden und Fälle an ihm vorbeizogen. Es fühlte sich fast ein wenig so an wie die morgendliche Korrespondenz, die ebenfalls oft verschiedenste Rechtsfälle aus den Provinzen und aus Rom selbst beinhalteten. Auch dabei hatte er meist nicht viel mehr als eine knappe Darstellung des Falles und dann ein oder mehrere Positionen der Parteien. Glücklicherweise war es in seinen Fällen aber nicht die Kunstfertigkeit der Anwälte, sondern allein die Sachlage zu beurteilen. Wofür er auch noch einen A Cognitionibus hatte.


    Das machte es natürlich einerseits besser systematisierbar, andererseits aber auch trockener und komplexer. Alles in allem war er froh, dass es hier fiktive Fälle waren und es doch nur um den angenehmsten Teil der Rechtsprechung ging: den Genuss der Redekunst.

    Das Exerzieren der Cohortes Urbanae allein gefiel dem Kaiser bereits sehr. Er war selbst ein alter Militär und wusste, dass es einiges an Übung kostete, auch Infanterie und erst recht Reiterei auch nur in einer langen, geraden Linie marschieren zu lassen. Ganz zu schweigen davon, wenn man eine solche lange Linie schwenken ließ!


    Als dann aber noch ein kleines Spektakel begann, lächelte er amüsiert. Es waren zwar nur Statisten (zumindest hoffte er als Imperator nicht, dass es wirklich Barbaren bis hierher nach Rom geschafft hatten), aber was nun folgen würde, würde sicherlich mehr sein als ein gewöhnlicher Gladiatorenkampf, wie er Jahr für Jahr im Amphitheatrum Flavium präsentiert wurde!

    Tatsächlich hatte der Kaiser kein Faible für die Verwaltung des Cultus Deorum. Auch nicht für Prodigia, die ihm immer etwas unheimlich waren. Immerhin gab es Entwarnung. Für dieses Mal. "Das ist... sehr erfreulich!" antwortete er deshalb.


    "Wenn es sonst nichts zu klären gäbe, dann bleibt mir wohl nichts, als Dir einen schönen Tag zu wünschen." beendete er schließlich die Audienz, nachdem der Flavier keine weiteren Anliegen zu haben schien. Er war ja viel beschäftigt. Und der Consul sicher auch.

    Der Aquilier gab sich nach einiger Zeit, in der es nicht persönlich in das Collegium geschafft hatte, wieder einmal die Ehre eines Besuchs bei seinen Pontifices. Er hatte auch ein Thema mitgebracht, das er im Vorfeld auf die Tagesordnung hatte setzen lassen, das zeitnah aufgerufen wurde. Immerhin war er der Kaiser und seine Anliegen genossen Vorrang.


    "Geschätzte Pontifices," begann er und blickte um sich. "Ich komme heute mit einem Anliegen, das ein wenig unkonventionell für dieses Collegium erscheinen mag. Dennoch berührt es nicht nur organisatorisch, sondern auch sachlich die Pax Deorum. Aufgrund ihres reichen Erfahrungsschatzes diesbezüglich wird aber meine Medica personalis, Plinia Chrysogona, die Lage persönlich vortragen." Damit ließen die Calatores die Ärztin ein, die Severus schon bei der Anreise in seiner Entourage mitgeführt hatte und die nach altem Gebrauch draußen warten musste, bis sie aufgerufen wurde.

    Gracchus war zwar eigentlich unverdächtig, aber diese Ausführungen waren doch hart an der Grenze zur Lobhudelei. Severus nickte. "Dann erwarte ich deinen Bericht, sobald die Umstände sich ändern."
    Er sah kurz fragend zu seinem Sekretär, der eine Andeutung eines Kopfschüttelns machte. "Gibt es von deiner Seite weitere Themen? In Sachen Religion? Oder in privaten Angelegenheiten?"

    Auch der Kaiser verfolgte interessiert die ersten Reden, nachdem Gracchus, der tatsächlich wie auch ein anderer für so einen Wettstreit geeignet war, selbigen eröffnet hatte. Die Fälle gefielen dem Aquilier, der eine Schwäche für die griechische Mythologie hatte, bereits recht gut. Aber auch die Ausarbeitung der Reden, die beide weniger juristisch als emotional waren, jedoch eigene Akzente setzten. "Ob die Regeln solch ansehnliche Requisiten in der Wertung berücksichtigen?" murmelte er schließlich vergnügt seinem Sohn zu, als Decimus Scipio die Rostra mit seinem hübschen Anschauungsobjekt verließ. Ein Blick auf die Richterbank erinnerte ihn dann aber wieder, dass zumindest einer der Juroren wenig empfänglich dafür sein durfte.

    Zum Spektakel am Geburtstag Roms erschien die kaiserliche Familie wie so oft eher traditionell. Severus trug die Toga Praetexta und ließ sich (neben den Prätorianern in zivil und dem übrigen Anhang, auf den ein Mann seines Ranges nicht verzichten konnte) nur von Liktoren begleiten. Trotzdem zeigte er sich gern dem Volk und gab sich leutselig, schüttelte hier die Hand eines Senators und ließ sich dort eine Bittschrift zustecken, um sie direkt an seinen Sekretär weiterzugeben.


    Dann hatten sie endlich den Platz auf der Ehrentribüne erreicht, wo sie besser abgeschirmt waren und die ganze Situation endlich etwas überblicken konnten. Der Kaiser war schon neugierig auf die Kandidaten und ihre Reden. Vor allem war er auch noch immer auf der Suche nach einem Ghostwriter für die seinen!
    Hatte Iulius Dives bei einer Einladung im Palast nicht irgendwen empfohlen? Egal, heute würde sich vielleicht die Möglichkeit für einen jungen, innovativen Kandidaten ergeben. Laut dem was man hörte hatten sich ja eher Nachwuchsredner um die Teilnahme beworben.

    Der Kaiser legte die Stirn in Falten und überlegte einen Moment. "Nein, ich denke nicht. Hier in Rom scheint es ja recht ruhig zu sein."
    Er stützte sich auf die Armlehne und fuhr sich durch den Bart. "Wie bekannt sein dürfte, bin ich ein Freund des Senats uns seiner Kompetenzen. Insofern steht es dir ganz frei, dort Anträge einzubringen. Nur wenn sie mich direkt betreffen, wären vorherige Absprachen günstig. Außerdem verstehe ich den Consul auch als Sprachrohr des Senates mir gegenüber." Er setzte sich wieder gerade auf und lächelte. Senatoren brachten oft den Mund nicht auf, wenn sie dem Imperator gegenüber waren und der Quaestor Principis wurde oft als zu jung betrachtet, um vor ihm offen zu sprechen. "Wenn es also irgendwelche Anliegen oder Probleme gibt, wäre ich sehr dankbar, wenn du mich offen informieren würdest." Speichellecker, die ihm nach dem Mund redeten, hatte er genug um sich.

    Der Kaiser erinnerte sich noch gut an sein letztes Consulat zurück. Stress hatte er damals immer wieder gehabt. Aber schlecht war es ihm dabei auch nicht gegangen. Wie heute im Grunde. "Meine Familie ist wohlauf, danke der Nachfrage."


    Dann kam der Flavier aber auf sein Anliegen zu sprechen, das eher eine Formalität als ein echter Diskussionspunkt war. Zumal er als Pontifex pro Magistro ohnehin deutlich qualifiziertere Aussagen über die Zulässigkeit des Termins sagen konnte. "Keine Einwände, du kannst die Termine entsprechend bekanntgeben."

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH
    MARCUS DECIMUS LIVIANUS


    MIT WIRKUNG VOM
    PRIDIE KAL MAR DCCCLXVI A.U.C.
    (29.2.2016/113 n.Chr.)


    ZUM
    CURATOR REI PUBLICAE



    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH
    FAUSTUS DECIMUS SERAPIO


    MIT WIRKUNG VOM
    PRIDIE KAL MAR DCCCLXVI A.U.C.
    (29.2.2016/113 n.Chr.)


    ZUM
    PRAEFECTUS PRAETORIO


    Der Kaiser empfing den Consul wie ein Magistrat, sitzend auf einer Sella Curulis und umgeben von einer Entourage an Schreibern und sonstigen Bediensteten. Nachdem Gracchus ihn begrüßt hatte, erwiderte er den Gruß würdevoll: "Salve, Consul!" Dann begann er mit einer kleinen Smalltalk-Frage, ließ aber zugleich die Möglichkeit, direkt zum Grund der Audienz zu kommen: "Wie geht es dir? Was führt dich zu mir?"

    Die Schatzhäuser? Die Schatzhäuser! "Ich bin mir nicht sicher, ob es kultrechtlich so ohne weiteres möglich ist, Votivgaben zu verkaufen oder anderweitig zu entfernen." In diesem Moment wünschte er sich seinen Pontifex pro Magistro herbei. Oder das Anliegen zum Pontifex pro Magistro. "Eine solche Maßnahme müsste zuerst vom Collegium Pontificum erörtert werden." Er strich sich durch den Bart. "Wärst du bereit, dein Anliegen vor dem Collegium vorzustellen?"