Beiträge von TIBERIUS AQUILIUS SEVERUS AUGUSTUS

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Macer hätte sich sehr gewundert, wenn der Kaiser sogar das Alter seiner Tochter gewusst hätte, so dass ihn die Frage weder störte noch überraschte. "Sie ist fünf und wird bald sechs", gab er daher breitwillig Auskunft. "Ein paar Jahre Zeit bleiben ihr da wohl noch, bis sie sich vor solchen gesellschaftlichen Anlässen nicht mehr drücken kann", ergänzte er noch mit einem Lächeln, auch wenn er sich nicht ganz sicher war, ob sie sich später wirklich drücken würde oder vielmehr überall mit hingenommen werden wollte, um wichtige und tolle Leute kenenzulernen.


    Noch gut erinnerte sich der Kaiser, als Appius noch in diesem Alter gewesen war und bereits gelegentlich zu Gastmählern mitgeschleift worden war. Oft war es weder für ihn, noch für die Gäste bzw. Gastgeber eine große Freude gewesen. "Sie wird, so wollen wir hoffen, noch genügend Jahre haben, derartige Anlässe zu genießen." antwortete er daher mit einem verständnisvollen Lächeln.


    Damit war das Gespräch vorerst unterbrochen, denn die Sklaven hatten angerichtet und man nahm auf den bereitgestellten Klinen Platz. Natürlich nahm Severus den Platz des Hausherrn ein. Gedankenverloren griff er sich ein Ei und aß davon.

    Der Kaiser stutzte. Da Cornelius Palma sicherlich die Staatskasse gewonnen hatte, ging er eigentlich nicht davon aus, dass der Großteil von Palmas Vermögen an seine Tochter gegangen war. Selbst wenn der Cornelier ein reicher Senator gewesen wäre, konnte er sich nicht vorstellen, dass es ausreichte, um mir nichts, dir nichts jedem Soldaten des Imperiums seinen Monatssold zu zahlen, denn immerhin standen etwa 300.000 Mann unter Waffen, die teils mehrere hundert Sesterzen Sold erhielten. "Das Donativum soll aus dem privaten Patrimonium Palmas finanziert werden? Ich hatte gedacht, es würde ohnehin aus dem Teil finanziert werden, den er von der Staatskasse übernommen hatte." antwortete er daher etwas verwirrt.

    Wieder hatte der Kaiser sich persönlich auf die Rednerliste des Senats setzen lassen. Als er endlich an der Reihe war, erhob er sich von seinem Platz zwischen den Consuln und begann:


    "Senatoren. Patres conscripti. Als Proconsul sind mir die Grenzprovinzen unseres Imperiums anvertraut und ich mühe mich redlich, sie ordentlich zu verwalten. Grundlage dafür sind Leges Provinciales, wie wir sie beispielsweise von der Lex Aegypti kennen." Er seufzte. "Leider sind diese Leges noch nicht für sämtliche Provinzen erlassen und so hat mein zukünftiger Legatus für die Provinz Germania Superior, Titus Duccius Vala, gemeinsam mit seinen Mitarbeitern und mit mir einen Entwurf erarbeitet, den ich hiermit einbringen möchte:"


    Wieder kam der Quaestor Principis zum Einsatz. Diesmal durfte er die Lex Provincialis verlesen:

    PROVINCIA GERMANIA SUPERIOR
    LEX PROVINCIALIS



    Pars Prima - Allgemeines
    §1 - Rechtlicher Status

    Die Provincia Germania Superior ist kaiserliche Provinz. Der Proconsul der Provinz ist der Imperator Caesar Augustus, welcher einen Legatus Augusti Pro Praetore als seinen Stellvertreter ernennt.


    §2 - Territorium
    (1) Die Provincia Germania Superior ist die Gesamtheit aller ihrer Civitates. Die Anzahl der umfassten Civitates bestimmt sich nach den Aufzeichnungen des kaiserlichen Registers.
    (2) Hauptort und Verwaltungssitz der Provincia ist die Civitas Mogontiacum.


    §3 - Civitates
    (1) Eine Civitas besteht aus einem Hauptort (Oppidum) sowie der ihr zugerechneten Vici, Villae Rusticae und sonstigen Loci.
    (2) Eine Civitas kann als Vicus, Municipium oder Colonia organisiert sein. Über den rechtlichen Status einer Civitas verfügt der Kaiser.
    (3) Die Errichtung und Verwaltung einer Civitas wird durch die Gemeindeordnung festgelegt. Diese ist vom Legatus Augusti Pro Praetore zu billigen.


    Pars Secunda - Über die Provinzverwaltung
    Die Provincia wird von der Curia Provincia verwaltet. Diese setzt sich aus dem Legatus Augusti Pro Praetore sowie sämtlichen ihm unterstellten Magistraten zusammen. Diese können zur Vervollständigung ihres Stabs Scribae und Apparitores bestellen.
    §1 - Legatus Augusti Pro Praetore
    (1) Der Legatus Augusti Pro Praetore ist senatorischer Stellvertreter des Kaisers in der Provinz und wird von diesem ernannt und abberufen. Durch die Ernennung erhält er das Imperium Proconsulare.
    (2) So nicht anders durch den Kaiser festgelegt, steht er der Provinzverwaltung und ihren Magistraten, sämtlichen Civitates der Provinz, sämtlichen in der Provinz stationierten Einheiten des Exercitus Romanus sowie sämtlichen Cultus in der Provinz vor und ist ihnen gegenüber weisungsbefugt.
    (3) Zur Erhaltung der öffentlichen Ordnung sowie zur Sicherung der an Rom zu leistenden Munera setzt er, so nicht der Kaiser, Magistrate ein. Im Übrigen kann er im Namen des Kaisers das Römische Bürgerrecht verleihen.
    §2 - Legatus Iuridicus
    Der Legatus Iuridicus wird als senatorischer Magistratus mit mindestens dem Range eines Praetorius vom Kaiser zur Unterstützung des Legatus Augusti Pro Praetore in Dingen der Rechtssprechung eingesetzt.
    §3 - Procurator Augusti
    (1) Der Procurator Augusti wird als ritterlicher Magistratus vom Kaiser zur Verwaltung der Provinzkasse sowie der Steuereintreibung in der Provinz eingesetzt.
    (2) Im Falle einer längeren Abwesenheit des Legatus Augusti Pro Praetore aus der Provinz fungiert er als dessen Stellvertreter.
    §4 - Procurator Rationis Privatae
    Der Procurator Rationis Privatae wird als ritterlicher Magistratus vom Kaiser zur Verwaltung seiner persönlichen Besitzungen eingesetzt.
    §5 - Procurator Civitatium
    (1) Der Procurator Civitatium unterstützt als ritterlicher Magistratus den Legatus Augusti Pro Praetore bei der Beaufsichtigung der Civitates der Provinz. Er wird von diesem in sein Amt eingesetzt.
    (2) Er kontrolliert die Erfüllung der Munera Civitatium, ihre Magistraten und ist diesen gegenüber weisungsbefugt.
    §6 - Princeps Praetorii
    Der Princeps Praetorii steht als bürgerlicher Magistrat dem persönlichen Verwaltungsstab des Legatus Augusti Pro Praetore vor und wird von diesem in das Amt eingesetzt.
    §7 - Praefectus Vehiculorum
    Der Praefectus Vehiculorum leitet und überwacht das Postwesen einer Provinz und wird zu diesem Zwecke vom Statthalter berufen. Er setzt zur Leitung der Poststationen einer Provinz jeweils einen Stationarius ein. Zur Beförderung der Post steht ihm frei, die dafür nötigen Tabellarii ebenfalls zu berufen.


    Pars Tertia - Munera Provincialis
    Die Errichtung und Verwaltung der Provinz dient der Sicherstellung der zu erbringenden Munera.
    Die Munera Provincialis unterteilen sich auf die folgenden Bereiche:
    (1) Sicherheit: Es obliegt der Provinz, die Grenzen des Imperiums zu befestigen und deren Schutz sicherzustellen. Zu diesem Zwecke können Einheiten des Exercitus Romanus angefordert und unter das Kommando des Legatus Augusti Pro Praetore gestellt werden.
    Zudem obliegt der Provinz die Sicherstellung des öffentlichen Friedens und die Durchsetzung römischen Rechts in der Provinz.
    (2) Abgaben: Es ist Aufgabe der Provinz, die Abgaben an Rom sicherzustellen. Deren Höhe und Fälligkeit wird vom Kaiser festgelegt. Zudem ist der Provinz die Versorgung der Verwaltung und der in ihr stationierten Einheiten des Exercitus Romanus übertragen.
    (3) Infrastruktur: Es obliegt der Provinz die Erweiterung und Instandhaltung der öffentlichen Infrastruktur. Zu dieser zählen sämtliche Wege sowohl zu Wasser als auch zu Land, die Wasserversorgung sowie der Briefverkehr und sämtliche zu diesen gehörenden Anlagen.
    (4) Kultur: Es ist Aufgabe der Provinz, die Verbreitung der römischen Kultur zu begünstigen.


    Nun übernahm der Kaiser wieder das Wort. "Ich bitte um Fragen, Kommentare oder Kritik."

    Der Kaiser zog den Kopf ein wenig zurück, als Lupus hustete. Miasma war gefährlich und ein kranker Princeps war wohl das letzte, was Rom momentan brauchte. "Wenn du die Spenden abwickeln könntest, würde ich empfehlen, dass die Staatskasse die Donativa auszahlt. Da das übrige Geld ja ohnehin an mich fallen dürfte, können wir das relativ unproblematisch verrechnen, nehme ich an." Mannstärken und Soldlisten aller Soldaten des Imperiums zusammenzustellen und irgendwem - und sei es einem Senator - zur Verfügung zu stellen, erschien dem Aquilier doch ein wenig unklug. Sowohl wegen des Aufwandes, als auch aus strategischen Gründen.

    Der Kaiser nahm die Tabula und gab sie direkt an seinen Sekretär weiter, der sie ihm vorlas. Dann hörte er Apollodorus' Überlegungen zu. "Wie waren noch gleich die Regularien für dieses Consilium?" fragte er schließlich ein wenig verwirrt. Plebejische Offiziere, patrizische Senatoren... Er brauchte wohl noch ein paar grundlegende Informationen!

    Noch eine weitere Hand Körner wurde geworfen und wieder pickten die Hühner vollständig auf und gackerten zufrieden. Der Augur wandte sich an den Kaiser, der Kaiser an die Menge:
    "Titus Duccius Vala, Sohn des Flavius Duccius Germanicus, aus Germania Magna, das nun Folgende findet die Zustimmung der Götter:"[/B] Severus machte eine künstlerische Pause. "Ich entsende dich in die Provinz Germania, um dort als mein Statthalter in der Hauptstadt die Geschicke der Provinz zu führen. Ich beauftrage dich damit, die Sicherheit der Provinz zu gewährleisten und ihren Wohlstand zu mehren. Ich ermahne dich, die Gesetze zu befolgen, die Würde der Bevölkerung zu achten und dich nicht an diesem Amt zu bereichern. Inzwischen traten zwei Diener heran, die in der Hand ein purpurfarbenes Bündel trugen. "Ich übertrage dir zudem das Kommando über die Legio II Germanica." fügte er noch an und die Diener waren da.


    Es war ein Feldherrenmantel, wie ihn auch der Kaiser heute trug, den die Diener nun entfalteten. Traditionell hüllte sich jeder Statthalter auf dem Weg in seine Provinz in dieses Soldatenkleid und so sollte es auch heute sein. Ein weiterer Diener eilte also heran, um dem Duccier aus der Toga zu helfen, während die beiden anderen den Mantel kurz darauf mit einer goldenen Brosche an Valas Schultern fixierten.

    Der leichte Schrecken, den Dives bekam, als er den Kaiser in seiner Aufmachung erblickte, schob er darauf, dass der Iulier noch jünger war und vielleicht ein wenig nervös. Er blickte ihn aufmunternd an und lauschte dann dem langen Sermon über die Gastgeschenke. Das Mosaikbild sah er eher... neutral an, doch als die Epigramme und schließlich das Aushebungsbild präsentiert wurden, hellte sich die Miene des Aquiliers auf.
    "Meinen besten Dank, Iulius und Sergia." erklärte er schließlich. Geschenke hatte er bisher noch kaum zu diesen Einladungen bekommen. Vor allem nicht so opulent. "Aus Massilia stammt eure Familie also. Interessant!" nahm er dann den Faden wieder auf, während kaiserliche Sklaven die Geschenke übernahmen und verräumten. Wo sie später ihren Platz finden würden, würde morgen entschieden werden. "Und du hast deinen Militärdienst bei den Cohortes Urbanae geleistet, nicht wahr?" fügte er dann mit einem letzten Blick auf den Divus Iulius im Bilde an.

    Auf die Einwände der hervorragendsten Mitglieder des Collegium blickte der Kaiser in die Runde. Tatsächlich waren quasi keine jungen Männer in dieser Sodalität zu finden. "Nun, das Problem des Nachwuchses unserer Sodalität ist selbstverständlich gegeben." Sein Blick blieb an dem Claudier und dem Flavier hängen. "Ich denke, dass jeder von uns dafür verantwortlich wäre, seine jungen Verwandten zu ermuntern, sich den Sodalitäten anzuschließen."


    Er lehnte sich zurück. Natürlich betraf es auch ihn mit dem Caesar, der sich bisher noch nicht festgelegt hatte. "Im Allgemeinen versuche ich bereits, die jungen Politiker unseres Standes zu motivieren, sich mehr im Cultus Deorum zu engagieren, indem ich den Consuln stets nahelege, nur Patrizier zu den Wahlen zuzulassen, die in einem Collegium oder einer Sodalität engagiert sind." Trotzdem... "Doch jede neue Initiative benötigt einen Magister in unseren Reihen, der diese koordiniert. Im Übrigen können wir auch in der aktuellen misslichen Lage unsere kultischen Aufgaben nicht vernachlässigen. Wer also wäre dazu bereit, auch nur bis zum nächsten Jahr dieses Amt auf sich zu nehmen?" Noch einmal blickte er in die Runde. Vielleicht würde sich ja auch einer der unauffälligeren Salier melden...

    Sim-Off:

    Also NSC?
    Die Zusammenlegung wird diskutiert.

    Während die Augusta das Gespräch mit der annaeischen Gästeschaft aufnahm, wandte der Kaiser sich dem Purgitier zu. "Wir freuen uns, dass ihr unserer Einladung gefolgt seid. Leider hatten wir ja noch nicht so häufig das Vergnügen." Natürlich hatte der Nomenclator ihn ausführlich aufgeklärt, sodass er jetzt trotzdem ebenfalls zum Smalltalk greifen konnte: "Wie geht es deiner Tochter? Sie ist heute wohl ein wenig unpässlich?"

    Diesmal war der Kaiser relativ pünktlich, sodass auch die kaiserliche Familie im Peristyl erschien, kaum hatte Dives seine Geschenkebringer drapiert. Als Severus diese entdeckte, strich er sich neugierig durch den sorgsam gepflegten Bart. Was die Iulier ihm wohl mitgebracht hatten?


    Er würde es aber bald erfahren, weshalb er seine scharlachrote Synthesis ein wenig raffte und an das julische Ehepaar herantrat. "Ave, Iulius. Wie ich sehe, hast du deine Gattin Sergia auch mitgebracht." Der Aquilier erinnerte sich noch an das Paar von der flavisch-tiberischen Hochzeit und lächelte stolz, dass er sich an den Namen erinnerte. "Meine Familie ist euch ja zweifellos bereits bekannt." Hatte Bala nicht sogar längere Zeit mit der Ehefrau des Iuliers geplaudert?

    "Wenn der Senat es für angemessen hält, dass die Coercitio Extraordinaria in der Lex de Imperio nochmals explizit genannt wird, dann soll mir das recht sein." antwortete der Kaiser auf den Einwand des Aureliers. "Wobei sich natürlich die Frage stellt, ob es an dieser Stelle unbedingt erforderlich ist, das sie ja im Codex Iuridicialis bereits genannt und dort wohl auch am ehesten gesucht wird. Der Codex Universalis enthält ja auch sonst keine Informationen zu den Iudices oder ähnlichem."


    Der zweite Einwand amüsierte den Aquilier dagegen fast ein wenig. Wie es schien, wünschte sich mancher Senator eine Erbmonarchie. "Ich denke, die Erfahrung der letzten Kaiserwechsel hat gezeigt, dass die Autorität einer gesetzlichen Nachfolgeregelung nur so hoch ist, wie dessen, in dessen Interesse sie ist." Wenn der Kaiser sich an die letzten Diskussionen um Kaiserwechsel erinnerte, konnte er sich zwar durchaus an die eine oder andere Berufung auf den Codex Universalis erinnern. Faktisch war sie aber kaum zum Tragen gekommen. "Sollte ich oder einer meiner Nachfolger sterben, dann gestehe ich dem Senat und den Consuln die Weisheit zu, situationsadäquat einen neuen Augustus zu bestimmen. Da der Senat den Codex Universalis in dieser Situation ohnehin einfach ändern könnte, halte ich es nicht für erforderlich, diesbezüglich gesetzliche Regeln zu erlassen." Man musste sich nur seinen eigenen Aufstieg ansehen.


    "Und um vielleicht noch auf die Streichung des Teiles zum Caesar zurückzukommen: Ich denke, dass wir kein Staatsamt eines Caesar benötigen. Der Titel ist ein Ehrentitel, der üblicherweise an Angehörige des Princeps verliehen wird und das Vertrauen des Princeps in diese Person ausdrückt. Seine Vollmachten fließen jedoch genauso aus denen des Princeps wie die eines Liktoren, Scriba oder sonstigen Untergebenen aus denen seines Magistraten. Eine verfassungsmäßige Fixierung erscheint mir somit ebenfalls eher als Ausweis einer Monarchie denn einer Republik und im übrigen nicht erforderlich." Kurz blickte der Kaiser in die Runde. Sein Sohn, der einzig amtierende Caesar derzeit, war sicherlich noch anwesend.

    Der Kaiser nickte. Das war ja einfach!
    Auch die Idee, den Caesar in gleich mehreren Collegia zu platzieren, hatte natürlich etwas für sich. "Nun, ich hoffe, dass der Cultus Deorum keine Aufpasser aus der kaiserlichen Familie benötigt, um seine Entscheidungen loyal zu treffen." schränkte er trotzdem etwas ein. Er mochte den Senat an der langen Leine halten. Aber an welchem Ende der Leine er war, stand trotzdem außer Frage! "Wenn es so weit ist, solltest du mir in jedem Fall eine Liste möglicher Kandidaten im Vorfeld vorlegen. Ich hätte womöglich auch einige geeignete Personen." ...auch hier mussten Getreue entlohnt werden!

    Folgende Stellenversetzungen sind vorzunehmen:
    - Tribunus Angusticlavius Legionis I Aulus Iunius Seneca zum Praefectus Alae II Numidiae
    2. Praefectus Castrorum Legionis I Marcus Iulius Licinus zum Praefectus Castrorum Legionis II Germanicae
    3. Centurio Cohortis Urbanae Lucius Duccius Ferox zum Centurio Legionis II Germanica


    Für seine Verdienste bei der Legio I ist Praefectus Castrorum Marcus Iulius Licinus außerdem mit einer Hasta pura auszuzeichnen.


    gez.
    Digitus Minor

    Zitat

    Original von Lucius Annaeanus Apollodorus
    Mit einer Wachstafel in den Händen und ziemlich nervös betrat Apollodorus das Domus Augustana. Einmal war er bereits hier gewesen, wegen der Siegelung einiger Dokumente. Doch natürlich hatte er die nur an den persönlichen Sekretär des Kaisers abgegeben. Heute würde er direkt mit dem Kaiser zu tun haben. Hoffentlich würde alles gut gehen. In Gedanken versprach er Mercurius eine weiße Taube, wenn der Gott der Beredsamkeit ihm heute beistehen würde. Als er in das Tablinum vorgelassen wurde, atmete er tief durch um die ersten Anflüge von Panik zu unterdrücken. Dann trat er ein und stellte er sich vor. "Salve, Princeps. Ich bin Lucius Annaeanus Apollodorus und jüngst als Notarius in die Dienste der Administratio Imperatoris getreten." Apollodorus machte eine kurze Paus und stellte erleichtert fest, dass ihn noch niemand mit einem Schwert an der Kehle hinausgezerrt hatte. Soweit so gut. Der Kaiser war auch nur ein Mann. Er ging bestimmt wie jeder andere auch auf die Toilette. Ob er sich danach auch die Hände wusch? Wahrscheinlich hatte er Personal, welches das für ihn erledigte. Diese Gedanken waren seltsam beruhigend. "Ich muss dir mitteilen, dass Procurator a libellis wegen Krankheit um Dienstfreistellung gebeten hat. Meine Vorgesetzten arbeiten bereits an einer Lösung, um die Zeit bis zu seiner Rückkehr oder der Neubesetzung des Postens zu überbrücken. Sie werden dazu in naher Zukunft auf dich zu kommen. Bis dahin ist es meine Aufgabe sie übergangsweise zu entlasten, indem ich dir die täglichen Anliegen zur Entscheidung vorlege. Wenn dies deine Zustimmung findet, dann würde ich gleich mit der ersten Angelegenheit beginnen."


    Der Kaiser war in der Tat nur ein Mensch, was man besonders deutlich bemerkte, wenn er die morgendliche Korrespondenz durchging, gehüllt in eine bequeme Tunica, nur geschmückt mit dem goldenen Medaillon, das er stets trug, den Bart noch etwas zerzaust und gelegentlich gähnend.
    Tatsächlich staunte er daher auch, als Apollodorus eintrat. Wer in den privaten Wohnbereich des Kaisers kam, war diesem entweder persönlich bekannt oder ein geladener Gast. Als dieser Notarius sich vorstellte, bekam er trotzdem ein freundlichen Lächeln. "Annaeanus, verstehe. Bist du selbst ein Freigelassener? Oder der Sohn eines Freigelassenen?" Unter dem Namen Annaeus hatte ja vor allem ein Modestus in den letzten Jahren von sich reden machen. Andererseits gab es den Namen Annaeus so häufig, wie viele Jahrhunderte später "Fischer" oder "Krause"...

    Auch das hörte sich der Kaiser interessiert an. "Keine schlechte Idee. Wäre das nicht auch ein Fall für die Speculatores?" fragte er dann. Tatsächlich war Severus das Potential dieses Geheimdienstes noch nicht voll bewusst, aber dass Speculatores auch in den Provinzen operierten, hatte er während seiner eigenen Statthalterschaft schon erfahren. "Oder dachtest du eher an einen offiziellen Gesandten, der sich nicht einschleicht, sondern... nunja, offiziell verhandelt?" Beide Optionen schienen denkbar. Es kam wohl auf die konkrete Lage vor Ort an, die es herauszufinden galt.


    Der Fall Britannia war dagegen abgehakt. In seiner Klientel gab es genügend Männer, die als Dank für ihre Unterstützung bei der Kaiserwahl mit einer prestigeträchtigen Statthalterschaft wie Britannia belohnt werden konnten.