Beiträge von TIBERIUS AQUILIUS SEVERUS AUGUSTUS

    Der Kaiser nickte wissend, als der Praefectus Urbi die Ermittlungsergebnisse ankündigte. Er wartete ebenfalls sehnlich darauf.


    Dann aber gab es eine Frage zu beantworten: "Wir werden in einem ersten Schritt die Cohortes Urbanae sowie die Vigiles um eine Kohorte aufstocken, die Cohortes Praetoriae erhalten ebenfalls eine zusätzliche Kohorte. Möglicherweise werden wir aber weitere Männer benötigen."

    "Verehrte Senatoren" begann der Kaiser seine Rede.

    "Schon lange habe ich angekündigt, eine Rede über die Lage unseres Imperiums vor euch zu halten. Verschiedene Widrigkeiten haben dieses Vorhaben immer wieder verzögert, zuletzt der Tod meines geliebten Sohnes." Er legte eine kurze Pause ein, in der betretenes Schweigen herrschte. Die Staatstrauer war vorüber, trotzdem war der Tod eines Kaisersohnes natürlich erschütternd. "Jetzt aber ist es endlich so weit: Ich möchte zu folgenden Punkten etwas sagen:

    • Die Beziehungen mit fremden Königreichen
    • Die Lage in den Provinzen
    • Die militärische Lage
    • Die Lage in der Stadt Rom
    • Die Pax Deorum
    • Die Finanzen"

    Die Liste war länger, aber immerhin hatte Severus vor, nur die wesentlichen Punkte zu nennen. So begann er:

    "Zunächst zu unseren Außenbeziehungen: Erfreulicherweise hat sich die Lage in Parthia und Armenia zuletzt wieder beruhigt. Wir beobachten das ganze weiterhin, aber derzeit besteht kein Bedarf zum Eingreifen. Auch sonst erfreuen wir uns friedlicher Zeiten: Der Thronwechsel im Regnum Bospori verlief friedlich und der neue König hat bereits um meine Bestätigung ersucht. Ebenso habe ich kürzlich eine Delegation aus Nabataea empfangen wegen der Erneuerung unserer Handelsverträge. Die Gesandtschaft ist mit unserem Angebot abgereist und wir erwarten in Kürze eine Bestätigung."

    Natürlich gab es im Detail weitere Themen und Situationen, die die Statthalter an den Grenzen im Auge behielten. Aber das musste den Senat (noch) nicht bekümmern!

    "Aus den Provinzen gibt es glücklicherweise ebenfalls kaum schlechte Nachrichten: In Hispania Tarraconensis kam es im Zuge des Census dort zu Unruhen bei den Asturern. Die Legio IX Hispana konnte die Situation aber schnell unter Kontrolle bringen. Ebenso konnten die Unstimmigkeiten zwischen Apollonia und Darnis über die Kostenaufteilung für die dortige Via Imperialis beigelegt werden. Die Getreideernte in Mauretania Caesarea ist schlecht ausgefallen, allerdings können wir das durch die guten Erträge in Aegyptus ausgleichen. Und in Thessalonica in Macedonia wütet die Pest, weshalb der Hafen gesperrt ist."

    Auch das war eine unspektakuläre Momentaufnahme dessen, was er täglich mit dem Ab Epistulis besprach. Anders war es bei den stadtrömischen Themen:

    "Wie ihr wisst, war es hier in Rom leider nicht so friedlich: In letzter Zeit kam es immer wieder zu Zwischenfällen mit Christen. Neben Tempelschändungen kam es nun auch zu Attentaten, bei denen Hinweise auf diese jüdische Sekte deuten. Vorläufiger Höhepunkt war die Ermordung der Virgo Vestalis Maxima. Die Cohortes Urbanae ermitteln noch, sollten sich die Indizien aber bestätigen, werden wir ernsthaft über Vergeltungsmaßnahmen sprechen müssen. Die Pontifices sind bereits unterrichtet und arbeiten an geeigneten Sühneriten.


    Um die Sicherheit in unserer Stadt aber wiederherzustellen, habe ich in Absprache mit den Präfekten beschlossen, die stadtrömischen Stammeinheiten aufzustocken. Für die Cohortes Urbanae ist die Errichtung zweier Stationes vorgesehen: eine am Campus Martius, um die Spiele besser sichern zu können. Eine in der Subura, die zuletzt immer wieder Unruheherd war. Die Statio liegt zwar im Pomerium, allerdings wurden die Götter entsprechend befragt und haben sich positiv geäußert. Ergänzend wird eine entsprechende Entsühnung vorbereitet." Das waren nun wirklich ernste Themen und die Miene des Kaisers machte dies mehr als deutlich.

    "Dies alles wirft die Frage auf, wie es um die Pax Deorum bestellt ist. Die Pontifices versicherten mir, dass die anzunehmende Ira Deorum aufgrund des feigen Attentats auf die Vestalis Maxima und der Tempelschändungen abgewendet werden kann. Die Sühneriten werden aber der Schwere der Störung entsprechen."

    Der Kaiser machte eine kurze Pause und blickte in die Runde. Einige der Senatoren hatten bereits solche Entsühnungsriten mit durchlebt und durchlitten.

    "Damit kommen wir zu den Finanzen: Aktuell ist die Lage des Fiscus einigermaßen ausgeglichen. Angesichts der neuen finanziellen Belastungen durch die Aufstockung der Stammeinheiten und den geplanten Neubau eines Aquädukts für die Stadt Rom werden wir aber darüber sprechen müssen, welche weiteren Möglichkeiten es gibt, Einnahmen für den Staat zu erzielen. Meine Finanzabteilung erwägt hier die Einführung neuer Steuern, beispielweise für Erbschaften oder andere Besitzwechsel."

    Es waren alles nur Stichpunkte gewesen. Natürlich hätte man über jedes der Themen stundenlang referieren können, aber diese Rede diente eher dazu, den Senatoren Gelegenheit zum Nachfragen zu geben oder neue Themen auf die Agenda zu setzen. Die Consuln gaben entsprechend ein Zeichen, dass die Diskussion eröffnet war.

    Sim-Off:

    Was lange währt... ;)

    Für einen Moment verstand der Kaiser nicht, was es hier nicht zu verstehen gab. Dann nickte er. "Da haben wir uns missverstanden: Ich halte eine Aufarbeitung dieser Streichungen dahingehend, ob sie legal waren oder nicht für fruchtlos. Ich meinte, du solltest prüfen, was eine sinnvolle Regel wäre - egal, ob sie dem entspricht, was Divus Iulianus, Salinator, Palma oder sonstwer schon einmal hatte oder nicht." Er zuckte mit den Schultern. "Wenn dir die kaiserlichen Archive dafür hilfreich sind, kannst du sie nutzen. Aber nicht dazu, Salinators alte Gefolgsleute gegen dich oder mich aufzubringen." Er lächelte. Manchmal war Politik schwierig. Oder auch sehr einfach, je nach Perspektive.

    "Für was brauchst du meine Archive?" fragte der Kaiser etwas verwirrt. Nicht dass er vor dem Annaeer Geheimnisse hatte. Der hatte ja schon als Quaestor Zutritt zu ihnen gehabt. Aber… "Die Gesetzestexte sollten eigentlich auch öffentlich zugänglich sein. Und wie gesagt: Ich wünsche keine Diskussion über legale oder illegale Streichungen durch Salinator, Palma oder sonstwen.“ Solche Diskussionen waren nach seiner Sicht fruchtlos bis gefährlich!

    Der Kaiser lächelte. Der Annaeer war fleißig, dachte aber wie ein Jurist, nicht wie ein Politiker. "Wer was gestrichen hat, ist für mich nicht relevant. Das einzig relevante ist, dass wir am Ende eine sinnvolle Regelung im Gesetz haben." Immerhin war Severus explizit angetreten, sich auf keine Seite der damaligen Bürgerkriegsparteien zu stellen. "Also prüfe alles und sende mir einen Vorschlag, dann sprechen wir noch mal."

    "Wie gesagt: Ich bezweifle, dass so etwas Sensibles wie die Ernennung des Imperator Caesar Augustus durch ein Gesetz definiert werden kann." Immerhin war er selbst auch nicht durch ein Gesetz an die Macht gekommen. "Ich möchte in jedem Fall vorab informiert werden, was du dem Senat vorzuschlagen gedenkst." Nicht dass der Senat dann irgendetwas beschloss, was seinen Interessen zuwiderlief. Und irgendetwas musste er ja vorschlagen, um eine Diskussion in Gang zu bringen.

    Der Kaiser nickte, als der Volkstribun seine Bindung an die Mos maiorum betonte. Anders kannte er ihn auch nicht. Nur fehlte es ihm vielleicht ein bisschen an politischer Erfahrung. Was für einen jungen Mann seines Alters aber auch nicht überraschend war.


    "Theoretisch klingt das gut." antwortete er daher und schien kurz nachzudenken. "Praktisch stellt sich aber die Frage, welchen Wert solche gesetzlichen Regelungen haben, wenn ich nicht mehr bin. Denn natürlich kann sich jeder Legat zum Imperator ausrufen, egal was irgendein Gesetz sagt. Die Frage ist, ob er Chancen sieht, dass der Senat ihn akzeptiert! Umgekehrt nützt so ein Gesetz meinem Sohn wenig, wenn der Senat ihn für unfähig hält. Im Gegenteil: Ich vermute, dass Divus Iulius nicht zuletzt deshalb ermordet wurde, weil er seine Position zu sehr gesetzlich zementiert hatte." Der erdolchte Dictator perpetuus war auch für Divus Augustus eine Warnung gewesen. "Ich will ein Mann des Ausgleichs sein, so bin ich damals angetreten. Insofern wäre ich vorsichtig bei Gesetzen, die manche womöglich provozieren, aber wenig nützen."


    Er strich sich durch den Bart. "Trotzdem könnte man prüfen, was einer gesetzlichen Regelung bedarf. Vielleicht grundsätzlich die Prinzipien, nach denen Amtsvollmachten delegiert werden dürfen. Und natürlich sollten so oder so keine Paragraphen unbesetzt sein." Es war also genug Arbeit da. "Was damals gestrichen wurde, sollte sich leicht herausfinden lassen. Also sieh es dir ruhig an und überlege, was man heute noch brauchen könnte. Aber beachte das, was ich sagte!" Nichts lag ihm ferner, als einen engagierten Jungmagistrat zu bremsen!

    Der Kaiser sah die Augusta fragend an, als sie auf ihr Gefühl verwies. Was sollte man da sagen?

    "Vor Iulianus gab es natürlich keine Senatorinnen, aber durchaus selbstbewusste Augustae mit eigenen Schützlingen und Netzwerken." Ob er das für Veturia wollte, wusste er selbst nicht. Ratlos strich er sich durch den Bart.


    Ganz offensichtlich war seine Gattin noch nicht so weit. Und er konnte sie auch nicht drängen. "Nimm dir die Zeit, die du brauchst. Aber vertiefe dich nicht zu sehr in Gefühlen und Melancholie. Das macht es nicht besser." Er lächelte. "Probiere aus, was für dich geht und versuche behutsam, zum Alltag zurückzukehren. Vielleicht ist mein Geburtstag ein guter Anfang."

    Die Sache mit dem Getreide quittierte der Kaiser mit einem Nicken. Scheinbar waren es eher Gerüchte als handfeste Hinweise auf eine Fehlfunktion seiner Verwaltung.


    Dann kamen sie aber zu einer mindestens ebenso heiklen Sache. Severus war nie ein großer Jurist gewesen und hatte auch wenig Freude an der Formulierung von Gesetzestexten. Aber er wusste natürlich, dass es hier um die Grundlagen seiner Macht ging!

    "Der Codex Universalis ist mir schon lange ein Dorn im Auge und ich habe schon mit verschiedenen Senatoren und Juristen über eine Reform gesprochen. Leider kamen meine bisherigen Runden nie bis zu einem echten Entwurf." Er lächelte gequält. Es war eben ein sehr weitläufiges Feld. "Der Codex ist, wie du sicher weißt, ein Werk von Divus Iulianus nach dem vorletzten Bürgerkrieg. Die Regelungen dort waren klar, aber standen auch in der Kritik, faktisch eine erbliche Monarchie zu errichten." Das galt natürlich besonders für die von Florus angesprochenen Teile. "Aus diesem Grund bin ich bisher davor zurückgeschreckt, hier etwas zu unternehmen. Vor allem, weil es ja auch der älteren Tradition entspricht, dass der Caesar und die Augusta ihre Autorität nicht aus eigener Kraft, sondern durch fallweise Delegation des Augustus erhalten." So war es ja auch bei anderen kaiserlichen Amtsträgern wie den Procuratoren üblich. "Im Fall meiner Abwesenheit benenne ich ja auch einen Vertreter."


    Er strich sich nachdenklich durch den Bart und sah den Annaeer fragend an. "Welche Form von Regelung schwebt dir denn vor?"

    "Ausgezeichnet." stellte der Kaiser fest. Damit waren vorerst alle Punkte abgehandelt. "Ich erwarte deinen Bericht, vor allem in Sachen Vestalis Maxima!" Bei diesen Worten streifte sein Blick den Optio, der sich in Sachen Christen als sehr kenntnisreich erwiesen hatte.


    Er erhob sich mit einem leichten Ächzen und stand auf. Mit einem "Vale, Claudius!" und einem Nicken in Richtung Lurco verabschiedete er sich. Dann ging es schon zum nächsten Termin.

    Die Nachricht hatte den Kaiser ebenso kalt erwischt wie Veturia. Er hatte sich aber schon an den Gedanken gewöhnt und vergessen, dass seine Gattin das noch gar nicht wusste. Er wartete, bis sie sich beruhigt hatte. Ihre Schlüsse waren aber wieder sehr... emotional. "Du bist nicht irgendeine Frau, du bist die Augusta. Seit Divus Iulianus hatten alle Augustae Klienten, was soll daran falsch sein?" fragte er daher verwirrt zu ihrer Erklärung. "Und der Mord an Decima war wohl ein verwirrter Christ, keine Göttin. Wir ermitteln noch, aber wenn dann steckt wohl eher dieser seltsame Widergänger aus Iudaea dahinter als Iuno."


    Irgendetwas ging in Veturia vor, das hatte sich schon am Sterbebett ihres Sohnes abgezeichnet. Damals hatte der Augustus das abgetan, aber nun musste er doch Stellung beziehen. Auf ihre Frage antwortete er nach kurzem Überlegen wahrheitsgemäß: "Du hast mir immer gefallen als selbstbewusste Frau. Manchmal ein bisschen unkonventionell" Er dachte an den Einritt Serenas in Rom zurück, der für viel Gerede gesorgt hatte. Er selbst hatte es erfrischend gefunden. "aber nie geschmacklos." Als sie sich kennengelernt hatten, war Serena ein junges Mädchen gewesen, er ein erfahrener Politiker. Die Beziehung war entsprechend nicht besonders auf Augenhöhe gewesen. Das war manchmal bequem, aber letztlich bedeutete es auch, dass man alle Verantwortung für die Beziehung trug.


    Er stellte seinen Becher ab und sah seine Gattin eindringlich an. "Ich will kein kleines Mädchen, das immer nur auf die Hand ihres Gatten schaut und nicht mehr als schmückendes Beiwerk ist. Ich brauche eine Augusta, die mich unterstützt. Die mich hier und da vertreten kann und die respektiert wird." Das war immer die Rolle der Augusta gewesen. Von der Mutter des Divus Augustus bis heute.


    Er strich sich durch den Bart und dachte wieder kurz nach. "Wir können die Zeit nicht zurückdrehen. Wir sollten es auch nicht: Ich habe nichts dagegen, wenn du keine Klientinnen mehr annimmst und keine eigenen Projekte mehr verfolgst. Das ist deine Sache." Er wusste natürlich um die Konkurrenz zwischen dem Caesar und seiner Stiefmutter. Er hatte es aber nie als sonderlich gefährlich eingeschätzt, immerhin sorgte er selbst ja für entsprechenden Ausgleich. "Aber ich brauche dich nicht nur hier im Haushalt, sondern auch dort draußen." Mit einer Geste zeigte er in Richtung Fenster, wo man einen herrlichen Blick hinüber zum Capitolium hatte.

    Der Kaiser nickte wissend. Er wusste, dass die Gefühle der Plebs gegenüber den Ordnungskräften zwischen Angst und Verachtung schwankten. Das war wohl das Schicksal jedes Erfüllungsgehilfen der Staatsmacht. "Ich würde es sehr begrüßen, wenn die Prätorianer und Cohortes Urbanae enger zusammenarbeiten. So ist es ja gedacht. Deshalb seid ihr ja auch gemeinsam in der Castra Praetoria untergebracht." erwiderte er schließlich. Dass das gemeinsame Standlager auch praktische Gründe hatte, unterschlug er hier.


    "Wichtig ist aber vor allem, dass wir am Ende Ergebnisse haben. Dafür kann das Spitzel-Netz der Prätorianer ebenso gut beitragen wie eure Erfahrung mit Straftaten."

    Der Kaiser horchte auf, als Annaeus Florus von ausbleibenden Getreidelieferungen sprach. "Ausbleibende Lieferungen? Davon ist mir gar nichts bekannt!" Die Getreidelieferungen waren kein Bagatellthema. Das politische Überleben jedes Kaisers hing davon ab, dass die römische Plebs genug zu Essen bekam. Der Praefectus Annonae würde auf jeden Fall umgehend einbestellt werden!


    Das nächste Thema wollte der Volkstribun scheinbar besonders in Szene setzen, dass er nicht direkt damit herausrückte. Mit einer Geste deutete der Augustus an, dass Florus Minor weitersprechen sollte.

    Für den Caesar, Ala II Numidia, anbei ein vergoldetes Imago sowie diverse Urkunden, alles versiegelt:

    Imp Caes Tib Aquilius Severus Aug
    filio suo s.p.d.


    Ich danke dir für deinen ausführlichen Bericht und den Göttern, dass sie dein Leben bewahrt haben. Der Überfall zeigt, dass wir in Germania mehr für die Sicherheit der Straßen tun müssen. Die von dir empfohlenen Maßnahmen finden durchgehend meine Zustimmung.


    Nachdem du bereits vor Ort bist, bitte ich dich, die Maßnahmen in meinem Namen vor Ort umzusetzen. Anbei findest du deshalb eine Urkunde für die Umbenennung der Ala II Numidia sowie ein vergoldetes Imago als besondere Auszeichnung, das nach deinem Ermessen vor Ort noch geweiht oder offiziell verliehen werden soll. Für Germanicus Varro sende ich dir außerdem einen Ritterring, die entsprechenden Ernennungsurkunden sowie eine Bestätigung über die Schenkung des erforderlichen Landes für die Standeserhebung. Darüber hinaus erhält er die Corona Civica Quaercea für deine Rettung.


    Zum Abschluss habe ich noch einige unerfreuliche Nachrichten aus Rom: Dein Bruder Iulianus ist kürzlich einer unbekannten Krankheit erlegen. Wir sind schwer von diesem Schicksalsschlag getroffen, besonders deine Stiefmutter.


    Dazu kommt, dass die Virgo Vestalis Maxima einem Mordanschlag zum Opfer fiel, offenbar stecken die Christen dahinter. Derzeit laufen noch Ermittlungen, aber wir halten uns bereit, gegen diese Sekte einen Vergeltungsschlag zu führen.


    Schließlich bitte ich dich noch, Aemilius Nepos mein Beileid für den Verlust seines Sohnes auszurichten. Er hat sein Leben für dich gegeben. Ich hoffe, dass du dies zum Ausdruck bringen.


    Vale


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    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERHEBE ICH


    GAIUS GERMANICUS VARRO

    IN DEN STAND


    ORDO EQUESTER


    Es ist ihm ab heute gestattet die Standesabzeichen des Ritterstandes zu tragen


    ANTE DIEM XIII KAL NOV DCCCLXXI A.U.C. (20.10.2021/118 n.Chr.)


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    IN NOMINE IMPERII ROMANI

    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI



    VERLEIHE ICH DER


    ALA II NUMIDIA


    DEN EHRENTITEL


    ALA I AQUILIA SINGULARIS


    Sie wird fortan unter diesem Namen als Teil des Exercitus Romanus geführt und hat das Recht, ein Imago mit dem Abbild des Imperator Caesar Augustus und des Caesar zu führen.


    ANTE DIEM XIII KAL NOV DCCCLXXI A.U.C. (20.10.2021/118 n.Chr.)


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    Für die Ala II Numidia:


    Imp Caes Tib Aquilius Severus Aug

    C Terentio Neroni Praefecto Alae s.d.

    Mein Sohn hat mir von der Tapferkeit deiner Männer im Kampf gegen Barbaren und Banditen in der Region berichtet. Besonders hob er den Mut der Männer hervor, die ihn von Rom nach Mogontiacum begleiteten. Als Anerkennung für eure Leistungen haben wir uns daher entschieden, die Ala II Numidia mit einem besonderen Gunsterweis zu ehren:


    Fortan soll deine Einheit den Namen des kaiserlichen Hauses führen und entsprechen Ala I Aquilia Singularis heißen. Die offizielle Verleihung dieses Titels wird der Caesar vornehmen. Zu diesem Anlass erhält die Einheit auch ein Imago mit dem Abbild von mir und meines Sohnes, das deine Männer an ihre besondere Treue zu unserem Haus erinnern soll


    Es erfüllt mich mit Dankbarkeit, solch tapfere und loyale Soldaten zu haben, die an der Grenze des Imperiums unseren Frieden und Wohlstand sichern!


    Um den Gefallenen Subpraefectus Alae zu ersetzen, werde ich auf Vorschlag des Caesar deinen Decurio Gaius Germanicus Varro in den Stand eines Eques erheben und zum neuen Subpraefectus ernennen. Darüber hinaus erhält er für seinen Einsatz zum Schutz des Caesar die Corona Civica Quaercea verliehen. Ich hoffe, diese Personalentscheidung ist in deinem Sinne.


    Vale

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    An Decurio Gaius Germanicus Varro, Ala II Numidia:

    Imp Caes Tib Aquilius Severus Aug


    G Germanico Varroni Decurioni s.d.


    Mein Sohn hat mir berichtet, mit welcher Tapferkeit du sein Leben im Angesicht feindseliger Banditen verteidigt hast. Dein Mut und deine Loyalität sollen deshalb gewürdigt werden:


    Ich werde dir die Corona Civica Quaercea verleihen, dich in den Stand eines Eques Romanus erheben und dir dafür ein Landgut aus meinem kaiserlichen Besitz zum Geschenk machen. Weiterhin werde ich dich zum Subpraefectus Alae deiner Einheit ernennen, um die Stelle zu füllen, die der Tod deines Kameraden Aemilius Bassus geschlagen hat.


    Es erfüllt mich mit Dankbarkeit, solch tapfere und loyale Soldaten zu haben, die an der Grenze des Imperiums unseren Frieden und Wohlstand sichern!


    Vale

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    Salve Lepidus,


    ich schreibe dir heute, um dir mein Mitgefühl zum Tod deines geliebten Neffen Marcus Aemilius Bassus auszudrücken.


    Ich weiß, wie es ist, ein Kind zu verlieren: Mein kleiner Iulianus erlag vor einiger Zeit einem Fieber und wir sind noch immer in Trauer. Wie viel schmerzlicher muss es sein, einen jungen Mann zu verlieren, den man hat heranwachsen sehen, mit dem man viele Gespräche geführt und den man gefördert hat!


    Ich hoffe, dass deine Philosophie dir ein wenig Trost bietet. Vielleicht kann ich hinzufügen, dass mein Sohn Bala berichtet hat, dass er als tapferer Soldat gestorben ist. Mit seinem Leben schützte er auch das Leben meines Sohnes, denn er fiel, während er den Caesar nach Germania eskortierte.

    Es tut mir leid. Auch ich hätte den jungen Aemilius Bassus gern seine Meriten verdienen gesehen, hätte ihn gerne gefördert und eines Tages in die Fußstapfen seines Vaters oder seines Onkels steigen sehen.


    Die Götter sind manchmal grausam und unverständlich. Ich werde ihnen und den Manen deines Neffen opfern als Dank für seinen Einsatz und zu unser aller Wohl.

    Dein Tib. Sev.


    "Nun, die Aufgaben wachsen mit der Erfahrung. Und Erfahrung kommt eben erst mit der Zeit." kommentierte der Kaiser die zu vernehmende Ungeduld des jungen Annaeers, der offensichtlich nach Höherem strebte.


    Seine Bemerkung bestätigte sich auch direkt mit der Erklärung zur Einarbeitung. Verständnisvoll nickte der Augustus und lächelte. "Auch wenn ich selbst nie Volkstribun war, bewundere ich doch dieses Amt mit all seinen Spezialitäten und besonderen Ritualen." Ein Aspekt dabei war sicherlich die Sacrosanctitas, die sich wiederum in besonderen religiösen Ritualen ausdrückte. "Aber erzähl: Welche wesentlichen Anliegen haben euch schon erreicht? Oder hast du selbst bereits Pläne, die du im kommenden Jahr umsetzen willst?"

    "Wofür brauchst du denn Prätorianer?" fragte der Kaiser verwirrt. Nicht dass es unmöglich war, aber er musste schon verstehen, wozu!


    Was der Praefectus Urbi zur Stadtverwaltung berichtete, klang zunächst wenig besorgniserregend. Der Kaiser nickte hier und da, natürlich hatte er auch gelegentlich direkten Kontakt mit den Curatoren. "Oft kommt es anders als man denkt." bemerkte er hinsichtlich der veränderten Fokussierung. "Wenn alles reibungslos funktioniert, ist es umso besser. Mir wäre nur wichtig, dass du weiter ein Auge auf alle meine städtischen Curatoren hast, falls es irgendwo zu Schwierigkeiten kommt. Auf der Cura Aquarum liegt natürlich ein besonderes Augenmerk: Wir planen ja den Bau eines neuen Aquaedukt..." Die Details interessierten ihn weniger.

    Der Kaiser freute sich, dass die Stimmung seiner Gattin sich offensichtlich besserte. Mit einem Lächeln erwiderte er: "Nun, vielleicht lässt du dir auch erklären, wie alles abläuft, falls irgendetwas für dieses Jahr unpassend wäre." Auch wenn er nun seit einigen Jahren dieses Ritual über sich ergehen ließ, vergaß er regelmäßig, was wann passierte. Es waren einfach zu viele Festtage. Und die Logik dahinter hatte er nie verstanden.


    Als sie dann endlich zu essen begann, holte auch der Augustus sich Nachschlag. Die nächste Frage ließ ihn aber wieder innehalten. Seine Hilfe? Sie hatte ihm doch gerade erst angeboten, ihm eine Hilfe zu sein! Erst danach erkannte er, dass Veturia das Thema gewechselt hatte.


    Das neue Thema war ihm allerdings wieder ein Rätsel. "Also bei Decima Messalina kann ich dich beruhigen: Sie ist kürzlich verstorben." stellte er fest. Das wusste er aus dem Gedächtnis. Immerhin war sie die Virgo Vestalis Maxima gewesen und unter mysteriösen Umständen verschieden. Blieb aber eine wichtigere Frage: "Warum möchtest du deine Klientinnen loswerden?"