Appius Aquilius Bala hatte die vergangenen Stunden des Wartens im Kreise seiner Jugendkameraden auf dem Forum verbracht. Während der Senat seine Wahl über die Kaisernachfolge fällte, verharrte der Sohn des Aquilius Severus bei Würfelspiel und Wein - natürlich in Maßen, um später im Falle der Fälle kein negatives Bild beim ersten Auftritt seines Vaters abzugeben. Leibwächter schirmten die kleine Gruppe der sechs jungen Männer vom Pöbel ab. Die kleine Gruppe bestand ausschließlich aus Senatorensöhnen, die teilweise zusammen ihren Militärdienst absolviert, teilweise gemeinsam ihre Rhetorenausbildung bestritten hatten. Sie alle vereinte am Ende die Lust an Symposien, Kräftemessen und öffentlichen Spielen.
"Schaut mal, da tut sich 'was", sagte irgendwann einer der Kameraden und deutete auf die Stufen des Senats, wo der Praefectus Praetorio in Hektik zu verfallen begann. Appius Aquilius Bala wandte sich dorthin um, ebenso wie seine Gefährten. Es tat sich tatsächlich etwas, denn nun erkundigte sich offenbar auch der eine oder andere Offizier, was passierte.
Und letztendlich wurde dann auch das Ergebnis des Wahlgangs verkündet. Ein Tribun, den Appius Aquilius Bala als einen gewissen Decimus identifizierte, brüllte lauthals über das Forum. Das Volk begann zu Jubeln. Bala und seine Gefährten erhoben sich von ihren Plätzen. "Los, weiter nach vorne!", befahl Bala. "Was hat er gerufen? Wer ist der neue Kaiser? Bei Iuppiter, ich hab's nicht verstanden!" Fragend sah Bala seine Kameraden an, aber die konnten auch nur mit den Schultern zucken. So schob sich die Gruppe über das Forum auf die Curia Iulia zu. Die Leibwächter bereiteten ihnen einen Weg durch die Menschenmenge.
"Das gibt's ja nicht...", murmelte Appius Aquilius Bala, als er dann des neuen Kaisers angesichtig wurde. "Das ist doch wirklich Vater!" Er schlug einem seiner Freunde kumpelhaft auf die Schulter. "Sieh sich das einer an..."
Und weil der Sohn des neuen Imperators - überrascht und beeindruckt zugleich wie er war - nichts weiter sagen konnte, übernahm das einer seiner Gefährten:
"Macht Platz! Macht Platz für Appius Aquilius Bala, den Sohn des Imperators!"
Die kleine Gruppe schob sich nun also auf die Reihen der Praetorianer zu, dort wo sich in ihrem Zentrum der Imperator höchstselbst gerade dem Volk Roms präsentierte. Während seine Leibwächter ihm einen Weg bahnten, realisierte Appius Aquilius Bala langsam die Konsequenzen der Wahl und warf sich eiligst in eine würdige Pose, um daraufhin ein angemessenes Bild mittels seiner Toga und eines gemessenen Ganges abzugeben.