Mit stoischer Ruhe ließ die Augusta alle Teile der Behandlung über sich ergehen. Immer wieder fragte sie die Ärztin mal was als nächstes anstand, aber auch nur um zu wissen was auf sie zukommen würde. So hatte sie für den Nachmittag auch einige Texte heraussuchen lassen. Sie nahm sich eine der bereitliegenden Rollen und begann die Worte vorzutragen. Immer mal wieder sah sie fragen zur Medica ob sie etwas an ihrer Haltung oder Aussprache verändern sollte. Schließlich war das ja hier nicht zum Vergnügen sondern ein Teile der Therapie.
Beiträge von VETURIA SERENA
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Die Augusta hörte den Worten des Pontifex zu und sann ihrerseits darüber nach, ob es vielleicht der Götterwille sei, dass sie keine Kinder empfangen kann. Das es schon immer so war, weil die Götter schon lange vor ihnen wussten, dass ihr Mann eines Tages Kaiser sein würde. Dass sie ihm keinen Erben schenken sollte. Hin und her überlegte sie. Sie faltete ihre Hände und legte sie in ihren Schoss, bevor sie ihren Blick wieder hob und dem Flavier direkt in die Augen blickte. „Nun werter Pontifex Flavius Gracchus. Zunächst möchte ich dir danken, dass du mir bei dem Opfer zu Seite stehen wirst.“ Denn das es stattfinden würde stand nicht in Frage. „Ich muss gestehen, dass mir deine Worte die Augen für eine neue Sichtweise geöffnet haben. Und wenn es denn wirklich der Plan der Götter ist, so werde ich mich natürlich ihrem Willen beugen und von meinem Ansinnen ein Kind zu bekommen absehen. Das letzte was ich will, wäre etwas, was Rom zum Schaden gereichen könnte. Dennoch möchte ich es gern in die Hand der Götter legen und um ihr Wohlwollen bitten. Sei aber versichert, dass wenn sie das Opfer nicht annehmen sollen ich diese Entscheidung akzeptieren werde. So hätte ich doch wenigstens die Gewissheit über ihren Willen.“ Ja dies wäre wohl besser als immer zwischen Hoffen und Bangen zu stehen. „Ich wäre dir dankbar, wenn wir bei dem Opfer ungestört wären. Wie lange werden die Vorbereitungen dauern? Und was kann ich tun?“
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Nun ging es also los. Serena trank das Gebräu, dass trotz des Honigs abscheulich schmeckte. Doch die Kaiserin ließ sich nichts anmerken. Sie trank den Becher in einem Zug leer. Sie nickte nur auf die Anweisungen hin und schaute zur ihrer Leibsklavin. Diese nickte ihr zu. Sie hatte alles verstanden. Nur Wasser in der Nacht. Amalia, ihr treue Sklavin würde die Nacht heute bei ihr verbringen. Ein entsprechendes Lager war in der Ecke des Raumes aufgebaut worden.
Serena wandte sich an die Ärztin. „Hab Dank und dir ebenso eine gute Nacht. Wir sehen uns dann morgen früh.“ -
Die Augusta schickte mit einem Nicken ihre Sklavinnen hinaus. Erst als die letzte die Tür hinter sich geschlossen hatte wandte sie sich an den Pontifex.
„Salve Pontifex Flavius Gracchus, ich bin erfreut, dass du meiner Einladung so schnell gefolgt bist.“ Sie deutete auf zwei Korbstühle die an einem kleinen, mit ein paar Erfrischungen gedecktem, Tisch standen. „Wollen wir uns nicht setzen?“ Ja die Augusta wollte sich noch ein paar Momente sammeln, bevor sie ihr Anliegen vorbrachte. „Nun ich vertraue auf deine Verschwiegenheit ich habe ein sehr persönliches Anliegen.“ Die Kaiserin schluckte kurz bevor sie zum Thema kam. „Wie du dir sicher denken kannst, würde ich meinem Mann zugern ein Kind schenken. Ich bin zwar in der glücklichen Lage, dass mein Mann bereits einen Erben hat, aber ich würde zu gern auch ein gemeinsames Kind mit ihm haben.“ Die Kaiserin schaute etwas verlegen. „Nun hat mir die Medica nach einer Untersuchung mitgeteilt, dass es wohl an mir liegt. Sie hat auch schon mit einer Reihe von Therapien begonnen. Dennoch möchte ich mich nicht allein auf eine Medica verlassen. Ich denke es ist wohl von Nöten, dass ich die Götter um Hilfe bitte. Würdest du mir bei einem Opfer an die Göttin Iuno zur Seite stehen?“ So nun war es raus. Die Kaiserin blickte den Pontifex mit gespannter Erwartung an. -
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-Amalia-Amalia drückte sich nun schon auf Geheiß der Kaiserin den ganzen Tag hier herum und hielt Ausschau nach dem Pontifex. Sie hatte ihn auch schon erblickt und hoffte, das die Wache sich nun nicht mehr allzu viel Zeit ließ. Ihr Auftrag war es den Flavier umgehend zur Kaiserin zu bringen.
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Serena wartete in ihrem Zimmer auf den Pontifex. Sie war nervös und ging auf und ab. Einer ihrer Sklavinnen war zum Tor geschickt worden um den Pontifex sofort nach seinem Eintreffen hier her zu bringen.
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„Morgen stehen keine Termine an, wenn es für dich nicht zu kurzfristig ist, dann würde ich morgen beginnen wollen. Ich möchte keine Tag mehr verstreichen lassen. Du sagtest dass es langwierig sein kann. Und ich werde ja nun auch nicht jünger. Also besser so schnell wie möglich.“ Sagte die Kaiserin und erhob sich. „Wenn es dann nichts mehr gibt... dann sehen wir uns morgen.“ Ja die Kaiserin sagte es zwar nicht direkt, aber zumindest für sie war alles gesagt. Sie würde sich in die Hände der Medica begeben und hoffen, dass es half. Aber für heute hatte sie genug und wollte allein sein sein.
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Eine von der Kaiserin persönlich verfasste Nachricht erreichte die Villa....
Pontifex pro magistro
Manius Flavius Gracchus
Villa Flavia Felix
Roma, ItaliaSalve Pontifex pro magistro Manius Flavius Gracchus,
ich bitte dich um eine private Unterredung. Ich möchte hier nicht näher darauf eingehen, sondern dir mein Anliegen unter vier Augen mitteilen.
Ich hoffe du kann in den nächsten Tagen etwas Zeit für mich aufbringen.Ich verbleibe in der Hoffnung auf ein baldiges Treffen.
Vale bene!
Veturia Serena
Augusta – -
War die Veturia mit der Aufzählung aller Möglichkeiten überfordert? Ja war sie und wie? Ihre Augen wurden groß, jede folgende Methode hörte sich fast noch schlimmer an als die vorangegangene. So wie es schien würde sie wohl in den nächsten Wochen oder gar Monaten kaum einen Fuß vor den Palast setzen. Sie würde wohl immer bei irgendeiner Anwendung oder Behandlung sein. Die Hände der Kaiserin verkrampften sich ineinander. Ihre Unterlippen begann zu zittern. Dennoch war ihre Stimmer erstaunlich fest und von Entschlossenheit getragen. „Gut also das Abführen. Wann genau willst du damit beginnen? Dem Rezitieren kann ich mich ja dann am Nachmittag widmen. Die Ernährung stellen wir dann sofort um. Würdest du das bitte in der Küche veranlassen und dort eine entsprechende Liste mit den für mich vorgesehenen Nahrungsmitteln hinterlassen?“
Die Kaiserin erhob sich und blickte zum Fenstern hinaus. „Ich werde meine Termine dann in Zukunft mit dir abstimmen, damit die Behandlungen durchgeführt werden können.“ Noch mehr Einschränkungen, als Serena ohnehin schon hatte, aber was tat man nicht alles für ein Kind. Sie drehte sich wieder der Ärztin zu. „Was muss ich tun?“ fragte die Kaiserin, denn sie war fest entschlossen, so schnell wie möglich mit der Behandlung zu beginnen. -
Die Kaiserin folgte den Anweisung und ließ die Untersuchung über sich ergehen.
Was sagte die Ärztin da? Es lag an ihr? Oh bei den Göttern – NEIN! Das konnte doch nicht wahr sein. Serena konnte schon förmlich die Lästermäuler der Stadt hören. 'War ja klar... warum reitet sich auch.' 'Selbst schuld...' und so weiter und so fort. Nein Nein und nochmals nein das konnte doch wirklich nicht wahr sein.
Behandelbar? Hat sie gerade gesagt es ist behandelbar? Schon wollte sich ein Lächeln breit machen, doch dann kam der nächste Dämpfer. Es war also möglich, dass es lange dauerte oder gar nicht klappen würde. Die Laune der Kaiserin war entsprechend im Keller, als sie sich wieder aufsetzte. Niedergeschlagen sah sie die Ärztin an. „Was tun wir nun als nächstes?“
Wenn es behandelbar war, dann sollte dieses Behandlung wohl schnell starten. -
Die Kaiserin nickte und erhob sich. Plinia Chrysogona bekam ein eindeutiges Zeichen, das sie der Kaiserin folgen sollte. Im Nebenraum angekommen stand sie nun also in mitten des Privatbereiches der Kaiserin nur wenigen handverlesenen Personen war es gestattet hier her zu kommen. Die Veturia deutete auf eine Cline welche nah am Fenster stand. „Meinst du das dieses dort ausreichend ist für die Untersuchung? Ich würde es lieber hier machen wollen.“ Ja das war Serena eindeutig lieber. „Was muss ich tun?“ Fragte die Kaiserin nun eindeutig unsicherer als gerade eben noch. Ja hier und jetzt konnte man wohl erkennen, das sie eben doch noch eine junge Frau war, die mitunter schwer an ihrer Rolle zu tragen hatte.
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Serena musste schmunzeln. „Nein nein, an Gelegenheiten mangelte es bisher nicht.“ Auch wenn sich eine juge Frau vielleicht mehr wünschen würde, so war die Kaiserin doch recht zufrieden mit der Aufmerksamkeit die ihr Mann ihr zuteil werden ließ. Dass dies sicherlich mit der Ernennung zum Kaiser weniger geworden war, dass verstand sich ja wohl von selbst. Und Serena gedacht nicht ihren Mann zu überfordern. „Wann möchtest du die Untersuchung vornehmen?“ fragte die Kaiserin nach. Sie war sich nicht sicher, ob die Ärztin, dass schon für heute eingeplant hatte. Sie selbst hatte sich den Vormittag von Terminen frei gehalten.
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Sie besuchten noch den ein oder anderen Marktstand und erstanden auch noch das ein oder andere Stück. Eigentlich konnte man sagen, dass die Kaiserin wohl den halben Markt leer gekauft hatte. Und da die Kapazitäten ihrer Träger auch gänzlich erschöpft war und die Kaiserin die Garde nicht dazu degradieren wollte ihre Einkäufe nach Hause zu tragen wurden kurzerhand Liefertermine besprochen.
Decurio Vibius wurde beauftragt sich um die Detail zu kümmern, damit die Lieferungen bei den Wachen angekündigt wurden.
Nun ging aber auch ein schöner Tag einmal zu Ende. So machte sich die Kaiserin mit ihrem Tross wieder auf in Richtung des Palastes. -
Auch Serena begab sich zu den Clinen und machte es sich so bequem es eben in ihrem Kleid möglich war. Sie nahm sich einen Becher Wein der ihr gereicht wurde und wandte sich an die junge Frau. „Nun wie mir scheint, haben wir heute den gleichen Geschmack was die Farbwahl unserer Kleider angeht.“ Na ja nicht unbedingt der intelligentest Einstieg, aber immerhin musste man ja irgendwie eine Konversation anfangen.. „Warst du mit deinem Vater zusammen in Mantua?“
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Natürlich war auch die Kaiserin hier heute Anwesend. Immerhin galt es den scheidenden Praefectus Urbi zu würdigen. Ihm Lob und Anerkennung für seine geleisteten Dienst zu zollen. Auch wenn Serena nur eine Weile von seiner Amtszeit mitbekommen hatte, so wusste sie doch aus Erzählungen, dass der Mann wirklich gute Arbeit geleistet hatte. Und auch um zu zeigen, wei wertvoll seine Arbeit war und wie hoch sie dies schätzte, war sie heute hier um ihn aus dem Amt zu verabschieden.
Und dann galt es ja auch noch den neuen alte Prätorianerpräfekt im Amt zu begrüßen. Serena freute dies besonders, denn sie vertraute diesem Mann bedingungslos. Und in ihren Augen war kaum einer – nein eigentlich keiner besser geeignet den Kaiser und seine Familie zu beschützen.
Mit einem kurzen freundlichen Nicken begrüßte sie die anwesenden Senatoren und auch die Familie Decima, die sich hier heute scheinbar – was auch verständlic war – geschlossen versammelt hatte.Schon hörte man die herannahenden Prätorianer und Urbaner. Nein Serena vermochte es nicht zu sagen, wer wohl die bessere Truppe war. Beide machen hier und heute wirklich ein gute Figur. Sie nickte anerkennend in die jeweilige Richtung der Truppen und ihrer Führer.
„Sehr imposant.“ raunte sie ihrem Mann zu. -
„Er vereint in sich den Zyklus des menschlichen Seins.“ wiederholte die Kaiserin leise und betrachtete den Anhänger nachdenklich. „Ich denke ich werde ihn kaufen. Und diesen dort und diesen und den der gefällt mir auch. Und der hier steht bestimmt meiner Freundin ausgezeichnet.“ Die Kaiserin hatte sich also auf eine ganze Reihe an Schmuckstücken festgelegt und natürlich wurde Vespa dabei nicht vergessen. Aber der Knoten gefiel ihr immer noch am besten. „Den hier möchte ich gleich anlegen.“ Sie gab also die Kette samt Anhänger an Vespa weiter und drehte sich mit dem Rücken zu ihr, so das diese ihr die Ketten umlegen konnte. „Was schulde ich dir?“ fragte sie den Händler. Nein sie würde nicht handeln. Feilschen gehörte wohl kaum zum Image einer Augusta.
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Die Kaiserin nickte verständnisvoll, als die Ärztin ihr erklärte, dass sie ihr nichts genaues sagen dürfte. „Ich werde ganz sicher auf ihn achten.“ Natürlich würde sie dass, denn es lag ganz eindeutig in ihrem Interesse, das ihr Mann gesund war und vor allem, dass er noch sehr lange lebte.
Serena beschloss die Frau auch nicht weiter mit Frage in diese Richtung zu bedrängen. „Nun ich denke, das du einiges über mich wissen möchtest?“ Ja diese war wohl ds was man als rhetorische Frage bezeichnen konnte, denn die Kaiserin ließ auch keine Zeit zum antworten sondern fuhr direkt fort. „Ich bin eigentlich bei bester Gesundheit. Ich halte mich mit Sportübungen fit. Bis zur Erhebung meines Mannes zum Kaiser bin ich auch täglich ausgeritten – in Rom sieht man das aber nicht so gern, weshalb ich darauf verzichte. Ich versuche täglich mindestens eine Stunde an der frischen Luft zu verbringen. Wehwechen habe ich keine....“ Serenas Blick änderte sich er wurde fast schon traurig. „... nur eines plagt mich...ich.. nun ja... ich würde so gern ein .. Kind. Ich weiß nicht ob es an mir oder...“ Nein sie sprach es nicht aus, aber die Ärztin konnte sich wohl die nicht gesagt Worte denken. -
Wie üblich ging Serena ein paar Schritte hinter ihrem Mann und wartet, das er die Gäste begrüßte und sie gleichsam vorstellte. Die Kaiserin selbst war heute wieder einmal in ihre Lieblingsfarbe Blau gehüllt. Heute war es ein helles Blau, welches an einen kristallklaren See erinnerte. Um ihren Hals hing ein Geschmeide aus Saphiren rundete das Farbbild ab. Ansonsten war Serena wie immer eher dezent geschminkt, was ihre natürliche Schönheit unterstrich und sie jünger wirken ließ.
„Salvete.“ Begrüßte sie die Gäste. „Ich bin erfreut eure Bekanntschaft zu machen.“ Ja ja immer diese Floskeln. Aber was sollte sie auch anderes sagen. Man würde sehen was der Abend brachte. Sicherlich würde dann auch die Gespräche lockerer werden als diese doch immer recht steife Begrüßung. -
„Natürlich gern. Setz dich doch.“ Serena deutete auf einen der Korbsessel. Ihrer Sklavin gab sie einen Wink, damit sie etwas zu trinken brachte. So fand ein Krug mit Wasser, einer mit Wein seinen Weg auf den kleine Tisch. Eine Schale mit Obst wurde noch dazugestellt, bevor die Sklavin nach draußen geschickt wurde. Die Kaiserin wollte allein mit der Medica reden.
„Mein Mann. Sag ist er bei bester Gesundheit?“ Die Kaiserin wusste ja, dass ihr Mann nicht mehr der jüngste war und gerade das Pensum welches er nun täglich absolvierte, war wohl nicht gerade Gesundheit fördern. „Oder gibt es etwas auf das ich achten muss? Ich habe so manches Mal das Gefühl, dass er sich Zuviel zumutet.“ Es wurde wohl deutlich, dass die Kaiserin ihrem Mann sehr zugetan war und wer Serena kannte wusste dass es ihr nicht um den Kaiser sondern um den liebevollen Ehemann ging. -
Die Kaiserin schaute sich interessiert den Schmuck an, der vor ihr ausgebreitet wurde. Einer der Knoten hatte es ihr besonders angetan. Er war filigraner gearbeitet als die anderen. Sie nahm ihn in den Hand und drehte ihn hin und her. Wenn sie sich recht entsann, dann hatte der Schmuck der Kelten eine Bedeutung. So schaute sie fragend den Händler an. „Kannst du mir sagen welche Bedeutung dieses Stücke haben?“ Schließlich wolte sie wissen, was sie da trug.